AW: Aussichtslos
Ihre Seele ist gebrochen,
sie findet keinen Ausweg.
Bald wird die Dunkelheit
ihr Freund sein.
Sie scheucht die widerlichen
Gedanken weg.
Sie beendet das Gespräch
und springt den Abgrund hinunter.
Ein letzter Atemzug
und dann leere Stille.
Ein neuer Engel ist geboren.
ich sehe (besser gesagt: HÖRE) das so:
jedes wort hat seinen eigenen klang. besonders auch die deutsche sprache ist sehr lautmalend (nimm z.b. das wort "tropfen" oder "segeln"...). damit ergibt sich schon aus einem wort eine melodie....jedoch aus einem ganzen satz noch viel mehr.
nun macht es schließlich auch einen unterschied, ob zum schluß eines freien gedichts ein wort mit der "hebenden" silbe -en steht oder evtl. auch ein einsilbiges wort wie "hier". im ersten fall lässt der satz anklingen, dass es weitergeht - im zweiten bedeutet es ein (einstweiliges) ende.
ich hoffe, du verstehst was ich meine.
ich finde es schön, wenn die melodie der wörter den inhalt unterstreicht - oder aber bewusst dagegen hält. auf jeden fall ist es nicht wurscht, welche worte wie angeordnet sind - und auch die pausen gehören dazu.
so (oder so ähnlich) gefiele mit dein gedicht von der sprachmelodie her besser:
die seele ist gebrochen,
findet keinen weg,
bald soll die dunkelheit ihr freund sein.
sie beendet das gespräch,
scheucht die wiederlichen gedanken weg
und springt.
ein atem noch
dann leere,
aus.
ein engel im licht.
lg kathi