AW: Welche Gallizismen kommen nur im österreichibschen Standarddeutsch vor?
Salut Fritz,
offensichtlich hat Oberhaenslir das Interesse an seinem Thread bereits verloren, sodass wir uns kleine Ausflüge jenseits der Thematik erlauben dürfen.
Du weißt sicher, dass ich das nicht wörtlich meinte, damit vielmehr ausdrückte, dass es ein Vorurteil gibt, dass man sich nur im Französischen adäquat ausdrücken könnte, wenn es um gebildete Sprache geht.
Ehrlich gesagt, bin ich mir gerade unsicherer denn je. Glaubst Du, dass ein Mannequin im schicken Abendkleid auf dem
catwalk geeignet ist, um sich mit dem besagten Vorurteil ein Duell zu liefern?
Mir ist gerade danach, dem Vorurteil sogar noch ein wenig frischer Nahrung zu liefern -grins.
Der erst vor wenigen Wochen verstorbene Schriftsteller Maurice Druon, ehemaliger franz. Kulturminister und Mitglied der Académie française sagte:
'Le français devient une garantie pour la survie de la pluralité des cultures.'
Du könntest natürlich erwidern, dass Druon ein streitbarer Sprachpurist und Verfechter alter franz. Traditionen war und ich müsste Dir Recht geben und mir wieder etwas Neues einfallen lassen etc. etc.
Du hast (fast) Recht. Diese Kunstsprache wurde sogar noch ein paar Jahre vor dem Esperanto begründet. Reinhard70 brachte mit wenigen Worten und Smileys zum Ausdruck, warum ich sie nicht erwähnte. Den enormen Schwierigkeiten, diese Sprache zu erlernen und der Sturheit des Begründers ist es zu verdanken, dass Volapük in der Sprachenlandschaft gar keine Rolle mehr spielt.
Wen wunderts, wenn man sich eine solch kapriziöse Orthografie leistet? So ganz ohne Zusammenhang mit der Fonetik!
Natürlich. Es gibt grosse Unterschiede zwischen den phonematischen und den etymologischen Orthographien, aber Regeln muss man in jeder Sprache lernen.
Das Problem ist eher, dass phonetische Unterscheidungen, die in der Muttersprache keine Rolle spielen, in der Fremdsprache nicht oder falsch wahrgenommen werden. Das jedoch ist nur eine Frage der Übung.
Hat man die franz. Laute, die in der deutschen Sprache nicht vorkommen gelernt, wie auch die Phoneme zu unterscheiden, die Lautbilder erfasst und sich dem Rhythmus der Sprache angepasst, ist es ein Leichtes Französisch zu sprechen...und die Erkennung der Beziehung Lautfolge ----->Schriftbild sorgt für den korrekten schriftlichen Ausdruck.
Nur Englisch ist noch schlimmer! => ghoti!
Ich schrieb anfangs, dass ich verunsichert bin. Es hält an. Jetzt weiss ich nicht, ob ich beruhigt oder enttäuscht sein soll.
Jedenfalls hast Du auch hier auf Deine Art Recht. Die Briten tun sich ebenfalls sehr schwer mit den Reformen.
In Frankreich hält das Volk mit aller Macht am Status quo fest, nur bei der Sprache wäre es mit einer Reform sofort einverstanden. Nur ausgerechnet in dieser Frage hütet wieder die Académie française äusserst sorgfältig den Status quo. Frankreich und Französisch sind z.Z. kaum reformierbar.
Seit rund 25 Jahren werden Äusserungen auf ihre u.a. rassistischen Konnotationen sprachkritisch untersucht und reflektiert. Diese Art von Sprachkritik ist auch als
political correctness bekannt -grins.
Manchmal ist es ratsam, ursprünglich harmlose Zitate in ihrem harmlosen Kontext zu belassen. Du glaubst gar nicht, welche Diskussionen sich jetzt entfachen könnten.
Vergnügte Grüsse
Jérôme
kathi schrieb:
mon dieu, jérôme!
quel plaisier de te rencontrer!
Merci, chère amie! Tout le plaisir est pour moi!
