Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
diethelm schrieb:Nun, ich halte, auf lange Sicht gesehen, den Verkauf der BAWAG für die dümmste Lösung, die dem Gewerkschaftsbund hatte einfallen können. Natürlich jubelt die rechte und neoliberale Reichshälfte und wird sich für die Kurzsichtigkeit auch noch so manches Lob abringen. Die menschlichen Unzulänglichkeiten lassen sich dadurch aber nicht unter den Teppich kehren. Fürs erste gibt es halt keine Sparkasse/Bank mehr, die dem Arbeitnehmer zumindest vom sozialistischen Auftrag her verpflichtet ist, es gibt daher kein Sparinstitut mehr, das durch sein Agieren auf die anderen moderierend einwirken kann – und - die BAWAG war das Einzige, was von der Konsumidee überlebt hat.
Es wäre sinnvoller gewesen, sie wieder ihrem Gründungsauftrag zuzuführen und die sozialistische Gewerkschaftsfraktion von der sozialistischen Partei unabhängig zu machen und so weit zu reformieren, dass sie von ihrem patriarchalen Bonzentum loskommen hätte können um demokratische Strukturen zu ermöglichen. Der zeitweise zur Schau getragene Paternalismus reicht nicht, um Mitglieder zu halten, um Wählerstimmen zu bringen, da muss schon auch Leben dahinter stecken.
In der postfordistischen Gesellschaft ist „Sozialpartnerschaft“ ohnehin obsolet, auf oberster Gewerkschaftsebene mit den Wirtschaftsbossen zu verhandeln nur noch ein Scheingefecht, um Machtpositionen der Gewerkschaftsbosse und ihre Einkommen zu rechtfertigen. Das einzige, was man diesem neoliberalen Kahlschlag entgegenhalten könnte, wäre eine entsprechende selbstverwaltete Parallelgesellschaft, wie sie in Ansätzen in Lateinamerika bereits vorhanden ist. Mit „fremdem“ Geld wird es wohl nur schwer gehen.
Zum Unterschied von Marianne bin ich sehr wohl der Ansicht, dass die Gewerkschaft eine Bank, auch nach ökonomischen Prinzipien führen kann, ohne in Interessenskonflikte zu geraten, wenn die Linien klar vorgegeben sind und das genossenschaftliche Prinzip eingehalten wird.
Der Rest ist Wahlkampfwind!
Liebe Grüße, diethelm
Du hast ja in vielem Recht, diethelm. Die Entscheidung zum Verkauf dürfte aber gefallen sein; jetzt wieder zurückzuziehen, würde dem Image des ÖGB wohl noch mehr schaden.diethelm schrieb:Also mich schaudert ’s vor dieser Zaghaftigkeit. ´S ist eine Katastrophe, wie jetzt schon SPÖ und Grüne die Hosen vor der ÖVP runter lassen, was erst, wenn es um die Koalitionsverhandlungen gehen wird.
Da sollten wir die Frage stellen: „Wer ist der ÖGB?“, sodass eine Rücknahme der Entscheidung seinem Image schaden könnte? Das Image all seiner Mitglieder wäre dadurch gewiss nicht betroffen. Es geht also um das Image der entsprechenden Oligarchie und jener Funktionärsschicht, die sich mit dieser identifiziert, aus den unterschiedlichsten Gründen, zum Teil auch aus egoistischen. Mit den Parteien ist es da ja gar nicht anders.Zeilinger schrieb:jetzt wieder zurückzuziehen, würde dem Image des ÖGB wohl noch mehr schaden