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Zootiere

AW: Zootiere

Sind Zootiere glücklich?

Um dieser exponierten Fragestellung in seinem Bedeutungsgehalt etwas näher zu kommen,
hat schon Rainer Maria Rilke vor 114 Jahren extra einen Panther im Garten von Paris 'interviewt'
und dabei folgende Eindrücke in einem Gedicht festgehalten:

>> Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf –. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille –
und hört im Herzen auf zu sein. >>



Rilkes Panthermimik scheint als Pantomime im Herzen nachzuwirken
- etwa auch als Schutzmimikry von Generalstäben - 'kruzitürken'?

:verwirrt1

Bernies Sage - auf der Suche nach verständlichen Regeln für Peter Sloterdijk's Menschenpark-Lücke!
 
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AW: Zootiere

Dass der Mensch in die "natürlich Ordnung" (warum ist er für dich ein Eingriff und kein Teil davon?) eingreift, ist unvermeidlich. Schließlich teilt er sich mit allen anderen bekannten Lebewesen den selben Planeten.

Es macht einen Unterschied, ob man seine Natur und die der anderen respektiert und innerhalb jener das Leben gestaltet oder ob man die Natur durch folgenschwere Eingriffe verändert und sich und andere damit qält.

Die Natur des Menschen zB ist Bauer, Handwerker, Händler oder Schamane zu sein. Stattdessen hocken die meisten Menschen in Büros vorm Computer, machen Fließarbeit oder sonstige Arbeit, die sie von ihrer Natur entfremdet. Diese Menschen sind wie Zootiere, ein Schatten ihrer selbst. Mir tut es so leid, um die verlorenen Leben.
 
AW: Zootiere

Nehmen wir mal an es stimmt. -

Was würdest Du denn dann mit einem echten zusätzlichen Lebensgewinn kompensatorisch anzufangen versuchen,
wenn er Dir überraschenderweise zuteil werden würde?

Bernies Sage

Er macht einen Unterschied zwischen Sein und (Fast-)Nichtsein.

Es geht nicht so ums Anfangen, sondern um das sich spüren, leben, Mensch zu sein.
 
AW: Zootiere

Auch der Begriff der Notwendigkeit ist ein menschlicher.

Und für was soll das ein Argument sein? Ein Tier hat vermutlich nicht so einen Begriff von Notwendigkeit, wie wir den haben können - ja. Deshalb ist es aber doch nicht unvermeidlich, dass wir zum Beispiel Zoos bauen. Zudem hat ein Tier auch nicht so eine Sprache, wie wir.

Ein Tier baut auch keine Häuser. Häuser sind aber etwas sehr nützliches und wir schaden meistens damit niemanden. Zoos dienen nur unserer Unterhaltungslust und schaden durchaus.

Er macht einen Unterschied zwischen Sein und (Fast-)Nichtsein.

Entweder ist etwas ist oder nicht. Was ist denn bitte "fast nicht"?
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Zootiere

Und für was soll das ein Argument sein? Ein Tier hat vermutlich nicht so einen Begriff von Notwendigkeit, wie wir den haben können - ja. Deshalb ist es aber doch nicht unvermeidlich, dass wir zum Beispiel Zoos bauen. Zudem hat ein Tier auch nicht so eine Sprache, wie wir.

Das Tier kümmert es nicht, ob ein Zoo notwendig ist oder nicht. Also ändert sich dadurch nichts an der Situation des Tieres. Es war auch nicht ich, der den Begriff hier in dieses Thema eingesteuert hatte. Und Tiere bauen sehr wohl "Häuser". Nennt man dann Bau, Stock, Nest, etc....
 
AW: Zootiere

Das Tier kümmert es nicht, ob ein Zoo notwendig ist oder nicht. Also ändert sich dadurch nichts an der Situation des Tieres. Es war auch nicht ich, der den Begriff hier in dieses Thema eingesteuert hatte. Und Tiere bauen sehr wohl "Häuser". Nennt man dann Bau, Stock, Nest, etc....


Ein Tier kümmert es aber, ob wir Zoos bauen oder nicht, wenn es dann in diesen leben muss. Ich weiß gar nicht, worauf du damit hinauswillst, dass Notwendigkeit ein Begriff ist, der sich so nur dem Menschen erschließt.

Ein menschengemachtes Haus ist kein Bau, Nest etc. Ich weiß aber auch hier nicht, was dir das argumentatorisch nützen soll. Auch eine Amsel baut ein Nest, weil das ihr nützlich ist und sie schadet sogar i.d.R. damit niemanden. Tiere bauen keine Zoos und sperren andere Tiere zu Unterhaltungszwecken ein. Außerdem machen wir Tiere für ihre Handlungen ohnehin nicht moralisch verantwortlich. Sie sind keine moralischen Subjekte, sondern nur moralische Adressaten. Wir haben ihnen gegenüber moralische Verpflichtungen. Nur Menschen sind moralische Subjekte.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Zootiere

Ein Tier kümmert es aber, ob wir Zoos bauen oder nicht, wenn es dann in diesen leben muss. Ich weiß gar nicht, worauf du damit hinauswillst, dass Notwendigkeit ein Begriff ist, der sich so nur dem Menschen erschließt.

Die meisten Tiere die in Zoos sind würden sonst nicht in freier Wildbahn, sondern überhaupt nicht leben.


Ein menschengemachtes Haus ist kein Bau, Nest etc. Ich weiß aber auch hier nicht, was dir das argumentatorisch nützen soll.

Dabei geht es nicht um "argumentatorischen Nutzen", sondern darum ob etwas wahr ist oder nicht. Und es ist nun einmal nicht wahr, dass Tiere keine Analoga zu menschlichen Häusern bauen würden. Wen dieser Fakt nützt oder schadet ist irrelevant für dessen inhaltliche Wahrheit.

Auch eine Amsel baut ein Nest, weil das ihr nützlich ist und sie schadet sogar i.d.R. damit niemanden. Tiere bauen keine Zoos und sperren andere Tiere zu Unterhaltungszwecken ein. Außerdem machen wir Tiere für ihre Handlungen ohnehin nicht moralisch verantwortlich. Sie sind keine moralischen Subjekte, sondern nur moralische Adressaten. Wir haben ihnen gegenüber moralische Verpflichtungen. Nur Menschen sind moralische Subjekte.

Du scheinst einen Zoo mit einem Zirkus zu verwechseln. Natürlich hat ein Zoo auch einen Unterhaltungswert, jedoch geht es dort auch um Information und Unterricht - um ein Kennenlernen der verschiedenen Tiere, deren Erscheinung, deren Verhalten, undundund. Natürlich ist eine Zooführung mit schlechter Haltung der Tiere nicht akzeptabel, aber du greifst hier generell das Konzept Zoo an. Ich denke aber, dass die Existenz von Zoos den Tieren in Summe stark nützt. Nicht wenige Tierlieben sind durch Zoos entstanden oder wurden durch Zoos gefestigt, unterstützt, am Leben gehalten.
 
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AW: Zootiere

Die meisten Tiere die in Zoos sind würden sonst nicht in freier Wildbahn, sondern überhaupt nicht leben.

Das stimmt schlichtweg nicht. Hier ist das Sortiment an Tierarten, die z.B. im Leipziger Zoo zu finden sind: http://www.zoo-leipzig.de/unsere-tiere/

Du kannst gerne nachforschen, wieviele davon vom Aussterben bedroht sind.

Zumal Arterhaltung auch nur ein vorgeschobenes Argument für den Erhalt von Zoos ist. Eine bestimmte Zeit in Gefangenschaft, sind Tiere, zumindest die meisten, wenn nicht gar alle, in freier Wildbahn nicht mehr überlebensfähig. Es gibt dementsprechend weit bessere Methoden eine Art zu schützen, als sie in Zoos einzusperren.

Dabei geht es nicht um "argumentatorischen Nutzen", sondern darum ob etwas wahr ist oder nicht. Und es ist nun einmal nicht wahr, dass Tiere keine Analoga zu menschlichen Häusern bauen würden. Wen dieser Fakt nützt oder schadet ist irrelevant für dessen inhaltliche Wahrheit.

Ich will ja jetzt keinen philosophische Diskurs über Wahrheit führen, aber ich denke, dass du wohl gute Argumente brauchst, wenn du etwas als wahr behauptest. Wenn aber was du sagst schlichtweg kein Argument dafür ist, dass Tiere in Zoos eingesperrt werden sollten, dann redest du eben einfach am Thema vorbei.

Ich bestreite doch nicht, dass man da keine Analogie bilden könnte. Einen Unterschied gibt es aber doch wohl. Und da es sich hier um eine moralische Frage handelt: Dürfen Tiere in Zoos eingesperrt werden? halte ich es durchaus für relevant, ob man Tiere duch das Einsperren in Zoos in irgendeiner Weise schädigt oder nicht.



Du scheinst einen Zoo mit einem Zirkus zu verwechseln.

Eigentlich nicht. Ich bin mir sicher, dass ich das auseinanderhalten kann.

Natürlich hat ein Zoo auch einen Unterhaltungswert, jedoch geht es dort auch um Information und Unterricht - um ein Kennenlernen der verschiedenen Tiere, deren Erscheinung, deren Verhalten, undundund.

Hast du den Zeit-Artikel zuvor gelesen? Wieviele Leute lesen sich denn die kleinen Schildchen durch, die neben den Gehegen stehen? Man kann sehr wohl auch aus Büchern lernen, wie, wo usw. bestimmte Tiere leben.

Was man sicherlich lernt ist wie wenig Respekt viele Menschen vor dem Leben von Tieren haben.

Natürlich ist eine Zooführung mit schlechter Haltung der Tiere nicht akzeptabel, aber du greifst hier generell das Konzept Zoo an.

Ganz genau!

Ich denke aber, dass die Existenz von Zoos den Tieren in Summe stark nützt. Nicht wenige Tierlieben sind durch Zoos entstanden oder wurden durch Zoos gefestigt, unterstützt, am Leben gehalten.

In freier Wildbahn, nicht eingesperrt, sind "Tierlieben" ja wohl genauso gut möglich. Ich denke ganz und gar nicht, dass das in der Summe nützt, außer unserer Unterhaltung.
 
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