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Harte, aber berechtigte Fragen

AW: Harte, aber berechtigte Fragen

Dasselbe muss mE natürlich auch gelten, falls Frauen, Kranke oder Kinder gefährdet sind. Die Gewalttätertypen bilden sich mMn nämlich oft ein, dass niemand den Mut hat, sie zu verraten; sie müssen einmal lernen, dass dem nicht so ist.
@Zeili:
Das sehe ich genauso.

"Was würde Deine Mutter dazu sagen?"
@Reinhard:
Ich erinnere mich, das auch schon mal gelesen zu haben. Ist aber auch schon her.
Ich glaube es ging um die Komponenten, zum einen eine Ablenkung zur Situation zu schaffen, eine Art Irritation herzustellen, da die bloße Erwähnung der Mutter der Situation von Gewalt bzw. anderem "Rechtsbruch" so gegensätzlich gegenüber steht. Dies ermöglicht einem eventuell einen Handlungsspielraum (Flucht etc.).
Und zum anderen war es wohl als Deeskalationsversuch gedacht.
Bin mir aber nicht sicher, ob meine Erinnerung mir da einen Streich spielt. Ich werds nochmal ergoogeln.

Die erste Komponente ist auch bei bestimmten Ausbildungen Inhalt. So wird Sicherheitskräften / Personenschützern ebenfalls beigebracht, mit Ablenkung gegebenfalls und sofern situativ möglich, die Situation unter Kontrolle zu bringen. Denn Ablenkung des "Gewalttäters" bedeutet für diesen Moment für ihn auch Kontrollverlust.
Die Ablenkung kann eben aus allem möglichen bestehen, ein passender Satz, eine Zigarette anbieten, oder etwas wegwerfen, dann besteht für einen kurzen Zeitraum die Möglichkeit die Kontrolle an sich zu nehmen und je nach Situation mit oder ohne körperlichen Einsatz, die Gefahr abzuwenden.
 
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AW: Harte, aber berechtigte Fragen

@Salem (eben oben):

Danke!

Du weißt wirklich viel.

Nachschlagen? - Hast doch genug zu tun.

Vielleicht finde ich die Stelle noch.

Aber: Entweder es leuchtet ein - oder nicht.
Den Aggressoren - und uns hier.

Hoffentlich brauchen wir es nicht bald.

:blume1:
 
AW: Harte, aber berechtigte Fragen

Hmm. Ich kann die Frage nicht beantworten, weil ich diese Situationen mit Hausbewohnern, Kollegen, Nachbarn oder im Bekanntenkreis nicht kenne. Ehrlichgesagt hab ich keinen so direkten Kontakt zu gewalttätigen Menschen (es sind allerdings auch noch nicht alle verheiratet), höchstens wenn ich in die Stadt gehe.

In der Theorie würde ich dir zustimmen, Zeili.
Wenn ich ein Treppenhaus hätte, wo ich sowas hören würde, würde ich mir den Aggressor anschauen...wenn’s ein gefährlicher Vollidiot ist, würde ich die Variante mit der Polizei vorziehen. Vielleicht hält es ihn auf, wenn er weiß, dass bei der Polizei eine Aktennotiz über seine konkrete Androhung vorliegt, bzw. vorliegen könnte, sofern er von diesem Vorhaben nicht ablässt. In einem Verfahren würde sich das auswirken.

Allerdings wird das dem Opfer nichts nützen. Gewaltandrohungen öffentlich zu machen, z.B. durch einen Aushang im Haus, in der Schule, durch sofortiges lautes Wiederholen der Androhung....das würde meiner Vermutung nach schon wirken können, denn damit wird die Zwangssituation, der das Opfer ausgesetzt wird öffentlich und der Täter kommt aus der anonymen Deckung heraus. Allerdings könnte sowas im Einzelfall kurz abgewogen werden, denn z.B. unter Jugendlichen müsste unbedingt eine Form gewählt werden, die dem Opfer nicht sogar noch mehr Schaden zufügt, es etwa der Häme der Gruppe aussetzt. Der Fokus sollte nicht auf dem Opfer, sondern auf der angedrohten Tat liegen oder vielleicht fällt jemandem noch was besseres ein.

Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Harte, aber berechtigte Fragen

Hallo,
für mich klingt die Eingangsfrage etwas einseitig und spießig um nicht zu sagen plump. Gehöre einer Generation an die in den 80er Jahren als Jugendliche laut das Tonband mit Rockmusik laufen hatten und wir nachts Partys feierten bis die Nachbarn die Polizei riefen. Sehe es als den völlig normalen Generationenkonflikt an der da ausgefochten wird.
Sicher, man kann auf das bürgerliche Gesetzbuch pochen und die Nachtruhe einklagen und die lauten Menschen per Gesetz in die Knie zwingen aber Frieden erreicht man so nie.
Habe auch mal in einem Haus mit mehreren türkischen Familien gewohnt, da war immer was los bis in die Nacht. Solange ich mich geärgert, empört und innerlich aufgeregt hatte, hat es enorm gestört, da ich aber nicht das türkische Temperament verurteilen wollte, konnte ich schlecht deutsches Gesetz gegen sie verwenden und habe diese Lebendigkeit akzeptiert, als dazugehörig empfunden und schon hat es nicht mehr gestört und ich hatte inneren Frieden.

Wenn man allerdings meint ich bin ein großer Denker oder ein besonderer Deutscher und der dumme laute Pöbel oder Ausländer hat das Maul zu halten wenn ich mich der Ruhe hingeben möchte sonst bekommt er es mit den Ordnungshütern des Staates zu tun, die regeln das für mich, schürt es Hass, Gewalt und Konflikt.
Die einen lösen ihre Konflikte laut und direkt, die Anderen rufen die Dienstleistung Ordnungshüter, sie sollen es stellvertretend erledigen.
Was ist ehrlicher und authentischer?

gruß fluuu
 
AW: Harte, aber berechtigte Fragen

Hallo Zeilinger!


Falls man merkt, dass jemand irgendjemand anderen Gewalt antun will, sollte man meines Erachtens den Aggressiven sofort fragen, ob er die Polizei oder einen Psychiater braucht.

Ich hab noch nicht oft gesehen, wie jemand irgendjemand anderen Gewlt antun wollte,
aber ich war schon in der Situation, wo es aus heiterem Himmel passierte.
Dann kann kein Wortwechsel mehr zu stande kommen,
man muß einfach handeln und die Polizei rufen.

Wenn jetzt allerdings sich etwas langsam hochschaukelt, so dass man als Aussenstehender noch die Chance hat einzugreifen,
ist das beste was man machen kann dem jenigen klipp und klar die Konsequenzen seines Fehlverhaltens ins Gesicht zu sagen.

Ich hab hier was von Treppenhaus und Ruhestörung gelesen. Da hat man allemal die Chance, noch ordentlich mit den Verursachern des Lärms zu reden und wenn das dann nicht fruchtet auf jedenfall die Polizei einzuschalten.


Schreibt mir bitte, was ihr vom konkreten Fall haltet und auch andere Situationen, wo harte, aber berechtigte Fragen angebracht sind.

Ich wurde mal sexuel belästigt und es hat tatsächlich geholfen als ich in einem drohenden Tonfall der Person sagte,
was er nicht alles verlieren könnte, wenn ich das öffentlich mache und
ich die anderen, die er auch belästigte, dazu bringe, gegen ihn auszusagen.....
Manchmal bringt ein Schubs in die "Wirklichkeit" doch etwas....:)


Fazit:
Es gibt Situationen, da kann es hilfreich sein dem gegenüber "harte, aber berechtigte Fragen" wie von dir erwähnte zu stellen
und es gibt Situationen, in denen kommt man gar nicht erst dazu,
sich "kommunikativ" zu zeigen.....



*raindrop*
 
AW: Harte, aber berechtigte Fragen

Hallo psychologisch Interessierte!

Ich werde hier gleich konkret:

Falls man merkt, dass jemand irgendjemand anderen Gewalt antun will, sollte man meines Erachtens den Aggressiven sofort fragen, ob er die Polizei oder einen Psychiater braucht.

Schreibt mir bitte, was ihr vom konkreten Fall haltet und auch andere Situationen, wo harte, aber berechtigte Fragen angebracht sind.

Liebe Grüße

Zeili

wenn man so wie ich am schöpfwerk aufwächst muss man sich sehr oft mit agressive situationen auseinandersetzen. man lernt die gefahr die von der agression ausgeht einzuschätzen. wichtig dabei ist immer einzuschätzen welche gefahr bestehen kann. eine rauferei z.b. kann, muss aber nicht gefährlich sein. ich habe erfahren solange keine waffen oder gegenstände beteiligt sind, muss man sich auch keine großen sorgen machen. auch wenn mehrerer auf einen einteten (ist mir passiert) besteht noch keine große gefahr, da die agressoren sich gegenseitig im weg stehen und daher die verletzungsgefahr gering ist. für mich besteht die gefahr eher bei jugendlichen agressoren, die durch medieneinfluss, umfeld eine verzehrte wahrnehmung haben und sich (weil budy hilfe braucht) bereits in vornherein mit gegenstände bewaffnen ohne die gefahr richtig eingeschätzt zu haben und unkontrolliert lebensbedrohlich aufeinander einprügeln. in derartige situationen hilft kein zureden mehr. als aussenstehender hat man dann wie ich meine die verpflichtung polizei und rettung sofort zu verständigen. in weniger gefählichen situationen ist polizzei oft nicht notwendig und sogar schädlich nur weil zwei sich kloppen müssen ja nicht gleich anzeigen und gerichtsverhandlungen statt finden. das hilft niemanden. daher denke ich mir man sollte die gefahr einschätzen bevor man handelt.
 
AW: Harte, aber berechtigte Fragen

Hallo,
es gibt die seltenen Fälle von brutaler kaltblütiger Gewalt mit Todesfolge, die Medien berichten ausgiebig darüber, da ist jedes Einschreiten unmöglich.
Grundsätzlich halte ich weniger den Ruf nach Polizei, Psychiatrie oder anderen Machtinstrumenten des Staates für couragiert, sondern den Mut in der Situation selbst zu Handeln so, dass die Gewalt abgewendet werden kann aber man sich selbst nicht leichtfertig in Gefahr begibt. Ein gewisses Risiko geht man immer ein wenn man etwas unternimmt und wagt um andere womöglich aggressive Menschen von etwas abzuhalten. Hat man selbst eine starke aggressive Fähigkeit gelingt das jedoch ganz gut.
Kleine Situationen von zwischenmenschlichen Konflikten, partnerschaftlicher Aggression in der Beziehung usw. kommen häufiger vor und da kann man gut schlichtend einschreiten ohne Polizei oder Psychiatrie zu brauchen.

gruß fluuu
 
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AW: Harte, aber berechtigte Fragen

Der Ruf nach Polizei und Psychiatrie ist in meinen Augen hauptsächlich die Tat eines kleinbürgerlichen Passanten der sich mit Hilfe der Organe durchsetzen möchte und für seine bürgerliche Ordnung sorgen. Kurz gesagt ein Feigling, ein Kolaborateur und ein Arschkriecher.
Fälle wo wirklich Eigen- oder Fremdgefährdung vorliegen bei der die Polizei vom Bürger gerufen werden muss sind so selten auf der Straße, kommt fast nie vor.
Meistens sind es Fachleute oder Angehörige die eine Einweisung veranlassen falls es unbedingt notwendig ist.
Das Wichtig tun über staatliche Organe von ängstlichen Kleinbürgern kommt leider häufiger vor, dagegen ist kein Kraut gewachsen, die Organe gehen einer Anzeige nach egal von wem.

gruß fluuu
 
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