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Covid 19 in Österreich, Schweiz und Deutschland

Den Begriff "Mainstream" halte ich entweder für eine Chimäre - oder bestenfalls für den Konsens für bürgerliche Werte.

Zugegeben: Es ist schwierig den Begriff Mainstream genau zu definieren. Und natürlich gibt es auch im Mainstream hier und da mal kritische Töne. Und nicht alles Alternative ist automatisch gut. Hier gilt vermutlich der selbe Slogan, den einmal ein Zensor geprägt hat, der gefragt wurde, wie er Pornographie definiert: I know it when I see it. Ein Paradebeispiel hat gestern Anideos mit diesem Mainstream-Machwerk hier geliefert:

https://www.rnd.de/medien/stars-geg...ronatoten-ist-RKIJZZ5B45F77FSSJHASP7FF5M.html

In diesem relativ kurzen Artikel finden sich folgende Perlen der journalistischen Neutralität und Ausgewogenheit:

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lästern über die Angst vor Corona
Die AfD und andere Schwurbler jubeln.
Ruhm und Erfolg schützen nicht vor Pech beim Denken
es ist eine Unverschämtheit
lästern die Damen und Herren
Sie erzählen schlicht dummes Zeug
sie unterfüttern munter den saublöden Irrtum
Sie bedienen vollständig und vorsätzlich das Narrativ all der Schwurbler und Verschwörungstheoretiker
ventiliert die uralte Mär von den gleichgeschalteten Medien
all die alten, öden Vorurteile von „Diktatur!“-Schreihälsen
Können gute Leute derart irren?
Können sich verdiente Künstler so dermaßen in wattigen Gedankengebäuden verirren?
man ist gelangweilt, naiv und schlecht informiert
keine Ahnung von den Medienmechanismen der Gegenwart
Dass derlei Merkwürdigkeiten von gestandenen Heroen der Unterhaltung kommen, ist eine große Enttäuschung
Es ist eine zynische, kaltherzige Demonstration von Borniertheit
Die üblichen Verdächtigen verneigen sich in Bewunderung
Was für ein kommunikativer Fehlschlag
------------------------------------------------------------------------------------------

Das ist Mainstream. I know it when I see it. ;)


"Huch, das habe ich nicht gewollt, jetzt nehme ich den Beitrag wieder raus" - das sagt wohl alles. Da benutzt jemand in der Manier von Selbstdarstellern das Internet, um sein Ego zu bedienen, im Übrigen völlig destruktiv statt konstruktiv, um dann zurück zu rudern, wenn der Gegenwind zu stark wird.

Wie ich schon zuvor sagte, denke ich, dass die Akteure von einem Online-Mob bedroht und von "Kollegen" und Vorgesetzten zu diesem blitzartigen Zurückrudern animiert wurden. Das ist alles schon vorgekommen, auch schon vor Corona. Es gibt natürlich aber auch die Möglichkeit, dass diese Leute keine Ahnung hatten, was sie da machen und dass sie mit Gegenwind rechnen müssen. Das wäre zwar außerordentlich naiv , aber unmöglich ist es nicht.

Ich halte es aber grundsätzlich für eine Schande unserer Zeit, dass man gerade als Prominenter keine alternativen Meinungen und Ansichten mehr vertreten kann ohne dass man gleichzeitig eine Liste von Distanzierungsbekundungen mitreichen muss. Diese Form der politischen Überkorrektheit ist ebenfalls etwas, was eindeutig Mainstream ist. Der Debattenraum wird immer kleiner und man muss sich von immer mehr distanzieren, wenn man in der Öffentlichkeit gut da stehen will. Wer hätte gedacht, dass man sich eines Tages mal noch von Schwurblern distanzieren muss, um politisch gut dazustehen. Es ist einfach nur noch lächerlich.
 
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Sie rudern ja teilweise schon wieder zurück, weil sie massiv angegriffen und bedroht wurden für die Aktion. Das zeigt wieder einmal, wie es um die Meinungsfreiheit hierzulande wirklich steht. Du darfst schon vom Mainstream abweichen, aber dann musst du halt die sozialen Konsequenzen fürchten, und für deine körperliche Unversehrtheit können wir eventuell auch nicht mehr garantieren.

So wie Drosten dem das Auto ruiniert wurde? So wie die unzähligen Journalisten die auf Querdenkerdemos angegriffen werden?

Ja, du hast insofern recht, dass dieses Phänomen auf beiden Seiten vorkommt. Es fällt in dieser Zeit wirklich schwer, immer neutral zu bleiben. Man hat ständig das Gefühl, das eigene Lager verteidigen zu müssen. Dabei kann man dann auch mal zu einseitigen Betrachtungen kommen.

Es ist halt so, dass ich die Redefreiheit für eines der höchsten Güter halte. Argumente, Diskussionen, Debatten sind alles was wir haben. Ohne diese würden wir uns nur gegenseitig verkloppen und niemals etwas erreichen. Deshalb halte ich jede Beschränkung der Redefreiheit für das gefährlichste überhaupt. Die betroffenen Akteure in dieser Situation werden sich künftig drei mal, fünf mal, zehn mal überlegen, ob sie sich noch zum Zeitgeschehen äußern werden. Und wer das feiert, der sollte sich wirklich überlegen, wo er steht. Interessant finde ich insbesondere, dass diese Shitstorms in der neueren Zeit eigentlich fast immer von links kommen. Waren die Linken nicht früher mal für die Redefreiheit? Naja, es hat sich ja irgendwie alles verändert.
 
Ich halte es aber grundsätzlich für eine Schande unserer Zeit, dass man gerade als Prominenter keine alternativen Meinungen und Ansichten mehr vertreten kann ohne dass man gleichzeitig eine Liste von Distanzierungsbekundungen mitreichen muss. Diese Form der politischen Überkorrektheit ist ebenfalls etwas, was eindeutig Mainstream ist. Der Debattenraum wird immer kleiner und man muss sich von immer mehr distanzieren, wenn man in der Öffentlichkeit gut da stehen will. Wer hätte gedacht, dass man sich eines Tages mal noch von Schwurblern distanzieren muss, um politisch gut dazustehen. Es ist einfach nur noch lächerlich.

Eine undemokratische Diskussionskultur und deren Folgen sind nicht auf bestimmte Standpunkte beschränkt. Es gibt auf allen Seiten Teilnehmer die rüde, aggressiv oder gar gewalttätig auf Beiträge ihrer jeweiligen politischen Gegner reagieren. Das macht es nicht besser und rechtfertigt es nicht, es ist aber einigermaßen naiv, damit nicht zu rechnen. Vor allem dann, wenn man sich gegen eine Mehrheitsmeinung stellt - allein nur aus statistischen Gründen. Wenn man mehr politische Gegner hat, werden sich unter ihnen zahlenmäßig mehr Rüpel befinden.

"In der Öffentlichkeit gut da stehen" kann mit absoluter Sicherheit nur dann, wenn man sich überhaupt nicht äußert.
Äußert man sich als Prominenter zu politischen Themen - egal, mit welchem Standpunkt - hat man mit Gegenwind zu rechnen, das war auch noch nie anders. Geändert haben sich nur Form und Umfang, das Internet macht's möglich. In gewisser Weise ist das auch richtig, denn als Prominenter bekommt man automatisch mehr Gehör als ein Durchschnittsbürger.
Außergewöhnliche Behauptungen erfordern außergewöhnliche Belege.
Was Du und andere "Mainstream" nennen, das basiert auf gut belegten Grundlagen, auch wenn sie nicht immer genannt werden (sie lassen sich ggf. aber schnell finden). Wer andere und provokante Thesen vertritt, der hat sie zu belegen. Anderenfalls gilt er als Dampfplauderer - und braucht sich dann auch nicht wundern, wenn er so behandelt wird.

Mal Allgemein: Heutzutage sind manche Schauspieler und noch mehr Influencer (*brr*) offenbar der Meinung, sich in den sozialen Medien unentwegt öffentlich entblättern zu müssen: Ich beim Einkaufen, ich im Urlaub, ich auf dem Oktoberfest, ich beim Kacken. "Alternative Meinungen" sind dann nur noch ein weiterer Baustein in dieser Art exzessiver öffentlicher Selbstdarstellung.
Wirkliche Profis in diesem vergleichsweise neuen Lebensmodell aus Öffentlichkeit, gesellschaftlichen Statements, oberflächlichen (und falschen) Lebensratschlägen und Kommerz sind dann Zeitgenossen wie die amerikanische Schauspielerin Gwyneth Paltrow. Die erzählt den Leuten dann nicht nur, wie sie denn besser zu leben hätten, sondern zieht sie auch noch mit krass überteuerten Produkten und Kursen über den Tisch.
 
zieht sie auch noch mit krass überteuerten Produkten und Kursen über den Tisch
Wer seinen Verdruss
durch ein Hollywood Magazin und durch sogenannte
Influencer füttert, ist eigentlich selber schuld!

hat sie zu belegen
Belegen - genügen denn noch immer nicht sämtlich
*wissenschaftliche*
Erklärungen durch und von @Bernies Sage ???

Gelassen aber bestimmt erklärte gestern
*Wolfgang Kubicki*
dem bekannt präpotenten R. D. Precht
den wichtigen Unterschied zwischen
Überzeugungsarbeit (Politiker) und
autokratisch setzenden (Maßnahmen!)
willkürliche Entscheidungen von Politikern!
3SAT
 
"In der Öffentlichkeit gut da stehen" kann mit absoluter Sicherheit nur dann, wenn man sich überhaupt nicht äußert.

Das sehe ich nicht so. Kann sein, dass es in unserer Gesellschaft so ist, aber das finde ich traurig. Ein aktuelles Beispiel:

"Der Bundestag hat eine bundeseinheitliche Notbremse zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschlossen. In namentlicher Abstimmung votierten 342 Abgeordnete für das Gesetz. Es gab 250 Nein-Stimmen und 64 Enthaltungen. Zuvor hatten in zweiter Lesung die Fraktionen von Union und SPD dafür gestimmt. AfD, FDP und Linke stimmten gegen das Gesetz. Die Grünen hatten sich enthalten."

Wer hat sich hier am wenigsten Respekt verdient? Meiner Ansicht nach die Grünen. Was wollten sie mit dieser Enthaltung bezwecken? Wenn sie dadurch in der Öffentlichkeit gut dastehen wollen, bezwecken sie aus meiner Sicht jedenfalls das Gegenteil. Sich bei einer Abstimmung über ein Gesetz, das so weitreichende Eingriffe in die Grundrechte ermöglicht und vielleicht endgültig zementiert, zu enthalten, ist schlimmer als dafür zu stimmen. Denn es erweckt den Eindruck, dass denen mittlerweile einfach alles egal ist.
 
Sich bei einer Abstimmung über ein Gesetz, das so weitreichende Eingriffe in die Grundrechte ermöglicht und vielleicht endgültig zementiert, zu enthalten, ist schlimmer als dafür zu stimmen. Denn es erweckt den Eindruck, dass denen mittlerweile einfach alles egal ist.
Für mich bedeutet Enthaltung. Verweigerung an einer Gestaltung, die demokratisch möglich UND geboten ist. Das ist nicht Wählerwille.
Das sog. "quorum"für eine Mehrheit ist ja - nein. Enthaltung ist inhaltslos, feig - bestenfalls von (wahl)taktischen Überlegungen bestimmt. Im Gesetzgebungsverfahren ist ein Gesetz nie von punktueller Bedeutung.
 
Das sehe ich nicht so. Kann sein, dass es in unserer Gesellschaft so ist, aber das finde ich traurig.

Wir sprachen von Prominenten. Politiker sind zwar auch Prominente, innerhalb dieser Kategorie sicherlich aber auch eine Art Spezialfall.

Wer viel Tamtam um seine Sache, vor allem aber um seine Person macht, und dafür alle Hebel in Bewegung setzt - der wird auch damit leben müssen, dass man seine Aktionen und Äußerungen auch gegen ihn verwenden kann. Dabei mag es nicht immer fair zugehen, aber es ist völlig naiv zu glauben, es wäre nicht so. Letztlich gilt immer: An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.
So mancher Aktivist der letzten Jahre hat gemeint mit viel öffentlichem Gewese, vor allem gerade durch und mit dem Internet, seine Projekte vorantreiben zu können. Denn das Internet kostet ja nix und macht viel her. Viele haben nach anfänglichen Höhenflügen aber auch gnadenlose Abstürze erlebt und sind wieder in der Versenkung verschwunden. Denn die Angesprochenen haben dann festgestellt: Real ist das alles Pille-Palle und sonst nur große Klappe und nichts dahinter.

Ein Vorzeige-Beispiel für so ein Gebaren, auch schon vor Corona, ist der vegane Aktivist Attila Hildmann. Immer wieder eine provokante, öffentlichkeitswirksam lancierte Aktion - und Hildmann ist mal wieder der Star auf allen Social-Media-Kanälen. Hat man ihn denn in seinem veganen "Restaurant" mal arbeiten sehen? Nein, eher nicht. Stattdessen vertrödelt er seine Zeit mit YT- und Instagramm-Beiträgen um große Reden vor seinen Groupies zu halten. Den Verkauf seiner überteuerten Staub-Kekse und Japantee-Brause hat das aber auf Dauer dann doch nicht voran getrieben.
Seine "politischen" Beiträge seit Beginn der C-Krise machte ihn dann erst Recht zu "Attila, dem Dummenkönig" - da war es denn Kaufland u.a. ein Leichtes, sein Ladenhütersortiment endlich mal los zu werden.
Ist es "Zensur" wenn man jemanden - wie Attila Hildmann - aus dem Verkehr zieht, der Menschen öffentlich diffamiert, bedroht, zu Straftaten, ja zum Umsturz aufruft? Nein, das ist es nicht, denn es handelt sich nicht um alternative Meinungen, sondern um Straftaten. Und wenn man sich als Kaufmann nicht um seine Bilanzen nicht kümmert und sie beim Finanzamt nicht einreicht, vielmehr sich mit dem letzten Bargeld, vor einem Haftbefehl flüchtend, in die Türkei absetzt: Dann ist das Steuerhinterziehung. Es ist auf einmal still geworden um Attila Hildmann, irgendwo in der türkischen Provinz. Durch eigene Schuld in die Kacke geraten, möchte man meinen.
 
Wir sprachen von Prominenten. Politiker sind zwar auch Prominente, innerhalb dieser Kategorie sicherlich aber auch eine Art Spezialfall.

Ja, und da es leicht ist, auf Politikern immer nur herum zu hacken, will ich hier jetzt auch mal etwas positives erwähnen. Gestern habe ich diesen Ausschnitt aus einer Talkrunde gefunden. Armin Laschet unterstützt hier auf ehrliche und mutige Art Jan Josef Liefers und seine Kollegen. Er teilt zwar deren Meinung nicht, aber bekennt: „Man darf das sagen in einem freien Land“.

 
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Für mich bedeutet Enthaltung. Verweigerung an einer Gestaltung, die demokratisch möglich UND geboten ist. Das ist nicht Wählerwille.
Das sog. "quorum"für eine Mehrheit ist ja - nein. Enthaltung ist inhaltslos, feig - bestenfalls von (wahl)taktischen Überlegungen bestimmt.

Vielleicht wollten die Grünen insbesondere mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl das beste von beiden Welten haben. Man ist einerseits für die Maßnahmen, hat sich aber andererseits bei der formellen Abstimmung enthalten. So versucht man vielleicht auf beiden Seiten des Wählerspektrums Sympathie zu gewinnen, bei denen, die die Maßnahmen befürworten und bei denen, die sie kritisieren. Dieser Schuss könnte aber leicht nach hinten losgehen, weil man es auch als rückgratlose und opportunistische Wahltaktik interpretieren könnte.

Wer viel Tamtam um seine Sache, vor allem aber um seine Person macht, und dafür alle Hebel in Bewegung setzt - der wird auch damit leben müssen, dass man seine Aktionen und Äußerungen auch gegen ihn verwenden kann. Dabei mag es nicht immer fair zugehen, aber es ist völlig naiv zu glauben, es wäre nicht so. Letztlich gilt immer: An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.

An ihren Früchten sollt ihr aber auch die Mainstream-Medien erkennen. Und wer propagandistische Hetzartikel schreibt, wie den, den ich gestern hier im Thread mal als Beispiel für die teilweise unterirdische Qualität des Mainstreams präsentiert habe, der wird vielleicht irgendwann auch damit leben müssen, dass man seine Aktionen und Äußerungen gegen ihn verwenden wird. Im Moment werden solche Machwerke noch gedeckt, man hetzt ja gegen die Richtigen, aber der Wind wird sich irgendwann auch mal wieder drehen.

Ein Vorzeige-Beispiel für so ein Gebaren, auch schon vor Corona, ist der vegane Aktivist Attila Hildmann. Immer wieder eine provokante, öffentlichkeitswirksam lancierte Aktion - und Hildmann ist mal wieder der Star auf allen Social-Media-Kanälen.
...
Hat man ihn denn in seinem veganen "Restaurant" mal arbeiten sehen? Nein, eher nicht. Stattdessen vertrödelt er seine Zeit mit YT- und Instagramm-Beiträgen um große Reden vor seinen Groupies zu halten. Den Verkauf seiner überteuerten Staub-Kekse und Japantee-Brause hat das aber auf Dauer dann doch nicht voran getrieben.

Ich persönlich habe noch keinen einzigen Beitrag von Attila Hildmann gesehen. Ich kenne lediglich seinen Namen. Ich weiß nicht, was er macht, es interessiert mich nicht. Wieso interessiert es dich? Das solltest du dich vielleicht mal fragen... ;)
 
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