• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Das Wunder in der 100. Minute

Werbung:
AW: Das Wunder in der 100. Minute

:blume1:

Selbst ein leises Augenblicken
Zuckt durch alle Ewigkeit.
- Wilhelm Busch, Kritik des Herzens

(Von Reinhard70 leicht abgewandelt:
Beim Busch steht "Augenzwinkern") :)

Hallo Reinhard,
Wilhelm Busch ist doch ein genial.
Ich hatte auch mal die Idee, die Floskel, von Ewigkeit zu Ewigkeit die ich aus der kath. Kirche gut kenne, um zu benennen in: von Augenblick zu Augenblick.

Das ist das einzigste, was der Mensch in der Hand hat und gestalten kann, den jeweiligen Augenblick.
 
AW: Das Wunder in der 100. Minute

Ist nicht das größte Wunder der gegenwärtige Augen-Blick:confused:
Gruß, moebius

Nicht immer - es hängt davon ab, wer mir in die Augen blickt

schau-mir-in-die-Augen-kleines-12742-480x320-white.jpg

Liebe Grüße

Stefanie
 
AW: Das Wunder in der 100. Minute

Nicht immer - es hängt davon ab, wer mir in die Augen blickt

schau-mir-in-die-Augen-kleines-12742-480x320-white.jpg

Liebe Grüße

Stefanie

Hallo Stefanie

und es kommt darauf wie ich zurück blicke. Sehe ich eine Bedrohung oder sehe ich hier der braven Blick eines Hundes der auf den Wink seines Herrn wartet und mit ihm nur spielen will. :zauberer2
 
AW: Das Wunder in der 100. Minute

Nicht immer - es hängt davon ab, wer mir in die Augen blickt

schau-mir-in-die-Augen-kleines-12742-480x320-white.jpg

Liebe Grüße

Stefanie

Aber ist dieser Hunde-Augen-Blick nicht irgendwie "süß"?
Jedenfalls ehrlicher und treuer als so mancher Menschen-Augen-Blick von Bankern, Politikern, Managern usw. , stimmt's?
Jedenfalls ist es durchaus vertständlich, dass schon so mancher Mensch "auf den Hund" gekommen ist - oder sich sagte: "Alles für die Katz'!"
Gruß, moebius
 
AW: Das Wunder in der 100. Minute

Hallo moebius,
jetzt reitet mich doch glatt im Augenblick der :teufel2:. Und mein :geist: macht :jump6: "Süß?? igitt :spei2:, wie sieht :foto: dasdenn aus? Ich hab noch nicht dran geleckt. :clown2:

Deshalb steht das Wort "süß" auch in den Anführungsstrichen "...", weil man/frau nicht daran lecken kann ....:clown2:
Aber daß Dich der :teufel2: reitet, spricht für Dich - und den Teufel...und nach wie vor für den Blick des Hundes ...
Gruß, moebius
 
Aus Sofias Tagebuch vom 07.08.2008

Henry Binn war letzte Woche in Basel. Der grosse amerikanische Heilungs-Apostel der Neuzeit, aber auch Autor des hierzulande in christlichen Kreisen bekannten Buches «Guten Morgen, Heiliger Geist». Ich musste mich zum Glück nicht um die Tickets kümmern. Der Zustrom in die Halle war gewaltig. Die Menschen erhofften sich grosse Zeichen und Wunder. Die hätte Binn zu Hauf getan, wenn man der Mundpropaganda vieler Christen glauben schenken wollte. Berühmt wurde er durch seine Fernsehpredigten in den USA, in denen er die Menschen dazu aufforderte, ihre Hände auf den Fernsehschirm zu legen, um Heilung oder Wunscherfüllung zu erlangen. Binn erscheint unter jubelnden Zurufen auf der Bühne und hält im seiner charismatischen Predigt fest: Gott ist ein grosszügiger Gott, der alle Menschen überreich beschenkt. Bei ihm scheint es zu funktionieren, denn er fordert die Anwesenden sogleich dazu auf, Geld in einen Briefumschlag zu legen, auf den man zuvor seine «Wünsche an Gott» notiert. Die Umschläge werden eingesammelt. Des «Meisters» Gebet soll den Segen bringen. Binn faltet andächtig die Hände: Oh Lord… Dann folgt der Lobpreis. Kräftige Solostimmen und ein dynamischer Chor bringen Power in den Saal. Die Menge wiegt in göttlicher Trance, man spürt die ersten Krafterweise des Heiligen Geistes. Da und dort fallen die ersten Menschen um, werden vom hilfsbereiten Personal aufgefangen und betreut. Binn schreit in den Saal: «Oh, Holy Ghost…». In einem Moment verstummt die Musik, ein ruhiges Säuseln durchströmt den Saal, die Stimmung knistert vor Erwartung. Dann, auf dem Höhepunkt der Spannung wedelt Binn mit seinem Anzug die Menge an. Ein unsichtbarer Kraftstoss drückt die Massen nieder; Dutzende fallen um. Es sieht aus, wie wenn ein Kind die Spielzeugsoldaten seines Kameraden umpustet. Binn ist fit, er geniesst es – wie Merlin mit seinem Zauberstab – die Menge umzuwerfen. Nur, das ist kein Disney-Trickfilm, sondern, was meine Augen sehen. Menschen liegen am Boden, zitternd und heulend, völlig ausser Kontrolle. Auch der «Heilige Geist» scheint eine Menge Spass zu haben. Er fällt über die Anwesenden her und sie fallen reihenweise um. Mein Gott, ist das ein Spass. Plötzlich beginnen alle zu Lachen. «Das Lachen des Heiligen Geistes», flüstert mir jemand ins Ohr. Als sich die Menge beruhigt, kommen die ersten Wunderbekundungen: Gott hat mich geheilt… Zeugnis um Zeugnis, nicht enden wollend. Was für ein Abend, dachte ich, als ich später nachdenklich im Bett liege. Und natürlich konnte ich kein Auge zu tun. Ein aufgeregtes Kribbeln am ganzen Körper liess mich nicht einschlafen. Was war da los?

Soll das hier eine Satire sein?

Wenn nicht, ist es von einer Naivität, die einem im Kopf weh tut.
 
Werbung:
Gemeint war wohl der:
https://www.pro-medienmagazin.de/ge...9/06/benny-hinn-widerruft-lehre-ein-bisschen/

Ja, die Naivität mit der Menschen gerne Predigern "auf den Leim gehen" ist bemerkenswert. Im Idealfall bemerken weder die Prediger noch das Publikum diese Naivität und alle sind glücklich und überzeugt... bis die Blase platzt.

Es folgt dann die Ent-Täuschung und die Vereinzelung ... bis zur nächsten naiven Phase.
 
Zurück
Oben