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Das Sein wird maßlos überschätzt

bluemonday

Well-Known Member
Registriert
4. November 2009
Beiträge
1.223
So besonders wie der Mensch zu sein scheint ist er halt nicht. Aber er tut sich schwer das zu akzeptieren. Er ist - auf der Welt - schließlich das Maß aller Dinge.

Wir erleben die Welt bewußt, mit einem Bewusstsein - und das teilen wir uns alle. So erleben wir die Welt grundsätzlich alle gleich - die Einen mehr, die Anderen weniger :geist:.

Der - scheinbare - Unterschied mach das "Ich". "Ich" erlebe die Welt auf meine eigene Art und Weise. Meine Gedanken, meine Erinnerungen, mein Tun. Aber was ist das "Ich"?

Vermutlich eine evolutionäre Weiterentwicklung des Bewusstseins. Ich stelle mir zwei Steinzeitmenschen vor, die ihr Spiegelbild im Wasser sehen. Sie nehmen ihre Ähnlichkeiten wahr, ihr Tun, ... scheinbar das Gleiche - ist es aber doch nicht: Die Abgrenzung zum Anderen endet in der Feststellung: "Ich" bin nicht Du - das "Ich" ist geboren.

Ein Bewusstsein, verschiedene "Ichs" - das ist kurz gefasst das, was wir Leben nennen auf unserer Welt. Wie ich eingangs schon erwähnte, nichts allzu Besonderes.

Das Leben ist trotzdem nicht sinnlos - es ist nur egal.
 
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AW: Das Sein wird maßlos überschätzt

MIR ist es NICHT egal! :)
Und ich finde Menschen schon ganz besonders - auf ihre Art - so wie ALLE Lebewesen und überhaupt alles, was ist! :)
 
Das Sein wird maßlos unterschätzt...

es gibt da so einen alten spruch im chassidismus :

jeder mensch hat im leben zwei taschen mitbekommen..

in der einen: ich bin der mittelpunkt des universums !
in der anderen: ich bin staub und nichtig !

leider ist es nun so dass die meisten immer zur falschen zeit in die falsche tasche greifen....
 
AW: Das Sein wird maßlos überschätzt

Das Besondere am Mensch ist, dass er sich selbst und die Welt um ihn bewusst wahrnehmen kann, das heißt, nicht nur durch seine Sinne, sondern auch reflektierend und begreifend.
Er erfährt nicht nur die Welt, er weiß auch um sie, er bezeugt (verstehend) ihre Existenz und auch die eigene. Das kann kein anderes Lebewesen.
Daraus erschließt sich auch für mich der Sinn des menschliches Daseins.
 
AW: Das Sein wird maßlos überschätzt

So besonders wie der Mensch zu sein scheint ist er halt nicht. Aber er tut sich schwer das zu akzeptieren. Er ist - auf der Welt - schließlich das Maß aller Dinge.


Der Satz von Protagoras (lebte im 5.Jhdt. vor Chr.) "Der Mensch ist das Maß aller Dinge" wurde in der Antike stark kritisiert, da man dachte, dass er eine maßlose Überheblichkeit des Menschen zum Ausdruck bringt.

Die Frage, die sich stellt, ist, wie dieser Satz zu verstehen ist...Stellt Protagoras den Menschen über alle Dinge?

Es gibt verschiedene Auslegungen.

Platon hat den Satz folgendermaßen interpretiert: Es gibt keine objektiven Eigenschaften der Dinge, sondern die Dinge sind gerade so, wie wir sie wahrnehmen "Wenn derselbe Wind weht friert der eine, der andere nicht", insofern ist der Mensch das Maß aller Dinge.

Die Deutung als hybris dürfte nicht die des Protagoras gewesen sein, da die Stellung des Menschen als selbstbestimmendes Subjekt über Sein und Nicht-Sein, der im Zentrum der Welt steht, eine Deutung der Neuzeit ist, darauf hat bereits Heidegger aufmerksam gemacht.

lg
 
AW: Das Sein wird maßlos unterschätzt...

1. es gibt da so einen alten spruch im chassidismus :

2. jeder mensch hat im leben zwei taschen mitbekommen..

in der einen: ich bin der mittelpunkt des universums !
in der anderen: ich bin staub und nichtig !

3. leider ist es nun so dass die meisten immer zur falschen zeit in die falsche tasche greifen....

Zu 1.:
Ja ja, in jedem mus-Topf kann man(n)/frau alte Sprüche finden ...auch im Chassidis-mus :lachen:

Zu 2.:
Dann bin ich kein Mensch, denn ich habe :ironie: mindestens 3 Taschen abbek....äääähhhh.....mitbekommen ...:lachen:

Zu 3.:
Vor allem dann, wenn sie nur 2 Taschen haben ...:lachen:
 
AW: Das Sein wird maßlos überschätzt

1. Das Besondere am Mensch ist, dass er sich selbst und die Welt um ihn bewusst wahrnehmen kann, das heißt, nicht nur durch seine Sinne, sondern auch reflektierend und begreifend.
2. Er erfährt nicht nur die Welt, er weiß auch um sie, er bezeugt (verstehend) ihre Existenz und auch die eigene. Das kann kein anderes Lebewesen.
3. Daraus erschließt sich auch für mich der Sinn des menschliches Daseins.

Zu 1.:
Ja, der Mensch wurde beispielsweise auch schon von Meister HEGEL als Selbst-Bewusstsein vom Tier unterschieden, das durchaus Bewusstsein haben kann, wie ich :ironie: von der letzten Zoo-Direktors-Tagung berichten :ironie: soll...

Zu 2.:
Ja, und zwar bezeugt er auch seine eigene Welt durch tägliche Praxis ...

Zu 3.:
Für andere Menschen erschließt sich daraus aber der Un-Sinn....,:ironie: soll ich von E.M. CIORAN mitteilen ...
 
AW: Das Sein wird maßlos überschätzt

So besonders wie der Mensch zu sein scheint ist er halt nicht. Aber er tut sich schwer das zu akzeptieren. Er ist - auf der Welt - schließlich das Maß aller Dinge.
Wie Du Deinen Titel dann gerechterweise relativierst:
Nicht das Sein an sich wird maßlos überschätzt, sondern das Besonders-Sein des Menschen.
Allzuviele menschenähnliche Wesen, die ohne irgendeine besondere Leistung zu erbringen, hochnäsig durch die Gegend spazieren, sind einem Tier eindeutig näher als einem Engel.

Liebe Grüße

Zeili
 
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AW: Das Sein wird maßlos überschätzt

Ja, der Mensch wurde beispielsweise auch schon von Meister HEGEL als Selbst-Bewusstsein vom Tier unterschieden, das durchaus Bewusstsein haben kann, wie ich :ironie: von der letzten Zoo-Direktors-Tagung berichten :ironie: soll...

Hat man bei der letzten Zoo-Direktors-Tagung nicht zufällig gesagt, dass das Besondere an menschlichem Bewusstsein sein reflektierender und begreifender Charakter ist?
Auch wenn die anderen Eigenschaften den Menschen nicht immer und nicht unbedingt vom Tier unterscheiden müssen?
 
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