Ein Beispiel aus dem real live mit der Bitte an Euch, zu bewerten, wie die Sache zu regeln wäre, um ein Optimum an sozialer Gerechtigkeit zu erzielen. Eine Firma mit sechs Beschäftigten im qualifizierten Bereich, ein Mann und fünf Frauen. Nun wird eine Mitarbeiterin schwanger. Sie informiert den Chef und vereinbart mit ihm, bei entsprechendem Verlauf von Schwangerschaft und Geburt, ab dem dritten Monat danach zwei halbe Tage zu arbeiten und nach drei Jahren wieder Vollzeit. Es wird eine Stelle ausgeschrieben, es werden Bewerbungsgespräche geführt, es wird neu eingewiesen usw. Das heißt, durch die Schwangerschaft und den längeren, teilweisen Ausfall der Mitarbeiterin entstehen der Firma mehr Arbeit und mehr Kosten. Hinzu kommt ein weiteres Phänomen, das in solchen Situationen oft wirkt. Als die neue Mitarbeiterin merkt, dass sie nach drei Jahren eventuell wieder eine andere Stelle braucht, d.h. wenn die junge Mutter wieder in Vollzeit zurückkehrt, da schaut sie sich insgeheim nach was anderem um und verlässt kurz nach der dreimonatigen Einweisungsphase wieder die Firma. So läuft es schließlich nach jeder Neuausschreibung. Es findet sich kein einigermaßen adäquater Ersatz, der nur befristeter Lückenbüßer sein soll. Das führt dazu, dass die anderen Mitarbeiter und der Chef dies kompensieren müssen. Erhöhte Flexibilität, häufige Überstunden usw. Bei den nächsten Lohnerhöhungen erhält die junge Mutter die mit Abstand geringste.