Sicherlich, wenn andere Mittel versagen, bleibt nur noch Gewalt.
Gewaltanwendung ist nicht immer schlecht.
In unserer Demokratie ist man von seiten der selbsternannten Demokratie-Verteidiger viel zu schnell bereit, sich darüber zu empören, daß die ideologisch andere Seite anders tickt als man selber, und daraufhin dieser anderen Seite unterstellt, sie sei antidemokratisch und strebe nach der Tyrannis (denn wenn sie demokratisch wäre, würde sie ja notgedrungen so ticken wie man selber). Und diesem Streben nach der Tyrannis der anderen Seite müsse man mit Gewalt begegnen. Das ist aber das Gegenteil von Demokratie, es ist bereits vollendete Tyrannis ebendieser selbsternannten Verteidiger der Demokratie.
Kollmorgen: "Das eine, was mir heute wirklich immer wieder auffällt, ist, daß wir in auch schon einfachen politischen Diskussionen vielfach dazu neigen, uns sehr verletzlich zu zeigen, sehr schnell bereit sind, uns zu empören und anzunehmen, daß es am Ende doch nur eine Lösung geben kann, ... Und das ist das Gegenteil der demokratischen Idee"
"In unserem heutigen politischen Prozeß obwaltet ja oft nicht nur eine moralische Grundierung, sondern eben auch moralische Empörung, wenn jemand Werte zu verkörpern scheint, die man selbst nicht hat."
"der andere ist nicht, weil er eine andere Meinung hat, dumm oder ein Antidemokrat, sondern er hat eben eine andere Position, und sich nicht gleich verletzt zu zeigen, wenn man feststellt, man ist da woanders, und der andere hat eben nicht die Meinung, die man selbst hat"