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Die Neue Rechte, die Neonazis - und der neue internationale Rassismus

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off-topic

Ziesemann schrieb:
Die Linke hat allerdings den Umweltschutz vielfach instrumentalisiert - wie übrigens die SED in der DDR den Antifaschismus - , um ihre politischen Ziele zu proklamieren.

Hallo Ziesemann,

dass in der DDR der Antifaschismus "instrumentalisiert" wurde, ist eines der schwächsten und gehässigsten Argumente gegen die DDR. Dieses Argument kommt von Dienern eines Staates, der sich offenbar bewusst ist, wie schwach seine eigene Aufarbeitung und Bewältigung der Nazi-Vergangenheit war.

Heute stellen zwar die "Wessis" mit selbstgefälliger Genugtuung fest, dass die Nazis gerade in der ehemaligen DDR besonderen Einfluss haben. Man vergisst dabei leicht, woher die Führer kommen ...

Contragebenderweise
Hartmut
 
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suche schrieb:
Es ist eine strittige Frage, ob man niemals vergessen sollte (Holocaust), nämlich immer wieder im alten Müll herumzustochern. Psychologisch gesehen dürfte es falsch sein, auch von der Moral her.

Hallo suche,

m.E. ist das ständige Gedenken an den Holocaust kein Herumstochern im "alten Müll". Mit solchen Äusserungen distanzierst Du Dich von der vorherrschenden Meinung. Kannst Du denn den Holocaust so einfach "abhaken"?

Was sollte denn von der Moral her falsch sein, an solche Verbrechen zu erinnern?

Gruss
Hartmut
 
Miriam schrieb:
was gibt es denn verfälschenderes als diese Einteilung in Links und Rechts? (Oder Rings und Lechts - wie es der von mir hoch verehrte Ernst Jandl nennt!)
...
Als du im letzten Beitrag "Claus" schriebst, dachte ich tatsächlich du meinst den User Claus. Mit dem anderen bin ich noch nicht so auf du und du.

guten morgen miriam,

aus ebendiesem grund habe ich die begriffe links und rechte mit " " versehen und in anderen threads diese schematisierung verteufelt.
nein, ich meinte nicht den "forumsclaus", sondern denjenigen, der zur zeit in südafrika lebt.


@Hartmut:

der umfang/einfluß/verbreitung rechter gruppierungen und rechten gedankengut sind in mitteldeutschland nicht größer als im westen. der unterschied besteht lediglich darin, daß die "brd-neubürger" mehr mut haben offen zu ihren ansichten zu stehen, zum anderen, darin, daß sich die medien immer wieder mit freude auf straftaten vermeindlich "rechter" in mitteldeutschland stürzen (beispiel potsdam) (-> hieß paßt auch wunderbar miriams signatur). außerdem ist es nicht korrekt, daß die "führer" aus dem westen stammen. hier ist eine gleichberechtigte mittel-westdeutsche verteilung gegeben. daß sich die meist west-medien im wesentlichen auf die ihnen allseits bekannten gesichter aus der vor-ddr-anschlußzeit beziehen ist mangels sachkenntnis verständlich.


insrechtelichtrückenderweise
dex
 
Zuletzt bearbeitet:
diethelm schrieb:
„Wirschaftsgeschichtliche Aspekte“ des Antisemitismus sind ein Klischee und schlicht und einfach falsch. Darin wird die Tatsache geleugnet, dass die überwiegende Mehrzahl der Juden in ziemlichem Elend leben musste und es nur den allerwenigsten gelang, sich aus diesem Elend zu befreien. Außerdem, in den Ghettos gab es jede Menge jüdischer Handwerker. Der Hauptumfang „jüdischen Handels“ brachte es trotz allem "jüdischen Geschicks" nicht wesentlich über die Trödlerei hinaus.
Natürlich lebte die Mehrzahl der Juden im Elend, so wie 90% der anderen Bevölkerung auch. - Selbstverständlich wurde das Zinsverbot von Christen umgangen, so wie jedes antimarktwirtschaftliche Gebot umgangen wird; aber das ändert nichts daran, dass offiziell eben nur Juden Geld gegen Zins verliehen und somit zu den wichtigsten Geldgebern gehörten. Die großen jündischen Bankhäuser haben darin ihre Wurzeln. - In den Ghettos lebten die Juden relativ frei, sie waren aber vom "ehrbaren Handwerk" ausgeschlossen, weil nur diese Teil der Zünfte waren, also verlegten sie sich erfolgreich auf das Händlerwesen. Die Trödlerei ist Teil davon.
Das Zinsverbot wurde von Christen ohnehin immer umgangen, so es hinderlich erschien. Das europäische Bankwesen hatte seinen Ausgangspunkt im katholischen Italien und wurde mit Beginn der Renaissance („Modell Italien) für ganz Europa Vorbild gebend, das Bankwesen im spätmittelalterlichen Orient wurde von Christen aufgebaut und dienten dort den Herrschern.
Im späten Mittelalter - wir könnten uns ja mal über eine genauere Datierung verständigen, - wurde das Zinsverbot nach und nach gelockert, aufgeweicht.
Die Begründung und Aufrechterhaltung dieses Klischees, des Juden als „Geldjuden und Blutsauger“, auch wenn er zu einem solchen werden mussten, „weil ihm nichts anderes übrig blieb“, ist in seinem Grunde bereits antisemitisch, weil es eine völlig irreale Fiktion versucht auf diese Menschen zu fixieren und das unter dem heuchelnden Mantel des „Gutmeinens“ und einer scheinbar daraus abgeleitbaren Objektivität.
Solltest Du mich damit gemeint haben, finde ich diese Behauptung geradezu infam. Die in "" gebrachten Begriffe wurden von mir nicht einmal verwendet, wenn aber gemeint, dann doch nur als das Bild, das über die Juden auf die geschilderte Weise entstand, aber doch nicht als Bescheibung der historischen Realität.
Mir auf diese Weise - falls dies Deine Absicht war - Antisemitismus zu unterstellen, empfinde ich fast als persönliche Beleidigung.
 
mir fällt immer wieder auf, daß sehr viele politische threads in der sackgasse der antisemitismusdiskussion enden. warum nur? wenn man die juden als ganz normale deutsche, ösis ;-), niederländer, ... ansehen würde, so wie katholiken, protestanten, atheisten, ..., dann würde sich diese diskussion doch erübrigen.
dies läßt für mich aber den schluß zu, daß gerade diejenigen, die immer und immer wieder jede kritik am judentum, an israel (als ganz normale mitglieder der menschlichen gesellschaft) unterbinden wollen, bzw. die immer wieder die antisemitismuskeule schwingen das judentum (egal öb völkisch oder religiös betrachtet) als "unnormal", als nicht gleichen teil unter gleichen sehen.
-> liegt nicht vielleicht gerade darin der "echte" antisemitismus, bzw. der wille zur selbstkasteiung? oder halnelt es sich um eine instrumentalisierung um ungeliebte politische strömungen mundtot zu machen?

zurück zum eigentlichen thema:
antisemitismus ist kein thema der "neuen rechten". zwar wird dieses thema immer wieder an die neue rechte herangetragen, so daß sich deren vertreter immer wieder damit auseinandersetzen müssen. aber das dient wohl nur dazu, um alte resentiments genen "rechts" am leben zu erhalten.

ps.: warum eigentlich antisemitismus? sind die araber nicht auch ein semitisches volk?


malwiedergrübelnderweise
dex
 
Hartmut schrieb:
Hallo Ziesemann,

dass in der DDR der Antifaschismus "instrumentalisiert" wurde, ist eines der schwächsten und gehässigsten Argumente gegen die DDR. Dieses Argument kommt von Dienern eines Staates, der sich offenbar bewusst ist, wie schwach seine eigene Aufarbeitung und Bewältigung der Nazi-Vergangenheit war.

Hartmut
Einspruch, Euer Ehren, und zwar entschiedener
Die DDR hat in den Anfangsjahren noch weniger als die BRD Entnazifizierung betrieben, bis in höchste Positionen gelangten ehemalige PG, sofern sie nur nach außen die reine Lehre des Sozialismus vertraten.
Wenn eine Kritik an der DDR eben nicht "gehässig" ist sondern sogar heute von SED-Funktionären als berechtigt eingeräumt wird, dann ist es der Missbrauch des Antifaschismus. Er musste herhalten als Scheinlegitimation für "Bodenreform" (= Enteignung), Verstaatlichung des Privatkapitals, für die Aufrüstung der Kasernierten Volkspolizei, später NVA, lange bevor die Bundeswehr aufgestellt wurde, er diente zur Rechtfertigung des Mauerbaus, nutzte noch bei der Aufstellung der SS-20-Raketen, die ja gute waren, weil gegen die Refaschisierung gerichtet usw. usf.
Selten habe ich eine unsinnigere Verteidigung der DDR gelesen als diese von Hartmut.
Was ich zugestehe, die Propaganda der DDR hat es meisterhaft verstanden, diesen Antifaschismus zu missbrauchen. Wer einmal die Seelower Höhen besichtigt hatte, von der die Sowjets im März 1945 ihren letzten Großangriff auf Berlin starteten, musste den Eindruck gewinnen, dass diese Offensive gemeinsam mit den Antifaschisten der DDR gegen das faschistische Restdeutschland (=BRD) vorgetragen wurde.
Ziesemann
 
dextra schrieb:
mir fällt immer wieder auf, daß sehr viele politische threads in der sackgasse der antisemitismusdiskussion enden. warum nur? wenn man die juden als ganz normale deutsche, ösis ;-), niederländer, ... ansehen würde, so wie katholiken, protestanten, atheisten, ..., dann würde sich diese diskussion doch erübrigen.
dies läßt für mich aber den schluß zu, daß gerade diejenigen, die immer und immer wieder jede kritik am judentum, an israel (als ganz normale mitglieder der menschlichen gesellschaft) unterbinden wollen, bzw. die immer wieder die antisemitismuskeule schwingen das judentum (egal öb völkisch oder religiös betrachtet) als "unnormal", als nicht gleichen teil unter gleichen sehen.
-> liegt nicht vielleicht gerade darin der "echte" antisemitismus, bzw. der wille zur selbstkasteiung? oder halnelt es sich um eine instrumentalisierung um ungeliebte politische strömungen mundtot zu machen?

Nur eine kleine Zwischenbemerkung, dextra:

Der von mir eröffnete Thread lief am Anfang in eine ganz andere Richtung - die ja von mir auch so gedacht war. Natürlich kann der Threaderöffner nur begrenzt und nicht bei jedem Beitrag auf die Abweichungen vom ursprünglichen Kurs hinweisen. Die Diskussion wurde von einem anderen User dann mit Penetranz in die von dir aufgezeigte Richtung gelenkt.
Als es einigen Diskutanten hier durch sachliche, wenn auch kontroverse Beiträge (das eine schließt das andere nicht aus) gelungen war zum ursprünglich beabsichtigten Thema zurück zu kehren, wurde gestern wieder dafür gesorgt, dass im Mittelpunkt der Aspekt Antisemitismus gerückt wird - und diesmal in einer übersteigerten, ja sich fast überschlagenden Unsachlichkeit.
Fazit: bedauerlich in all dem: in manchen (wenigen) Beiträgen ist die antijüdische Note nicht zu übersehen. Eine Analyse eines solchen Textes unterlasse ich, doch wäre es ein Lehrstück in Sachen Intolleranz, die wie so oft, auf falsch wiedergegebenen Fakten beruht.
Wenn du etwas beklagst Dextra, warum nicht diese Art der unsachlichen Diskussion?

Kritik am Staate Israel, die haben wir hier einige male geäussert. Doch war es eine Kritik, die nie die Notwendigkeit der Existenz des Staates in Frage gestellt hätte.

Miriam
 
Sorry, nochmals

Auch wenn miriam abermals das Nachstehende als nur zum Rand des Themas gehörend klassifizierte und sie damit abermals recht hat, es muss sein:
Die Behauptung Hartmuts, dass es einer der gehässigsten Kritiken an der DDR sei, ihr Instrumentalisíerung des Antifaschismus vorzuwerfen, ist so ungeheuerlich, dass ich nochmals darauf eingehen muss.
Als am 13. August 1961 die Mauer in Berlin gebaut wurde, hieß diese offiziell "Antifaschister Schutzwall". Selbst SED-Funktionäre, darunter ein mit mir jetzt befreundeter Parteisekretär, hat mir glaubhaft versichert, dass auch intern ín der SED, daran nicht gelaubt wurde. Alle wussten: die Mauer dient der Verhinderung der "Abstimmung mit den Füßen", was zum Zusammenbruch der DDR geführt hätte (womit ihr Bau natürlich nicht zu rechtfertigen ist). Das wusste auch die SED-Spitze und deshalb nannte sie die Mauer antifaschistisch.
Also wenn das keine Instrumentalisierung eines Begriffes - entgegen eigenem besseren Wissen - ist, dann möchte ich gern erfahren, was Instrumentalisierung überhaupt bedeutet.
Ziesemann
 
Miriam schrieb:
Fazit: bedauerlich in all dem: in manchen (wenigen) Beiträgen ist die antijüdische Note nicht zu übersehen. Eine Analyse eines solchen Textes unterlasse ich, doch wäre es ein Lehrstück in Sachen Intolleranz, die wie so oft, auf falsch wiedergegebenen Fakten beruht.
Wenn du etwas beklagst Dextra, warum nicht diese Art der unsachlichen Diskussion?

Kritik am Staate Israel, die haben wir hier einige male geäussert. Doch war es eine Kritik, die nie die Notwendigkeit der Existenz des Staates in Frage gestellt hätte.

miriam,

warum soll in einer diskussion nicht auch eine antijüdische note zum anklingen kommen, ebenso wie auch eine antideutsche, antieuropäische, antikatholische, antiiranische, ...? -> sofern hier keine straftatsbestände geäußert werden!!
warum soll die existenz des staates israel in palästina nicht in frage gestellt werden, wie zb. auch die existenz deutschlands bzw. der nationalstaaten in einem vereinten europa?
warum sollten juden, israelis, ganz egal wem ggf. sonst noch, sonderstati gewährt werden? -> all diese pseudomoralischen verbote verhindern doch eine normale, integrierte existenz.

freier geist und freie rede sind unverzichtbar. wird eines von beiden unterdrückt, sind wir auf dem weg zu einer armen gesellschaft, zu einem totalitären system.

willst du das, miriam?


denzeigefingerhebenderweise
dex
 
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Zeilinger schrieb:
Stimmt nicht, suche, siehe meinen Beitrag Nr. 45.

Zeili

Miriam hat ihn nicht erwähnt, als sie gewisse österreichische rechte Politiker aufzählte.

Sonst hast Du nichts zu sagen, lieber Zeili? Zählst Du nur meine Fehler?
 
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