• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Wehrhafte Demokratie, Interview mit Prof. Raj Kollmorgen

Wenn ich respektiere, was ein Rechtsextremist von sich gibt, dann ist das schon der erste Schritt, dieses kritiklos hinzunehmen. Wenn ich sein Geschwafel akzeptiere, dann bin ich schon einer von ihnen. Das würde euch gut passen, das weiß ich.
Dich brauchen sie ganz gewiß nicht! Einen Apollo haben sie nämlich schon.

Hier hast du übrigens die Gelegenheit, die Gesinnung und die Meinungen eines solchen zu respektieren. Das wird die nicht schwerfallen, da bin ich mir sicher.
Ja, ja, das ewige Immunitäts-Aufgehebe. Und hinterher nur heiße Luft. Das kennt man zur Genüge.
 
Werbung:
Philosophisch bist du also auch noch unterwegs.
Ich könnte dir eine sehr interessante philosophische Abhandlung empfehlen. Nur so viel dazu: Tatortreiniger, 7. Stafel. Der Titel lautet: Filzgleiter.
Die Quelle findest du dann schon...:p
An philosophischen Abhandlungen laß ich mir aber nicht alles auftischen. Ich bin da sehr wählerisch. Und Fernsehen schaue ich schon seit vielen Jahren nicht mehr.
 
Nicht dort, wo ich darüber bestimmen kann, da muss ich das nicht dulden.
Du mußt es noch nicht einmal in der Öffentlichkeit dulden, niemand zwingt dich dazu. Nur bist du dann eben kein Demokrat mehr.

Ich würde mich als Verfassungspatriot bezeichnen, wer Meinungen vertritt, die mit unserem Grundgesetz kollidieren bekommt Kontra, und zwar massiv.
Kontra geben darfst du sogar als Demokrat. Aber um eben Kontra geben zu können, muß man erst einmal die Meinung des anderen als Meinung des anderen respektieren. Oder nimmst du gleich den Vorschlaghammer und drohst ihm, daß er gefälligst Demokrat zu werden habe? Das soll ja bei der ANTIFA sehr beliebt sein.

Wer dann meint, ich würde ihn nicht respektieren sollte sich ein dickeres Fell zulegen.

If you can't stand the heat, stay out of the kitchen.
Derjenige, dessen Meinung du nicht respektierst, legt höchstwahrscheinlich gar keinen Wert darauf, von dir respektiert zu werden. Nur eben du selber bist dann kein Demokrat mehr. Denn darum geht es doch vordergründig. Dem anderen ist deine Einstellung ihm gegenüber völlig egal.
 
Was verbindet dich denn mit einem Rassisten, einem Anhänger des Glaubens an weiße Überlegenheit, einem Antisemiten oder mit jemandem, der die Demokratie ablehnt?

Es geht schon damit los, dass ich solche Labels ablehne. Ich schaue mir immer die Einzelperson an, nicht das Label. Du müsstest mich also fragen, was ich von einer Einzelperson halte, nicht von einem Label.
 
Was verbindet dich denn mit einem Rassisten, einem Anhänger des Glaubens an weiße Überlegenheit, einem Antisemiten oder mit jemandem, der die Demokratie ablehnt?
Nehmen wir einmal rein hypothetisch an, daß dich vielleicht mit ihm die eng begrenzte Örtlichkeit des Wohnens verbindet, aus der ihr beide nicht so leicht entfliehen könnt. Du hast deine festen Überzeugungen, er die seinigen. Und ihr müßt irgendwie miteinander klarkommen, sonst wird das Leben euch beiden zur Hölle. Dann ist es am besten, über Streitthemen nicht zu sprechen, oder aber eben zu respektieren, daß der andere vollkommen anders tickt. Du kannst nicht fordern, er hätte sich gefälligst in seinen Überzeugungen dir anzupassen. Er kann das im übrigen von dir auch nicht verlangen. Das funktioniert so nicht. Es funktioniert nur mit gegenseitigem Respekt.
 
Ok, spielen wir das hypothetische Spielchen. Wie auch immer solch eine Wohngemeinschaft zu Stande gekommen wäre, ich hätte sie schnellstmöglich beendet. Und dabei hätte ich mir bei der Wahl der Mittel einen großen Freiraum gegönnt, selbst wenn ich demjenigen hätte Koks unterschieben oder ihn anders hätte hinaustreiben müssen. Alternativ hätte natürlich auch mein schnellstmöglicher Umzug zur Wahl gestanden.

Alles ist besser, als mit einem Neonazi zusammen zu wohnen.
 
Nehmen wir einmal rein hypothetisch an, daß dich vielleicht mit ihm die eng begrenzte Örtlichkeit des Wohnens verbindet, aus der ihr beide nicht so leicht entfliehen könnt. Du hast deine festen Überzeugungen, er die seinigen. Und ihr müßt irgendwie miteinander klarkommen, sonst wird das Leben euch beiden zur Hölle. Dann ist es am besten, über Streitthemen nicht zu sprechen, oder aber eben zu respektieren, daß der andere vollkommen anders tickt. Du kannst nicht fordern, er hätte sich gefälligst in seinen Überzeugungen dir anzupassen. Er kann das im übrigen von dir auch nicht verlangen. Das funktioniert so nicht. Es funktioniert nur mit gegenseitigem Respekt.
Erstens sind wir nicht gezwungen, im engsten Raum mit Rechtsextremisten zu leben und zweitens, auch wenn es so wäre, dann wäre nicht das Wort "respektieren" das Richtige für unseren Umgang mit ihnen, sondern das Wort "hinnehmen" oder "erdulden" passend.
Wir leben in einem Land mit einer vorzeigbaren Demokratie und Verfassung und jeder hat sich entsprechend zu verhalten - ob bei seinen Äußerungen oder seinem Handeln. Tut er das nicht, dann ist niemand dazu verpflichtet, dieses Verhalten zu respektieren und noch viel weniger zu akzeptieren.
Im Gegenteil, sobald er unser friedliches Zusammenleben gefährdet, sei es verbal durch Hetze oder sogar mit dem Einsatz von Gewalt, dann darf jeder demokratisch denkende Bürger, ihn daran hindern, - ebenfalls verbal oder falls nötig mit Gewalt - um ihn an sein gewalttätiges Vorhaben zu hindern, bis der Staat eingreift.
In Fällen, bei denen die Spielräume der Meinungsfreiheit noch nicht ausgeschöpft sind, darf jeder Demokrat diesem Rechtsextremisten die Meinung sagen und zwar gründlich. Das habe ich hiermit getan!
 
Werbung:
Derjenige, dessen Meinung du nicht respektierst, legt höchstwahrscheinlich gar keinen Wert darauf, von dir respektiert zu werden. Nur eben du selber bist dann kein Demokrat mehr. Denn darum geht es doch vordergründig. Dem anderen ist deine Einstellung ihm gegenüber völlig egal.
Schon komisch, warum sich dann die ganzen kritisierten Rechtsknaller ständig in eine Opferhaltung begeben.
 
Zurück
Oben