Hallo Poooo,
(ist das Seufzer?)
Es ist wahrhaft interessant mit den Sinnen zu spielen, solange es ein Spiel bleibt. In Hamburg
winken3: : Gruß an die Norder!) gibt es ein Kunstprojekt in der Soeicherstadt, das sich "Dialog im Dunkeln" nennt. Besucher dieser "Ausstellung" werden unter Begleitung eines blinden Guides durch absolut abgedunkelte Räume geschickt. Zur Hilfe hat man nur seine ca. vier anderen Gruppenteilnehmer, seinen Blindenstock und die Stimme des Guides.
Während des Rundganges durch die verschieden angelegten Räume sind allerhand Hindernisse zu überwinden, z.B. eine Straße zu überqueren, ein Barbesuch zu überstehen (inklusive Barzahlung, was zu einem echten Problem avanciert, wenn man nicht genau weiß, wieviel Geld man in der Tasche hat!)
usw.
Damit wird eine völlig neue Art der Wahrnehmung der Welt suggeriert - das Sehen wird ein bewussterer Vorgang, sobald man wieder im Hellen ist.
Vor dieser Erfahrung hätte ich wahrscheinlich das Sehen als unabdingbar genannt, zumal die Dunkelheit mich äüßerst verunsichert. Erstaunlicherweise kam ich jedoch sehr gut mit der ungewohnten Situation zurecht - wohingegen Begleiter, die meineten, es würde "ja wohl nicht so schlimm werden", gleich zu Beginn wieder hinaus wollten.
Leider habe ich von einem ähnlichen Projekt auf das Gehör bezogen noch nicht gehört. Würde es jedoch unbedingt ausprobieren wollen.
Entgegen meiner Erfahrung, wählte ich jedoch noch immer das Gehör, auf das ich am ehesten verzichten könnte, denn die bildende Kunst ist mir sehr wichtig.
Nimmer den Umgang mit Farbe von Franz Marc gesehen zu haben und auf den Schwüngen seiner Pferderücken geglitten zu sein oder niemals den das Bild zerfurchenden Pinselstrichen Van Goghs gefolgt zu sein, wäre für mich die größte Entbehrung.
@Mandala: Du hast recht - das Visuelle kann viel täuschen, es gibt eben so viele Dinge, die man mit Worten nimmer beschreiben kann, schon allein die Mimik anderer Menschen verrät so viel.
lg bine