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Gibt es Freien willen?

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Hallo und willkommen im Forum.
Zunächst einmal, dein Nick so wie er geschrieben ist, bedeutet eigentlich Rassendenker, denn Phyle (φυλή) heißt die Rasse, während Philos (φίλος) Freund heißt und der Philosoph ist ein Freund der Sophia, also der Weisheit.
Wenn der Wille vorbestimmt wäre, dann habe ich wohl umsonst gelebt, würde ich mal lapidar sagen, denn ich bilde mir ein, ich hätte selbst mein Leben auf die Reihe gebracht, indem ich meinen Willen in Taten umgesetzt habe.

Wenn es so wäre, dann hätte wohl der Zufall keine Chance mehr, denn man könnte ihn vorausberechnen, insofern hast du recht, aber solange dem nicht so ist, würde ich gern den Willen von der Vernunft kontrollieren sehen, auch wenn hinter der Vernunft biochemische Prozesse stecken, denn das Resultat variiert von Mensch zu Mensch, wie wir wissen, obwohl alle diese biochemischen Prozesse den gleichen Naturgesetzen gehorchen und trotzdem ist bei dem Einen der Verstand, der Vater der Entscheidung und beim Anderen der Leichtsinn.;)

Schon, aber in deinem Gehirn ganz andere als in meinem, sonst wären wir nicht unterschiedlicher Meinung und wir hätten keinen Grund, miteinander zu diskutieren.

Von freier Entscheidung war keine Rede, denn allein schon die Vernunft ist eine Kontrollinstanz, geschweige denn, alles was du gerade aufgezählt hast, denn die Vernunft wird genau damit gefüttert. Ein völlig freier Wille wäre dem Zufallsprinzip überlassen und den Zufall gibt es nicht - soweit waren wir uns einig. Auch wenn wir alle biochemischen Prozesse bis ins kleinste Detail überblicken könnten und den Zufall dadurch ausschalten könnten, dann hätten doch die unterschiedlichen Einflussfaktoren zu unterschiedlichen Entscheidungen geführt. Die Entscheidungen sind also subjektiv, somit war der Wille der jeweiligen Person unterworfen. Ohne diese Mechanismen wären der Wille und dadurch auch die Entscheidungen willkürlich, aber dem ist zum Glück nicht so.

Soweit bin ich bei dir, dass es keinen freien Willen gibt und das ist gut so, denn ich möchte, dass es so bleibt, andernfalls würden wir nur willkürlich handeln.
Wissenschaftlich kann ich das nicht begründen, denn ich bin kein Philosoph - auch nicht mit y - und schon gar kein Hirnforscher. Es war mein Wille, mit dir zu diskutieren und er war alles andere als frei, denn ich habe ihn gesteuert.:)

Es gibt übrigens einige Threads zu diesem Thema hier - der Älteste, den ich gefunden habe war vom Jahr 2010 - und du könntest einen Blick darauf werfen, wenn dich andere Ansichten als meine interessieren. Die Suchfunktion hier ist exzellent.
Den Begriff "freier Wille" halte ich für ein Paradoxon, denn der Wille selbst ist eine Manifestation von Unfreiheit.
Das habe nicht nur ich erkannt und hier benannt, sondern schon viel weisere Personen wie Nikos Kazantzakis, der
jene Erkenntnis in diese kurze Zeile presste:
"Ich hoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei."
 
Kurz vor meinem letzten Atemzug, sollte ich noch bei Bewusstsein sein, wird in meinem Kopf Kazantzakis´ Spruch dominieren, dessen bin ich mir sicher und kurz darauf werden wir - ich und mein Wille - frei sein.
Bis dahin werden wir - ich und mein Wille - einander aushalten müssen, denn er wird sich meinem Verstand unterwerfen müssen und wenn er Glück hat, auch der Vernunft...
Ich war ja an seinem Grab. Ich glaube, ich habe es hier schon erwähnt.
 
Ja, hast du erwähnt.
Interessant ist auch, dass Nora schon sagte "Ich bin Frey!" - und sie es tatsächlich auch schon war.
 
Wenn es um die vom Jahrgang 1950 geht, - die kannte ich nicht - dann wird in ein paar Jahren auch frei sein und nicht nur Frey.
 
Sollte ich mal (freiwillig) sterben und ich am Grab meines Willens stehen und ich dann absolut frei sein, werde ich ein Lied singen.
 
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