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Das Böse in unserer Welt

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AW: Das Böse in unserer Welt

Auch das ist wieder eine nicht weiterführende Frage. Warum zerbrichst Du Dir den Kopf Gottes oder warum sollte irgendjemand anderes tun?

Liebe rote Gräfin,

in einem Kommentar zu GENESIS I, 26, lese ich gerade, dass der Mensch mit göttlicher Anlage ausgestattet ist. "Denn Gott hat den Menschen zur Unvergänglichkeit geschaffen und ihn zum Bilde Seines eigenen Wesens gemacht" (Weisheit Salomos, II, 23).
Der Mensch ist fähig, Gott zu erkennen, Ihn zu lieben und geistige Gemeinschaft mit Ihm zu halten.
Weiter heißt es: "Der Mensch ist mit Vernunft begabt."

In einem Kommentar zu GENESIS II, 17, steht geschrieben:
"Das heiligste Privileg des Menschen ist die Willensfreiheit, vor seinem Schöpfer gehorsam oder ungehorsam zu sein."

Conclusio m. E.:
Es ist geradezu naheliegend, dass zumindest ich mir den Kopf über Gottes Wollen zerbreche. Außerdem kenne ich kein Gebot des biblischen Schöpfergottes, das das Nachdenken über Seinen Willen untersagen würde.
So gesehen, bin ich nicht einmal "böse".

Liebe Grüße,
Harald
 
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AW: Das Böse in unserer Welt

Der kategorische Imperativ von Kant lässt sich viel simpler formulieren, nämlich:
"Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu."
Nennt sich dann die Goldene Regel.

Naja, das sagt Kant nicht wirklich. Im Grunde ist diese goldene Regel sehr ähnlich der Nächstenlieberegel der Bibel, nur dass sie eine Unterlassungsregel ist. Geht es in der Bibel darum, den Nächsten aktiv zu lieben wie sich selbst, so geht es in dieser "goldenen Regel" darum, dem Nächsten nichts Schlimmes anzutun. Reicht es also, ihm NICHTS zu tun?

ad a: Eine Möglichkeit, Konflikte erst gar nicht entstehen zu lassen.

Keine allgemeine Gesetzgebung kann die Entstehung von Konflikten verhindern.

ad b: Dir selbst. Durch den Feedback- Effekt.

Ich glaube ja nicht an einen Feedback-Effekt. Aber selbst wenn es ihn geben sollte, ginge es wieder nur um mich. Eine allgemeine Gesetzgebung, die sich nur um mein Wohlbefinden dreht, wäre wohl schön für mich, aber wäre sie deswegen auch für jeden anderen gut?
 
AW: Das Böse in unserer Welt

Damit wäre die Definition des Bösen doch eindeutig abhängig von der jeweiligen Gesellschaft!
...und ob diese gesellschaft religiös ist, oder nicht...
in einem fall heißt das Böse Satan, in anderem ist es eine explizit implizite definition, die mit geister nichts zu tun hat....
aber es ist da, offensichtlich oder raffiniert und lässt die welt nicht in ruhe.
ich schlage vor über seinem gegenpol so ausgiebig zu diskutieren, aber wahrscheinlich wird das nicht genug interessant, denn das böse zieht paradoxerweise die menschliche neugier mehr, viel mehr an...
 
AW: Das Böse in unserer Welt

Der religiöse Wert eines Menschen, die Reichweite seines Einflusses hängen von dem Grad der Wirklichkeit ab, der ihm von Gott bestimmt ist; nicht von dem Grad theoretischer oder gar gefühlsmäßiger Vervollkommnung, sondern ich wiederhole, von dem Grad der Realität. Wenn man Gott in seinem Leben von der Ebene des Denkbaren (oder Unwirklichen) in die Ebene des Wirklichen herübergenommen hat, dann liegt darin für alle, die glauben möchten eine stärkende Kraft und ein Beweis der Wahrheit. (Teilhard de Chardin)

Ich glaub, ich bin einfach zu dumm, um diese Diskussion wirklich zu verstehen.
Wenn Gott den Menschen nach Seinem Ebenbild erschaffen hat und zwar als Mann und als Frau und Gott Mensch wurde und Gott die allumfassende Liebe ist, dann erübrigt sich doch eigentlich jede Diskussion. Dann gibt es doch nur noch die Frage ob ich/Du, der das hier liest, daran glaubt, dass ich/Du glaubt mit Gott eins zu sein. PUNKT

Wer das nicht glaubt, steht trotzdem vor der Frage, wie er hier sein Leben anständig bewältigen will. Vor die Frage nach einem gerechten und ehrlichen Leben wird jeder Mensch früher oder später einmal gestellt.

Dann stellt sich die Frage, wie wird mit Versagen und Schuld umgegangen? Die Welt und unsere Gerichte bestrafen Ehrlichkeit mit noch höheren Strafen, so nach dem Motto: "Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß." oder "Habe ich dich endlich Du Schweinehund." Damit kommt automatisch die Lüge in die Welt, das Misstrauen folgt usw. usf. Wir befinden uns dann in dem Dramadreieck von der Transaktionsanalyse gut beschrieben: "Opfer-Retter-Verfolger."
Es bleibt weiterhin die Frage, habe ich dann den Mut es zu stoppen, wenn es mir begegnet und wie es mir begegnet, oder lasse ich es laufen?
 
AW: Das Böse in unserer Welt

1.)
Naja, das sagt Kant nicht wirklich. Im Grunde ist diese goldene Regel sehr ähnlich der Nächstenlieberegel der Bibel, nur dass sie eine Unterlassungsregel ist. Geht es in der Bibel darum, den Nächsten aktiv zu lieben wie sich selbst, so geht es in dieser "goldenen Regel" darum, dem Nächsten nichts Schlimmes anzutun. Reicht es also, ihm NICHTS zu tun?

2.)
Keine allgemeine Gesetzgebung kann die Entstehung von Konflikten verhindern.


3.)
Ich glaube ja nicht an einen Feedback-Effekt. Aber selbst wenn es ihn geben sollte, ginge es wieder nur um mich. Eine allgemeine Gesetzgebung, die sich nur um mein Wohlbefinden dreht, wäre wohl schön für mich, aber wäre sie deswegen auch für jeden anderen gut?

ad 1:
Die "goldene Regel" wurde auch von Jesus in der sog. Bergpredigt formuliert. Ich erwähne das nur, um im christlichen Kontext zu bleiben.
In den meisten Fällen würde es wohl schon sehr viel sein, wenn man anderen Lebewesen NICHTS tut.

ad 2:
Dann hat für dich also zum Beispiel das Strafgesetzbuch in Bezug auf mögliche Konflikte keinen präventiven Charakter? Habe ich das richtig verstanden?

ad 3:
Der Feedback-Effekt ist, möchte ich jedenfalls behaupten, eine psychologische Erkenntnis. Nicht daran zu glauben, ist deine subjektive Position, die ich natürlich respektiere.
Ich denke, dass eine allgemeine Gesetzgebung sehr wohl auch das "Wohlbefinden" der Individuen steigern kann. So nach dem Motto:
Geht's der Allgemeinheit gut, geht's auch dir gut. Wenn man aber rein egozentrisch denkt, wird man allgemeine Normen / Gebote / Verbote natürlich nicht akzeptieren.
 
AW: Das Böse in unserer Welt

1.)
Wenn Gott den Menschen nach Seinem Ebenbild erschaffen hat und zwar als Mann und als Frau und Gott Mensch wurde und Gott die allumfassende Liebe ist, dann erübrigt sich doch eigentlich jede Diskussion.

2.)
Wer das nicht glaubt, steht trotzdem vor der Frage, wie er hier sein Leben anständig bewältigen will. Vor die Frage nach einem gerechten und ehrlichen Leben wird jeder Mensch früher oder später einmal gestellt.

3.)
Dann stellt sich die Frage, wie wird mit Versagen und Schuld umgegangen? Die Welt und unsere Gerichte bestrafen Ehrlichkeit mit noch höheren Strafen, so nach dem Motto: "Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß."

ad1:
Demnach liebt Gott auch böse Menschen, oder?
Dann wären die "Zehn Gebote" doch überflüssig, oder?

ad 2:
Ethische Grunsätze vermitteln doch innerhalb der entsprechenden Gesellschaft sowas wie Anstand, oder seh ich das falsch?

ad 3:
Wenn Versagen und Schuld gesetzlich erfassbar sind, ist die Sache doch recht einfach, oder?
Seit wann wird man bei Gericht für Ehrlichkeit bestraft? :confused:
 
AW: Das Böse in unserer Welt

ad 1:
Die "goldene Regel" wurde auch von Jesus in der sog. Bergpredigt formuliert. Ich erwähne das nur, um im christlichen Kontext zu bleiben.
In den meisten Fällen würde es wohl schon sehr viel sein, wenn man anderen Lebewesen NICHTS tut.

Na von Lebewesen allgemein war dort wohl nicht die Rede. Da geht es allein um Menschen.

ad 2:
Dann hat für dich also zum Beispiel das Strafgesetzbuch in Bezug auf mögliche Konflikte keinen präventiven Charakter? Habe ich das richtig verstanden?

Das hast du richtig verstanden. Kein Strafgesetzbuch verhindert kriminelle Handlungen. Im Gegenteil. Es ist ähnlich wie die Diskussion um das "Böse" selbst. Je weniger Verbote es gibt, desto weniger Übertretungen gibt es.
Nimm mal als Beispiel die Abtreibung, oder homosexuelle Handlungen.
Heute ist beides nicht mehr verboten, wird praktiziert, ohne Strafandrohung.
Was hat sich geändert? Die Einstellung der Menschen dem vorherigen Verbrechen gegenüber. Geschehen sind diese Dinge auch, als sie noch verboten waren.
Unsere Gesetzbücher sind voll mit Ge-und Verboten. Nur die wenigsten haben einen wirklichen Wert, das heißt, eine Legalisierung würde keinen Sinn machen, da die Täter zum Wohle der Gesellschaft weggesperrt werden müssen, wohlgemerkt NACH der Tat, da auch in diesen Fällen eine Prävention nicht möglich ist.

ad 3:
Der Feedback-Effekt ist, möchte ich jedenfalls behaupten, eine psychologische Erkenntnis. Nicht daran zu glauben, ist deine subjektive Position, die ich natürlich respektiere.
Ich denke, dass eine allgemeine Gesetzgebung sehr wohl auch das "Wohlbefinden" der Individuen steigern kann. So nach dem Motto:
Geht's der Allgemeinheit gut, geht's auch dir gut. Wenn man aber rein egozentrisch denkt, wird man allgemeine Normen / Gebote / Verbote natürlich nicht akzeptieren.

Wie soll eine Gesetzgebung das Wohlbefinden der Individuen steigern? Das musst du mir schon noch näher erklären. Es geht mir übrigens nicht um Egozentriker, die die allgemeinen Normen nicht akzeptieren, sondern um ein Grundprinzip.
Ich glaube beispielsweise nicht, dass ohne ein Verbot von Mord jedermann hurtig drauflostöten würde, oder Männer reihenweise fremde Frauen gegen deren Willen bespringen würden, wenn es dazu keine Strafandrohung gäbe.
 
AW: Das Böse in unserer Welt

Im übrigen war das Beispiel von Henry Binn und dem Heiligen Geist ein negatives, falls du das noch nicht gemerkt hast.

Ach schade.

Ich hatte gerade überschlagen, was so ein Abend der Heiligkeit, ein paar "Jesus is great!" ein Dutzend "Hallelujah" so einbringen würden. Wäre sicher einträglicher als das was ich jetzt tue, und heilig noch dazu.

Ich meine, die Brieferl müsste ich ja nicht lesen, die wären ja an den lieben Gott adressiert, das Geld könnte man eine Nacht lang in der Kirche lassen, falls er es sich nehmen will, und wenn nicht, könnte ich's am morgen einstreifen, damit's nicht verdirbt, und jetzt kommst du und sagst sowas.

Es ist schon ein Jammer....:weinen2:
 
AW: Das Böse in unserer Welt

Ach schade.

Ich hatte gerade überschlagen, was so ein Abend der Heiligkeit, ein paar "Jesus is great!" ein Dutzend "Hallelujah" so einbringen würden. Wäre sicher einträglicher als das was ich jetzt tue, und heilig noch dazu.

Ich meine, die Brieferl müsste ich ja nicht lesen, die wären ja an den lieben Gott adressiert, das Geld könnte man eine Nacht lang in der Kirche lassen, falls er es sich nehmen will, und wenn nicht, könnte ich's am morgen einstreifen, damit's nicht verdirbt, und jetzt kommst du und sagst sowas.

Es ist schon ein Jammer....:weinen2:

warum noch eine nacht lang liegen lassen? :zauberer2
 
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