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Was ist eine „gerechte Strafe“?

Claus schrieb:
Monster in Menschengestalt, von Eichmann über Zurwehme bis Saddam, die haben ihre Menschenwürde durch ihre sadistischen Taten verwirkt.
Diese "Monster in Menschengestalt" sind also gar
keine Menschen, sondern sehen nur so aus.

Hab ich dich da richtig verstanden?

Und da sie keine Menschen sind, haben sie keinerlei
Recht auf

- einen Namen
- eine Staatsangehörigkeit
- Religions- und Gewissensfreiheit
- Sicherheit der Person (z.B. Schutz vor Folter)
- Rechtsschutz in Form einer wirksamen Verteidigung
vor Gericht
- ein faires Verfahren vor einem unabhängigen
und unparteiischen Gericht mit gesetzlichen
Richtern
- Anspruch auf rechtliches Gehör
- Unschuldsvermutung (in dubio pro reo)
- Schutz vor entwürdigender Behandlung
- ihr Bild

Sie dürfen also willkürlich gefoltert und entwürdigt
werden und du hättest zudem das Recht, die Folter
mit deiner Videokamera aufzunehmen und zum
Ergötzen aller im Fernsehen zu verbreiten.

Danach werden sie in einer Scheinverhandlung
(ihre Schuld steht ja eh fest) in Abwesenheit
durch willkürlich eingesetzte "Richter" zum Tode
verurteilt, tagelang weiter fast zu Tode gefoltert
und dann (so nach einer Woche, gell?) grausam
hingerichtet.

Hab ich deine Vorstellung da etwa richtig wiedergegeben?

Gruss
Camajan
 
Zuletzt bearbeitet:
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Camajan schrieb:
Diese "Monster in Menschengestalt" sind also gar
keine Menschen, sondern sehen nur so aus.

Hab ich dich da richtig verstanden?

Und da sie keine Menschen sind, haben sie keinerlei
Recht auf

- einen Namen
- eine Staatsangehörigkeit
- Religions- und Gewissensfreiheit
- Sicherheit der Person (z.B. Schutz vor Folter)
- Rechtsschutz in Form einer wirksamen Verteidigung
vor Gericht
- ein faires Verfahren vor einem unabhängigen
und unparteiischen Gericht mit gesetzlichen
Richtern
- Anspruch auf rechtliches Gehör
- Unschuldsvermutung (in dubio pro reo)
- Schutz vor entwürdigender Behandlung
- ihr Bild

Sie dürfen also willkürlich gefoltert und entwürdigt
werden und du hättest zudem das Recht, die Folter
mit deiner Videokamera aufzunehmen und zum
Ergötzen aller im Fernsehen zu verbreiten.

Danach werden sie in einer Scheinverhandlung
(ihre Schuld steht ja eh fest) in Abwesenheit
durch willkürlich eingesetzte "Richter" zum Tode
verurteilt, tagelang weiter fast zu Tode gefoltert
und dann (so nach einer Woche, gell?) grausam
hingerichtet.

Hab ich deine Vorstellung da etwa richtig wiedergegeben?

Gruss
Camajan


Aber damit wäre er ja auch nicht anders als sie, oder?
 
Verzeihung für die Zwischenbemerkung.

Die Grausamkeit des Verbrechens ist das eine - die Form der Rechtsprechung das andere (*Willkürlichkeit reiner Schöffengerichte, z.B.) - ein drittes, wie man mit verurteilten Verbrechern umgeht.

Claus schrieb:
(Wahrung der Menschenwürde eben)

Ja, genau. Wahrung der Menschenwürde eben. Auch im Strafvollzug, auch bei der schlimmsten, menschenverachtendsten Straftat.

Das ist ein Grundsatz - wenn es den nicht gäbe, könnten wir auch Menschen wegen Falschparkens erhängen, darauf läuft es ja hinaus, wenn man diesen Grundsatz aufgibt.

Und, Claus, deutsche Gefängnisse hast Du bisher wohl nur im TV gesehen, das sich hüten wird, die tatsächlichen Zustände unbeschönigt zu zeigen.

Freiheitsentzug als Strafe - reicht das denn nicht?

Gruß, Gaius
 
Freiheitsentzug als Strafe - reicht das denn nicht?

nein, gajus, das reicht nicht, begründet habe ich es.

Das ist ein Grundsatz - wenn es den nicht gäbe, könnten wir auch Menschen wegen Falschparkens erhängen, darauf läuft es ja hinaus, wenn man diesen Grundsatz aufgibt.
Grundsatz sollte sein : Gerechtigkeit dem Opfer.

Wer mutwillig das eigentum eines anderen zerstört, haftet mit seinem eigentum,
wer vorsätzlich das Leben eines anderen auslöscht, haftet mit seinem Leben.

Dieses gesunde und natürliche, in Jahrtausenden bewährte Rechtsempfinden der menschen wird mit diesem Gefasel von der Menschenwürde eines sadistischen Mörders mit füßen getreten.

Bevor man die Todesstrafe abgeschafft hat, hätte man darüber einen Volksentscheid herbeiführen sollen.
Nicht wahr, ihr Demokraten?

Und diejenigen, die Saddam jetzt lieber lebenslang weggesperrt statt aufgehängt sehen, die frage ich:
Würdet ihr das auch vor den Angehörigen der zu Tode gefolterten oder vergasten Opfer vertreten?

gruß von Claus

ps

auf die Polemik von Camejan, nachgeplappert von Jea, gehe ich natürlich nicht ein
 
ich habe jetzt mal gegoogelt nach „Todesstrafe“ und „death penalty“ und unter anderem herausgefunden, daß es ein eigenes Forum dazu gibt
todesstrafe.de
Dem habe ich u. a. entnommen,
daß sich die urdemokratischen Schweizer Eidgenossen mit einer Volksbefragung zu diesem Thema in die Zwickmühle gebracht haben, die Leute sind dafür, man möchte sich aber trotz Votum nicht mit den anderen Europäern überwerfen, die ganz undemokratisch die T. abgeschafft haben.

Und daß in Japan (T. gesetzlich verankert) nahezu 100 Prozent der Einwohner damit einverstanden waren, daß man den berüchtigten U bahn-Vergaser hingerichtet hat.

Also, macht mal hier ohne mich weiter, ich nehme zur Kenntnis, daß ich hier mit meiner Ansicht allein stehe, die Einstellung der DF- mitglieder scheint in sachen T. nicht repräsentativ zu sein

claus
 
Claus schrieb:
auf die Polemik von Camejan, nachgeplappert von Jea, gehe ich natürlich nicht ein
Weil du damit zugeben müsstest, dass alle Menschen
unveräusserliche Rechte und eine eigene Würde haben.

Fehler gestehst du nicht gern ein, was?

Das hast du gemein mit Richtern, die Todesurteile
fällen. Die eigene Reputation ist halt das wichtigste.

Bis dann mal per DNA-Test die Unschuld des Verurteilten
erwiesen wird. Wie schon 112 mal in den USA geschehen.
Wohl gemerkt: bei noch lebenden Verurteilten. Wieviele
sind dann wohl unschuldig hingerichtet worden, was schätzt du?

Aber reden wir nicht drüber, heikles Thema.

Gruss
Camajan
 
Fehler gestehst du nicht gern ein, was?

Das hast du gemein mit Richtern, die Todesurteile
fällen. Die eigene Reputation ist halt das wichtigste.

Also, Camajan, wenn du nicht fähig bist, sachliches von persönlichem zu trennen, solltest du dich darin üben und es als erstes mal unterlassen, den Diskussionspartner durch Unterstellungen persönlich herabzusetzen.

Weil du damit zugeben müsstest, dass alle Menschen
unveräusserliche Rechte und eine eigene Würde haben.
Sowohl Zurwehme als auch Saddam hatten zweiffellos mal eine eigene Würde. Wer aber so wie diese beiden die Würde der Mitmenschen mit Füßen tritt, hat keine Würde mehr.

Oder zweifelt jemand an der Schuld dieser beiden?

Es ist ein Verhöhnung der Opfer, wenn man die unveräußerlichen Menschenrechten des Täters proklamiert und den Angehörigen der Ermordeten die Menschenwürde des Verbrechers entgegenhält.

der schon erwähnte U-bahn-vergaser in Tokio, oder jemand, der einen Bus mit isralischen Schulkindern in die Luft sprengt, hat keinen Anspruch mehr auf Würde, er ist der letzte Dreck!

Claus
 
Claus schrieb:
Tosto, der Mörder wurde nicht gemordet sondern hingerichtet. Es war seine gerechte Strafe.

Wurden die Naziverbrecher, die man in Nürnberg aufgehängt hat, Deiner Meinung nach gemordet?
Hätte man sie am Leben lassen sollen, damit sie alle schön ihre Memoiren schreiben können?

Du hätest also gern den Doppelmörder am Leben gelassen.
Auch Massenmörder ja? Leute, die in den Konzentrationslagern die Juden zuhauf gequält, erschlagen und vergast haben, die hatten also immer noch Menschenwürde?

ich faß es nicht!
Worin besteht der Unterschied zwischen "morden" und "hinrichten", außer in der Verwendung anderer Buchstaben in anderen Reihenfolgen?
Der Akt ist der selbe: ein Mensch wird durch einen anderen Menschen seines Lebens beraubt.
Der Henker der den Mörder hängt, ermordet ihn, weil auch der Mörder sein Opfer hat erhängen können, oder gibt es zwischen dem richterlich verordnetem hängen und dem anderen einen Unterschied?

Jeder Mensch, der durch die Hand eines anderen stirbt wird ermordet.
Und aus prinzipien heraus, hätte ich auch die Verantwortlichen für die Kzs nicht ermorden lassen, ich hätte ihnen Lebenslänglich gegeben, wirklich auf Lebenszeit, als warnendes Beispiel für das, was sie getan haben.
Der Tode verschwindet, nach ein paar Jahren wirst du nichts mehr von ihm finden als die Kleidung, sie überlebt den Toten.
Der lebende hingegen warnt, Zeit seines Lebens, erinnert immer wieder unwillkürlich an seine Vergangenheit, an das was er tat.
Eine Würde hat in meinen Augen kein Mörder mehr, aus diesem Grund bin cih auch gegen die Todesstrafe: man entzieht sich selbst und gezielt seine Würde im Glauben auch noch gerecht gehandelt zu haben.

Durch die Todesstrafe zeigt diese Menschheit, diese Gesellschaft, doch erst was sie wirklich ist: ein Nichts, unfähig miteinander zu leben.
Der Mensch gehört zu einer Hand voll Tieren die gezielt Artgenossen töten, die Anzahl der Tiere lässt sich an einer Hand abzählen.
Besonders prägnant: der Mensch gehört zu dem einzigen Tier, das geziel gegen den natürlichen Selbsterhaltungstrieb arbeitet und zeigt dies u.a. auch darin, dass er seine zum Überleben notwendinge Umwelt nachhaltig zerstört.

Um mal die sadistischen Gedanken an den Tot eines Menschens zu beflügeln: ein Mensch muss viel mehr Leiden wenn er bis zu seinem natürlichen Tode in einer Zelle sitzen muss, anstatt das er innerhalb kurzer Zeit dann durch die Hand eines anderen stirbt.

Schreckt dich nicht die Vorstellung ab durch das Befürworten des Todes eines Menschen selbst zu einem Mörder zu werden den man doch gerade erst getötet hat?

ciao
 
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Zitat von Walter :
Zitat von JeaDiama
Aber damit wäre er ja auch nicht anders als sie, oder?


Exakt. Gleiches mit gleichem zu vergelten führt genau dazu.

Adolf Eichmann war einer der schlimmsten Judenschlächter der Nazis. Er trieb die Juden aus ganz Europa in Auschwitz zusammen, dort wurden sie verhungert, erschlagen, vergast.

Nach dem Krieg lebte er lange Zeit unerkannt in Südamerika. der israelische geheimdienst spürte ihn auf, entführte ihn, ihm wurde der Prozess gemacht und er wurde hingerichtet.

Oh shocking! Entführung und Hinrichtung! Das hat doch die Menschenwürde von Eichmann verletzt!
Da waren ja die Juden auch nicht besser als Eichmann!
 
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