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Briefmarken

ichbinderichwar

Well-Known Member
Registriert
2. September 2012
Beiträge
36.249
In dieser Zeit wohl weniger,oder wie seht ihr das?
Gerade Post bekommen "Mozart"250 Jahre!
Sammelt wer noch Briefmarken oder sind diese "out"?
 
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Ich kenne nicht mal einen Menschen, der je Briefmarken gesammelt hat. Hab davon nur gehört oder gelesen, manchmal im Film gesehen oder im Hörspiel vernommen.

Steuern, Versicherungen und Behutsamkeit, wären für mich persönlich eh keine Aspekte, um etwas zu sammeln. Das einzige von "Wert", dass ich damals sammelte, waren gebrauchte Münzen vor 1950, die nur normalen Zahlwert hatten. Ansonsten sammelte ich Knöpfe, Muscheln, Steinchen, Bierdeckel (Kronkorken) und Murmeln.
 
Ich kenne nicht mal einen Menschen, der je Briefmarken gesammelt hat. Hab davon nur gehört oder gelesen, manchmal im Film gesehen oder im Hörspiel vernommen.

Als Junge habe ich mal Briefmarken gesammelt, damals war das noch ein beliebtes Hobby. Heutzutage machen das nur noch alte Männer und die Markensammlungen sind nichts mehr wert.
Viele Sammlungen sind heutzutage nichts mehr wert, weil es immer Leute gibt, die das im Internet verramschen. Außerdem hat sich durch die verbesserte Informationslage auch gezeigt, dass so manches "seltene Stück" gar nicht so selten ist, wie man das allgemein so gedacht hat. Die Sammlungen waren also früher von ihrem Wert her gesehen eher überbewertet.
 
Natürlich gibt es auch heute noch sehr wertvolle Briefmarken, aber man sieht ja auch an den Beispielen, von wann die sind und wieso.
Entweder es handelt sich um die frühesten Briefmarken überhaupt oder Fehldrucke oder beides.

Erheblich an Wert verloren haben aber die Stücke aus Sammlungen, die sich unterhalb der absoluten Spitzenreiter bewegen - und die hatten früher durchaus ihren Wert. Vermutlich deshalb, weil das Sammeln von Briefmarken noch ein beliebtes Hobby war. Wer dann das eine oder andere "seltene" Stück hatte, der gab es eben nicht mehr her oder nur zu einem hohen Preis.

Als dann aber eine Erbengeneration nachrückte, die mit den vererbten Sammlungen ihres Erblassers nichts mehr anfangen konnte, da veränderte sich das. Die haben die Alben dann aus den Schränken genommen und über das Internet verramscht - zusammen mit vielen anderen, die das auch so gemacht haben.
Dadurch gingen die Preise für die vermeintlich guten Stücke dann in den Keller - vor allem aber hat sich dabei auch gezeigt, dass sie eben gar nicht so rar waren, wie man vorher gedacht hatte.

Bei Büchersammlern ist das genau dasselbe.
Das ist sowieso eine aussterbende Spezies, es interessiert sich einfach niemand mehr dafür, zumal der Platz und Aufwand, den man für eine Büchersammlung benötigt, den einer Briefmarkensammlung erheblich übersteigt.

In den Zeiten vor dem Internet haben sich Sammler um so manche Erstausgabe gerissen - und teils abenteuerliche Preise dafür gezahlt, weil sie der Meinung waren, von dieser Erstausgabe gäbe es vielleicht nur noch so 500 Exemplare.
Mit dem Internet hat sich dann aber oft gezeigt: Huch, so selten ist der Schinken gar nicht, da gibt es offenbar noch 15.000 Exemplare dieser Ausgabe.

Wenn gleichzeitig die Büchersammler wegsterben und ihre Erben die auf den Markt werfen (allein schon, weil sie den Platz für andere Dinge nutzen und keine Bücher mehr abstauben wollen) - dann sinkt der Wert da auf einmal ins Bodenlose. Und so mancher Schinken, für den man vor dem Internet vielleicht 500 DM haben wollte, geht heute für 15€ über den Tisch.
 
Sammlungen ihres Erblassers

zumal der Platz
Das sind für mich die beiden Hauptaspekte. Im ersten spielt die Politik eine große Rolle und im zweiten die Folge davon. Als ich 2004 wegen "Fort ->Umzug" über 500 Bücher zurücklassen musste, war für mich Ende. "Wozu sammeln, was ich eh wieder verliere"....

Als es "noch Familie gab", ich sag das bewusst so, wie es wirklich ist, da konnte man das leicht an die Nachkommen weiter geben. Doch Erbschaftssteuer, weniger Nachwuchs und Platzmangel der Neuzeit hat vieles vernichtet. Wenn du nur ne 20 Quadratmeter Bude hast, kannst du wegen Platz eben nichts groß machen.

Ich würde nicht mal das Internet als Schuldigen stufen. Es ist halt ne Möglichkeit, es schneller abzustoßen. Das Interesse wandelt mit den Möglichkeiten.

Wenn ich könnte, würde ich Edelsteine in einer Schatztruhe sammeln. Es hatte nur zur Schatztruhe gereicht, die ich im selben Jahr zurücklassen musste. Es war eine echte, die auf See gewesen ist. Ich hatte meine Klamotten drin statt eines Schranks.

Ohne eigenes Haus werde ich wohl nie wieder was sammeln....
 
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Wer eine eine hat oder erbt, die er irgendwie schätzt, an der er erinnerungstechnisch hängt oder die er einfach schön findet, sollte er sie behalten und sie immer mal anschauen. Wenn sie jedoch wertvoll ist und wirklich noch ein Preis dafür eriehlbar ist, würde ich sie lieber noch verkaufen, auch "für relativ wenig", denn bei dem, was auf uns gerade zurollt, wird dafür niemand mehr einen Nerv haben.
 
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