Wenn man einen Sachverhalt darstellen und damit eine Aussage weitergeben will, kann man zeitweise auf unzulässige Verallgemeinerungen zugreifen. Dieses "wir" soll in diesem Falle ausdrücken, dass "wir" uns das gefallen lassen. "Wir" können fremdes Leid sehr gut ertragen, wenn wir uns mit psychologischer Sprache aus der Verantwortung herausdifferenzieren. Der einzelne wehrt sich damit gegen das Spürbarwerden, seiner eigenen Ohnmacht und teilweise auch Feigheit. Und sobald dieser Mechanismus angegriffen wird, fallen sie natürlich alle über einen her.
Um mit einer Gruppe eine lebensfreundliche, gestalterische Richtung gehen zu können, muss man dieses Differenzieren wieder zu einer Art "kleinstem gemeinsamen Nenner" bündeln. Sonst ist die Gruppe handlungsunfähig und quatscht den ganzen Tag intelektuell von Petrasilie und kultureller Bereicherung durch Beschneidung und Aussperren der Frauen von Friedhöfen. Und haut sich irgendwann ganz differenziert gegenseitig den Schädel ein.
