AW: Die unerträgliche Leichtfertigkeit der Ignoranz
So?
Dann liess doch mal die Beiträge im Unterforum "Spirituluess ..."
Hallo Hartmut!
Ich habe es nicht nachgelesen, weil du vermutlich Recht hast, dass so etwas mehr oder weniger oft vorkommt, wenn jemand mit der W. seiner Anschauung etwas mehr Bedeutung zumessen will.
Aber:
Esoterik/Spiritualität ist etwas sehr individuell Bestimmtes, für die Naturwissenschaft hingegen gilt das Messbare als Beweis. Ein sehr allgemeiner, vereinfacht formulierter Unterschied zwar, auf den es hier aber wahrscheinlich ankommt.
Grundsätzlich sind sich bestimmt die meisten User/innen einig: Esoterik und (Natur-)Wissenschaft sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Jeder weiß es und hat es selber erfahren, dass es viele beweisbare Phänomene für die Menschen gibt, für die die W. nicht zuständig ist, es nicht sein kann.
"Beweisbar" durch das Faktum, dass solche Phänomene u. U. die Menschen im Leben viel mehr und unmittelbarer beschäftigen (oft oder meist sogar auch ungewollt!) als die Naturwissenschaft, die immer wieder bald zum Alltag wird, so bestaunenswert sie auch ist (Mondlandung, Wettersatellit, TV-SAT, PC…).
Der Mensch war schon in der Steinzeit (und früher) ein neugieriger und visionärer Wissenschaftler und wird es immer bleiben.
Er war aber auch schon in der Steinzeit sich seiner selbst bewusst. Er glaubte schon immer an höhere Mächte, sei es der Blitz, die heilige Kuh oder Gott.
Oder an etwas Unbestimmtes, Undefinierbares: Angst, Hoffnung, Gefühle, Glaube… Es war immer da und wird immer da sein, so kann der Beweis gedeutet werden.
Wissenschaft und Esoterik gegeneinander auszuspielen ist daher mMn unseriös und irreführend.
Aus meinem engsten Freundeskreis ein reales Beispiel in Stichworten (meine Frau hat ihre bis heute noch beste Freundin nach langer Zeit vor kurzem wieder getroffen – räumliche Probleme):
Diese Frau meistert ihr Leben: Anfangs Bürokraft in einer Handelskammer; seit ca. 20 Jahren oder mehr sich selbstständig gemacht (Hotelbetrieb, anfangs 3, heute über 40 Angestellte) - gegen den Willen ihres Mannes, der ihr zwar aushilft, bis heute aber nach wie vor seinem eigenen Beruf nachgeht;
sie nimmt sich Zeit für alle persönlichen Anliegen, das wissen wir schon lange: Ihr Haus ist ein Durchhaus, Freundinnen (und jetzt auch schon deren erwachsenen Kinder) kommen zu ihr um sich aussprechen zu können, Trost und ev. Rat zu holen, meist aber nur, um sich mit der meist gut gelaunten, direkten, emotionalen Frau zu unterhalten.
Wir haben viele gemeinsame Zeiten und Urlaube miteinander verbracht, daher weiß ich auch über dieses Bescheid: Sie hat schon damals als Sekretärin gerne psychische Probleme diskutiert, sich auch esoterisch betätigt – und sie hat bei besagtem Treffen wieder lachend kurz erzählt, dass sie hin und wieder, wenn es besondere Probleme gibt, einen bestimmten Psychiater aufsucht und
nach wie vor der Esoterik zugeneigt ist. Ihre beiden Kinder haben studiert und haben nichts von ihrer Esoterik mitgenommen (bis jetzt zumindest nicht).
Eine starke Frau, die für mich ein Beweis mehr ist, dass die Wissenschaft eben nur für einen bestimmten Teil unseres Lebens Antworten geben kann.
Dass die Wissenschaft in diesem Zusammenhang hier oft so hoch gespielt wurde und andere Aspekte verdrängt hat, kann ich mir nur durch eine gewisse Gruppendynamik, die manche Aussagen überinterpretiert hat, erklären.
lg
Andreas