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Bürger erzwingen Atomausstieg !

AW: Bürger erzwingen Atomausstieg !

Ich bin gerade dabei eine Kennziffer zu ermitteln, ab derer Leichen/MegaWatt man ein Kraftwerk überdenken sollte. Im Moment hab ich nur die Anzahl der
Arbeitsplätze /Leiche ermittelt, die man multipliziert mit dem Wiederwahlquotienten durch die Kosten teilen muss, um eine Handlungsalternative einzuleiten.

*tüftel*

Bernd (digital)
 
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AW: Bürger erzwingen Atomausstieg !

Die pragmatischen Seiten der Ablehnung der Atomkraftwerke werden bei mir persönlich immer weniger, weil immer mehr transparent wird, was bisher der breiteren Öffentlichkeit verschwiegen wurde.
Ein ZDF-Bericht heute etwa machte auch uns Laien mehr bewusst, wie wenig es mit dem bloßen Abschalten der KKWe allein getan ist. Der Abbau (man zeigte dazu ein praktisches Beispiel aus der ehemaligen DDR in Vorpommern) dauert Jahrzehnte: Brennstäbe und andere hochverstrahlte Teile müssen Jahre zwischengelagert werden, damit die Strahlung mal weniger wird, kontaminierte Betonblöcke müssen entsorgt werden usw. Und bei all diesen gefährlichen Arbeiten muss strändig aufgepasst werden, dass keine Fehler passieren, dass bspw. keine Strahlen nach außen kommen, weil das fatale Folgen hätte.

Das sind die "kleinen Nebenkosten": Hochgefährlicher und teurer Uranabbau, teure und jahrzehntelange (und noch immer erfolglose) Suche nach dem Endlager (der radioaktive Abfall wird immer mehr), jahrzehntelanger und somit sehr teurer und gefährlich bleibender Abbau eines einzigen, nicht mehr gebrauchten bzw. unsicheren KKWes!

Und das "einzukalkulierende" Risiko des Betriebs der KKWe mit viel mehr Fehlerquellen als bei einem bereits abgeschalteten KKW erleben wir jetzt in Fukushima!
Auswirkungen auf Japan: Katastrophal und noch gar nicht abschätzbar!
Lokale Nachwirkungen: Tausende von Jahre!

Die Leute in Biblis, die sich mit dem KKW ihr tägliches Brot verdienen, verdrängen jeden Gedanken an solche enormen und praktisch ewig dauernde Risiken (Japan ist nicht Deutschland, hört man dort beispielsweise), und sogar in Japan selber war und ist das derzeit nicht viel anders.
Als ob es unmöglich wäre, mit anderen, alternativen Forschungen Arbeitspätze zu verschaffen!

Das hat nichts mehr mit dem zu akzeptierenden Forscherrisiko zu tun, sondern ist eine offensichtliche, hochgefährliche Sackgasse, die rein durch unerschöpflichen persönlichen Profit und Profitverteilung begründet ist.
Durch Profitverteilung an den richtigen Stellen.
 
AW: Bürger erzwingen Atomausstieg !

Das hat nichts mehr mit dem zu akzeptierenden Forscherrisiko zu tun, sondern ist eine offensichtliche, hochgefährliche Sackgasse, die rein durch unerschöpflichen persönlichen Profit und Profitverteilung begründet ist.
Durch Profitverteilung an den richtigen Stellen.
So sehe ich das auch.:) Unter vorsätzlicher Inkaufnahme von sog. Kollateralschäden an Menschen und anderen Lebewesen.
 
AW: Bürger erzwingen Atomausstieg !

Und das ist die Spitze an... ich weiß auf die Schnelle gar nicht, welche Straftatbestände sich hiebei vergesellschaften. Ungeheuerlich!!!:autsch:

Verbraucherschutz-Ministerin Margit Conrad (SPD) protestiert gegen Pläne der EU, die Cäsium-Grenzwerte für Lebensmittelimporte aus Japan heraufzusetzen. Eine entsprechende Eilverordnung der Europäischen Union sollte nach Angaben Conrads am Samstag in Kraft treten.

Margit Conrad (SPD)Nach dieser Verordnung dürfen laut Conrad Waren wie Gemüse, Fleisch, Fisch und Getreide bis zu einem Höchstwert von 1.250 Becquerel an Cäsium 134 und Cäsium 137 pro Kilo in Verkehr gebracht werden. Damit könnten Waren mit einer radioaktiven Belastung bis zu diesem höheren Wert aus Japan importiert werden und auf den europäischen und deutschen Markt kommen. .......
http://www.swr.de/nachrichten/rp/-/id=1682/nid=1682/did=7819018/mtoj7s/index.html


Ich hoffe, jetzt erkennen sogar die politisch Naivsten schön langsam, wie sehr und auf welchem Niveau sie verschaukelt werden.
 
AW: Bürger erzwingen Atomausstieg !

Ja, aber wie veranlasst man die Menschen umzudenken?

lieber hartmut,
das potential der umdenkensbereiten menschen ist weit größer als du glaubst.....das lässt sich doch an den vielen atomenergie-gegnern leicht erkennen!

so wie ich das sehe, geht es eher darum, dass die atom-befürworter am alten denken festhalten und ihre haltung einzementieren wollen, indem sie der breiten masse (der die energiequelle eigentlich wurscht sein könnte - da sie ja schließlich nur endverbraucher sind) weismachen wollen, dass ohne atomstrom ein rückfall ins mittelalter drohe.

ich finde, menschen wie du und ich - die sich sowohl um die gegenwart als auch um die zukunft ihre gedanken machen - sollten ihre gedanken in richtung dessen lenken, WIE wir als gesellschaft unseren lebensstandard zwar erhalten können - jedoch ohne derart große umweltrisken eingehen zu müssen.

wenn wir alle unser denken auf diese richtung lenken, dann werden uns gemeinsam auch gute lösungen dazu einfallen.
es sind ja schon so viele neue ideen und ansätze dafür da!

behindern wir uns doch nicht andauernd gegenseitig, indem wir streiten, wer schuld oder recht hat.

schauen wir doch gemeinsam in eine neue zukunft, die wir auch leichtesten gewissens verantworten können.

liebe grüße
kathi
 
AW: Bürger erzwingen Atomausstieg !

So wird aus Menschen manipuliertes Stimm- und Zahlvieh gemacht.

Aus der Sicht (aller) Parteien und mithilfe international vernetzter PR-Agenturen. Ein Zuckerl an Hintergrundinformation:

Die deutschen Leitmedien sind prinzipiell politisch ausgerichtet. Eine Diskussion in den Medien auf der Basis im Wesentlichen bereits bekannter Sachverhalte wird in Zeiten des Wahlkampfes kaum große Durchschlagskraft entfalten. Der an Emotionen appellierende Protest aus dem linken Spektrum der Parteienlandschaft, passende Inszenierungen kritisch-ausgerichteter Gruppierungen werden dagegen leichter in die verschiedenen Formate der Medien gelangen. Die Geschichte der Revision des Atomvertrags - der Ausstieg aus dem Ausstieg - ist dagegen schnell erzählt. Sie würde nur als Negativfolie zur Darstellung des Bürgerprotests dienen.

(Geschwärzt) hat aus diesem Grund mit Recht einen schädlichen Medientenor im Wahlkampf zu fürchten. Gelingt es nicht, aus dem bestehenden Muster auszubrechen und das altbekannte unversöhnliche Lagerdenken zu durchkreuzen, werden auch für eine Neubewertung heranzuziehende Aspekte wie die Klimafreundlichkeit oder die Technologieführerschaft der deutschen Kernenergie nicht die notwendige Durchschlagskraft finden. Im
Gegenzug besteht die Gefahr, offensiv geführten Medienkampagnen der wahlkämpfenden Parteien wenig entgegensetzen zu können. Die EVU müssten beständig die Rolle des passiven Kronzeugen spielen - sowohl als Zeuge der Anklage wie auch der Verteidigung.

Nachdem in Hessen der Weg für Neuwahlen eingeschlagen wurde und der Energiepolitik bereits im letzten Landtagswahlkampf hohe Bedeutung zukam, besteht nunmehr unmittelbarer Handlungsbedarf für die Ausarbeitung einer stimmigen Kommunikationsstrategie. Gleichfalls lassen sich als regionale Schwerpunkte einer auch in der Fläche greifenden Kampagne die Bundesländer Hessen, Bayern und Niedersachsen festmachen. Jedes stellt besondere Herausforderungen an die Kommunikationsarbeit:
.....
http://www.greenpeace.de/fileadmin/...mkraft/Kommunikationskonzept_Kernernergie.pdf
Text: http://www.heringschuppener.com/deutsch/unternehmen/partner.php
 
AW: Bürger erzwingen Atomausstieg !

Ich kenne keine Seite, die das konkret aufgeschlüsselt haben.

Ich fand eine österreichische Seite -www.oesterreichsenergie.at:

46,7% Industrie-Sachgüter
27,4% Private Haushalte
18,3% Dienstleistungsbereich
5,5% Transport
2,1% Landwirtschaft

http://oesterreichsenergie.at/tl_fi...atiker/14_verwendung_elektrischer_energie.jpg

Mit dabei eine detaillierte Auflistung nach Jahren, Bundesländern, Sektoren, Import-/Export, etc., Stand 2010 (20100517_bilanz_der_elektrischen_energie.pdf)

Leider wird heute schon den Kinder die "böse Industrie" vorgeführt, die die Umwelt belastet, ....
Ist aber leider so. Der Industrie-Schlüssel liegt in Deutschland und Österreich bei etwa 50% des Energieverbrauchs. Die Werte von China wären spannend zu wissen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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AW: Bürger erzwingen Atomausstieg !

Es sei mir erlaubt, mich einzumischen, aber Weiterbildung bedarf möglichst vieler Quellen und Meinungen - und Gegenmeinungen, wie etwa solche kritische Anmerkungen:

Atomkraft: Horrende Folgekosten, http://www.heise.de/tp/r4/artikel/27/27122/1.html

Gegen Haftungs- und Steuerprivilegien:
Wer kommt bei einem Unfall für die Schäden auf, wenn die Haftungsobergrenze von 2,5 Milliarden Euro, mit der alle 17 deutschen Atomreaktoren zusammen versichert sind, überschritten wird? Und wie kann der Gesetzgeber verhindern, dass die Betreiber ihre steuerfreien Reserven, die eigentlich zur Entsorgung des atomaren Mülls und zum Rückbau der Anlagen verwendet werden sollen, für "beliebige investive Zwecke" gebrauchen?

Mehrkosten für einen WAK-Rückbau übersteigen Fördermittel des Bundes für den Hochschulpakt
Nach den neuesten Berechnungen werden die notwendigen Aufwendungen (für den Rückbau Karlsruhe, Anm.) mindestens 2,17 Milliarden Euro betragen und die ursprünglichen Annahmen um mehr als das Doppelte übersteigen.

Kostenfalle Kernenergie

Karlsruhe ist nur ein Beispiel von vielen. In ganz Europa stehen mehrere Dutzend Anlagen vor der Abschaltung – und das nicht nur in Ländern, die den Ausstieg bereits beschlossen haben. Die meisten müssen aus Altersgründen deaktiviert und möglichst umweltfreundlich und kostensparend zurückgebaut werden.
In den Betreiberländern decken die Rückstellungen für den Abbau und die Lagerung radioaktiven Materials - wenn überhaupt angelegt - oft nur einen Bruchteil der zu erwartenden Kosten.
 
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