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der baum der erkenntnis

Gysi, du hast recht! Dass die Menschen im Mittelalter einen solchen "Gott", der eindeutig sadistische Tendenzen hat, logisch fanden, weil sie nichts anderes kannten als beherrscht zu werden und sich dúcken zu müssen, kann ich verstehen, aber dass das heute noch so ist, nicht.

Fortuna
 
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Gysi schrieb:
Vom Baum der Erkenntnis (als erste Menschen) gefuttert zu haben, beschreibt nichts anderes, als die Menschwerdung. Wir Menschen sind Erkenntniswesen, und durch Erkenntnis (und intelligente Produktion => "...im Schweiße deines Angesichts...") erwächst die Fähigkeit, "Gut und Böse" zu unterscheiden. Was ist "Gut und Böse"? Gut ist das, was den Menschen guttut und böse das, was uns nicht gut tut. Soweit der wahre Kern dieser Allegorie. Jetzt kommt die ethische Bewertung: Gott verbot die verlockende Nahrung Wesen, die Gut und Böse noch gar nicht unterscheiden konnten! Damit hatte er erstens seine Schöpfung überfordert und sich zweitens gegen die Menschwerdung gestellt! ICH bin GERNE Mensch! Und wenn sich Gott gegen meine Existenz stellt, dann ist er mein Feind! Und Luzifer mein Freund! Aber diese ethische Bewertung mitsamt der Existenz dieser Gottwesen gehört ja nun in den Märchenbereich, die Unwissende aus einer Zeit niederschrieben, als die Menschheit kulturell noch in den Kinderschuhen steckte.

Gysi


Der Verstand spaltet die Dinge der Welt. Ohne schön kein hässlich, ohne gut kein böse. Die Dinge an sich sind ohne Wertung. Gott verbot die verlockende Nahrung aus meiner Sicht nicht, weil er sie dem Menschen nicht gönnen würde, sondern weil sie ihm schadet und er noch nicht reif dafür war. Der Mensch ist aber gierig und setzt sich gerne an die Stelle Gottes. Er meint alles zu wissen und alles zu können und merkt dabei nicht, wie kleingeistig das ist und wie dumm. Gerade der kultivierte Mensch, der seinen Verstand hochachtet läuft Gefahr genau an diesem zu Grunde zu gehen. Er erkennt nicht, dass er sich in seinen eigenen Stricken verfangen hat. Es ist einfach Gott in Abrede zu stellen und sich selbst auf den Thron zu setzen. Doch es ist weitaus schwerer von dort aus zu regieren. Befehlen ist schwieriger als gehorchen. Der Mensch kann daran nur scheitern, weil seinem Menschenverstand Grenzen gesetzt sind. Der Größenwahnsinnige und sich allmächtig wähnende überschätzt sich maßlos. Hochmut kommt vor dem Fall. Der Demütige, der vielleicht kein Gebildeter im üblichen Sinne ist, kommt der Wahrheit näher, weil sein Blick nicht durch ein künstlich aufgeplustertes ICH unscharf geworden ist. Der Arm im Geist ist, hat den Blick frei für das Wesentliche. Der geistig Reiche verstrickt sich in seinen Gedankengängen immer tiefer, je mehr er wissen will und lernt, weil das Wissen endlos ist und er die Ewigkeit benötigt, um alles erfassen zu können. Dafür reicht ein Menschenleben nicht aus. Er wird stets nur Dillettant sein, vom Weisen milde belächelt, ob seinem Wahn. Der Schöpfer macht keine Fehler. Der Fehler steckt allein im Menschen selbst. Sich selbst zu erkennen klingt so simpel und man wundert sich, warum es den Menschen nicht gelingen will. Sie lieben ihre Illusion und ihre Täuschung von sich selbst. Aber selbst eine intelligent gestrickte Lüge ist gegen die Wahrheit machtlos, die jedem Menschen eines Tages gegenübersteht.

Du schreibst:
Und wenn sich Gott gegen meine Existenz stellt, dann ist er mein Feind! Und Luzifer mein Freund!

Dein Gottesbild, dass du dir in deinem Minimalverstand zusammenhämmerst, entspricht nicht der wahren Größe eines Gottes. Du machst ihn so klein, weil du es nicht ertragen könntest, dass er über dein Spatzenhirn hinaus reichen könnte. Auf mich wirken solche Aussagen genauso lächerlich, wie die Fragen, warum Gott so viel Leid zulasse. Es zeigt, wie wenig sich die Menschen überhaupt mit diesem Thema auseinandergesetzt haben. Es ist immer einfach, alles in Abrede zu stellen und sich selbst als klug zu präsentieren, fähig zu beurteilen und zu bewerten. Dabei ist der Mensch so hinfällig und schwach, dass schon ein kleiner Virus ihm den Tod bringen kann. Was bildet sich dieses Stück Fleisch eigentlich ein? Es fordert laufend Beweise und lebt doch mitten in ihnen. Was kann Gott dafür, dass die Menschen nicht sehen wollen? Sie haben den freien Willen sich gegen Gott zu stellen oder auf seine Seite. Also warum jammern sie?
 
Fortuna schrieb:
Ich bin heute sehr ketzerisch aufgelegt und behaupte, dass die Bibel so manchen Gläubigen in arge Bedrängnis bringt, weil da vieles mit dem gesunden Menschenverstand einfach nicht zusammen passt.
Dann werden die hanebüchensten Erklärungen herbeigeholt, um dem ganzen doch noch einen Sinn abzuringen...
Wie in der Frage nach dem Sündenfall.
Jetzt kommt das Ketzerische:
warum erkennen sie nicht, dass dieser personifierte Bibelgott ein tyrannischer Despot ist, der seine Geschöpfe nur mag, wenn sie ihm Kadavergehorsam leisten und sich von früh bis spät vor ihm im Staube wälzen?
Und warum ziehen sie nicht die logische Schlussfolgerung, dass etwas "Göttliches" nie und nimmer so armselig und kleinkariert beschaffen sein kann und dass die kosmischen Zusammenhänge ganz anders sein könnten?
Warum klammern sich viele Menschen so verzweifelt an die Bibel und machen sich selbst das Leben zur Hölle,´indem sie in ständiger Angst vor dieser nach dem Ableben zittern? Warum wagen sie nicht den Gedanken, dass alles ganz anders sein könnte?

Fortuna


Das ist die Sicht der hässlichen Fratze Mensch. Würde dieser sein Herz frei machen und die Dinge des Lebens in Wahrheit annehmen wollen, wäre er von dieser Sicht befreit. Doch er projeziert seinen eigenen Kleingeist allzu gerne auf Gott.
 
Fortuna schrieb:
Gysi, du hast recht! Dass die Menschen im Mittelalter einen solchen "Gott", der eindeutig sadistische Tendenzen hat, logisch fanden, weil sie nichts anderes kannten als beherrscht zu werden und sich dúcken zu müssen, kann ich verstehen, aber dass das heute noch so ist, nicht.

Fortuna


Jeder Mensch ist an jedem Ort und zu jeder Zeit gleich weit von Gott entfernt und es liegt an ihm selbst, ob er die Wahrheit zu erkennen bereit ist oder ob er lieber an die Lüge glauben will.
 
niemand schrieb:
Das ist die Sicht der hässlichen Fratze Mensch. Würde dieser sein Herz frei machen und die Dinge des Lebens in Wahrheit annehmen wollen, wäre er von dieser Sicht befreit. Doch er projeziert seinen eigenen Kleingeist allzu gerne auf Gott.
Warum "häßliche Fratze" Mensch? Ich denke, der Mensch ist Gottes Ebenbild?
"Die Dinge des Lebens in Wahrheit annehmen" ist mir zu schwammig. Was SIND die Dinge des Lebens in Wahrheit?
Worauf berufst du dich?

Fortuna
 
niemand schrieb:
Jeder Mensch ist an jedem Ort und zu jeder Zeit gleich weit von Gott entfernt und es liegt an ihm selbst, ob er die Wahrheit zu erkennen bereit ist oder ob er lieber an die Lüge glauben will.
Wieder meine Frage:
Was IST die Wahrheit, was IST die Lüge?

Fortuna
 
niemand schrieb:
Der Verstand spaltet die Dinge der Welt. Ohne schön kein hässlich, ohne gut kein böse. Die Dinge an sich sind ohne Wertung. Gott verbot die verlockende Nahrung aus meiner Sicht nicht, weil er sie dem Menschen nicht gönnen würde, sondern weil sie ihm schadet und er noch nicht reif dafür war. Der Mensch ist aber gierig und setzt sich gerne an die Stelle Gottes. Er meint alles zu wissen und alles zu können und merkt dabei nicht, wie kleingeistig das ist und wie dumm. Gerade der kultivierte Mensch, der seinen Verstand hochachtet läuft Gefahr genau an diesem zu Grunde zu gehen. Er erkennt nicht, dass er sich in seinen eigenen Stricken verfangen hat. Es ist einfach Gott in Abrede zu stellen und sich selbst auf den Thron zu setzen. Doch es ist weitaus schwerer von dort aus zu regieren. Befehlen ist schwieriger als gehorchen. Der Mensch kann daran nur scheitern, weil seinem Menschenverstand Grenzen gesetzt sind. Der Größenwahnsinnige und sich allmächtig wähnende überschätzt sich maßlos. Hochmut kommt vor dem Fall. Der Demütige, der vielleicht kein Gebildeter im üblichen Sinne ist, kommt der Wahrheit näher, weil sein Blick nicht durch ein künstlich aufgeplustertes ICH unscharf geworden ist. Der Arm im Geist ist, hat den Blick frei für das Wesentliche. Der geistig Reiche verstrickt sich in seinen Gedankengängen immer tiefer, je mehr er wissen will und lernt, weil das Wissen endlos ist und er die Ewigkeit benötigt, um alles erfassen zu können. Dafür reicht ein Menschenleben nicht aus. Er wird stets nur Dillettant sein, vom Weisen milde belächelt, ob seinem Wahn. Der Schöpfer macht keine Fehler. Der Fehler steckt allein im Menschen selbst. Sich selbst zu erkennen klingt so simpel und man wundert sich, warum es den Menschen nicht gelingen will. Sie lieben ihre Illusion und ihre Täuschung von sich selbst. Aber selbst eine intelligent gestrickte Lüge ist gegen die Wahrheit machtlos, die jedem Menschen eines Tages gegenübersteht.

Du schreibst:
Und wenn sich Gott gegen meine Existenz stellt, dann ist er mein Feind! Und Luzifer mein Freund!

Dein Gottesbild, dass du dir in deinem Minimalverstand zusammenhämmerst, entspricht nicht der wahren Größe eines Gottes. Du machst ihn so klein, weil du es nicht ertragen könntest, dass er über dein Spatzenhirn hinaus reichen könnte. Auf mich wirken solche Aussagen genauso lächerlich, wie die Fragen, warum Gott so viel Leid zulasse. Es zeigt, wie wenig sich die Menschen überhaupt mit diesem Thema auseinandergesetzt haben. Es ist immer einfach, alles in Abrede zu stellen und sich selbst als klug zu präsentieren, fähig zu beurteilen und zu bewerten. Dabei ist der Mensch so hinfällig und schwach, dass schon ein kleiner Virus ihm den Tod bringen kann. Was bildet sich dieses Stück Fleisch eigentlich ein? Es fordert laufend Beweise und lebt doch mitten in ihnen. Was kann Gott dafür, dass die Menschen nicht sehen wollen? Sie haben den freien Willen sich gegen Gott zu stellen oder auf seine Seite. Also warum jammern sie?

Liebe Niemand,

Ich habe diesen Deinen Beitrag genossen. Du liegst mit Deinen Anschauungen ganz auf meiner Linie, daher kann ich auch nichts mehr dazu beitragen.

Es wäre schön, wenn viele Menschen so denken würden.

Herzlichen Dank und liebe Grüße

suche :kuss1:
 
niemand schrieb:
Der Demütige, der vielleicht kein Gebildeter im üblichen Sinne ist, kommt der Wahrheit näher, weil sein Blick nicht durch ein künstlich aufgeplustertes ICH unscharf geworden ist. Der Arm im Geist ist, hat den Blick frei für das Wesentliche. Der geistig Reiche verstrickt sich in seinen Gedankengängen immer tiefer, je mehr er wissen will und lernt, weil das Wissen endlos ist und er die Ewigkeit benötigt, um alles erfassen zu können.
"Je mehr ich weiß, desto eher weiß ist, dass ich nichts weiß! (Sokrates) Gerade der Wissenschaftsverhafete ist bescheidener als der Religionsverhaftete. Der Wissenschaftsverhaftete setzt hinter seinen Thesen immer (gedacht) die Ceteris-Paribus-Klausel, nach der seine These "unter gegebenen Bedingungen" gesetzt ist. Der Religionsverhaftete "weiß" aber mit unerschütterlicher Gewissheit, dass seine Religion die richtige ist. Deswegen "glaubt" er ja auch an sie - statt von ihrem Wahrheitsgehalt zu "wissen"...
Dein Gottesbild, dass du dir in deinem Minimalverstand zusammenhämmerst, entspricht nicht der wahren Größe eines Gottes. Du machst ihn so klein, weil du es nicht ertragen könntest, dass er über dein Spatzenhirn hinaus reichen könnte.
Wie bringt man das Gehirn des Niemand auf Spatzengröße? Na, ganz einfach: Aufblasen, aufblasen! :D
Na, Scherz beiseite: Du stehst zu nah an der Tafel, sodass du von der Größe der Natur und der Existenz noch weniger siehst als ich. Rede nicht dauend von unendlichen Größen, die du "Gott" nennst, wenn du deine Nase nur in die Bibel hältst und deine Horcher auf die Kirche richtest oder was für religiöse Mentoren du haben magst. Du bist kurzsichtig!

Gysi
 
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Gysi schrieb:
"Je mehr ich weiß, desto eher weiß ist, dass ich nichts weiß! (Sokrates) Gerade der Wissenschaftsverhafete ist bescheidener als der Religionsverhaftete. Der Wissenschaftsverhaftete setzt hinter seinen Thesen immer (gedacht) die Ceteris-Paribus-Klausel, nach der seine These "unter gegebenen Bedingungen" gesetzt ist. Der Religionsverhaftete "weiß" aber mit unerschütterlicher Gewissheit, dass seine Religion die richtige ist. Deswegen "glaubt" er ja auch an sie - statt von ihrem Wahrheitsgehalt zu "wissen"...

Dem kann ich voll und ganz zustimmen.

Wie bringt man das Gehirn des Niemand auf Spatzengröße? Na, ganz einfach: Aufblasen, aufblasen! :D
Na, Scherz beiseite: Du stehst zu nah an der Tafel, sodass du von der Größe der Natur und der Existenz noch weniger siehst als ich. Rede nicht dauend von unendlichen Größen, die du "Gott" nennst, wenn du deine Nase nur in die Bibel hältst und deine Horcher auf die Kirche richtest oder was für religiöse Mentoren du haben magst. Du bist kurzsichtig!

Bitte, lieber Gysi, lies Dir den Beitrag von Niemand nochmals konzentriert durch. Dann wirst Du feststellen, dass Deine Beurteilung einer Verurteilung gleich kommt. Willst Du das?

"Du bist kurzsichtig!" meinst Du auf Niemand bezogen. Sind wir das nicht alle in bezug auf letzte Erkenntnisse?

Mit lieben Grüßen

suche :haare:
 
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