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bedingungsloses Grundeinkommen gegen Mindestsicherung

Was ist besser?


  • Umfrageteilnehmer
    18
Nicht ganz, denn nicht: 1. "Wer nicht arbeitet soll auch nicht essen." sondern "Wer nicht arbeiten WILL soll nicht selbstverständlich von den Tellern derer essen, die sich ihr Essen selbst erarbeiten".
Oder aus der Sicht eines Wirten: "Wer zahlen könnte aber nicht will, denn soll ich auch nicht bedienen müssen.". Dass jemand überhaupt nicht essen solle, ist mitnichten gefordert.
Und Arbeit im Sinne der Erwerbsarbeit ist in der Tat nur jene, für die ein anderer Geld zahlen will und kann.
Denn, auch ein Hobbymarathonläufer strengt sich an und schwitzt wahrscheinlich mehr als viele Arbeitende ihr Leben lang. Aber, er läuft für sich und nicht im Auftrag oder zum Nutzen anderer.
So auch bei der Kindererziehung. Eltern bekommen ihre Kinder (unerwünschte Kinder mal bei Seite gelassen) aus eigenem Antrieb, weil der Fortpflanzungstrieb ein zutiefst menschlicher ist. Das Kinderkriegen geschieht nicht im Auftrag Anderer (wäre auch rechtlich nicht möglich, weil sittenwidrig) und daher ist das Aufziehen, auch wenn es fordernd und anstrengend sein kann, mitnichten Erwerbsarbeit.
Das Argument, dass mittelbar die Allgemeinheit davon profitiert, weil es sonst keinen gäbe der die Renten bezahlt, zieht nicht. Denn die Leistung des Rentenzahlens erbringt der Nachwuchs selbst, nicht der Erzieher dessen. Würde man die Eltern mitbezahlen, hätte man für die selbe Leistung 2mal gezahlt, denn: 1. die Eltern werden heute bezahlt, weil der Nachwuchs morgen in die Rentenkasse einzahlt, 2. der Nachwuchs zahlt morgen in die Rentkasse ein, 3. der Nachwuchs bekommt übermorgen eine Rente, weil er morgen in die Rentenkasse einzahlt.

Also, nur 1x einzahlen aber 2x auszahlen ---> geht nicht.



Richtig, ansonsten ist es Privatvergnügen oder Ehrenamt. Auch wenn man dabei schwitzt.



Der Leistungsdruck kommt nicht von außen, sondern von innen durch die Bedürfnisse - auch wenn von außen diverse Bedürfnisse gefördert oder gelenkt werden können. Nicht die Gesellschaft sagt, dass man essen müsse, sondern die physische Natur des Menschen. Es sagt auch nicht die Gesellschaft, dass man ein Haus oder Wohnung bräuchte (auch wenn man eine Adresse braucht), sondern es ist das innewohnende Bedürfnis des Menschen.

Und, ohne Druck macht der Mensch nicht "was er kann", sondern "was er will".
Und eine Gemeinschaft zeichnet sich ja mitunter dadurch aus, dass eben nicht jeder nur das macht was er will - sondern dass gemeinschaftliche Regeln gelten.
Es ist auch eine unumgängliche Tatsache dass ein Staat, der jemandem etwas ohne Gegenleistung schenkt, dies zuvor jemand Anderem ohne Gegenleistung wegnehmen muss.

Du hast freilich die offiziell verlautbarten Regeln des "Marktwirtschaftlichen Gesellschaftssystems" verstanden und verinnerlicht:

Wer etwas will, der muss dafür etwas tun und was der eine hat, das fehlt dem anderen und wer nicht arbeiten kann oder nicht will (letzteres kann ja beliebig unterstellt werden), der darf zwar am Leben bleiben aber er soll geächtet sein, ungeachtet der Tatsache, dass manche Arbeit quälend ist.

Wie ich lese stört es Dich sehr, dass andere faulenzen, während Du Dich plagst bzw. für Geld in einem Büro mit PC und Internetzugang einsperren lässt, und ich verstehe das.

Wie stehst Du dazu, dass es in diesem Gesellschaftssystem viele gibt, die ganz legal beliebig faulenzen und dabei in Saus und Braus leben dürfen, weil ein Füllhorn von Geld über ihnen ausgeleert wurde?
 
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"Begrenzt" wähle ich deshalb, weil ich damit Gegner beruhigen möchte- weil:
Ich selber glaube ja mit meinem Vorschlag, dass sich der erwerbsfähige Mensch sehrwohl weiterhin als Arbeitwilliger, also für ein Werken bemühen würde!

Der Beruhigungsversuch in Ehren, aber auch der Bankräuber kann beruhigen mit "ich will eh nur € 15000,-". Ja, besser als er stiehlt 1 Million, aber dennoch ist der Bankraub durch die "Bescheidenheit" noch nicht gerechtfertigt.

Ein Beispiel:
Ärmere Mütter mit BGE würden dann
e h e r
bei ihren Kleinstkindern bleiben können!

Ja, es gibt auch Argumente, warum man Bankräubern das Geld freiwillig geben sollte. Sie können dann ihre Schulden bezahlen, die sie zum Bankraub getrieben haben.
Der Punkt ist, dass der Steuerzahler kein Mitbestimmungsrecht bei der Familienplanung der "armen Mutter" hat - und demnach nicht selbstverständlich zur Kasse gebeten werden kann, wenn diese Mutter dann lieber bei ihren Kleinstkindern bleiben möchte.



Ja, Zustimmung, Muzmuz!
Aber so manches, was es 'vorher' nicht gab, hat sich (auch mit irgendwelchen Verlusten) später als Segen für eine positive Gesellschaftsentwicklung erwiesen!

Ja klar, kann man für Beliebiges geltend machen. Aber ist das wirklich ein Argument, Beliebiges zu rechtfertigen ?
Würdest du auch in beliebige Gärten gehen und ein Loch graben, denn es könnte ja sein, dass du dort irgendetwas von Wert findest und dadurch dem Grundstückseigentümer einen Gefallen getan hättest ?


Du hast Deine Ansicht dazu, welche zu respektieren ist, ich habe meine-
(-zugegeben, wunderliche Vorstellung)

Ja, und so lange Ansicht gegen Ansicht steht, ist ja nichts passiert und alles in Ordnung.
Wenn aber der eine seine Ansicht durchsetzt und der Andere dafür die Rechnung zahlen müsste, dann wäre es nicht mehr in Ordnung.


Ich meine ein zweijähriger Versuch wäre es wert.

Dir, ja. So lange du niemanden gegen seinen Willen zum Zahlen dieses Versuches zwingst, gibt es auch kein Problem.
 
Du hast freilich die offiziell verlautbarten Regeln des "Marktwirtschaftlichen Gesellschaftssystems" verstanden und verinnerlicht:

Mir geht es weniger um "offiziell verlautbarte Regeln" als um die Mechanismen und Zusammenhänge, die nachweislich und überprüfbar am Werken sind.

Wer etwas will, der muss dafür etwas tun

Nein, muss nicht. Aber kann nicht wie selbstverständlich verlangen, dass jemand anders tut was man selbst will.

und was der eine hat, das fehlt dem anderen

Auch nicht unbedingt. Werte werden nicht nur umgeformt, sondern können auch erschaffen und vernichtet werden. Wenn jemand einen Wert erschafft heißt das nicht, dass dieser Wert jemand anderem fehlen oder gar weggenommen worden würde.


und wer nicht arbeiten kann oder nicht will (letzteres kann ja beliebig unterstellt werden)

Es ist hier ein großer Unterschied zwischen nicht können und nicht wollen, und es gibt Methoden zur Unterscheidung.

, der darf zwar am Leben bleiben aber er soll geächtet sein, ungeachtet der Tatsache, dass manche Arbeit quälend ist.

Wieso geächtet ? Jemanden zu ächten und jemandes Lebensunterhalt nicht zu finanzieren sind doch zwei sehr unterschiedliche Paar Schuhe, oder ?
Und was soll das Argument, dass "manche Arbeit quälend" ist ?
Arbeit muss kein Vergnügen sein, und Arbeit macht man in der Regel nicht aus reinem Vergnügen, sondern zwecks Lohn und Anerkennung.
Und "tatsächlich" erniedrigende Tätigkeiten sind ja zumindest in unseren Ländern sowieso verboten. Was "tatsächlich" erniedrigend ist, legen Gesetze und ggf. Gerichte fest, diesen Nebenschauplatz brauchen wir hier nicht unbedingt zu beackern. Wer erlaubte Arbeit für sich als "zu erniedrigend" oder "zu quälend" hält, muss sich entweder nach einer anderen Arbeit umsehen oder aber von seinem hohen Ross herunter steigen. Denn, wenn es eine Arbeit gäbe, sie aber für sich selbst für zu erniedrigend hält, überlässt sie ja letztendlich einem Anderen, der sie nicht für zu erniedrigend hält. Oder aber es findet sich niemand, weil sie für alle zu erniedrigend ist - oder aber wird so gut bezahlt, bis sich jemand für den gezahlten Lohn ausreichend erniedrigen lässt.
Letzten Endes ist unsere Gesellschaft vielfältig genug, sodass jeder eine geeignete Arbeit finden könne. Und wem diese Auswahl dennoch nicht reicht, steht vor dem selben Problem wie der Esel, dem auf dem Feld kein Gras grün genug ist. Entweder er frisst das Gras, das da ist oder aber er verhungert. Seine Entscheidung.
Du möchtest aber das Feld dazu verpflichten, diesem (und auch jedem anderen) Esel genau das Gras zur Verfügung zu stellen, das dieser möchte - und falls das technisch nicht möglich ist, den Esel dafür zumindest ausreichend entschädigen.

Wie ich lese stört es Dich sehr, dass andere faulenzen, während Du Dich plagst bzw. für Geld in einem Büro mit PC und Internetzugang einsperren lässt, und ich verstehe das.

Nein, mich stört vielmehr die Selbstverständlichkeit von Manchen, andere ohne Gegenleistung für sich arbeiten zu lassen und selbst keine Verantwortung -nicht einmal für sich selbst- zu übernehmen.
Wenn sich jemand zum Faulenzen entscheidet, dann ist das sein gutes Recht. Aber das Prinzip "ich entscheide und du zahlst" ist keine Basis für eine funktionierende Gesellschaft.

Wie stehst Du dazu, dass es in diesem Gesellschaftssystem viele gibt, die ganz legal beliebig faulenzen und dabei in Saus und Braus leben dürfen, weil ein Füllhorn von Geld über ihnen ausgeleert wurde?

Kommt auf die Umstände an und was das "Füllhorn von Geld" konkret ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie schlecht das mit der Gelschöpfung funktioniert, zeigt sich ja bereits jetzt. Die ganze Welt ist völlig überschuldet und daran ändert auch die Geldschöpfung nichts. Anstatt immer mehr Geld zu "erfinden", welches gar nicht existiert, sollte man die Leute lieber dazu anhalten, für ihr Geld arbeiten zu gehen und sich nicht zu überschulden.

Ich bin für ein Recht auf Arbeit, und für eine Pflicht zur Arbeit.
Dies als Grundlage!

Natürlich ist mir bewusst, dass manche Menschen aus gesundheitlichen/geistigen Gründen nicht arbeiten können.
Diese müssen solidarisch versorgt werden.
 
Ich bin für ein Recht auf Arbeit, und für eine Pflicht zur Arbeit.
Dies als Grundlage!

Ich bin für Wahlfreiheit unter der Voraussetzung, dass man auch selbst die Folgen seiner eigenen Entscheidungen trägt.
Daher: kein gesetzlicher Arbeitszwang, aber natürlich auch kein Lohnanspruch bei Entscheidung gegen Arbeit.
 
Ich bin für Wahlfreiheit unter der Voraussetzung, dass man auch selbst die Folgen seiner eigenen Entscheidungen trägt.
Daher: kein gesetzlicher Arbeitszwang, aber natürlich auch kein Lohnanspruch bei Entscheidung gegen Arbeit.
Jou, hätte mich 'nun' auch sehr... verwundert, wenn Du nicht für diese, solch "Wahlfreiheit" wärst! Die quasi zwischen "Pest oder Cholera"! Und dies natürlich 'total' "natürlich"!

Bist Du überhaupt 'schon mal' auf den Gedanken gekommen, 'nur mal' zu fragen, was und wie viel "Arbeit" selbst, insbesondere 'genügend', uns alle 'inzwischen' kostet? Geschweige denn, was und wie viel, oder wenn auch jetzt 'nur mal' "in Geld", uns "Geld" selbst kostet?
Nee, Du 'wohl' nicht.
 
Ich bin für ein Recht auf Arbeit, und für eine Pflicht zur Arbeit.
Dies als Grundlage!

Natürlich ist mir bewusst, dass manche Menschen aus gesundheitlichen/geistigen Gründen nicht arbeiten können.
Diese müssen solidarisch versorgt werden.
Bist wohl einer dieser für mich zutiefst Bedauernswerten, die Panik schon bei dem Gedanken überfällt, eventuell ihre eigene Zeit selbst sinnvoll gleich befriedigend gestalten und nutzen zu müssen, was?
 
Hallo Muzmuz:
Meiner Meinung nach soll die Regierung zu einem Kompromiss kommen!

Unser beider Gedanken-Ausgangspunkt ist halt verschieden.
Ich erkläre nochmals einen Teil des meinen, wodurch sich auch der Deine ergibt:
Meiner:
'Unsere Welt' (Dl-Österreich) ist ja schon im Vorhinein -und das ganz -o h n e- Leistung so aufgeteilt, dass einem Teil weitaus mehr Chancen von Entfaltungsmöglichkeit zuteil wurde als dem anderen:
Beispiel:
Der eine Teil kann sich -locker- eine Kinderfrau für sein Kleinstkind leisten -oder, dieser Teil kann -rein finanziell-locker- seine Kinder zur Weiterbildung in's Ausland schicken -oder, dieser Teil kann sich -locker tag-nächtlich eine liebenswürdige Betreuung für den geliebten schwer kranken Uropa leisten, usw: das alles ganz -o h n e- dafür entsprechende Leistung!

Es ist also offensichtlich, dass einem Teil der Gesellschaft ein weitaus mehr-lebenswerter Geldbetrag zugestanden wird als einem anderen!

Ich habe jetzt nur drei Gründe aufgezählt, warum mir ein BGE für benachteiligte Menschen rein gesellschaftlich gesehen, als gerechter-zielführend erscheint.
 
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