fusselhirn schrieb:
Die Menschen sind weder gesunder geworden noch glücklicher. Was haben wir von einer "Wohlstands"-gesellschaft wenn wir nicht glücklicher sind. Ich rede nicht von Einzelfällen, oh fröhlicher gaius, sondern von der Masse.
Ok, ob die Menschen gesünder oder kranker geworden sind / gemacht wurden wäre zu prüfen. Zumindest die Kindersterblichkeit, die Sterblichkeit der Mütter bei der Geburt oder im Wochenbett ist erheblich zurück gegangen, die allgemeine Lebenserwartung hat sich drastisch erhöht, die Kinderarbeit ist abgeschafft worden, niemand
muß zwölf oder sechzehn Stunden am Tag arbeiten, um sein Überleben zu sichern, es gibt (immer noch) einigermaßen funktionierende Systeme der sozialen Absicherung, Frauen haben das passive und aktive Wahlrecht und so weiter.
Nur mal so, falls irgendjemand meint, es wäre in der "guten alten Zeit" besser gewesen.
Ich rede nie von der "Masse". Was ist das, die Masse? Was soll das sein? Da halte ich es ausnahmsweise sogar eher noch mit Margaret Thatcher, die noch schärfer formulierte: "There is no such thing as society. There only are individuals."
Und mit dem Sprichwort: "Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied." Oder "Wie man sich bettet, so liegt man."
Für sein Glück ist jeder selbst verantwortlich, das kann nicht von außen verordnet werden. Die Hoffnung auf irgendwelche politischen oder gesellschaftlichen Systemveränderungen zu setzen, nach denen dann plötzlich alle "glücklicher" werden, halte ich für vollständig abwegig. Man muß nicht reich sein, um glücklich zu sein - aber manche Deutsche (Österreicher auch?) sollten sich mal häufiger im Ausland umsehen - es geht uns dermaßen gut, daß wir geneigt sind zu vergessen, was wir eigentlich haben. Punkt. Wer sich da selbst ins Unglück reinjammert, dem ist nicht zu helfen. Zukunftsfähig - um beim Thema zu bleiben - ist die klagende Attitüde jedenfalls nicht, sondern stiehlt nur Energie und Kraft. Optimismus und Pragmatismus sind angesagt.
(Nebenfrage: Wie kann man die allgemeine Gottlosigkeit beklagen und sich auf Jesus Christus berufen, ohne an den Gott der Bibel zu glauben? Das finde ich absurd.)