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Das Böse in unserer Welt

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AW: Das Böse in unserer Welt

@fussel,
dann sind deine antworten nur relativ, nur bedingt geltend und in dem sinne habe ich keine einwände.
aber was wäre mit einem versuch um eine allgemein geltende definition oder erklärung des problems des bösen??
 
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AW: Das Böse in unserer Welt

Liebe finna,

finna schrieb:
aber was wäre mit einem versuch um eine allgemein geltende definition oder erklärung des problems des bösen??
Ich verstehe nicht ganz.

Was genau willst du definieren?
Was für eine Erklärung möchtest du?

:confused:
fussel
 
AW: Das Böse in unserer Welt

Liebe finna,

Ich verstehe nicht ganz.

Was genau willst du definieren?
Was für eine Erklärung möchtest du?

:confused:
fussel
das thema ist der begriff des bösen, woher kommt das böse? also ein wenig abstraktion würde ein wenig helfen das problem zu lüften. das heißt in die tiefe zu gehen, dem bösen auge ins auge zu schauen... es nach seinem ursprung zu fragen, nach dem grund seiner präsenz bei uns sonst guten menschen
 
AW: Das Böse in unserer Welt

finna schrieb:
das thema ist der begriff des bösen, woher kommt das böse?
Ich dachte, das hätte ich getan.

Meine Meinung=>
Wenn wir den hier schön öfters erwähnten christlichen Sündenfall zugrunde legen. Ist das Böse mit der Erschaffung des Gebots nicht von den Früchten des einen Baumes zu essen erschaffen worden. Nicht der Baum selber hatte irgendeine Besonderheit, sondern es war dieses erste Gebot. Und hier auch schön zu sehn, dass nicht die Tat selber böse war. Früchte durften sie essen. Es war die Gebotsmissachtung, die böse war.

Das heisst für mich im übertragenen Sinne, mit der Erschaffung von Geboten und Gesetzen ist auch das Böse in die Welt gekommen.

lg,
fussel
 
AW: Das Böse in unserer Welt

...
Das heisst für mich im übertragenen Sinne, mit der Erschaffung von Geboten und Gesetzen ist auch das Böse in die Welt gekommen.

so ähnlich hat es paolo coehlo in seinem buch "veronika beschließt zu sterben" formuliert, wobei er warf gott vor, dass er für das alles (gesetzgebung) verantwortlich ist...
 
AW: Das Böse in unserer Welt

Hallo Fussel,
es ging mir dabei in erster Linie um die Aussage dass man töten muss, um sich zu ernähren:
Wer lebt muss sich auch ernähren, also andere Lebewesen töten oder schon tote (Lebewesen) zu sich nehmen.

Muss ich Pflanzen "töten" um mich zu ernähren?

In den allermeisten Fällen sicher. Und auch wenn du sie nur anbeißt ist das nicht wirklich nett. Man denke an Zecken und Läuse, die das an uns machen....


Wenn ein Gläubiger die Gebote "seines" Gottes missachtet ist er böse. So weit, so gut.
Aber was ist, wenn Angehörige anderer Religionen die Gebote des soeben erwähnten Gläubigen missachten?
Sind das dann automatisch böse Menschen?

Ja das ist das Problem. Und wenn eine Religion Tötungen FORDERT, ist der Töter dann böse? Ist der Akt des Tötens dann plötzlich nicht mehr böse?

Was ist, wenn es der Staat macht?
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Das Böse in unserer Welt

Das heisst für mich im übertragenen Sinne, mit der Erschaffung von Geboten und Gesetzen ist auch das Böse in die Welt gekommen.
l

Ich denke die Gebote und Gesetze kamen in die Welt, weil der Mensch sonst tut und lässt, was er will. Man sieht das auch heute noch. Gesetze und Gebote kommen erst mit den Problemen des Zusammenlebens zustande. Oder denkst du, wenn ich jemanden umbringe, macht mich erst das Gebot «du sollst nicht morden» zum Mörder? Ich denke, böse ist vor allem das, was anderen schadet. Bei der Definition würde die Kant'sche Maxime weiterhelfen.
 
AW: Das Böse in unserer Welt

...Ich denke, böse ist vor allem das, was anderen schadet.

ja - nein, weil es ist wieder relativ: den viren ist ein antibiotikum schädlich, aber dem kranken nützlich... also ist das antibiotikum böse für den armen virus und/aber gut für den armen kranken.
 

Hoch lebe die Eigenverantwortlichkeit!

Auf einen Beitrag von Lidania soll jetzt noch eingegangen werden.
Lidania schrieb:
Ich wehre mich aber auch dagegen,
mit solchen Vorstellungen von "Krankheit" jemand die Verantwortung für sein Tun abzunehmen.
Zu wissen, was die Auslöser für eine Tat waren, sollte nicht vor Konsequenzen (Strafe oder Wiedergutmachung)
schützen - aber möglicherweise helfen, Wiederholungen entgegenzuwirken.

In der Diskussion über den freien Willen im Lichte der neurobiologischen Erkenntnisse kristallisiert sich
ebenfalls deutlich die Position heraus, dass die Verantwortung für das eigene Verhalten völlig unberührt davon
bleiben muss, wie gut oder wie schlecht die Arbeitsweise unseres Gehirnes verstanden wird.

Das ganz einfach deshalb, weil Eigenverantwortlichkeit ja nicht das Ergebnis eines naturgesetzlichen Prozesses
ist, sondern eine Zuschreibung, eine gesellschaftliche Konvention, eine Setzung, ein Grund-Satz.

So wie jedem menschlichen Individuum eine Menschenwürde zugeschrieben wird, und zwar nicht als Belohnung
für ein wünschenswertes Verhalten, sondern a priori, einzig und allein aufgrund seiner Zugehörigkeit zur
Spezies Homo sapiens, genauso werden ihm ab einem bestimmten Reifegrad auch das Selbstbestimmungsrecht,
die Zurechnungsfähigkeit, die Mündigkeit, die Geschäftsfähigkeit zugeschrieben, ...
und als Kehrseite dieser Medaille eben die Eigenverantwortlichkeit.

Es wird zwar ein ständiger Diskurs über einen Katalog von Ausnahmebedingungen geführt, unter denen auch ein
erwachsener Mensch entmündigt werden kann, für die Realisierung des akzeptierten gesellschaftlichen Werdebildes
erscheint es aber wünschenswert, den Umfang dieser Ausnahmen möglichst klein zu halten.

Würde dieser Ausnahmenkatalog nämlich so umfangreich gestaltet, dass kaum noch jemand für sein Verhalten
verantwortlich wäre, so führte das nicht nur das Konzept der Eigenverantwortlichkeit ad absurdum,
es ginge damit konsequenterweise auch das Selbstbestimmungsrecht verloren.
Das würde aber einen Schritt zurück in eine Zwei-Klassen-Gesellschaft bedeuten, in Sklaven und Herren.
Die vielen unmündigen und für nichts verantwortlichen Menschen bildeten die Sklaven-Klasse,
die wenigen Mündigen und Verantwortlichen die Herren-Klasse.
Ein solcher Rück-Schritt wäre nicht mit dem Werdebild der neuzeitlichen Gesellschaft vereinbar.


Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.
 
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AW: Das Böse in unserer Welt

ja - nein, weil es ist wieder relativ: den viren ist ein antibiotikum schädlich, aber dem kranken nützlich... also ist das antibiotikum böse für den armen virus und/aber gut für den armen kranken.

So ist es.

Außerdem sollten wir nicht vergessen, dass wohl
alle Naturgesetze "Gutes" und "Schlechtes" ("Böses")
bewirken.

Wer ist für diese Gesetze verantwortlich? - Jedenfalls
nicht wir ...
 
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