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Die Ehe - Zeugnis der Lieblosigkeit

AW: Die Ehe - Zeugnis der Lieblosigkeit

Benjamin, ich stimme dir zu und auch nicht, denn: Wer nur eine Beziehung auf Zeit will, der braucht nicht zu heiraten und die Mögichkeit der Scheidung gibt es ja auch. Und ja, vermutlich wäre es oft sinnvoller, in gutem Einvernehmen auseinander zu gehen und eben nicht zu warten, bis die Fetzen fliegen. All diese Möglichkeiten sind da und jeder darf machen, was er will, auch die Fehler.

Es gibt bei uns Gott sei Dank all diese Möglichkeiten. In Hinblick auf unsere Geschichte und ihm Vergleich dazu können wir unsere Bedürfnisse relativ frei leben.

Aber nichtsdestotrotz gibt es sehr viele sogenannte Rosenkriege. Und wenn ich den einfachen Menschen zuhöre, wie sie mit oder über ihre Ehepartner reden, dann empfinde ich das sehr oft als lieblos. Nicht von ungefähr gibt es so viele Witze über Ehemänner und Ehefrauen. Im Humor finden wir viele Wahrheiten, die wir anders nicht auszusprechen wagen.

Ich könnte wirklich nicht sagen, dass die meisten Ehen Zwangs- oder Notgemeinschaften sind, in meinem Umfeld bestimmt nicht.

Hast du auch genau hingesehen?
Ich kann zumindest aus meiner Erfahrung und Beobachtung sagen, dass vielleicht relativ viele Ehen funktionieren, im Sinne von, dass sie nach außen so wirken. Aber selbst die so wirken, haben nicht mehr viel mit Liebe zu tun, wenig Zärtlichkeit, kaum Sex. In ihren Ehebetten liegen sie meist getrennt von einander, kuscheln kommt sehr selten vor, und viele schlafen überhaupt in getrennte Räume. Weil der andere so viel schnarcht, sagen sie. Aber das ist nicht der wahre Grund. Der wahre Grund ist, dass sie sich nicht lieben. Sie schätzen einander, und kommen gut aus, aber Liebe?

Das ist leider das vorherrschende Bild, das sich mir zeigt. Und ich habe - sagen wir es so - relativ guten Einblick in relativ viele Ehen.

Vielleicht gibt es hier jemanden, der mich eines besseren belehrt?

Jemand, der 10, 20 Jahre verheiratet ist und trotzdem noch kuschelt, noch zumindest 1 mal die Woche Sex hat, der liebevoll miteinander spricht, der beim Spazierengehen einmal anhält, einfach um den anderen zu umarmen, der ohne Anlass Rosen kauft, oder sie geschenkt bekommt, der Händchen hält, und Küsschen wirft beim Abschied. Diese ganzen kleinen, süßen Sachen, die Liebe ausmacht.

Sagt nicht, dass das mit dem Alter aufhört. Ich habe Menschen gesehen, die machen das mit über 60, Menschen die wild schmusen - weit über 60 - die Händchen hielten und sich Kosenamen gaben. Und es war schön das anzusehen. Aber: Sie waren nicht verheiratet.

Wo sind die Ehepaare, die das machen? Die Lang-Verheirateten? Haben sie alle Liebe gegen Bequemlichkeit getauscht?
 
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AW: Die Ehe - Zeugnis der Lieblosigkeit

... Heute ist es für die Menschen normal, dass man sein Liebesleben auf eine Ehe hinsteuert.

... Ich würde niemanden vorschreiben, wie er sein Liebesleben zu leben hat.


Verwenden Sie das Wort Liebesleben so, wie es der gute Duden vorgibt?




 
AW: Die Ehe - Zeugnis der Lieblosigkeit

Ich finde, so langsam macht sich der Benjamin doch noch. Die Sprache wirkt zwar nach wie vor etwas schleimig, aber inhaltlich kommt jetzt etwas in Bewegung. Mach' weiter so, Benjamin, ich denke, mit ein wenig Übung wird das schon...
 
AW: Die Ehe - Zeugnis der Lieblosigkeit

Die Lieblosigkeit kann auch außerhalb der Ehe vorkommen, muß es aber nicht. Auch nicht innerhalb der Ehe.
 
AW: Die Ehe - Zeugnis der Lieblosigkeit


Aus meiner unmaßgeblichen trans-zen-dental-philosophischen Perspektive halte ich das für eine sehr sinnvolles Unterscheidungskriterium ... - und für eine sehr verantwortungsbewusste Haltung ..., die sich nahtlos mit dem Vereinsziel von "Wissen und Verantwortung" der Carl Friedrich von WEIZSÄCKER-Gesellschaft vereinbaren lässt, auch wenn deren Ziel seinerzeit wie folgt beschrieben worden ist:

"Unsere Ethik darf nicht hinter der Entwicklung unserer Technik zurückbleiben,
unsere wahrnehmende Vernunft nicht hinter unserem analytischen Verstand, unsere Liebe nicht hinter unserer Macht."


Carl Friedrich von WEIZSÄCKER

Was ist Verantwortung?

Verantwortung ist die Fähigkeit, die unverschuldete Ursache und damit den Kehrpunkt zur Richtungsänderung von Entwicklungen auch innerhalb komplexer Systeme bei sich selbst zu vermuten und ausfindig zu machen. Gar nicht so selten stellt sich vielleicht heraus, dass die Hauptursache darin lag, andere nicht in die Verantwortung genommen, sie ihnen nicht zugetraut oder sogar aus falsch verstandenem Beschützertum abgenommen zu haben.

Solange Ursache mit moralisch verwerflichen Absichten, Kritik mit Schuldspruch und Verantwortung mit Macht gleichgesetzt wird, bleiben wir wohl noch in unseren Hamsterrädern.
 
AW: Die Ehe - Zeugnis der Lieblosigkeit

Ich finde, so langsam macht sich der Benjamin doch noch. Die Sprache wirkt zwar nach wie vor etwas schleimig, aber inhaltlich kommt jetzt etwas in Bewegung. Mach' weiter so, Benjamin, ich denke, mit ein wenig Übung wird das schon...

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