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Wählertäuschung gewünscht?

AW: Wählertäuschung gewünscht?

Katastrophen sind schlechte Ratgeber, weil sie durch Angst motiviert werden und damit einem kontraproduktiven Fortschritt dienen werden.

Ich möchte aber nicht in eine Zeit hineingeboren worden sein, wo die Wählertäuschung zu einem erwartungsgemäß politisch frech relativiert durch Umdeutung erlaubten Nachhaltigkeitsmanagement verkommt.

....aber die unausweichliche Folge, wird, entgegen aller Behauptungen, eben keine nachhaltige Politik betrieben, sondern das Gegenteil.

Das politisch erzwungene Rechtschutzbedürfnis des Staates, meist 'betreten vertreten' durch ständig sich widersprechen müssender Bürgermeinungen zwecks 'merkmalseindeutiger' Profilierung des sich immer mehr selbstzerfleischend repräsentieren müssenen Parteienstaates wird im wohlverstandenen Staatsauftrag noch immer falsch damit gerechtfertigt, richtigen „Schaden vom Volk abwenden zu müssen“.

Denn durch Bekämpfung dessen was man vorgibt, wird genau das Gegenteil erreicht, weil man es dazu in den Fokus stellen muss, was dazu führen wird, den richtigen Schaden zum richtenden Schaden immer doppelt finanzieren zu müssen.


toller Text, ich bin begeistert. Ansonsten: s.o. Es lebe der schöne Schein, und wenn dann bereits Kanonendonner den Führerbunker erschüttern, wird trotzig befohlen: "Weiter so - der Endsieg ist unser".


Deshalb wird der ständige EU-Rettungschirm ja fürsorglich auch gleich doppelt so groß geplant wie ursprünglich angenommen, natürlich äußerst patent initialisiert, nämlich außerhalb juristischer Überprüfbarkeit, um damit finanztechnisch in jedem Falle auf der „unspekulativ sicheren Seite“ zu sein.... :lachen:

Klangheimlich wird so, falls die perfekte Täuschung der Bürgers zum nächsten Wahltermin gelingt, die einstmalige Währungsumstellung von öffentlich-rechtlichem Nationalgeld auf rein privates Bankengeld in Europa „unmerkelich (rückwirkend) zeitversetzt“ verwirklicht.

Die Einheitswährungsumstellung in Europa wird so in eine gigantische Vermögensumstellung von öffentlich-rechtlichen Geldanteilen in privatrechtliche Geldanteile münden, begleitet von einem buchhalterisch nominal weiter aufgeblähtem Bilanzwachstum der Banken, die ihre eigene Rettung ins Fahrwasser eines Sparwassers über das Konstrukt einer Public-Private-Partnersphip (PPP) „hineinshippern“ lassen...............

Der Wahlbürger, der keine Wahl mehr hat diese „Verflechtungen in Flechten“ irgendwie wirtschaftsbiologisch verstehen zu können, wird bei seiner (gar nicht gefragten) Entscheidung 'für oder gegen die Flechten' wohl kaum dabei an 'Photobionten politischer Grünalgen' denken, ….....um seinen Verstand durch Verstehen 'einzurenken'..........

Wer kann und will es sich denn heute noch - außerhalb der Satire - ernsthaft einzugestehen vermögen: < Ich verstehe. > ?

Die Lage ist komplex und der Schminke bereits so viel aufgetragen, dass praktisch selbst mit Nacktscanner niemand mehr erkennen kann, was echt ist und was Fake, dass beim staatspolitische Blindflug mit abmontierten Fahrwerken und fast leeren Tanks beim urplötzlichen Auftauchen einer Bergkuppe vor dem Cockpitfenster dem gebannt auf den Radarschirm blickenden Kapitän noch ein erleichtertes "endlich" entfahren dürfte.
 
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AW: Wählertäuschung gewünscht?

Jedoch Krisen sind als Lernfaktor wunderbar geeignet und auf die Schnauze fallen ist für die, die im Überfluss leben ein Segen an Erfahrung.

Sicher, die Menschheit als Ganzes ist mehr als die Summe seiner Teile, einzelne Menschen aber der Mensch als Ganzes ist auch mehr als die Summe seiner Teile.
Diese Gesetzmäßigkeit trifft auf jedes System zu, auf das Kleinste genauso wie auf das Größte und deshalb ist es müssig sie gegeneinander auszuspielen.

Ja ja, aber kann denn das menschliche Individuum mit den Begriffen der System-Theorie angemessen wahr-genommen werden :dontknow: , :ironie: soll ich nicht im Auftrag von Niklas LUHMANN fragen ...:lachen:
 

Exponentielles Wachstum ist nur kurze Zeit verkraftbar.

scriberius schrieb:
da sind wir uns ja offenbar ausnahmsweise einmal einig.
Mit der Menschheit verhält es sich so, wie mit dem Einzelnen.

Sie müssen mehrfach auf die Schnauze fallen, bis sie lernen.

Und da immer wieder neue nachrücken,
zieht sich der Reifeprozess der Gemeinschaft hin.
Jahrhundert für Jahrhundert, Jahrtausend für Jahrtausend.

Und nennenswerte Fortschritte bringen nur Katastrophen.
Je schlimmer sie ausfallen, desto wirksamer sind sie.

scriberius,
wir sind uns tatsächlich darin einig, dass es etliche Menschen gibt,
die mehrmals auf die Schnauze fallen müssen,
ehe sie aus ihren negativen Erfahrungen die richtigen Schlüsse ziehen.

Diese stark ausgedünnte Einsichtsfähigkeit sollte aber beim Homo sapiens
nicht der Normalfall sein, denn schließlich steht dieses "sapiens" ja
für "der weise" oder "der einsichtsfähige".

Dieser einsichtsfähige Homo ist vielmehr im Laufe der jahrtausendelangen
Entwicklung immer mehr dazu übergegangen, nicht nur aus eigenen Erfahrungen
zu lernen, sondern auch die Erfahrungen anderer Individuen zu nutzen.

Das Ansammeln von Erfahrungen und deren Tradieren über Generationen hinweg,
hat eine eindrucksvolle kulturelle Aufwärtsentwicklung der Menschheit ermöglicht.

Schließlich hat der Homo sapiens seine Einsichtsfähigkeit noch weiter gesteigert,
sodass er inzwischen sogar ganz ohne Erfahrungen, nur durch gründliches Überlegen,
zu Einsichten gelangen kann.
Etwa durch mathematische Vorausberechnung von Entwicklungen, anhand derer
Fehlentwicklungen als solche erkannt, und rechtzeitig vorbeugende Maßnahmen
zur Vermeidung der Fehlentwicklung ergriffen werden können.

Ein Beispiel dafür ist die Vorausberechnung des exponentiellen Wachstums
der Geldmenge durch den Zinseszins-Effekt.
In meiner Schulzeit hat uns im Alter von ca. 11 Jahren der Mathematik-Pauker
die Zinsrechnung beigebracht, und uns den Zinseszins-Effekt anhand der fiktiven
Wertentwicklung eines Josefs-Pfennig drastisch vor Augen geführt.

Wenn der Vater von Jesus für seinen Sohn im Jahre Null unserer Zeitrechnung
bei der Bank of Nazareth ein Sparbuch mit einer Einlage im Gegenwert von
einem Pfennig
und einer jährlichen Verzinsung von 5 Prozent angelegt hätte,
dann wäre bis zum Jahr 1466 der Wert dieses Sparguthabens aufgrund der Zinseszinsen

auf den Gegenwert eines Goldklumpens vom Volumen der Erdkugel angestiegen.

Es ist wohl völlig klar, dass keine Bank der Welt dieses Sparguthaben auszahlen
könnte. Die geschätzten Goldreserven aller Nationalbanken zusammengenommen
entsprechen einem Goldwürfel mit einer Kantenlänge von rund 20 Metern.

Das Volumen der Erdkugel entspricht hingegen einem Würfel
mit der Kantenlänge von mehr als 10 Millionen Metern.


An diesem Beispiel ist klar erkennbar, dass ein exponentielles Wachstum
nur für eine relativ kurze Zeitspanne verkraftbar ist.


Margrit Kennedy hat bei ihren Vorträgen über dieses Thema den Eindruck gewonnen,
dass etliche Zuhörer trotzdem die Problematik des exponentiellen Wachstums
nicht erfasst haben, weil in diesem fiktiven Beispiel die Dauer der Verzinsung
so groß ist.
Sie hat sich deshalb eine andere fiktive Geschichte zurechtgelegt:

Ein Unternehmer lässt seine leitenden Angestellten für das kommende Jahr wählen,
zwischen entweder einem fixen Lohn von 10.000 Euro pro Woche, oder einem variablen
Lohn, der mit 1 Cent in der ersten Woche beginnt, und sich jede Woche verdoppelt
(also 2 Cent in der 2. Woche, 4 Cent in der 3. Woche, etc.).

Anschließend hat Kennedy das Publikum befragt, welche Variante sie wählen würden.

Eine weit überwiegende Mehrheit hätte den fixen Lohn gewählt,
obwohl das Jahreseinkommen beim variablen Lohn ein Vielfaches des fixen Lohnes
ausmachen würde (ein Wert, der nahezu dem gesamten weltweiten Bruttosozialprodukt
entspricht).

Diese Beobachtung von Margrit Kennedy zeigt, dass das menschliche Hirn
auf der emotionalen / intuitiven Ebene (Bauchgefühl, Schim-Pansen-Ebene)
mit exponentiellem Wachstum nicht gut umgehen kann.

Auf der rationalen / kognitiven Ebene können hingegen schon 11-jährige Schüler
den Zinseszins-Effekt, d.h. exponentielles Wachstum, berechnen.

Die rationale Ebene muss allerdings bei der Entscheidungsfindung auch eingebunden
werden.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
AW: Wählertäuschung gewünscht?

Wenn der Vater von Jesus für seinen Sohn im Jahre Null unserer Zeitrechnung
bei der Bank of Nazareth ein Sparbuch mit einer Einlage im Gegenwert von
einem Pfennig
und einer jährlichen Verzinsung von 5 Prozent angelegt hätte,
dann wäre bis zum Jahr 1466 der Wert dieses Sparguthabens aufgrund der Zinseszinsen

auf den Gegenwert eines Goldklumpens vom Volumen der Erdkugel angestiegen.
....

:ironie: Das werde ich sofort dem :ironie: heiligen (Ironie-Ende) JOSEF :ironie: melden ...

:lachen::lachen::lachen::lachen::lachen::lachen:
 

All Wars are Banker's Wars !

Bernies Sage schrieb:
...
Klangheimlich wird so, falls die perfekte Täuschung der Bürgers
zum nächsten Wahltermin gelingt, die einstmalige Währungsumstellung
von öffentlich-rechtlichem Nationalgeld auf rein privates Bankengeld
in Europa „unmerkelich (rückwirkend) zeitversetzt“ verwirklicht.

Die Einheitswährungsumstellung in Europa wird so in eine
gigantische Vermögensumstellung von öffentlich-rechtlichen Geldanteilen
in privatrechtliche Geldanteile münden, begleitet von einem
buchhalterisch nominal weiter aufgeblähtem Bilanzwachstum der Banken,
die ihre eigene Rettung ins Fahrwasser eines Sparwassers über das Konstrukt
einer Public-Private-Partnersphip (PPP) „hineinshippern“ lassen...........
...

Bernie,
die Umstellung der Geldversorgung von Staats-Geld auf Privatbanken-Geld,

mit dem damit verbundenen unbeabsichtigen Nebeneffekt von Zinsflüssen
in die Schatullen der privaten "Nationalbanken" (z.B. Federal Reserve System)

dürfte schon seeehr lange vor dem Auftritt der engelsgleichen Bundespflanzlerin
stattgefunden haben.

Zu diesem Themenkomplex bieten sich die Ausführungen von Mike Rivero an:

http://www.youtube.com/watch?v=mUvum75RDwQ


"All Wars ara Banker's Wars".


Mike Rivero details the real reason behind all major wars
of the last few hundred years - The International Bankers.

Prepare to look again at historical events
as Mr Rivero unveils the hidden hand's involvement
in the destruction and enslavement of the entire population of the Earth.

Aber komme mir bitte nicht hinterher mit dem fadenscheinigen
Einwand, dass du nicht mit Verschwörungstheorien beschäftigen willst. :)

Ein solcher Einwand wäre nach dem Beitrag #39 total unglaubwürdig.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 

Wachstums-Fetischismus: Und täglich grüßt das Murmeltier.


Wachstum bis die Umwelt stirbt - Welche Rolle spielt das Geld?

Dieser Frage ist Helmut Creutz schon 1996 in einem Essay für die Zeitschrift
'Der 3. Weg' nachgegangen.

Wolfgang Roehrig hat diesen Text im Internet allgemein zugänglich gemacht

userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/creutz/waus.html

und mit dem Vermerk "Weiterverbreitung ausdrücklich erwünscht" versehen.

Deshalb kann ich hier bedenkenlos einen größeren Ausschnitt aus diesem Text
hereinkopieren.

Helmut Creutz schrieb:
[...]

Die sozialen Folgen der Überansprüche des Geldkapitals.


Einen Kuchen kann man nur einmal essen.
Wird der zur Verteilung anstehende Kuchen größer,
können alle Anteilsberechtigten auch ein größeres Stück bekommen.
Verlangt jedoch einer ein noch größeres Stück,
bleibt den anderen weniger übrig.
Das gilt auch für den Leistungskuchen,
den wir jedes Jahr unter uns verteilen können:
Beansprucht davon einer der Beteiligten jedes Jahr ein größeres Stück,
ohne Rücksicht darauf ob der Kuchen ausreichend oder überhaupt gewachsen ist,
wird der Kuchenrest, den die anderen unter sich verteilen können,
entsprechend kleiner.

Da der Staat weitgehend nur im nachhinein an der Verteilung beteiligt ist,
wird der Wirtschaftskuchen weitgehend zwischen Kapital und Arbeit aufgeteilt.
Dabei hat das Kapital immer den Erstanspruch, da es ohne dessen Zurverfügungstellung
in unserer Wirtschaftsform zu keinen Investitionen und Produktionen kommt.
Außerdem liegt der Prozentsatz dieses Erstanspruchs, also der Satz mit dem es
zu verzinsen ist, schon vorher fest.
Und dieser festgelegte Prozentsatz muß beim Geldkapital unausweichlich eingehalten
werden, da es sonst zu seinem Rückzug aus dem Wirtschaftsgeschehen kommt.

Da aber seit Jahrzehnten die Geldvermögen bei uns rascher zunehmen
als die Wirtschaftsleistung, beansprucht das Geldkapital von Jahr zu Jahr
einen höheren Anteil von dem Leistungskuchen.

So mußten 1995 mit jeder Mark Sozialprodukt fast fünfmal so viele Zinsen
erwirtschaftet werden wie Anfang der 50er Jahre.
Dabei spielt es keine Rolle, ob das Sozialprodukt ausreichend, ungenügend
oder gar nicht gewachsen ist.

Die Verzinsung der Geldvermögen bewirkt also eine laufende Verschiebung
der Einkommen von den Arbeitenden zu den Besitzenden.
Wollen die Arbeitleistenden nicht ärmer werden, müssen sie also versuchen,
den Leistungskuchen jedes Jahr größer zu backen, mindestens um den Anteil,
den das Geldkapital für seine Verzinsung mehr davon verlangt.

Die dazu erforderlichen Leistungssteigerungen sind aber immer weniger möglich.
Nicht nur weil der Arbeitsleistung des Menschen wie auch seinen Ansprüchen
Grenzen gesetzt sind, sondern vor allem wegen der Umweltfolgen.


Welche Größenordnungen haben die Umverteilungen?

In welchem Umfang die Zinsbelastungen und damit die Einkommensumverteilungen
zugenommen haben, geht aus der Darstellung 4 hervor.
In ihr sind die durchschnittlichen verfügbaren Einkommen je Erwerbstätigen
bzw. je bundesdeutschen Haushalt den jeweils zu bedienenden Schuldensäulen
gegenübergestellt, die im Gleichschritt mit den Geldvermögen wachsen bzw.
wachsen müssen.

Denn wenn die Einkommensüberschüsse, die sich vor allem durch die Zinserträge
bei Minderheiten sammeln, nicht wieder über Kredite in den Geld- und
Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden, kommt es durch Geldmangel
zu einer deflationären Rezession.

Wie aus der Darstellung ersichtlich, mußte 1950 jeder Arbeitleistende
rund 200 DM für die Zinsbedienung des Geldkapitals bzw. der Verschuldungen
erwirtschaften,

1970 waren es bereits 2.100 DM und 1990 11.800 DM.

Inzwischen (1995) sind diese geldbezogenen Zinslasten je Erwerbstätigen
auf rund 17.000 DM angestiegen.

Davon entfällt rund ein Viertel auf die Verschuldung der öffentlichen Haushalte,
das Gros jedoch auf die Bedienung der Schulden in der Wirtschaft.

Im Verhältnis zu den ebenfalls gewachsenen verfügbaren Einkommen,
muß heute jeder Erwerbstätige viermal so lange für diese zu erwirtschaftenden
Zinsen arbeiten wie Anfang der 50er Jahre.

Während damals dafür noch drei Wochen reichten,
benötigte er 1970 sieben
und 1990 bereits elf Wochen.
Inzwischen sind rund 13 Wochen erforderlich, also ein Vierteljahr.

All diese Zinsleistungen sind überwiegend in den Preisen,
Steuern und Gebühren versteckt.

Lediglich 6 Prozent wird von den Endverbrauchern für die selbst aufgenommenen
Konsumentenschulden direkt aufgebracht. Und da mit den gezahlten Schuldenzinsen
die Zinseinkünfte bei jenen steigen, die bereits zuviel Geld hatten
und es verleihen konnten, kommt es zu einer weiteren beschleunigten Zunahme
und Konzentration der Geldvermögen bei den bereits wohlhabenden Minderheiten.


Aufgrund dieser überproportionalen Entwicklung der Geldvermögen und Schulden
fallen die Arbeitseinkommen gegenüber den Zinseinkommen zwangsläufig
immer mehr zurück.
Schon vor Jahren hat der damalige Gewerkschaftsvorsitzende, Ernst Breit,
die Zunahme der "verschämten Armut" wie des "unverschämten Reichtums"
beklagt, wenn auch ohne Benennung der Ursachen.

Auch der Sozialsenator der Stadt Hamburg, Ortwin Runde, stellte im Jahr 1994
die Überzunahme der Sozialhilfeempfänger wie der Millionäre in seiner Stadt fest.

Wenn diese Diskrepanzzunahme zwischen Arm und Reich nicht abzubremsen sei,
so meinte er weiter, würden uns bald "lateinamerikanische Verhältnisse" drohen.


Und die Folgen für die Umwelt?


Da mit dieser Scherenöffnung zwischen Vermögen und Leistung, Arm und Reich
die Spannungen zunehmen, ergibt sich für die Politik ein mehrfaches Dilemma:

Führt man die Geldvermögenszuwächse aus Zinsen, inzwischen schon mehr als
eine Milliarde Mark täglich, nicht über Kreditausweitungen wieder in die Wirtschaft
zurück, kommt es zu der bereits erwähnten deflationären Rezession.

Weitet man jedoch die Verschuldung in Wirtschaft und Gesellschaft jeden Tag
in diesem Rahmen aus, führt das zu einer immer größeren Überschuldung mit
weiter steigenden Einkommensumschichtungen und damit zum sozialen Kollaps.

Versucht man dieser Zwickmühle durch ein immer größeres Wirtschaftswachstum
zu entkommen, droht uns der ökologische Zusammenbruch.

Da man jedoch den sozialen Kollaps mehr fürchtet als jenen der Natur
(die sterbenden Bäume haben bei den Wahlen keine Stimme!),
macht man vor den Folgen in der Umwelt die Augen zu
und setzt auf weiteres Wachstum.


Aus unserer Geldordnung resultiert also nicht nur ein Zwang zur Überschuldung,
sondern ebenso ein Zwang zu dauerndem Wirtschaftswachstum.

Dieser Wachstumstrend wird von den Politikern jedoch nicht nur unterstützt,
um die sozialen Spannungen noch eine Weile tragbarer zu halten,
sondern auch um die laufend größer werdenden Zinsbelastungen des Staates
erträglicher zu machen.

Der größte Zwang zum Wachstum ergibt sich jedoch für alle Verschuldeten.

Gleichgültig ob Privatmann, Unternehmen oder Staat:
Sie alle haben immer nur die Wahl zwischen
Leistungssteigerung oder Gürtel-enger-schnallen, bis hin zum Offenbarungseid.

Da alle die zweite Alternative fürchten, versucht jeder den Wachstumsweg zu gehen.

Die Ursache unserer vielschichtigen Probleme und Problemzunahmen ist also nicht
nachlassendes Wirtschaftswachstum (wie Politiker und Wirtschaftswissenschaftler
immer wieder behaupten), sondern der Tatbestand. daß die Zinssätze
- und damit die Wachstumsraten der Geldvermögen und Schulden
- nicht mit der Wirtschaftsleistung absinken.

Fazit

Wenn wir eine weitere Zunahme der Probleme verhindern und eine nachhaltige
oder zukunftsfähige Wirtschaftsweise erreichen wollen,
kommen wir um eine Befassung mit unserer Geldordnung nicht herum.

Denn ohne Korrektur ihrer Fehlstrukturen
werden die sozialen Spannungen weiter zunehmen.

Und solange diese zunehmen, besteht keine Hoffnung auf
Überwindung des Wachstumswahns, der uns heute täglich mehr
in den ökologischen Kollaps treibt.

Erst wenn die Zinsen (und damit das Wachstum der Geldvermögen und Schulden)
in gesättigten Volkswirtschaften auf die Wachstumsrate der Wirtschaft absinken,
kann es zu einer sozialen Entspannung kommen.

Und eine wachstumsfreie Wirtschaft,
also eine ökologische Kreislaufwirtschaft ohne ökonomische und soziale Krisen,
ist nur bei einem Zins um Null zu realisieren.

Nur dann erhält auch die Umwelt - und mit ihr letztendlich die Menschheit
eine Überlebenschance.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
AW: Wählertäuschung gewünscht?

Die Ursache unserer vielschichtigen Probleme und Problemzunahmen ist also nicht
nachlassendes Wirtschaftswachstum
(wie Politiker und Wirtschaftswissenschaftler immer wieder behaupten),
sondern der Tatbestand,
daß die Zinssätze
(und damit die Wachstumsraten der Geldvermögen und Schulden)
nicht mit der Wirtschaftsleistung absinken.

das ist nicht richtig!

der Staat selber könnte hochverzinste Papiere anbieten
und damit rentabel Großvorhaben finanzieren
  • durch die schnelle Finanzierung entfällt die übliche Kostenexplosion
  • durch die schnellere Fertigstellung tritt der Nutzen früher ein
  • durch die sichere Finanzierung wird zukunftssicher geplant


allgemein gilt,
daß ein Staat dafür sorgen muss,
daß Gelder nur so eingesetzt werden,
daß die Sachen* dadurch besser werden

der Zwang zum Wirtschaftswachstum resultiert nicht aus dem Zinssatz,
sondern aus Fehlinvestitionen,
welche das Kapital** schädigen

* bzw. **
die Güte der Sachen orientiert sich an der Höherentwicklung des Kapitals
 
AW: Wählertäuschung gewünscht?

das ist nicht richtig!

der Staat selber könnte hochverzinste Papiere anbieten
und damit rentabel Großvorhaben finanzieren

der Staat könnte sogar das Geld,
welches für ein Großvorhaben benötigt wird,
selber drucken

wenn dieses Großvorhaben nach seiner Fertigstellung dem Kapital nutzt,
dann erhöht dieser Nutzen den Gegenwert des Geldes
und verhindert damit die Geldentwertung (durch das Gelddrucken)
 
Werbung:
AW: Wählertäuschung gewünscht?


Wachstums-Fetischismus: Und täglich grüßt das Murmeltier.


Wachstum bis die Umwelt stirbt - Welche Rolle spielt das Geld?

Dieser Frage ist Helmut Creutz schon 1996 in einem Essay für die Zeitschrift
'Der 3. Weg' nachgegangen.


Sehr schön beschrieben, die Wirklichkeit. Und wenn das so weiter geht, muß endlich zwischen den einzigen zwei Alternativen entschieden werden: wollen wir lieber den römischen Weg gehen und das Ausland überfallen, also wie letztmals in den 40er Jahren einen "normalen" Krieg anfangen, um die steigende Zinslast weiter bedienen zu können - oder wollen wir lieber das System selbst angreifen, also einen Bürgerkrieg?
 
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