Der Name Valentine bezog sich ursprünglich jedenfalls auf die Personen, welche man durchs Los gezogen hatte, denn früher loste man die Valentins. Man versammelte sich zu diesem Behuf schon am Vorabend des Valentinstages, und jeder schrieb einen wahren oder erdichteten Namen auf ein Stückchen Papier, rollte dieses zusammen und zog dann, die jungen Männer aus der Büchse der Mädchen, und diese aus der der Männer, ein solches Los heraus. Wen man zog, nannte man seine oder seinen Valentine, und beide waren verpflichtet, sich gegenseitig zu beschenken, doch hielten die Männer mehr an denen, welche ihnen zugefallen, als an denen, welchen sie zugefallen waren. Sie trugen ihre Zettel mehrere Tage lang auf der Brust oder dem Ärmel, und gaben ihren Valentinen Gastmähler und Bälle.
Ebenso wurde ehemals der erste junge Mann oder das erste junge Mädchen, welches man am Morgen auf der Straße oder anderswo sah und das nicht in demselben Hause wohnte, Valentine, und die Landmädchen schweben noch heute in dem festen Glauben, der erste Mann, den sie am Morgen des Valentinstages erblicken, werde ihr Valentin und einst ihr Ehemann, vorausgesetzt, dass er weder mit ihnen in einem Hause wohne, noch mit ihnen verwandt sei, oder gar schon eine Frau habe.
Daher stellen sich junge Männer oft schon vor Sonnenaufgang in der Nähe des Hauses oder an der Straße auf, wo ihre Geliebten vorüberkommen müssen, und diese wiederum gehen bei ihren Gängen lieber eine halbe Stunde um, wenn sie dadurch einem Nichterfüllten aus dem Wege gehen können, oder sitzen mit zugemachten Augen den halben Morgen hinter dem Fenster, bis sie die Stimme desjenigen hören, den sie gern möchten.