AW: Der Zustand des Menschen
Der Mensch ist nicht "fertig". Er entwickelt sich seit Anbeginn seiner Geschichte immer weiter. Zwar mit Rückschlägen, aber zu einer ständigen Verbesserung hin.
Wir können nur spekulieren, was am Ende dieser Entwicklung stehen wird. Möglicherweise wird der Mensch seinen Nachfolger erschaffen und dann aussterben.
Ich glaube, dass nichts in der Natur sinnlos ist. Sie lernt aus Vergangenem. Und auch des Menschen Existenz wird nicht umsonst gewesen sein, wenn er einmal nicht mehr ist.
Um sicher zu gehen, dass ich dich richtig verstanden habe:
du gehst also davon aus, dass es deshalb eine Verbesserung in der Natur, in der Entwicklungsgeschichte, in der Evolution gibt,
weil in der Natur selbst schon Sinn steckt und dieser Sinn "naturgemäß" auf die Entwicklung des Menschen abfärbt, oder übertragen wird?
Falls du es so meinst (und ich gehe im Folgenden, um weiter schreiben zu können, davon aus), stimme ich dir zu.
Die Frage die für mich noch bleibt ist aber:
was ist dieser Sinn in der Natur?
Manche meinen:
nichts geschehe in der Natur grundlos.
Vom religiösen Standpunkt aus betrachtet, ist damit offenbar die Existenz eines Gottes gemeint der alles lenkt oder für das Bestehen des Ganzen verantwortlich ist oder wie auch immer in dieser Welt wirkt und deshalb dem Ganzen Sinn gibt, was ja scheinbar auch deine Meinung ist.
Vom pragmatisch-weltlichen Standpunkt aus gesehen, ist damit lediglich gesagt (in etwa): "was nicht taugt für diese Welt, verschwindet". Der Dodo starb aus, weil er für die Welt (so wie sie zu seinen Lebzeiten war) ungeeignet war, schlecht angepasst. Damit ist aber noch nichts darüber ausgesagt, ob der Dodo schlechter (also "weniger gut") und also weniger wert als irgendeine rezente Spezies war.
Genausowenig wie man von dieser Sichtweise aus sagen kann, ob irgendein Tier
an sich besser als ein anderes ist, lässt sich auch etwas über eine solche Qualität des Menschen vor 10.000 Jahren im Vergleich zum heute lebenden Menschen sagen.
Meinst du also Natur trage den "göttlichen Sinn" in sich, oder den "pragmatischen Sinn" (begnügen wir uns kurz mit dieser läppischen Bezeichnung...)