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Ein Leben danach...

Hallo...
einige Antworten und Reaktionen hier sind der Grund dafür, warum viele Menschen sich nicht trauen, solche Erlebnisse zu erzählen. Darum wissen wir wahrscheinlich auch so wenig darüber.

@Claus: Gott hat keinen Einfluss auf das Geschehen auf der Erde. Gott hat dem Menschen einen freien Willen gegeben. Somit ist der Mensch verantwortlich für alles "Böse" das auf der Erde geschieht.


Gruss
Suse
 
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Claus schrieb:
wenn mich die gottgläubigen Menschen nicht überzeugen können, warum greift Gott nicht mal selbst ein, er sollte doch wissen, daß ich ihn suche?

Vielleicht hast du ihn schon gefunden, vielleicht spürst du ja die Zeichen und das Wirken seit langer Zeit und kannst es oder willst es nur nicht einordnen, weil dir die Kraft des Glaubens fehlt?

Glauben heißt nicht "ohne Grund" sich einer Idee zu verschreiben oder "ohne Beweise" etwas anzunehmen. Auch beudeutet es nicht Fakten und Beweise zu haben, die den eigenen Glauben rechtfertigen.

Glauben unterliegt einer anderen Ebene. Die "Gründe" und die "Beweise" sind von anderer Art, sie sind Erkenntnis und nicht Wissen. Diese Grundlagen des eigenen Glaubens finden wir nicht in der materiellen Welt und somit sind sie auch weder meßbar noch fühlbar. Und doch sind sie nicht "grundlos", denn es gibt mehr als das was das Auge sehen kann.

Die Suche findet nicht unter dem Busch statt, sondern in dir selbst, in deiner Fähigkeit zu denken und zu fühlen, Erfahrungen zu machen und dich mit den Dingen zu beschäftigen, sie in Frage zu stellen und nach dem eigentlichen Sinn hinter der Fassade zu suchen.

Wenn du allerdings weltliche, materialistische Fakten benötigst, dann wirst du nie einen Glauben finden. Und warum sollte Gott gerade lautstark mit dir reden nur weil du deine Ohren verschlossen hast? Bist du so wichtig, daß er zu dir zu sprechen hat oder sollte es nicht umgekehrt sein?

Wenn du ruhig durch die Welt gehst und wenig Lärm machst, dann kannst du die Stimme Gottes überall hören, leise aber bestimmt und zu deiner Verblüffung: direkt an dich gerichtet.
 
Gott ist meiner Meinung nach immer da, ewig...nur der Mensch hat keine Zeit, er ist damit beschäftigt sich selbst darzustellen, seinen Begierden und Wünschen hinterherzulaufen, seinen Willen durchzusetzen, seiner Vergangenheit nachzutrauern, Recht zu haben, die Welt zu verändern bzw. die Weltherrschaft an sich zu reißen und sei es auch nur virtuell.

Der Mensch ist sehr beschäftigt und ist sich der wichtigsten Dinge des Lebens gar nicht bewusst, weil er nicht still sein kann und in sich selbst ruhen.

Der Mensch zerredet alles und reagiert nicht mehr sensibel auf die Dinge, für die es kein Wort gibt.

Der Mensch nimmt sich zu wichtig und hält sich für etwas, dass er nicht ist.

Der Mensch sucht nach einem Schuldigen für all das Leid und da kommt Gott gerade recht. Die Schuld besitzt die merkwürdige Eigenschaft, dass sie stets bei anderen zu finden ist und niemals bei einem selbst.

Der Mensch schaut nicht wie aus einem Fenster auf das Leben, sondern wie in einen Spiegel.

Der Mensch ist wie ein Schulkind, dem man das Wissen nicht über einen Trichter ins Gehirn fließen lassen kann. Es muss schon von ganz allein lernen wollen und offen dafür sein.

Womit sollte Gott denn noch überzeugen - ist nicht das Leben und die Welt selbst schon Überzeugung genug? Welche Wunder soll er denn noch fabrizieren? Wird jemand überzeugt davon, dass es Gott gibt, wenn er morgen früh rosarot-gestreifte Elefanten vom Himmel regnen lässt? Er soll sich zeigen, mit dir reden? Tut er das nicht unentwegt?
 
Zitat von Lurchi:
@Claus: Gott hat keinen Einfluss auf das Geschehen auf der Erde. Gott hat dem Menschen einen freien Willen gegeben. Somit ist der Mensch verantwortlich für alles "Böse" das auf der Erde geschieht.

Das verstehe ich nicht.
In allen Kirchen wird zu Gott gebetet, daß er bestimmte Übel abwenden soll,
bestimmte Menschen zu bestimmten Handlungen veranlassen soll,
bis hin zum
"unser täglich brot gib uns heute"

ich glaube ja auch nicht an einen Gott, mit dem die Menschen in einen Dialog treten können und der sich um alles kümmert, denn daß er die gebete nicht erhört, das ist ja offensichtlich.
Ich verstehe auch nicht, wieso die gläubigen nach großen Katastrophen gottesdienste abhalten,
mich würde es eher dazu bringen vom Glauben abzufallen.

Gruß von Claus
 
Claus schrieb:
ich glaube ja auch nicht an einen Gott, mit dem die Menschen in einen Dialog treten können und der sich um alles kümmert, denn daß er die gebete nicht erhört, das ist ja offensichtlich.
Ist das offensichtlich? Für dich vielleicht. Es gibt unzählige Menschen, die sagen, dass ihre Gebete erhört wurden.

Erwartest du, dass Gott alles tut, was wir wollen, sobald wir mit den Fingern schnippen?

Weißt du, wir bekommen nicht immer das, was wir uns wünschen, aber immer, was wir brauchen (für unsere Entwicklung).

LG
Jane
 
Lieber Claus,

ich erlebe dich in diesem Forum immer wieder als einen nach Gott Suchenden. Gerade weil du sehr stark naturwissenschaftlich geprägt bist, erweist sich diese Suche als schwierig. Umso bemerkenswerter und bewundernswerter finde ich, dass du weitersuchst.

Manchmal kommt mir vor, dass du so sehr in eine bestimmte Richtung schaust, wartest und hoffst, dass du nicht merkst, dass die Lösung ganz nahe ist, du müsstest nur deine Blickrichtung ändern.

Mehr möchte ich hier gar nicht herumreden und -dozieren.

Abschließend nur noch ein Buchtipp:
Neale Donald Welsch: Freundschaft mit Gott

Und: Naturwissenschaft und Glaube schließen einander nicht aus, wie du weißt, aber erstere hilft dir nicht wirklich, Gott zu finden.

Alles Gute für deine Suche!

LG
Jane
 
Liebe Jane,

deine Antwort an Claus gefällt mir. Auch ich kenne Wissenschaftler, die sehr angestrengt suchen und Wissen anhäufen - doch es nutzt ihnen nichts, aber selbst das erkennen sie nicht, sondern stürzen sich weiter ins Wissen.

Neale Donald Welsch habe ich auch gelesen, komme aber mit Safi Nidiaye und Sri Nisargadatta Maharaj weiter, weil diese mir praxisbezogenere Anregungen geben.

Sicherlich ist es so, dass jeder seinen eigenen Weg findet und wir nicht wirklich Tipps geben können. Die Theorie dürfte ja auch allgemein klar sein, ich denke, es gilt sie in die Praxis umzusetzen, d.h. zu leben und zu erfahren.

Ich denke nicht, dass irgendjemand in der Welt die letzte Antwort geben kann oder den Beweis, dass es Gott gibt erbringen kann, was nicht daran liegt, dass er diese Antwort nicht kennt oder nicht fähig ist, die Existenz zu beweisen, sonderen vielleicht auch, weil der menschliche Verstand nicht imstande ist, dererlei Informationen aufzunehmen, zu verwerten und anzuerkennen. Es gibt Dinge, die gehen über das menschliche Hirn hinaus. Ich wäre da vorsichtig, dies immer mit spirituellem Unfug oder Hirngespinnsten abzutun oder es lächerlich zu machen.

Mit Wissenschaftlern habe ich weiterhin die Erfahrung gemacht, dass sie einen in die geistige Zange nehmen, ausquetschen und nach einem Fehler suchen. Wissenschaftlern fällt das Glauben schwerer als anderen. Sie glauben nur, was sie sehen, erklären und verstehen können. Das Unerklärliche bereitet ihnen immense Schwierigkeiten.
 
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Meine Einstellung zum Tod habe ich in einem Gedicht beschrieben. Alles andere gehört zum Leben bzw. zur nachtodischen Zeit, vorausgesetzt man glaubt daran.

Vollendung

Gestern, da blühten noch dunkle Rosen
Heute stehen weiße Lilien im Feld.
Gestern noch tanzende Harlekine,
Heute Kapiteln ägyptischer Welt.

Schwarzblaue Wolken verdichtenden Lebens,
Krönender Abschluss des menschlichen Seins
Senkt sich die Waage zum ewigen Stillstand?
Glänzendes Licht wird zum Schatten des Scheins.

Ein letzter Blick, eine lachende Träne,
Totenmaske und Requiem,
Unaufhaltsam steigende Fluten,
löschen vollendetes Theorem.
 
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