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Gibt es Freien willen?

Phylosoph

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18. November 2025
Beiträge
2
Gibt es wirklich freien Willen oder ist alles vorherbestimmt?
Ich (16) habe heute über das Thema „freier Wille“ nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass es ihn wahrscheinlich gar nicht gibt.

Wenn man es physikalisch betrachtet, besteht alles im Universum aus Atomen und Teilchen, die sich nach festen Naturgesetzen verhalten.

Wenn man alle Kräfte, Positionen und Bewegungen dieser Teilchen kennen würde, könnte man theoretisch die komplette Zukunft berechnen – also auch, was jeder Mensch tun oder denken wird.

Selbst unsere Gedanken sind nur chemische und elektrische Reaktionen im Gehirn.

Das bedeutet, sie folgen denselben Naturgesetzen. Es fühlt sich zwar so an, als würden wir frei entscheiden, aber eigentlich laufen nur biologische Prozesse ab, die das Ergebnis aus vielen Ursachen sind (Gene, Erfahrungen, Umwelteinflüsse usw.).

Und selbst wenn man Quantenmechanik einbezieht, in der Zufälle eine Rolle spielen, ändert das nichts – Zufall bedeutet keine Freiheit, sondern nur Unvorhersehbarkeit.

Für mich ergibt sich daraus, dass echter freier Wille physikalisch nicht existieren kann.

Mich interessiert, ob ihr das genauso seht oder ob jemand eine andere, möglichst wissenschaftliche Erklärung dafür hat.

(Und bitte keine religiösen oder spirituellen Argumente – ich suche keine Glaubensantworten, sondern logische oder wissenschaftliche Ansätze.)

Ich bedanke mich für jede Antwort im Vorraus.

Lest euch meine Herleitung bitte auch durch und gebt Begründungen zu euren Antworten..
 
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Die Fragestellung ist unscharf und daher unbeantwortbar. Das Wort "frei" in der Frage ist eine subjektive Wertung. "Frei" aus wessen Perspektive, und was genau umfasst dieses "frei"? Eine übermenschliche höhere Perspektive, die den Anspruch hat "objektiv" zu sein, kann von Menschen nur in deren Vorstellung eingenommen werden.
 
Der Hinweis zur Unschärfe des Begriffs ‚frei‘ ist formal korrekt, aber in diesem Kontext nicht entscheidend. In der Philosophie existieren bereits klar definierte Freiheitsbegriffe (z. B. libertäre Willensfreiheit, Kompatibilismus, negative/positive Freiheit). Meine Frage bezieht sich auf die alltagsnahe Willensfreiheit im Sinne von ‚könnte ich unter gleichen Bedingungen anders handeln?‘ – also kein Anspruch auf eine übermenschliche oder göttliche Perspektive.


Wenn nötig kann ich den Freiheitsbegriff präzisieren, aber die Frage bleibt grundsätzlich sinnvoll und diskutierbar.
 
Die Wissenschaft glaubt ja an ein Unterbewusstsein, ich übrigens ebenfalls. Nun könnte man davon ausgehen, dass das Unterbewusstsein (mit diesem ich Eins bin) einen freien Willen hat, aber ich (das kleine Ich) nicht. Nun kann man darüber spekulieren, ob ich (das kleine Ich) jemals einen freien Willen haben werde, ich bin der Meinung, dass mit der Entwicklung ein freier Wille kommen wird, aber wissen tu ich es natürlich erst dann, wenn ich mich soweit entwickelt haben werde. :blume1: ich bin gespannt!
 
... Meine Frage bezieht sich auf die alltagsnahe Willensfreiheit im Sinne von ‚könnte ich unter gleichen Bedingungen anders handeln?‘ – also kein Anspruch auf eine übermenschliche oder göttliche Perspektive.
Welcher Mensch sollte diese neue Frage nach den alternativen Handlungsmöglichkeiten unter gleichen Bedingungen denn beantworten können?

Wenn nötig kann ich den Freiheitsbegriff präzisieren, aber die Frage bleibt grundsätzlich sinnvoll und diskutierbar.
Nein, der Freiheitsbegriff ist hier nicht wichtig.

Selbstverständlich kann man jede Frage stellen, diskutieren und auch beantworten. Aus meiner Sicht ist es allerdings uninteressant, Fragen zu stellen, die prinzipiell durch Menschen nicht beantwortbar sind.
 
Gibt es wirklich freien Willen oder ist alles vorherbestimmt?
Ich (16) habe heute über das Thema „freier Wille“ nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass es ihn wahrscheinlich gar nicht gibt.
Hallo und willkommen im Forum.
Zunächst einmal, dein Nick so wie er geschrieben ist, bedeutet eigentlich Rassendenker, denn Phyle (φυλή) heißt die Rasse, während Philos (φίλος) Freund heißt und der Philosoph ist ein Freund der Sophia, also der Weisheit.
Wenn der Wille vorbestimmt wäre, dann habe ich wohl umsonst gelebt, würde ich mal lapidar sagen, denn ich bilde mir ein, ich hätte selbst mein Leben auf die Reihe gebracht, indem ich meinen Willen in Taten umgesetzt habe.
Wenn man es physikalisch betrachtet, besteht alles im Universum aus Atomen und Teilchen, die sich nach festen Naturgesetzen verhalten.

Wenn man alle Kräfte, Positionen und Bewegungen dieser Teilchen kennen würde, könnte man theoretisch die komplette Zukunft berechnen – also auch, was jeder Mensch tun oder denken wird.
Wenn es so wäre, dann hätte wohl der Zufall keine Chance mehr, denn man könnte ihn vorausberechnen, insofern hast du recht, aber solange dem nicht so ist, würde ich gern den Willen von der Vernunft kontrollieren sehen, auch wenn hinter der Vernunft biochemische Prozesse stecken, denn das Resultat variiert von Mensch zu Mensch, wie wir wissen, obwohl alle diese biochemischen Prozesse den gleichen Naturgesetzen gehorchen und trotzdem ist bei dem Einen der Verstand, der Vater der Entscheidung und beim Anderen der Leichtsinn.;)
Selbst unsere Gedanken sind nur chemische und elektrische Reaktionen im Gehirn.
Schon, aber in deinem Gehirn ganz andere als in meinem, sonst wären wir nicht unterschiedlicher Meinung und wir hätten keinen Grund, miteinander zu diskutieren.
Das bedeutet, sie folgen denselben Naturgesetzen. Es fühlt sich zwar so an, als würden wir frei entscheiden, aber eigentlich laufen nur biologische Prozesse ab, die das Ergebnis aus vielen Ursachen sind (Gene, Erfahrungen, Umwelteinflüsse usw.).
Von freier Entscheidung war keine Rede, denn allein schon die Vernunft ist eine Kontrollinstanz, geschweige denn, alles was du gerade aufgezählt hast, denn die Vernunft wird genau damit gefüttert. Ein völlig freier Wille wäre dem Zufallsprinzip überlassen und den Zufall gibt es nicht - soweit waren wir uns einig. Auch wenn wir alle biochemischen Prozesse bis ins kleinste Detail überblicken könnten und den Zufall dadurch ausschalten könnten, dann hätten doch die unterschiedlichen Einflussfaktoren zu unterschiedlichen Entscheidungen geführt. Die Entscheidungen sind also subjektiv, somit war der Wille der jeweiligen Person unterworfen. Ohne diese Mechanismen wären der Wille und dadurch auch die Entscheidungen willkürlich, aber dem ist zum Glück nicht so.
Für mich ergibt sich daraus, dass echter freier Wille physikalisch nicht existieren kann.

Mich interessiert, ob ihr das genauso seht oder ob jemand eine andere, möglichst wissenschaftliche Erklärung dafür hat.

(Und bitte keine religiösen oder spirituellen Argumente – ich suche keine Glaubensantworten, sondern logische oder wissenschaftliche Ansätze.)

Ich bedanke mich für jede Antwort im Vorraus.

Lest euch meine Herleitung bitte auch durch und gebt Begründungen zu euren Antworten..
Soweit bin ich bei dir, dass es keinen freien Willen gibt und das ist gut so, denn ich möchte, dass es so bleibt, andernfalls würden wir nur willkürlich handeln.
Wissenschaftlich kann ich das nicht begründen, denn ich bin kein Philosoph - auch nicht mit y - und schon gar kein Hirnforscher. Es war mein Wille, mit dir zu diskutieren und er war alles andere als frei, denn ich habe ihn gesteuert.:)

Es gibt übrigens einige Threads zu diesem Thema hier - der Älteste, den ich gefunden habe war vom Jahr 2010 - und du könntest einen Blick darauf werfen, wenn dich andere Ansichten als meine interessieren. Die Suchfunktion hier ist exzellent.
 
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