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Intelligenz und Evolution

R

Robin

Guest
Wie wärs mal wieder mit einer spekulativen These?

Viel wird immer wieder über die Dummheit des Menschen, bzw. der Menschheit geredet. Impliziert wird manchmal einerseits, dass die Menscheit noch einen Fortschritt in ihrer Intelligenz machen müsse, um ihre Probleme zu lösen; und andererseits die Hoffnung, es möge außerirdische Intelligenzen geben, die uns überlegen sind.
Meine These ist, dass dies nicht möglich ist. Dass Intelligenz evolutionär begrenzt ist.
-Evolution bedeutet, dass sich Eigenschaften an der Umwelt bewähren. Dies bedeutet, dass die menschliche Intelligenz der Komplexität der Umwelt angemessen ist. Das halte ich für gegeben.
-Ein Überschuss an Intelligenz würde aber Probleme bringen. EIn Gehirn mit übermäßigen kognitiven Fähigkeiten würde leer laufen. Ein System braucht Probleme - findet es nicht genug seiner Fähigkeiten angemessenen Probleme, wird es wahrscheinlich destruktiv (Depression+Wahnsinn)
-FÜr die Evolution ist es optimal, wenn es in jeder Generation einen kleinen Prozentsatz hochbegabter Menschen gibt, die die allgemeinen Probleme angehen. Wenn sich der Prozentsatz erhöht, gibt es nichgt genug Aufgaben für diese, macht die Intelligenz gar einen allgemeinen Sprung, dreht die Menschheit durch - aus Mangel an Problemen oder auch Langeweile (siehe dazu auch der Thread Brauchtder Mensch Probleme?
-die Tatsache, dass die Fähigkeiten der Menschheit nicht ausreichen, um ihre Probleme zu lösen, hat nichts mit fehlernder Intelligenz zu tun. Man ist intelligent genug, um sich funktionierende Systeme zur Versorgung aller auszudenken. Das Problem liegt in Strukturen und Organisation.
-Außerdem ist die biologische Entwicklung des Gehirns auf unsere heutigen Probleme nicht vorbereitet. Vielleicht ist das sogar das Problem - aber nicht die Intelligenz.
-Es ist unwahrscheinlich, dass Außerirdische viel intelligenter sein könnten als wir. Das kann nur sein, wenn ihre Welt viel komplexer wäre als unsere. Und warum sollte das so sein? Ihre Welt besteht ja aus den selben Elementen, beruht auf den gleichen physikalischen Voraussetzungen.
 
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Evolution bedeutet, dass sich Eigenschaften an der Umwelt bewähren. Dies bedeutet, dass die menschliche Intelligenz der Komplexität der Umwelt angemessen ist. Das halte ich für gegeben.

der Mensch lebt in einer veränderlichen Kulturlandschaft
und an diese passen sich die Menschen an

derzeit kommt das Essen aus dem Supermarkt.
wer selber essen produzieren kann,
hat keinen Konkurrenzvorteil gegenüber denen,
die es nicht können

solange für den 'american way of life' genügend Energie vorhanden ist,
sind die Amerikaner am konkurrenzstärksten

ich denke nicht,
daß man diese kurzen Episoden bereits als Evolution bezeichnen kann

die evolutionäre Mensch(=Gott)werdung geht langsamer von statten
 
Außerdem ist die biologische Entwicklung des Gehirns auf unsere heutigen Probleme nicht vorbereitet

die meisten der zukünftigen Forschungsergebnisse liessen sich bereits heute durch althergebrachte Erkenntnistheorie erklären

diejenigen zukünftigen Forschungsergebnisse, die einer zukünftigen Erkenntnistheorie zugrundeliegen,
sind aus heutiger Sicht so abgedreht,
daß wir sie heute noch nicht mal erahnen können
 
Ein Überschuss an Intelligenz würde aber Probleme bringen. EIn Gehirn mit übermäßigen kognitiven Fähigkeiten würde leer laufen. Ein System braucht Probleme - findet es nicht genug seiner Fähigkeiten angemessenen Probleme, wird es wahrscheinlich destruktiv (Depression+Wahnsinn)

vielleicht ist es ja so,
daß ein intelligentes Hirn bei gleicher Bildung mehr sieht als ein dummes Hirn

aber ich denke doch,
daß sich ein intelligentes Hirn mehr Bildung aneignet als dies ein dummes Hirn tut

da es bei verschiedenen Menschen verschiedene Begabungen gibt,
stellt sich nur das Problem der Kommunikation
zwischen spezieller Intelligenz und spezieller Dummheit

FÜr die Evolution ist es optimal, wenn es in jeder Generation einen kleinen Prozentsatz hochbegabter Menschen gibt, die die allgemeinen Probleme angehen.

ich gehe davon aus,
daß jeder Mensch
in irgendeinem Bereich hochbegabt ist
 
entwicklung des gehrins hast du sehr gut beschrieben, robin, bzw. die gründe für eine entwicklung.
auch ich denke das das menschliche gehirn für die probleme dieser welt, und damit meine ich wirklich alle die wir haben, sonst könnten wir sie nicht erkennen, bereit ist die lösung zu suchen und dies auch durchzuführen.

das aber damit auch intelligenz bzw. menschen mit unterschiedlicher intelligenz, außer diverse ausnahmen bzw. durch krankheiten o.ä., geboren werden, bezweifle ich. insofern die funktion der organe 100% ist, bzw. nahezu, ist jeder mensch gleich intelligent. es wird nur anders genutzt.
die einen bekommen die chance auf lange aber gute bildung/ausbildung, andere bekommen diese chance nicht und werden so weniger gefördert in ihrem denken in versch. bereichen und nicht nur bereichspezifisch wie es im arbeitsleben dann sehr oft ist. das bildet sich dann auch in den generationen ab. oft hatte der sohn ja den beruf des vaters, war dieser schreiner dann wurde der sohn auch schreiner und bekam keine möglichkeit auf eine weiterführende schulische bildung hatte aber auch nicht das bedürfniss danach dies zu tun. ein altes beispiel besonders weil damals noch andere faktoren mitspielten, aber auch heutzutage ist es in zeiten von schulpflicht und der möglichkeit für jede/n ein abi zu machen nicht selbstverständlich das die kinder eines schreiners dies tuen. besonders wenn einem vorgelebt wird: mach die schule bis de fertig bist und schaffen kannst. ohne große schulische bidlung geht heute leider nichts mehr im beruf, die schüler werden deshalb schon früh spezialisiert um nicht erst abi und dann studium vor der lehre machen zu müssen, gefordert in vielen bereichen wie es auf dem weg zum abi der fall ist, werden sie aber nicht. sie bekommen somit keinen anstoß ihre intelligenz zu nutzen, und erscheinen deshalb als ungebildet bzw. haben auch nicht den drang danach versch. bücher zu lesen oder sich in den nachrichten groß zu informieren über das weltgeschehen außerhalb der unterhaltungspresse.
wobei die unterhaltung ein zentraler bestandteil dieser gesellschaft ist und auch bei vielen abiturienten und studenten bzw. auch professoren (und ihren weiblichen kolleginnen) ist die unterhaltung ein zentraler bestandteil, also kein privilige der bevölkerungsschicht die sich nicht so gerne freiwillig in den nachrichtn informiert bzw. als nicht so "intelligent" dargestellt wird, weil sie einfach nicht die möglichkeit bekam bzw. bekommt gefordert zu werden um die "intelligenz" zu nutzen.
zu "intelligenz" verweise ich dann mal auf dieses thema: Ich suche einen Intelligenztest.

ciao
 
"Du bist so stolz auf deine Intelligenz", sagte der Meister zu einem Jünger. "Du bist wie der Verurteilte, der stolz ist auf die Größe seiner Gefängniszelle."
 
tosto schrieb:
das aber damit auch intelligenz bzw. menschen mit unterschiedlicher intelligenz, außer diverse ausnahmen bzw. durch krankheiten o.ä., geboren werden, bezweifle ich.

Hallo Tosto,

wenn du zugestehst, dass die Ausbildung von Intelligenz eine Folge der Evolution ist, muss es unterschiedliche Intelligenzausprägungen geben. Denn Evolution bedeutet ja Variation und Selektion. Und da die Mechanismen der Evolution ja nicht plötzlich aufgehört haben, muss es immer noch Variation geben, also Abstufungen von Intelligenz.

Und mal ehrlich: Im Alltag ist es doch offensichtlich: Manche raffen gar nichts, andere sprechen 9 Sprachen fließend. Die einen können nicht 2 und 2 addieren, andere studieren Physik. Willst du ernsthaft sagen, dass diese Menschen ihre Intelligenz nur verschieden nutzen?
Geht da nicht einfach dein Idealismus mit dir durch? Zu diesem Thema gibt es übrigens einen schönen und intelligenten Thread

Abgesehen davon war das nicht meine Fragestellung. Aber was soll's.

Grüße
 
scilla schrieb:
ich gehe davon aus,
daß jeder Mensch
in irgendeinem Bereich hochbegabt ist

Das und andere deiner Behauptungen widerstreben so dermaßen meiner Alltagsbeobachtung, dass ich sie nur wie bei tosto übersteigertem Idealismus zuschreiben kann.
Natürlich gibt es Probleme Intelligenz endgültig zu messen bzw. zu definieren. Und es gibt auch (z.B. im Autismus) nahezu debile Menschen mit "Inselbegabung". Solche Phänomene aber zu verallgemeinern oder zu sagen, auch die Bäckereifachverkäuferin an der Ecke hat irgendeine Hochbegabung...
Unter solchen Voraussetzungen ergibt es natürlich keinen Sinn, über meine Thesen zu diskutieren...

:winken1:
 
Intelligenz, lt. Wikipedia die Fähigkeit zum Erkennen von Zusammenhängen und zum Finden von optimalen Problemlösungen.

Ich verstehe nicht, wo es da einen Überschuss geben kann. Fragestellungen tauchen auf, entwickeln sich aus den laufenden Prozessen des persönlichen Lebenswegs und der gesellschaftlichen Abläufe, Erkenntnisse von früher werden hinterfragt und neu geordnet und ergänzt. Eine Evolution gibt es in der ständigen Ergänzung bzw. Erweiterung der Erkenntnisse.

Eine Entwicklung im Sinne von: Wenn ich aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen hier an diesem Punkt meines Lebens gelandet bin, möchte ich wissen, was dazu beigetragen hat, dass ich gerade diesen Weg eingeschlagen habe.

Es geht mMn ja um ein Erkennen dessen, auf welche Weise ich die Welt wahrnehme, welche Schlüsse ich aus dem Wahrgenommenen ziehe und welche Entscheidungen ich in der Folge treffe. Die Intelligenz macht es uns möglich, von einer Art Beobachter-Position aus zu betrachten, wie wir handeln. Das gibt uns auch die Chance, Zusammenhänge zu erkennen. (Z.B. die „Aha-Erlebnisse“, wenn uns quasi ein Licht aufgeht!) Wir erforschen unser Verhalten dann nicht im Hinblick auf eine Verbesserung, sondern rein deswegen, weil wir uns selbst kennen lernen wollen.

Die Beobachtung aller Beziehungen in allen privaten und öffentlichen Handlungen stellt uns ja eine riesige Menge an Material zur Verfügung. Ohne zu beurteilen, was uns gefällt oder nicht gefällt, sehen wir dann das, was wirklich ist, wie wir sind, wie alles zusammenspielt.

Gut, was ich damit sagen will: Intelligenz ist (auch) die Fähigkeit, unser Denken dann einzusetzen, wo es nötig ist. Sie ist nicht die Fähigkeit zu denken, sondern etwas, das darübersteht. Denn um Zusammenhänge und Problemlösungen zu erkennen braucht es mehr, als nur den Verstand.

In welchem Umfeld wir unsere Probleme zu bewältigen haben, ist dabei sekundär. Für jedes Problem, in welchen Lebensumständen wir uns auch befinden, sind andere Fähigkeiten notwendig – einmal ist eine gute Bildung relevant, oder handwerkliche Fähigkeiten, dann wieder eine hohes Maß an sozialer Kompetenz, auch Körperkraft und Schönheit können da und dort nötig sein. Alles was an menschlichen Fähigkeiten vorhanden ist, spielt da mit. Um die vorhandenen Fähigkeiten richtig und zielführend einzusetzen, brauchen wir die Intelligenz.

@Robin:
Man ist intelligent genug, um sich funktionierende Systeme zur Versorgung aller auszudenken. Das Problem liegt in Strukturen und Organisation.

Deine Intelligenz macht dich fähig, hier zu erkennen, wo das Problem noch nicht gelöst ist und wo noch Wege gesucht werden müssen.

Doch das Zusammenspielen aller Fähigkeiten der Mitglieder einer Gesellschaft bestimmt den gesamten Prozess. Denn es gibt ja kein statisches Ergebnis, es entwickelt sich immer alles weiter. In diesem Sinn werden dauernd Probleme gelöst, es entstehen aber auch immer wieder neue, die wieder gelöst werden, usw. usw.

Hoch- oder Minderbegabung ist aus meiner Sicht ein ganz eigenes Thema. Das geht in eine Richtung, wo nur ein bestimmter Bereich der Fähigkeiten als wichtig und brauchbar in den Vordergrund gestellt wird.
Dass jeder für irgendwas hochbegabt ist, glaube ich ehrlich gesagt auch nicht, begabt ja, aber gleich hochbegabt?
Aber ist das relevant für diese Diskussion?
:schaukel:

Interessantes Thema, Robin!

herzlich
lilith
 
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wenn du zugestehst, dass die Ausbildung von Intelligenz eine Folge der Evolution ist, muss es unterschiedliche Intelligenzausprägungen geben. Denn Evolution bedeutet ja Variation und Selektion. Und da die Mechanismen der Evolution ja nicht plötzlich aufgehört haben, muss es immer noch Variation geben, also Abstufungen von Intelligenz.
in bezug auf "intelligenz" gestehe ich dies nicht zu. in bezug auf das gehirn, ja.
das was du geschrieben hast, würde aber auch bedeuten: wir hätten zumindest unterschiedliche ausprägungen/gebabungen nach regionen.
nicht jeder mensch war jedem problem gleichermaßen ausgesetzt.
das steht aber im krassen gegensatz zu dem was diese welt so alles an hochgeschätzten professoren hervorbringt, aus allen regionen der erde kommen sie.
hat dann die evolution doch plötzlich aufgehört?

wie erklärst du das die anfänge des computers in den usa bzw. europa waren, und heute eine menge an neuerungen und revolutionen aus asien kommen?
beim auto ist es genauso.

Willst du ernsthaft sagen, dass diese Menschen ihre Intelligenz nur verschieden nutzen?
ja. schau dir die familien an aus denen die studierenden physiker kommen, aus denen die kommen die 9 sprachen fließend sprechen, in den meisten fällen wurden diese leute von der familie gefördert, war es in der familie selbstverstänlich das man viele sprachen spricht, vll weil die eltern schon zwei unterschiedlichen muttersprachen sprechen.
das ist eine persönliche erfahrung die ich gemacht habe, mehr kann ich dazu nicht sagen als dies was mir durch beobachtung meiner umwelt auffiel.
generell ist jeder dazu föhig 9 sprachen zu lernen, physik zu studieren u.ä. es kommt nur drauf an wie die person zu dem thema steht und wie sie in dem thema bisher gefordert wurde. wenn die eltern das kind erziehen mit: hauptsache du schaffst das schuljahr und gehst dann schaffen, entwickelt das kind dann den erhgeuz physik studieren zu wollen? bzw. auch den willen dies dann durchzuziehen? wenn es immer sonst hieß: mach wat de willst, nur komm durch, egal wie und dann geh in die lehre.
ich bezweifle es, dazu sind nur wenig willensstarke menschen fähig, bzw. menschen die anderswo den bezug dazu bekamen.

ciao
 
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