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Feminismus, Genderismus: Schalten fanatisch radikale Ideologien den Verstand aus?

Der kategorische Imperativ besteht nur aus einer einzigen Prämisse, während Religionen und sonstige Ideologien ganze Ideengebäude darstellen mit teilweise realitätsfernen Inhalten.
In der Regel ja, aber nicht notwendiger Weise. Man könnte auch eine Religion mit nur einer einzigen Prämisse formulieren.
Aber der Umfang ist ja nicht der Punkt, oder ? Es ging ja um die Vorgabe, was richtig und was falsch ist, und das tun nun einmal alle Imperative, seien es nun Kants kategorischer oder aber Religionen.
Der kategorische Imperativ ist zeitlos, während Religionen und sonstige Ideologien in einer bestimmten Zeit und Region entstanden sind und nur dort gelten sollten.
Gerade die uns nächsten Religionen (Christentum, Islam) beanspruchen für sich eine allumfassende und immerwährende Gültigkeit.
Und falls du darauf ansprichst, dass deren Verbreitung in der Regel räumlich beschränkt sind, dann ist das wohl richtig, gilt aber auch für den kategorischen Imperativ. Ich meine, der Großteil der Welt kennt weder ihn noch Kant.
Der kategorische Imperativ unterliegt der Entscheidung des Einzelnen, ihn zum eigenen moralischen Kompass zu machen und dementsprechend unterliegt er nur der eigenen Kontrolle, während Religionen und Ideologien geschlossene Systeme von Menschen darstellen, die sich deren Regeln unterzuordnen haben und die Einhaltung dieser Regeln wird von den anderen Angehörigen dieses Systems kontrolliert - oder sogar von imaginären Mächten außerhalb der realen Welt.
Im Christentum wird so argumentiert, dass man das Richtige tun muss, falls man nicht spätestens im Jenseits vom göttlichen Gericht dafür bestraft werden will. Beim kategorischen Imperativ wird implizit auch auf eine fiktive Macht Bezug genommen, nämlich dem Prinzip von Ursache und Wirkung. Die Strafe wird dann nicht von einem Gott zugeteilt, sondern vom Echo, das man mit seinen Taten und Entscheidungen auslöst.
Der kategorische Imperativ besagt, dass jeder einzelne eine gewisse Handlungsweise einhalten müsse. Er beinhaltet zwar nicht explizit einen Grund, aber dieser ist offensichtlich, was auch diesen Imperativ logisch bzw plausibel erscheinen lässt.
Würde jeder nach dieser Maxime leben, wäre die Welt in einem Idealzustand.
Das selbe aber könne man von Religionen behaupten, die Handlungsmaximen vorgibt. Die 10 Gebote (vor Allem #5-10) geben diverse Anweisungen, die, wenn sich alle daran hielten, zu einem konflikt- und problemlosen Idealzustand führten - zumindest hat man sich das bei deren Ausarbeitung so gedacht. Klar, Religionen gehen in der Regel über den Selbstzweck hinaus, um den Menschen zusätzlich Druck zu machen, sich auch daran zu halten. Denn die Realität hat gezeigt, dass eine Verletzung von Regeln (auch die des kategorischen Imperativs) ganz und gar nicht immer zum Nachteil dessen gereichen, der die Regelverletzung begeht - und Menschen dazu geneigt sind, sich da und dort über diese Regeln hinweg zu setzen. Um dieser Neigung etwas entgegen zu halten, erfand man eine allwissende und allmächtige Entität, die dem Regelbrecher spätestens im Nachleben die Rechnung präsentiert. Die Unwiderlegbarkeit jener Erfindung kommt dabei natürlich sehr gelegen, was Religionen bis heute am Leben hält. Aber ich denke, selbst eine Widerlegung würde Religionen nicht gen Garaus machen, siehe andere Widerlegungen, die manche (denkmal, frenilshtar, etc..) einfach nicht erreichen können, weil sie sich der Erkenntnis verschließen. So wie die Bibel es Vorschreibt. Der Mensch wurde naus dem Paradies geschmissen nicht weil der vom Baum der Sünde genascht hat, sondern vom Baum der Erkenntnis.
 
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