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Freiheit

sibel schrieb:
Das weiter gedacht ,würde in der Konsequenz bedeuten,daß man z.B. niemanden für Mord und Totschlag verantwortlich machen kann,weil er leider,leider nur seiner "Natur " gefolgt ist,Spielball einer Vielzahl elektrochemischer Erregungen wurde und somit nicht haftbar zu machen ist.Er kann halt nichts für seine "Natur".......
Gibt es keine übergeordnete" Instanz",kein Ich,kein freier Wille ,die uns Menschen trotzdem daran hindern,uns wie" Tiere "zu benehmen?
Die Schuldfrage bekommt so eine ganz andere Dimension, das ist wohl wahr.
Wir brauchen aber Gesetze, an die wir uns bitteschön zu halten haben. hätten wir sie nicht, würde jeder ohne Orientierung und kontraproduktiv für die Gemeinschaft handeln. Und baut einer Mist - Strafe muss eben sein. Nur so funktioniert unser Gemeinschaftssystem, und das ist ein Erfahrungswert. Schuld? Ja, letztlich gibt es sie nicht. Oder: Der Täter hat sie zu tragen !

Gysi
 
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Keiner kann anders als er ist?????????

Wir brauchen aber Gesetze, an die wir uns bitteschön zu halten haben. hätten wir sie nicht, würde jeder ohne Orientierung und kontraproduktiv für die Gemeinschaft handeln. Und baut einer Mist - Strafe muss eben sein. Nur so funktioniert unser Gemeinschaftssystem, und das ist ein Erfahrungswert. Schuld? Ja, letztlich gibt es sie nicht. Oder: Der Täter hat sie zu tragen !
Gesetzte als Ersatz für einen negierten Willen?? Läßt das Gefesseltsein an der "Natur" keinen Begriff wie Moralität (=setzt eigenständiges Denken voraus..) mehr zu, weil Mensch nun mal durch sein So-sein nicht in der Lage ist,seelische Regungen wie Ethik,Disziplin überhaupt zu erkennen und wahrzunehmen? Der Mensch als Zellhaufen ohne Sinn und Verstand,der nicht imstande ist ,durch Aktivierung des freien Willens(und den gibt es für mich...) z.B. soziale Regeln zu speichern und abzurufen?
Nee,das will ich nicht glauben...........
Ach,ich vergaß:in meiner Lebensauffassung gibt es sehr wohl Schuld...auch diese ein Ergebnis des freien Willens.........
 
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unqualifizierte Bemerkung am Rande

Manchmal kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren,philosophieren als unnützen Zeitvertreib anzusehen....man redet sich die Köpfe heiß und wird doch nie auf einen gemeinsamen Nenner kommen...dabei hätte ich es doch zu gerne,daß die Welt und Umgebung durchschaubar,ertragbar und leicht zu händeln wäre....ich weiß,kindliches Wunschdenken-aber: s´wär zu schön......
seufz...............

Und schade finde ich ,daß dieses Forum,obwohl so viele hier registriert sind,doch einen eher schläfrigen Eindruck macht...zweckfreies Denken ist wohl unbequem...
 
Zuletzt bearbeitet:
sibel schrieb:
Manchmal kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren,philosophieren als unnützen Zeitvertreib anzusehen....man redet sich die Köpfe heiß und wird doch nie auf einen gemeinsamen Nenner kommen...dabei hätte ich es doch zu gerne,daß die Welt und Umgebung durchschaubar,ertragbar und leicht zu händeln wäre....ich weiß,kindliches Wunschdenken-aber: s´wär zu schön......
seufz...............

Und schade finde ich ,daß dieses Forum,obwohl so viele hier registriert sind,doch einen eher schläfrigen Eindruck macht...zweckfreies Denken ist wohl unbequem...

holla, das gefällt mir. :jump1:
da werd ich doch auch gleich ganz wach.

philosophieren kriegt so schnell einen touch von abgehobener schläfrigkeit, wenn nur mehr der geist regiert, die logik am wichtigsten ist und der bezug zum "wirklichen" leben aus den augen verloren wird. ab und zu ein bisschen "hirnwichserei" tut aber ganz gut.

also, zurück zur erde, zum tun.
ich entscheide nämlich dauernd, jetzt - in der gegenwart, was ich tue. es ist mir meistens nicht bewusst, aber ich folge durchaus meinen inneren werten. aufmerksam hinschauen, ab und zu auch hinterfragen, was mich zu meinen entscheidungen bringt, hilft, die eigene weltsicht überhaupt einmal zu erkennen.

was hilfts, wenn ich hehre und edle gedanken habe, wenn ich über meinen freien willen nachdenke und dabei gar nicht merke, von welchen fäden ich gesteuert werde? dogmen, die ich vielleicht von meinen eltern übernommen habe, wie z.B. immer den anderen zu helfen, oder sich nichts gefallen lassen, oder stark und mutig sein, oder beweisen müssen, dass man niemals zu bequem für irgendetwas ist. da gibts wahrscheinlich tausende glaubenssätze, deren wir uns gar nicht bewusst sind, aber wir lassen sie unser leben bestimmen!)

ist vielleicht nicht ganz neu, wird aber sehr oft aus den augen verloren.

die entferntesten ziele lassen sich auch nur erreichen, wenn ich die banalen ersten schritte zu tun bereit bin. wer bin ich, was bin ich und was bin ich bereit zu tun, erst einmal für mich und meine nächste umgebung. dann wird das ganze ein wenig überschaubarer.

dazu kommt: jeder hat seinen eigenen "richtigen" weg. die unterschiede zu akzeptieren, die umwege in kauf zu nehmen, hilft auch.

danke für deine anregenden worte.
lilith
 
Was für eine Freiheit wäre es denn, wenn man überhaupt kein Wesen hat?
Ein Wesen, das keinen Zweck an sich hat, hat auch keine Freiheit, weil sein Tun schon von vorneherein sinnlos ist. Der menschliche Geist hat seine natürlichen Zwecke, und frei ist er, wenn er ihnen folgen kann.
Hier wird ein fataler Fehler gemacht: Es wird vom bedeutenderen menschlichen Wesen, nämlich dem des nach seiner Verwirklichung strebenden Geistes, abstrahiert, und der Trieb - welcher ebenfalls am Geist ist, und dort gut oder schlecht empfunden wird - wird als einziges manifestes Wesen erkannt.
Es ist also nicht nur Zweck, zu fressen (mehr ist es in diesem Kontext nicht) oder zu ficken (ebenfalls nicht vulgär sondern kontextuell adäquat), sondern ferner zu lieben, sich wahr zu wissen, usf..
Insofern ist der, der alleine den Trieben folgt in der Tat nicht frei. Frei ist nur, wer sein Wesen weiß ----> der Geist, und diesem als Ganzheitlichem gemäß handelt, und also sich in der Allgemeinheit bestätigt sucht und eben nicht nur einem Zweck nacheifert.
Insofern handelt der Verbrecher wirklich gegen das allgemeine Wesen, wobei die Schwierigkeit der Schuldzuweisung darin besteht, dass er keinen selbstbewussten Geist hat, sondern lediglich versch. Momenten des Bewusstseins zufällig ist.
 
lilith51, wäre nett, wenn Du die Texstellen markieren/zitieren könntest, die Du nicht verstehst, damit ich darauf Bezug nehmen und den Inhalt für Dich verständlicher darstellen kann. :)
 
Insofern handelt der Verbrecher wirklich gegen das allgemeine Wesen, wobei die Schwierigkeit der Schuldzuweisung darin besteht, dass er keinen selbstbewussten Geist hat, sondern lediglich versch. Momenten des Bewusstseins zufällig ist.
Für mich hat der Verbrecher-so er nicht anerkannt geistesgestört ist,auch einen selbstbewußten Geist. Hat man nicht die Freiheit,sich für das Gute oder das Böse zu entscheiden?
 
Sibel, die meisten Verbrecher (wobei dieser Begriff nur unter bestimmten Aspekten überhaupt gültig ist, und ich möchte sagen, dass er teilweise unangemessen ein schlechtes Bild auf eine Person projeziert) haben wohl ein Sein an sich, d.h. sie haben schon ein Bewusstsein über das, was sie von sich zu sein glauben.
Aber vielen geht wohl das Bewusstsein darüber ab, dass es ihr fundamentales Selbst ist, anderen Menschen gegenüber positiv zu sein; also die Negation der Negation der Möglichkeit, in anderen seine Verwirklichung zu erreichen.
Bei vielen Menschen sind grundlegende Phänomene des Geistes noch nicht ins Bewusstsein gerückt, also auch noch kein sichselbstgewisser freier Geist, sondern ist meist nur das Gefühl vorhanden.
Es wird also nach Trieb oder Gefühlen gehandelt, und da dieser Geist sich nicht selbst weiß, wird er schnell unfrei.
 
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Da muß ich Dir recht geben,obwohl für mich ein fast unangenehmer elitärer Nachgeschmack bleibt...
 
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