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Der Tanz um den Nabel

suche

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Registriert
27. Dezember 2005
Beiträge
4.887
Ich hoffe, dieses Thema hier richtig hereingestellt zu haben. Es ist mir in der Nacht eingefallen.

Es geht in erster Linie um den symbolischen NABEL, den Nabel der Welt z.B. aber auch um den realen NABEL des menschlichen Körpers.

Es wäre für mich sehr interessant - ich hoffe auch für andere User dieses Forums -, welche Assoziationen sich rund um diesen zurzeit sehr gern ausgestellten Teil des weiblichen Körpers ergeben.

Im voraus danke für Eure Teilnahme und

liebe Nabelgrüße

suche :reden:
 
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AW: Der Tanz um den Nabel

hallo, sibel!

mir fällt als erstes der "nabel der welt" ein. so bezeichneten die antiken griechen die stadt delphi, wo das berühmte orakel stand. mir fiel dies ein beim lesen, da ich letzten sommer dort war und den ort sehr beeindruckend fand!
 
AW: Der Tanz um den Nabel

Hallo suche.

Die Brücke.
Das Nährende.
Das Bindende.
Trennung.

Trennung?

Oder auch ein Zufluchtsort für Fusselchen? *still lächel *

Eigentlich ist es doch etwas Intimes, etwas persönliches, was wiederum jedoch ausschließlich mit dem Körperlichen zutun hat. Die meisten werden weder Erinnerungen noch Gefühle mit der ursprünglichen Entstehung des Nabels verbinden. Mangels Bewusstsein, könnte man damit vielleicht „die Trennung der Nabelschnur“ als den Beginn des körperlichen Bewusstwerdens bezeichnen?

Der Nabel als das Symbol für körperliche Bewusstheit.
Muss man ihn deshalb verstecken?
Ist Trennung das Bewusstwerden des Körpers?

Vielleicht kennt jemand die Bezeichnung „Harazentrum“.
Man beschreibt damit einen Punkt, etwa 2 Finger breit unter dem Nabel.
Dieser Punkt hat scheinbar eine Bedeutung in der Energielehre der östlichen Wissenschaften. Auch die Schamanen kennen diesen Punkt. Man nennt ihn dort den „Punkt, aus dem das Leben entweichen kann“ . Der Punkt ist in gewissem Sinne direkt mir „Leben und Tod“ verbunden. Die japanische Bezeichnung Haka-kiri (suizid) kommt möglicherweise daher, dass der Betroffene sich einen relativ kurzen Dolch in diesen Punkt (Hara) rammt. Er stirbt. Im Tantra spricht man davon, dass dieser Punkt, wenn er „offen“ ist, die Lebensenergie entweichen lassen kann. Bei Chinesen, wie Schamanen finde ich, dass man durch diesen Punkt „entweichen“, aber auch daran sterben kann. Man kann sich hier leicht vorstellen, wie ich auf „Trennung“ komme.

Es gibt „Chinesen“, die Menschen, die unter dauernden Erschöpfungszuständen und Mutlosigkeit leiden, an diesem Körperpunkt direkt , wie indirekt behandeln. Frag mich nicht, wie das geht oder ob ich daran glaube, ich will es nur erstmal sehen.

Wenn man den Nabel allgemein als Zentrum sieht, warum befindet er sich für uns Westler nicht im Kopf?

Manche Bauchnabel mag ich. Chinesen hin oder her.

Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Der Tanz um den Nabel

Hallo Bernd,

Vielen Dank für Deinen so interessanen Beitrag. Ich würde sehr auf Deine Gedanken eingehen, doch leider stehe ich momentan sehr unter Zeitdruck, doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Eine kleine Geschichte aus meiner Kindheit fällt mir ein. Vielleicht war ich 7 oder 8 Jahre alt. Ich glaubte noch an den Storch, als eines Tages mir meine Freundin geheimnisvoll ins Ohr flüsterte: "Franzi hat mir erzählt, woher die Kinder kommen." Neugierig geworden:" Na, woher denn?" Ihre Antwort:" Aus dem Bauchloch!" Meine Frage: "Wo ist das Bauchloch?"

Auch sie wusste nicht, wo sich das Bauchloch befinden sollte. Nach einigem Hin und Her einigten wir uns darauf, dass es nur der NABEL sein könne, der sich eben öffnet, also zu einem Loch wird, um so ein Baby in die Welt zu entlassen.

So bin ich aufgeklärt worden.

Liebe Nabelgrüße :kuss1:

suche
 
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Tanz um den heißen Brei

Der Nabel - symbolischer Ort des eigentlichen Geschehens. Weil er im Zentrum (des Körpers) liegt. Denn im Zentrum (schlechthin) ist was los, während sonst nichts los ist oder eben nur uneigentlich oder bloß zum Schein oder bloß am Rande eben. Schwierig zu denken, dass das Zentrum zugleich der Ort der vollkommenen Stille, der inneren Ruhe, der Zufriedenheit sein soll. Wie im Zentrum des Zyklons.

Analogie: Auch die Quelle ruht in sich, obwohl sie sprudelt und sich zu verausgaben scheint. Sie sprudelt unentwegt, aber sie erschöpft sich nicht. Viele, viele Menschen könnten hier ihren Durst löschen. Was mich aber (obwohl das bestimmt keine wissenschaftlich zulässige Frage ist) noch mehr interessieren würde: Wie empfindet sich die Quelle selbst?

Die Nabelschau ist bloß bzw. immerhin ein Hinweis darauf: Schau mal, hier ist was los!

Dieses Symbol "spielt" demnach mit der Gleichsetzung von Körper und Welt. Von wo aus gesehen können einem denn Körper und Welt als gleich, als eins erscheinen?

Bzw. um wieder Boden unter die Füße zu kriegen: Von wo aus könnte das, was ich hier zu beschreiben versucht habe, einen Sinn ergeben? (Von "mir" aus jedenfalls nicht.)

Danke für die beglückende Fragestellung, suche.

Lieben Gruß

pergola
 
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