So, jetzt ist es so weit. Ich spreche sie aus und mache es deutlich:
Wir werden alle sterben!
Klingt hart, ist aber ein der nicht zu leugnenden Wahrheiten in unserem Dasein.
Ja, ich weiß, es gibt Menschen, die glauben an ein Jenseits. Aber auch das sind nur "Leben nach einem Tod!"
Nach dem wir das endlich mal geklärt haben und uns alle einig sind, können wir zum Thema kommen, WIE wir sterben.
Denn das ist ja die essentielle Frage. Ich glaube die wenigsten von uns wollen erschossen werden. Ich hatte dazu mal in einem anderen Forum eben solch Frage, mit der Bitte um eine kurze und eindeutige Antwort, gestellt.
Willst du erschossen werden? ...eigentlich etwas, welches mit einem klaren und kurzen "Ja" oder "Nein" zu beantworten ist.
Aber es lief, wie ich es erwartet hatte. Statt so einfach zu antworten, entstand eine Diskussion, welches der "bessere" Tod ist. Klar, bevor man unendlich leidet, ist ein erschießen etwas schnelles und kurzes. Dass es um diesen Umstand in der Diskussion eigentlich gar nicht ging, schien einigen wohl nicht aufgefallen zu sein, denn es war eine "Umfrage". Philosophie und abstrakte Diskussionen, mit sachlichem Hintergrund, sind zwar immer etwas bereicherndes, nur war das eben in diesem Fall gar nicht gewollt. Auch der Verweis die Nebendiskussion zu separieren und an anderer Stelle über solch Umstände zu reden, wurde ignoriert. Es gab also einen Diskussionsbedarf.
Wir haben ja nun festgestellt, dass unser Leben irgendwann endet. Diese Portionierung der Zeit ist es, die uns Menschen zu etwas macht, nämlich zu begrenzt existierenden Lebewesen. Wir sind verdammt, unsere kurze Zeit so sinnvoll wie möglich auszufüllen.
Manche fühlen sich einfach berufen, etwas zu bewegen, manche wollen sich einfach nur bewegen und andere bewegen sich einfach nur mit. Eins haben aber alle gemein, die Bewegung endet mit dem Tod.
Deprimierend? Nicht wirklich, denn den eigenen hat man ja nicht ständig vor Augen. Er begegnet uns aber ständig und täglich. Und wenn wir ihn bei anderen sehen, dann wird uns unsere eigene Sterblichkeit schlagartig wieder ins Gedächtnis gehämmert.
Manchmal wird dieser Effekt sogar von anderen effektiv ausgenutzt. Manchmal für gute Zwecke, manchmal für zweifelhafte Zwecke.
Wenn eine Hilfsorganisation dies tut, weil sie damit auf den Hunger in der Welt aufmerksam machen will, dann kann das gute Effekte haben. Wenn eine Armee für neue Mitglieder mit Bildern von Leid und Zerstörung wirbt, sie das Töten damit beenden will oder sich dem Gegner entgegenstellen will, dann ist das eher nicht so gut.
Ich möchte hier nur mal nebenbei auf einen Werbespruch der BW hinweisen, der während des Afghanistan Einsatzes recht häufig zu lesen war: Geht der Dienst an der Waffe auch ohne Waffe? ...was für eine rhetorische Unsinnigkeit! (darf gern an anderer Stelle drüber nachgedacht werden)
Im Nachhinein hab ich mir die Frage gestellt, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn ich gefragt hätte: WIE wollt ihr sterben?
Aber ich ahne, auch das wird eher eine abstrakte Diskussion, als das einfache Beantworten dieser Frage.
Zu mindest kann man aber noch über ein WIE diskutieren. Über den Umstand, dass wir sterben werden, nicht. Das ist und bleibt der unveränderliche Fakt unseres Lebens und die unbestrittene Konsequenz.
Allen eine gute und bewegende Restlaufzeit!
