Ich gehe mal davon aus, dass er sich ebenfalls zu dieser "bürgerlichen Mitte" zählt. Davon ist er allerdings ein ganzes Stück weit weg.
>> "Ein ganzes Stück" << kann auch ein starkes Stück bedeuten. Und dann liegt es plötzlich nahe an der Sache.
Die so genannte "bürgerliche Mitte" gab es übrigens schon im Mittelalter.
Sie war und ist und bleibt ein wichtiges Bindeglied im Bestreben eines Zusammenhaltes von Wirtschaft und Gesellschaft über den (überwiegend heimlich diskret) sehr machtvoll geführten Kampf (im Hintergrund) um die sozialstaatsfürsorgliche Finanzpflege in Krisenzeiten und Kriegszeiten, als Kampf um hierarchische Zuständigkeiten in allen politisch davon betroffenen Spannungsfeldern von subsidiär unmittelbarer Betroffenheit vor Ort.
Die bürgerliche Mitte pflegte schon immer eine weitestgehend tolerante Beziehung zur Obrigkeit und war nicht abgeneigt, mit dieser auch nationale steuerliche Gastgeschenke (heute spricht man von gesetzlichen Subventionen) auch freundschaftlich begleitend auszutauschen.
Und so wundert es nicht, dass die bürgerliche Mitte auch gerne als strategisches Mittel benutzt wurde, den Mittelstand bei Laune zu halten.
Auch heute noch gilt es - in der modernen Informationsgesellschaft sogar umso dringlicher - das strenge
Legalitätsprinzip von einem etwas lockerer gehandhabten
Opportunitätsprinzip - gerade im Hinblick auf eine wehrhafte Demokratie - juristisch gegebenenfalls auch feinsinnig zu unterscheiden.
Heute benutzt man dazu ganz gerne den PR-Gag, denn dann kann nicht nur " op
portun" , sondern sogar ganz sauber "
proppertun" (=PR-OPPORTUN) entschieden werden.
Ich glaube jetzt aber, dass es besser ist, das Gedankenschlachtfeld dazu erst einmal "den Anderen" überlassen zu sollen, bevor ich noch in die Satire abdrifte. Wäre doch schade - nicht?