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Die Neue Rechte, die Neonazis - und der neue internationale Rassismus

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Miriam

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26. Juni 2005
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9.722
Die Neue Rechte, die Neonazis - und der neue internationale Rassismus

Vorweg einige Worte: ich habe lange nachgedacht, ob ich über den neuen internationalen Rassismus hier schreibe - oder wegen der Brisanz des Themas einen neuen Thread eröffne. Beides hätte seine Berechtigung.
Und so richten sich meine ersten Worte an unseren Moderator Vloryahn, den ich bitte diese Entscheidung mitzutragen. Vloryahn, wenn du denkst, dass eher ein neuer Thread eröffnet werden sollte, bitte ich dich diesen Beitrag dementsprechend zu verschieben.

Leider hat Internet auch dazu beigetragen, dass eine internationale rassistische Rechte sich world wide bilden, verbreiten und auch verständigen konnte. Das Ziel dieser vielen Gruppierungen, die so professionell vernetzt sind, ist unter anderem ein weisses Europa, eine Landkarte des Kontinentes welches eine Verbreitung der so genannten No-Go-Areas vorsieht.

Der Dokumentarfilm der darüber berichtet heisst "White Terror" und ist der dritte Teil einer umfangreichen, sehr gut recherchierten Dokumentation über den rassistischen Gedankengut von Gruppierung wie die Neonazis, Neue Rechte und Neofaschisten. Dem Filmemacher Daniel Schweizer (Schweiz), haben wir diese Trilogie zu verdanken.

Die Auffassung über die Menschenrassen bzw. der Überlegenheit der weissen Rasse, ist der eigentliche Kern, das gemeinsamme Programm der unterschiedlichen Gruppierungen, die im Internet zusammenfinden. Sie stammen aus den USA, aus den Staaten der gewesenen UDSSR, natürlich auch aus Westeuropa, und erschreckend ist ihre schnelle Verbreitung und der Zuwachs in Osteuropa.

Alles fing eigentlich im Berner Oberland an: vor einigen Jahren wurde am Thunersee Marcel von Allmen von seinen Kameraden aus einer Neonazi Gruppierung zu Tode geprügelt, da er die Schweigepflicht verletzt hatte.

Die Spuren der unterschiedlichen Gruppierungen und deren rassistische Programme verfolgend, stiess Marcel Schweizer auf den schwedischen Verein "Blood and Honour". Auf diese Gruppierung bezogen sich die schweizer Neonazis im Laufe der Ermittlungen. Als Marcel Schweizer im Zuge seiner Recherchen für seinen Dokumentarfilm die Gruppe "Blood and Honour" in Schweden aufsuchte, erfuhr er von den großen Möglichkeiten der Vernetzung und des Austausches im Internet. In den USA nennt sich die Gruppe mit der gleichen Zielsetzung "White Power" - diese haben ihre engen Kontakte zum Ku-Klux-Klan.

Längst verbotene Rituale, wie der Hitlergruß wierden in den Gruppierungen praktiziert.

"Zum ersten Mal steht man einer neuen, internationalen Generation von Rassisten gegenüber" [...]"Ihre Hautfarbe ist ihre Religion. Die Unterschiede von früher sind verschwunden. Sie haben sich vereinigt unter einem einzigen Slogan." [...]"Die extreme Rechte ist nicht mehr isoliert wie früher. Der französische Front National, der im Europaparlament sitzt, der besucht schon mal russische Neonazis und zögert nicht, zu sagen: Du bist die Zukunft der christlichen Welt. Heute flirten etablierte rechte Parteien mit den rechten Radikalen." - sagt Daniel Schweizer.

Der Kontakt und die Verbreitung dieser Gruppen ist via Internet sehr einfach geworden. Ihr Ziel ist natürlich hoch politisch, ihre Vernetzung eine Gefahr für alle Demokraten.
Meines Erachtens müssen wir eben deswegen sehr gut wissen wem wir, ohne es zu wollen, dienen, wenn wir leichtfertig und ohne auch ihre Konsequenzen zu überlegen, Begriffe wie "Menschenrassen" einsetzen.

Über die Machlosigkeit der Behörden bzw. der Polizei gegenüber dieser weltweiten Bewegung, bzw. auch über andere Aspekte der Gruppierungen, berichte ich vielleicht noch später.

Miriam
 
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Zunächst meine ich, müsste man Dir, Miriam, dankbar sein, dass Du so umfänglich recherchiert hast. Mir jedenfalls war Einiges neu, was Du eingestellt hast, z.B. kannte ich die „White Power“ nicht.

Zurecht hast Du in Nr. 73 dieses Threads saubere Begrifflichkeit eingefordert, diese für die Naturwissenschaften zurecht reklamiert und nicht ganz zu unrecht der Politik und Ökonomie darin Schlampigkeit vorgeworfen. Nur haben beide es etwas schwerer, wenn Begriffe wie etwa „Kapitalismus“ ideologisch besetzt sind, damit wissenschaftlich kaum mehr operabel, oder aber gängige Umlaufmünze sind. Denn so kommst auch Du nicht umhin, vom „internationalen Rasssimus“ zu reden, obwohl es den eigentlich gar nicht geben kann, weil es keine Menschenrassen gibt, wie ich nicht zuletzt hier gelernt habe.

Nun stoße ich mich ein wenig daran, dass Du in Deinem Titel von „Neue Rechte, Neonazis“ sprichst. Ist rechts schon = Neonazi? – Ich war unjüngst zu Gast bei einer Burschenschaft. Unter dem prächtigen Wappen prangte die Inschrift: Ehre Freiheit Vaterland. – Das mag antiquiert erscheinen, ist es sicherlich auch, bestimmt konservativ. Aber ist es auch schon rechts? In keinem Offiziersclub der Welt würde man sich daran stören.
Was also ist die Neue Rechte? Worin unterscheidet sie sich von der alten Rechten? Gehören dazu die Nazis von 1933-1945? Das würden sich die Männer des 20. Juli aber verbeten haben!
Ich frage mich oft, ob die Neonazis (auch wieder so ein unscharfer Begriff) in ihrer stumpfen und dumpfen Antihaltung überhaupt politisch einzugruppieren sind. Ist nicht ihr Fremdenfeindlichkeit, ihr Rassismus nur das Vehikel, auf dem sie ihre kruden Vorstellungen transportieren, sehr wohl wissend, wie man die Demokraten der BRD „auf die Palme bringen“ kann.
Man kann sich (selbst gesehen!) seelenruhig auf dem Dresdner Altmarkt hinstellen und – geschmückt mit einem Bild des neben Hitler größten Massenmörders, nämlich Stalin – rufen: Es lebe der Kommunismus! Und Flugblätter verteilen, in denen zur Wiederherstellung der stalinistischen UdSSR aufgerufen wird. Niemand regt sich auf, die Passanten schleichen mitleidig lächelnd oder verärgert vorbei, die Presse berichtet nicht und die Polizei schreitet nicht ein. – Man stelle sich vor: Dies alles wäre passiert mit Hitler und einem Blättchen zum Aufruf der Wiedererrichtung des „3. Reiches“? Die Frage stellen heißt, sie beantwortet zu haben.
Im Ziel sind wir sicherlich einer Meinung, miriam, aber was ich sagen will ist: Man muss sich hüten, jede als rechts verortete politische Gruppierung in die Schmuddelecke des widerwärtigen Rassismus oder Antisemitismus zu stellen. Das hieße denn, den Neonazis zu viel der Ehre anzutun, eine politische Formation zu sein, wenn man zu ernst politisch auf ihre Provokationen reagiert.
"Niedriger hängen!" (Fr.d.Gr.)

Mit freundlichem Gruß
Ziesemann
 
Ziesemann schrieb:
Nun stoße ich mich ein wenig daran, dass Du in Deinem Titel von „Neue Rechte, Neonazis“ sprichst. Ist rechts schon = Neonazi?

Hallo Ziesemann, für deine Fragestellung betreffend "Neue Rechte" bin ich dir sehr dankbar - denn ich wusste, dass dieser Begriff missverständlich sein kann!

Erst möchte ich mich auf etwas berufen, was mir ein Freund unlängst geschrieben hat - ich werde es nur sinngemäs hier wiedergeben. Wir unterhielten uns über Klischees und Stereotypen - und er sah einerseits die Gefahr, die Möglichkeit der Verfälschung durch diese, aber auch ihre Notwendigkeit als Orientierungsmarken, um überhaupt einen Vorgang einordnen zu können. Als Beispiele nannte er Begriffe wie: Neoliberal, die Linke, die Kommunisten, etc...

Jetzt zurück, in diesem Sinne, zum Begriff Neue Rechte - und wieder mit der Überzeugung, dass man ausserhalb der Begriffe und dessen was man darunter versteht, sich nicht austauschen kann. Ich erlaube mir hier die Definition aus Wikipedia zu übernehmen, denn ich finde sie gut dokumentiert:

"Die Neue Rechte ist eine politische Richtung, die in den 1960er Jahren als „Gegenmodell" zur Neuen Linken entstand. Ihr Name und ihre Inhalte lehnen sie sich an die französische Nouvelle Droite an. Als deren Gründer und führender Theoretiker gilt der französische Philosoph Alain de Benoist, der vom Bundesverfassungsschutz als Rechtsextremist bezeichnet wird [1].

Vertreter der Neuen Rechten beziehen sich auf die „Konservative Revolution" der Weimarer Republik: einen elitären und autoritären Politikentwurf, den u.a. Denker wie Carl Schmitt, Ernst von Salomon, Ernst Jünger, Oswald Spengler vertraten. Sie grenzen sich in der Regel von der „Alten Rechten" ab, deren Vertreter sie als rückwärtsgewandt und theoriefeindlich darstellen. Sie fordern eine radikale „Erneuerung der Nation“ und behaupten eine wesentliche Differenz zwischen einem völkischen Nationalismus und dem Nationalsozialismus.

Diese Abgrenzung stellen führende deutsche und französische Politikwissenschaftler jedoch in Frage. Sie ordnen die Neue Rechte als intellektuelle Strömung des Rechtsextremismus ein, die versuche, auch Anhänger des Konservatismus anzusprechen, um sie für nationalistische Ausgrenzungs- und Homogenisierungskonzepte zu gewinnen". (Diesen Abschnitt habe ich hervorgehoben)

Ende des Zitates.
Auch wenn es uns vom Thema Rassismus jetzt (vorübergehend) entfernt : mir scheint ein Aspekt hier sehr wichtig: die Tatsache, dass jede extremistische Gruppierung sich auf Leitfiguren beruft, die eigentlich ihr nur eine Legitimation geben sollte. Im Grunde genommen, stimmt das was auf der Flagge steht, nicht mit den tatsächlichen Inhalten überein - und auch nicht mit den Aktionen dieser Gruppierungen.

Ziesemann schrieb:
Ich frage mich oft, ob die Neonazis (auch wieder so ein unscharfer Begriff) in ihrer stumpfen und dumpfen Antihaltung überhaupt politisch einzugruppieren sind. Ist nicht ihr Fremdenfeindlichkeit, ihr Rassismus nur das Vehikel, auf dem sie ihre kruden Vorstellungen transportieren, sehr wohl wissend, wie man die Demokraten der BRD „auf die Palme bringen“ kann.

Da kann ich dir nicht folgen. Nach meiner Auffassung sind die Neonazis sehr wohl politisch einzugruppieren. Fremdenfeindlichkeit und Rassismus sind so grundlegende ideologisch-politische Programmpunkte, dass man dies nicht abschwächen soll und darf durch die Bilder die manchmal die Medien transportieren. Denn hinter den "Dumpfbacken" stehen diejenigen, die diese Programme entwerfen, die eigentlichen Ideologen. Und der Rassismus kann nicht als reine Antihaltung eingestuft werden - und nicht als Vehikel. Er ist nicht Mittel, sondern Zweck. Für einige wird es wohl auch ein Vehikel sein, aber im grunde genommen ist dies schon ein sehr komplexes politisches Programm. Und die Tatsache, dass auch der Stalinismus von manchen verherrlicht wird, vermindert nicht die Gefahr des weltweit wieder aufkommenden Rassismus.

Noch eine persönliche Bemerkung: ich kann mir vorstellen, dass diese Aspekte des Rassismus und der politischen Gruppierungen die ihn vetreten, kontroverse Diskussionen hervorrufen werden - und betrachte das als auserordentlich wichtig. Es ist eine so brisante politische Erscheinung unserer Zeit, dass nur eine Diskussion uns helfen kann zu begreifen was sich etwas Abseits der öffentlichen politischen Szene, abspielt - und uns alle bedroht.

Gruß von Miriam
 
Hallo miriam,
unverändert habe ich Bedenken, das Thema „Rechte“ in diesem Thread „Menschenrassen“ zu diskutieren. Nebenbei lerne ich - Scherzerklärung - , dass man hier kaum mehr schreiben sollte, ohne nicht zuvor Wiki konsultiert zu haben.
Ich darf mich kurz fassen.
1. Du hast Klarheit geschaffen. Wenn ich gleich gewusst hätte, dass Du mit der Neuen Rechten die Richtung um Benoist der Nouvelle Droit gemeint hast, hätte ich nicht rückgefragt. Und der Hinweis des Freundes besteht zurecht.
2. In Deutschland scheint mir diese Rechte mehr als Neokonservatismus zu agieren; publizistischer Mittelpunkt ist die Berliner Wochenzeitung „Junge Freiheit (JF). – Führende Köpfe sind der Historiker Paul Nolte mit dem „Europäischen Bürgerkrieg“, der Philosoph Günter Rohrmoser, und die Politologen Klaus Hornung und Michael Stürmer, neuerdings auch der General a.D. Schultze-Rhonhof.
3. Aber all diese Genannten, ich meine sogar einschl. Benoist, von dem ich eine Schrift mal gelesen habe, vertreten keine rassistischen Ansichten. Sie bemühen sich als national Gesonnene um eine Revision des Geschichtsbildes, gewiss; aber bestreiten doch z.B. nicht die Einmaligkeit von Auschwitz.
4. Vorsicht, wenn man den Verfassungsschutz als Beweisquelle heranzieht. Jahrelang hat z.B. der NRW-Verfassungsschutz die JF als „rechtsextremistisch“ eingestuft, bis es ihm höchstrichterlich untersagt wurde, die Zeitschrift überhaupt noch anzuführen und zu überwachen.
5. Partiell stimmt es wohl, dass einige Rechtsextreme akademisch
ausgebildete, hochintelligente Leute haben – wie die Kommunisten auch - so vor allem die NPD in Sachsen; insgesamt aber, gelegentlich habe ich schon mal mit Skinheads gesprochen, ein völlig irrationales Weltbild. –

Conclusio: Ich denke, es gibt Schnittmengen, vielleicht erhebliche sogar zwischen den Neokonservativen, der Neuen Rechten und den Neonazis. Die Grenzen zwischen ihnen liegen im Rassismus, der Fremdenfeindlichkeit und der Nichtanerkennung der individuellen Grundrechte.

Mit freundlichem Pfingstgruß
Ziesemann
 
**** geteilt aus: [thread=3290]Gibt es Menschenrassen?[/thread] ***
 
Dank an Vloryahn, den ich gebeten hatte dieses Thema als neuen Thread zu eröffnen.
Wie ich schon schrieb, es ist m.E. ein sehr wichtiges Thema, mit einer hohen Aktualität und Brisanz.

Auf eine lebhafte Diskussion hoffend

Miriam
 
Ziesemann schrieb:
Conclusio: Ich denke, es gibt Schnittmengen, vielleicht erhebliche sogar zwischen den Neokonservativen, der Neuen Rechten und den Neonazis. Die Grenzen zwischen ihnen liegen im Rassismus, der Fremdenfeindlichkeit und der Nichtanerkennung der individuellen Grundrechte.

Was Du "Schnittmengen" nennst und nur auf die Rechte beziehst, hieß vor zwei Jahren auch einmal "Querfront" - gemeint war der Schulterschluß zwischen Teilen der radikalen Rechten und der radikalen Linken, der damals unauffällig erschien, heute aber dank der Aussagen des Herrn Lafontaine, der angesichts von freizügigen EU-Bürgern auch schon mal was von "Fremdarbeitern" phantasierte, im fließenden Wechsel eines Mitglieds des Bundesvorstands der WASG zur NPD hochöffentliche Normalität gewonnen hat. Damit erst ist unsere Wahrnehmung der rassistischen Querfront endlich auch bei der politischen Mitte, zu der ja auch die PDS/WASG gehört, angekommen; im Beifall für Lafontaine hat sich die Linke als genauso rassistisch und national-autarkistisch geoutet, wie sie seit den Zeiten sozialdemokratischer Kampflieder wie "Roter Wedding" immer war - wir befreien die Arbeiterschaft, "damit Deutschland den Deutschen gehört".

Die tatsächliche Schnittmenge der Querfront ist die Ablehnung der Europäischen Union und die Vorstellung, Deutschland könne seine Probleme durch Selbstbesinnung und Beschränkung des Horizonts auf den Blickwinkel des Einzelnen auf seiner Scholle lösen -

- aber eigentlich haben wir zur Zeit keine Querfronten mehr, sondern eine große sozialdemokratische Koalition, die in allen Reformen die Kontrolle des Staats über den Regierten kostspielig vorantreibt und dabei wichtige Themen wie das von Miriam angeschnittene kleinredet - bis auf weiteres bleibt Deutschland also ein Land nur für versorgte Deutsche und aus, anstatt sich zu öffnen; es ist nicht sehr schwer, darin ein Einknicken vor der rassistischen Minderheit zu erblicken, wenn nicht gar ein insgeheimes Einverständnis der Mehrheit - auch wenn es natürlich ein bißchen unfein ist, Andere bis zur Krankenhausreife zusammenzuprügeln. Aber das geht ja mehr oder weniger nur als Kavaliersdelikt durch.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nun muss ich gestehen, dass durch deinen Beitrag, Ziesemann, mir erst klar wird wie schwer eine Orientierung auf diesem von mir vorgeschlagenem Gebiet ist. Hauptsächlich für Deutschland fällt es mir schwer die Grenzen zu ziehen zwischen Neue Rechte und Neokonservativismus. Doch ich betrachte das Forum oft als Möglichkeit Klarheit zu schaffen durch die sachlichen Diskussionen - die mich persönlich auch veranlassen mich in Bereichen zu orientieren, die mir nicht so vertraut sind.

Erstmal eines: in keinen Fall würde ich Paul Nolte auch nur in die Nähe der Neuen Rechten bringen, nein, wenn eine Zuordnung nötig ist, dann natürlich wäre die Neokonservative Richtung eher zutreffend.
Da erweist es sich aber wieder wie recht dieser Freund hatte, der jede Schematisierung, also das Greifen zu den Stereotypen auch als eine gewisse Gefahr betrachtete.
Seltsamerweise kann ich die Neue Rechte eher in unseren Nachbarländer besser konkretisieren - also dazu auch Namen oder Parteien nennen. Und immer sind es Persönlichkeiten die auch als Populisten bezeichnet werden können: das wäre Haider mit seiner FPÖ, Le Pen mit dem Front National (er selber betrachtet sich als Vertreter der Nationalen Rechten), Blocher (SVP) in der Schweiz, aber auch Bossi in Italien. Und all diese Persönlichkeiten bzw. Parteien, die doch so sehr die Globalisierung verpöhnen, sind ein Teil der Globalisierung und möchten diese auch nutzen, aber nur insofern es nicht auch um Themen geht wie z.B. die Immigration. Und da kann man jetzt leicht den Bezug herstellen zum anderen Thema das uns - unterschiedlich - beschäftigte, den Planeten der Nomaden.

Zurück zu den Perönlichkeiten die ich als Beispiel genannt hatte und wieder eine Schematisierung um Gemeinsamkeiten heraus zu kristalisieren: der Populismus ist einer der Züge der sie kennzeichnet, und was mir so auffällt ist, dass ihr Klientel deutlich solche Führungsperönlichkeiten bevorzugt, das nationalistische Denken (nicht national, ich betone nationalistisch) welches eigentlich auch ein sehr regionales Denken auszeichnet, eine Politik die keinerleich Integration zulassen möchte (auch wenn das Gegenteil vollmundig manchmal behauptet wird).
Und dies alles öffnet natürlich die Türen auch für dieses extremere Gedankengut, das ich Anfangs erwähnt hatte: Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und den Wahn eines weissen Europas, z.B.

Ich sehe, dass inzwischen sich auch Gaius zu Wort gemeldet hat, möchte also hier unterbrechen, um genauer auch seinen Beitrag zu lesen.

Bis später, Grüße von

Miriam
 
Die tatsächliche Schnittmenge der Querfront ist die Ablehnung der Europäischen Union und die Vorstellung, Deutschland könne seine Probleme durch Selbstbesinnung und Beschränkung des Horizonts auf den Blickwinkel des Einzelnen auf seiner Scholle lösen -

und diese Front beinhaltet die RECHTE, die LINKE, die MITTE
also kein Grund zum Aufregen
 
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verhindert die Entwicklung Deutschlands
 
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