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ist die Religion wirklich was gutes?

AW: ist die Religion wirklich was gutes?

nur jetzt kommen wir zum knackpunkt, gazali!

deshalb eine frage: Was ist der eigene Nachteil???

ist es für mich ein nachteil, wenn ich tausend euro an aids-waisen spende und mir dafür die sympathien von anderen personen zufliegen? ist es für mich ein nachteil ein kleines geschäft dem anderen zu gönnen, damit man bei einem größeren eher wieder absahnt? ist es für mich ein nachteil einer frau beim umziehen zu helfen, wenn sie mich dann bewundert?

aussagen, die sich auf die ach so tolle moral der existierenden gesellschaft beziehen, diese noch hervorheben, finde ich grottig und wirklichkeitsfremd. man sollte in dem zusammenhang auch mal die rolle des unterbewussten in betracht ziehen.

Es ist in der Tat ein Nachteil für einen Selbst. Man kann vielleicht die Bewunderung und Begeisterung vieler Menschen auf sich ziehen, indem man Millionen spendet, aber was für den eigenen Charakter zurückbleibt ist die triste Tatsache, dass man ein erbärmliches Wesen ist, der Anderer Leute Aufmerksamkeit braucht, um seiner wertlosen Seele den Hauch einer minderen Existenz von "Moral" zu verleihen. Im Arabischen gibt es das Wort "Ahlak", welches meine Beschreibung genau trifft.
 
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AW: ist die Religion wirklich was gutes?

Es ist in der Tat ein Nachteil für einen Selbst. Man kann vielleicht die Bewunderung und Begeisterung vieler Menschen auf sich ziehen, indem man Millionen spendet, aber was für den eigenen Charakter zurückbleibt ist die triste Tatsache, dass man ein erbärmliches Wesen ist, der Anderer Leute Aufmerksamkeit braucht, um seiner wertlosen Seele den Hauch einer minderen Existenz von "Moral" zu verleihen. Im Arabischen gibt es das Wort "Ahlak", welches meine Beschreibung genau trifft.

hallo, gazali!

ich seh das nicht unbedingt anders! aber vielleicht machen das doch viele und sehen es doch als moral an, ohne es genau zu wissen?
 
AW: ist die Religion wirklich was gutes?

hallo, gazali!

ich seh das nicht unbedingt anders! aber vielleicht machen das doch viele und sehen es doch als moral an, ohne es genau zu wissen?


Vielleicht ist ohne den letztendlichen Bezug zu Gott, die ganze Moral nur eine scheinhafte Darstellung? Im Endeffekt muss es ja einen Zweck der Moral geben. Entweder dem Eigennutz in Form der Gewissensberuhigung und des Sich-Gut-Darstellens in der Gesellschaft oder der Erlangung des Wohlgefallens Gottes. Sonst fallen mir momentan keine ein, wofür man moralisch sein sollte.
 
AW: ist die Religion wirklich was gutes?

Vielleicht ist ohne den letztendlichen Bezug zu Gott, die ganze Moral nur eine scheinhafte Darstellung? Im Endeffekt muss es ja einen Zweck der Moral geben. Entweder dem Eigennutz in Form der Gewissensberuhigung und des Sich-Gut-Darstellens in der Gesellschaft oder der Erlangung des Wohlgefallens Gottes. Sonst fallen mir momentan keine ein, wofür man moralisch sein sollte.

vielleicht noch eine biologische interpretation, sodass wir alle von natur aus veranlgt sind, uns zu rechtfertigen vor unserem eigenen gewissen. (weil wir sie ja auch schädigen!)
 
AW: ist die Religion wirklich was gutes?

vielleicht noch eine biologische interpretation, sodass wir alle von natur aus veranlgt sind, uns zu rechtfertigen vor unserem eigenen gewissen. (weil wir sie ja auch schädigen!)


Wie sieht denn deine biologische Interpretation aus? Eine chemische Substanz in unserem Körper gibt uns das behagliche Gefühl "moralisch" gehandelt zu haben und wir geraten in Extase? Wenn ja, dann müsste man nachweisen, dass Atome/Moleküle Wesen mit Gefühlen sind oder über eine Art Intelligenz verfügen, dem Menschen soziale, kulturelle und religiöse Fertigkeiten anzueignen.

Grüße
Gazali
 
AW: ist die Religion wirklich was gutes?

Vielleicht ist ohne den letztendlichen Bezug zu Gott, die ganze Moral nur eine scheinhafte Darstellung? Im Endeffekt muss es ja einen Zweck der Moral geben. Entweder dem Eigennutz in Form der Gewissensberuhigung und des Sich-Gut-Darstellens in der Gesellschaft oder der Erlangung des Wohlgefallens Gottes. Sonst fallen mir momentan keine ein, wofür man moralisch sein sollte.

Es gibt noch einen ganz anderen Zweck der Moral:
Der Eigennutz in Form der Bildung eines Verhaltens innerhalb der Gesellschaft, das mir im Falle dass ich selber Hilfe brauche, nutzt, weil auch ich mit einer solchen rechnen kann.
Das Gewissen ist ja nur eine kleine Erinnerung an diese Tatsache, die Erkenntnis, dass ein unmoralisches Verhalten jemandem schadet, der auch ich sein KÖNNTE.
Man schadet in gewisser Weise sich selbst, wenn man nicht hilft - man ist der, der einem in einer solchen Situation nicht helfen würde.
Genau so gilt es natürlich auch bei Fehlverhalten, das anderen schadet.
 
AW: ist die Religion wirklich was gutes?

Wie sieht denn deine biologische Interpretation aus? Eine chemische Substanz in unserem Körper gibt uns das behagliche Gefühl "moralisch" gehandelt zu haben und wir geraten in Extase? Wenn ja, dann müsste man nachweisen, dass Atome/Moleküle Wesen mit Gefühlen sind oder über eine Art Intelligenz verfügen, dem Menschen soziale, kulturelle und religiöse Fertigkeiten anzueignen.

Grüße
Gazali

das ist nicht meine meinung!
ich hab nur auf deine frage geantwortet und könnte mir vorstellen, dass es derartige theorien oder denkansätze schon gibt. so z.b. die evolutionsbiologen sagen, dass moral eine art der mutation unseres gehirnes ist, auf chemisch-physikalische vorgänge basierend.
 
AW: ist die Religion wirklich was gutes?

louiz30 schrieb:
Auch die Frage nach Religion ist sehr verfänglich, denn zumindest sollte man doch zwischen der Religion als Lehre und der Religion als Organisation unterscheiden.
Da gebe ich dir Recht.
Meiner Meinung nach, lehren die Religionen (zumindest die Christliche Jüdische und Islamische Religionen), eindeutig KEINE Vernunft.
Damit man es besser fersteht, gebe ich auch ein beispiel.
Wahrheit:
Wenn man die Wahrheit auf eine lockere art versucht zu Defnieren, können wir sagen, "Wahrheit ist was wirklich der Fall ist........."
Wenn man es erkannt hat, versucht man herauszufinden was wirklich der Fall ist. Es gibt verschiedene Möglichkeiten es herauszufinden.
Eine Möglichkeit ist "Gott" teilt uns irgendwie mit was wirklich der Fall ist.:guru:
Es gibt noch eine Möglichkeit...mit der Wissenschaft und Phylosophie.

Manche fragen zum Nachdenken:
Wieso gibt es in der Theologie Themen die einer nicht wissenschaftliche Denkart entsprechen?

Wieso gilt die Unfehlbarkeit des Papstes nur, wenn der Papst „ex cathedra“ spricht?

Wieso tut man die Zeiten mit vor und nach Christus rechnen?
Wenn man Plato gefragt hätte wann er geboren ist, würde er sagen 427??????? vor Christus? kann es vieleicht sein, dass die Zeiten durcheinander gebracht sind?

Wieso gibt es Religiöse Fanatiker (ich habe solang ich lebe keinen Philosophischen Fanatiker gesehen, der im Namem der Philosophie oder der Philosophen Menschen Tötet)?

Wieso Lernen die Kinder nicht vom ampfang an "Phylosophie" in der Schule?

In der Bibel steht "am ampfang war das Wort (Logos).."
Was bedeutet deiner Meinung nach Logos?

.............
 
AW: ist die Religion wirklich was gutes?

Hallo an alle.

"Ist die Religion wirklich etwas Gutes?"
Meiner Meinung nach kommt es darauf an, was der Gläubige aus ihr macht.
Der eine interpretiert seine Religion dahingehend, dass er alle, die anderer Meinung sind in die Luft jagt, der andere versteht dieselbe Religion so, dass er anderen hilft.


Zitat von Homer:
Da gebe ich dir Recht.
Meiner Meinung nach, lehren die Religionen (zumindest die Christliche Jüdische und Islamische Religionen), eindeutig KEINE Vernunft.
Damit man es besser fersteht, gebe ich auch ein beispiel.
Wahrheit:
Wenn man die Wahrheit auf eine lockere art versucht zu Defnieren, können wir sagen, "Wahrheit ist was wirklich der Fall ist........."
Wenn man es erkannt hat, versucht man herauszufinden was wirklich der Fall ist. Es gibt verschiedene Möglichkeiten es herauszufinden.
Eine Möglichkeit ist "Gott" teilt uns irgendwie mit was wirklich der Fall ist.
Es gibt noch eine Möglichkeit...mit der Wissenschaft und Phylosophie.

In der Tat basieren die Religionen nicht auf Vernunft- auch wenn viele immerwieder versuchen, eine solche Verbindung herzustellen.

Die Religion ist eine Sache des Herzens, nicht des Kopfes. Man entscheidet sich für seine Religion nicht, weil man eindeutige, intersubjektive Beweise vorliegen hat, sondern weil man von ihrer Lehre überzeugt ist.

Manche werfen den Religionen genau diesen Mangel an Vernunft und Objektivität vor- warum eigentlich?
Muss denn alles logisch nachvollziehbar sein?
Die Liebe wird schließlich auch nicht von der Vernunft gesteuert. Sie ist vielmehr eine Frage des Gefühls und den Vorlieben- abgesehen davon, dass der menschlichen Natur entsprechende Triebe eine nicht untergeordnete Rolle spielen.
Gleiches gilt auch für die Religion. Und ebenso wie die Liebe, ist sie ein Teil des menschlichen Wesens.

Deswegen bewegt sich die Theologie auch so oft im Bereich außerhalb der wissenschaftlichen Denkart- sie behandelt menschliche Überzeugungen, die nicht für alle subjektiv nachvollziehbar sind.

Auch wenn die Fragen an jemanden anderes gerichtet waren, bin ich trotzdem mal so dreist meinen Senf dazuzugeben :)

Zitat von Homer:
Wieso tut man die Zeiten mit vor und nach Christus rechnen?
Wenn man Plato gefragt hätte wann er geboren ist, würde er sagen 427??????? vor Christus? kann es vieleicht sein, dass die Zeiten durcheinander gebracht sind?

Die Frage ist eine Frage, die den westlichen Kulturkreis betrifft. Im Mittelalter gab eben der christliche Glaube in Westeuropa die Marschroute vor- die Christen rechneten ab der Geburt Christi- und dieses System wurde bis heute beibehalten.

Zitat von Homer:
Wieso gibt es Religiöse Fanatiker (ich habe solang ich lebe keinen Philosophischen Fanatiker gesehen, der im Namem der Philosophie oder der Philosophen Menschen Tötet)?

Die Religion ist, wie ich schon sagte etwas, was vom Herzen ausgeht- eine Überzeugung, die ein Mensch emotional vertritt, d.h. der Gläubige heftet an Gott, bzw. die Götter und dessen/deren Propheten Gefühle.
Viele Gläubige (aber nicht alle!) sehen daher in Kritik an ihrem Glauben oftmals auch eine Kritik an ihren Gefühlen- manchmalwerden sie dadurch agressiv und greifen zur Gewalt.
Oftmals fühlen sich ja Männer auch dadurch provoziert, dass man ihre sich negativ über ihre Freundinnen bzw. Frauen äußert (und natürlich umgekehrt.)

Die Philosophie und die Wissenschaft dagegen sind mit weniger Emotionen verbunden. /Wobei es auch schon vorgekommen sein soll, dass sich die Anhänger philosophischer Strömungen gegenseitig an die Gurgel gegangen sind- und auch Wissenschaftler gehen nicht immer zimperlich miteinander um.

Im Übrigen gilt die Religion oftmals nur als Vorwandt, um politische Gewalt (die es genauso häufig, wenn nicht noch häufiger als religiöse Gewalt gibt.) zu rechtfertigen (zum Beispiel in Nordirland oder im Nahen Osten).

Zitat von Homer:
Wieso Lernen die Kinder nicht vom ampfang an "Phylosophie" in der Schule?

Eine sehr gute Frage- ich glaube, würden sie es tun, wäre unsere Gesellschaft besser dran, da wir wieder mehr Kinder (und später natürlich Erwachsene) hätten, die sich Gedanken machen und nicht alles kritiklos hinnehmen.
Aber auch der Religionsunterricht ist wichtig- er vermittelt den Kindern ein Gefühl für ihre religiöse Identität.

Mfg,
Sunnyboy
 
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AW: ist die Religion wirklich was gutes?

Hallo an alle.

"Ist die Religion wirklich etwas Gutes?"
Meiner Meinung nach kommt es darauf an, was der Gläubige aus ihr macht.
Der eine interpretiert seine Religion dahingehend, dass er alle, die anderer Meinung sind in die Luft jagt, der andere versteht dieselbe Religion so, dass er anderen hilft.

In der Tat basieren die Religionen nicht auf Vernunft- auch wenn viele immerwieder versuchen, eine solche Verbindung herzustellen.

Die Religion ist eine Sache des Herzens, nicht des Kopfes. Man entscheidet sich für seine Religion nicht, weil man eindeutige, intersubjektive Beweise vorliegen hat, sondern weil man von ihrer Lehre überzeugt ist.

Manche werfen den Religionen genau diesen Mangel an Vernunft und Objektivität vor- warum eigentlich?
Muss denn alles logisch nachvollziehbar sein?
Die Liebe wird schließlich auch nicht von der Vernunft gesteuert. Sie ist vielmehr eine Frage des Gefühls und den Vorlieben- abgesehen davon, dass der menschlichen Natur entsprechende Triebe eine nicht untergeordnete Rolle spielen.
Gleiches gilt auch für die Religion. Und ebenso wie die Liebe, ist sie ein Teil des menschlichen Wesens.

Deswegen bewegt sich die Theologie auch so oft im Bereich außerhalb der wissenschaftlichen Denkart- sie behandelt menschliche Überzeugungen, die nicht für alle subjektiv nachvollziehbar sind.

Auch wenn die Fragen an jemanden anderes gerichtet waren, bin ich trotzdem mal so dreist meinen Senf dazuzugeben :)

Die Frage ist eine Frage, die den westlichen Kulturkreis betrifft. Im Mittelalter gab eben der christliche Glaube in Westeuropa die Marschroute vor- die Christen rechneten ab der Geburt Christi- und dieses System wurde bis heute beibehalten.

Die Religion ist, wie ich schon sagte etwas, was vom Herzen ausgeht- eine Überzeugung, die ein Mensch emotional vertritt, d.h. der Gläubige heftet an Gott, bzw. die Götter und dessen/deren Propheten Gefühle.
Viele Gläubige (aber nicht alle!) sehen daher in Kritik an ihrem Glauben oftmals auch eine Kritik an ihren Gefühlen- manchmalwerden sie dadurch agressiv und greifen zur Gewalt.
Oftmals fühlen sich ja Männer auch dadurch provoziert, dass man ihre sich negativ über ihre Freundinnen bzw. Frauen äußert (und natürlich umgekehrt.)

Die Philosophie und die Wissenschaft dagegen sind mit weniger Emotionen verbunden. /Wobei es auch schon vorgekommen sein soll, dass sich die Anhänger philosophischer Strömungen gegenseitig an die Gurgel gegangen sind- und auch Wissenschaftler gehen nicht immer zimperlich miteinander um.

Im Übrigen gilt die Religion oftmals nur als Vorwandt, um politische Gewalt (die es genauso häufig, wenn nicht noch häufiger als religiöse Gewalt gibt.) zu rechtfertigen (zum Beispiel in Nordirland oder im Nahen Osten).

Eine sehr gute Frage- ich glaube, würden sie es tun, wäre unsere Gesellschaft besser dran, da wir wieder mehr Kinder (und später natürlich Erwachsene) hätten, die sich Gedanken machen und nicht alles kritiklos hinnehmen.
Aber auch der Religionsunterricht ist wichtig- er vermittelt den Kindern ein Gefühl für ihre religiöse Identität.

Mfg,
Sunnyboy

Wie kann Religion eine Sache des Herzens sein?
Ich denke nicht, dass sehr viele Menschen, die sich zu einer religiösen Gemeinschaft bekennen, das von ganzem Herzen tun, ihren Gott also heiß und innig lieben.
Dazu wissen die allermeisten Leute auch viel zu wenig über "ihre" Religion.

Wenn, dann ist sie einfach nur Basis eines Gemeinschaftsgefühls, das uns als soziale Wesen wiederum angeboren ist.
Wir orientieren uns dabei nur an anderen Gesichtspunkten als Tiere, die dazu meist den Geruchssinn verwenden.

Zitat von Homer:
Wieso gibt es Religiöse Fanatiker (ich habe solang ich lebe keinen Philosophischen Fanatiker gesehen, der im Namem der Philosophie oder der Philosophen Menschen Tötet)?

Religiöse Fanatiker sind sehr selten Auslöser für kriegerische Handlungen.

Allermeist geht es um rein "philosophische" Dinge wie "Vaterland" oder politische Denkrichtung.
 
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