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Wählertäuschung gewünscht?

Neugier

Well-Known Member
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29. März 2004
Beiträge
3.687


SPD und Grüne entwerfen eine grundlegend neue Wirtschaftspolitik, die auf
Nachhaltigkeit statt auf total unrealistischem grenzenlosem Wachstum aufbaut.

Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete im Februar darüber
in diesem Artikel.

Aus den Kommentaren zu diesem Artikel bei der SZ
exkoelner schrieb:
... 13.2.2013 | 11:30 Uhr

Es ist ja kaum zu glauben ... oder zu schön, um wahr zu sein,
dass die Parteien, die den Spitzensteuersatz von 53% auf 41% gesenkt haben,
die für Vermögende eine Abgeltungssteuer von pauschal 25% eingeführt haben,
die Konzernbesteuerung so umgestaltet haben,
dass in Deutschland erwirtschaftete Gewinne legal in Steueroasen expediert
werden können und hier nur Verluste anfallen,

- diese Parteien haben jetzt mal schnell zur Bundestagswahl

Christian Felbers Gemeinwohl-Ökonomie Konzept gemopst ...

... und wollen dann was tun?

Dem Wähler nach der Wahl erklären,
dass das jetzt leider gerade doch nicht geht ...


wahrscheinlich.


Dass in einer endlichen Welt, mit endlichen Ressourcen, nicht dauerhaft
ein Krebsgeschwür-Wachstum als Allheilmittel für das Glück der ganzen Welt
funktionieren kann, ist seit Jahrzehnten eine Binsenweisheit - nur ist von
den etablierten Parteien dieses Mantra stets verbreitet und angewendet worden,
und nicht ein einziges funktionierendes Alternativkonzept bisher vorgelegt
worden.

Und dass die Bevölkerung mehrheitlich einen besseren und konkreteren Wissenstand
über solche banalen Zusammenhänge hat,
macht auch nicht gerade glaubwürdiger ...

In Deutschland bin ich zwar ohnehin nicht wahlberechtigt,
sodass mich eventuelle Täuschungsmanöver der SPD nur peripher tangieren.

Wir haben aber auch in Österreich diesen Herbst Nationalratswahlen,
und leider nicht einmal eine wahlwerbende Partei, die das Umdenken in Richtung
auf eine nachhaltige Wirtschafts- und Sozialpolitik wenigstens vor der Wahl
verspricht.

Hierzulande wird die veröffentlichte Meinung immer noch
von den Wachstums-Junkies dominiert,

da wird nicht einmal eine diesbezügliche Wählertäuschung angedacht.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
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AW: Wählertäuschung gewünscht?

nicht die Wähler werden getäuscht,
sondern die Politiker und die Wissenschaften

das, was Christian Felber vorschlägt,
liegt nämlich schon längst in der Luft

mein Beitrag stammt aus dem Wintersemester 1994/95

3.1. Grundüberlegungen
wirtschaftliche Aktivität verursacht:
- gesellschaftlichen Gewinn
- gesellschaftlichen Verlust

gesellschaftlicher Vorteil durch:
a) möglichst hohe wirtschaftliche Aktivität
b) möglichst geringe gesellschaftliche Verluste

Möglichkeiten der Politik
für a) - industrielle Standortanforderungen erfüllen
- Strukturpolitik (Branchenvielfalt, Fühlungsvorteile)
für b) - Verbote, Grenzwerte, Strafsteuern
- kombinierte Steuererleichterung/-anhebung, Gesetzesverschärfung
für a) und b) Umbau zur Ökologischen Marktwirtschaft

3.2. Wirtschaftsformen
a) Frühkapitalismus:
Gesellschaft stellt ohne Gegenleistung Ressourcen für Unternehmen
b) 'Zuckerbrot und Peitsche':
staatliche verordnete Gegenleistung, Unternehmer keine Unmenschen
c) Soziale Marktwirtschaft:
Soziales Netz des Staates, Gewerkschaften streiten für Gesellschaft
d) Ökologische Marktwirtschaft:
Gesellschaft stellt Anforderungen und verändert Rahmenbedingungen,
Fachverbände diskutieren mit Gesellschaft
e) Planwirtschaft:
Gesellschaft übernimmt Innovationsverantwortung von Unternehmen,
eigenständige wirtschaftliche Aktivitäten sind unerwünscht

3.3. Thesen zum Begriff 'Arbeit'
These 1: Arbeit ist die Gesamtzahl aller Tätigkeiten,
die einem Unternehmer zum Profit verhelfen.
These 2: Arbeit umfasst alle gesellschaftlich nützlichen Aktivitäten

die Anwendung der These 2 ergibt gesellschaftliche Betätigungsfelder
- präindustriell Überliefertes
- Umsetzung der Bevölkerungsexplosion: Massenproduktion
- Entstehung eines weltweiten Marktes: Optimierung der Produktion
- Minimierung der Umweltschädigungen: Umweltschutz
- Umsetzung menschlicher Erfordernisse: Arbeit & Soziales
- Optimierung demokratischer Strukturen: Politik & Recht
- Optimierung der Forschung: Wissenschaft
- Förderung gesellschaftlicher Intelligenz: Kultur

die Anwendung der These 1 ergibt unternehmensabhängige Arbeitsplätze
- [ABER] die entstandenen Marktlücken werden nicht vollständig ausgefüllt
- [ZUDEM] wirtschaftliche Aktivität verursacht nicht nur Gewinn
- [DAHER] Zwang zum Wirtschaftswachtum oder zur Steigerung der Abgabenlast

ich sehe da keinen großen Unterschied zu Christian Felbers Beitrag

Die Gemeinwohl-Ökonomie ist ein wirtschaftsethischer Paradigmenwechsel:
Zweck des wirtschaftlichen Handels ist nicht die Profitmaximierung,
sondern der größtmögliche Beitrag zum Gemeinwohl.
Gesellschaftliche Zielsetzungen, Rahmenbedingungen und Entscheidungsprozesse
werden „bottom-up“ in Konventen getroffen
und die Wirtschaft wieder als dienendes Instrument der Menschen ins Zentrum der Grundversorgung
mit Waren und Dienstleistungen gestellt.

http://www.dialogn.de/2013/04/23/ge...iskussion-mit-christian-felber-am-04-05-2013/



Menschen, die stromlinienförmig alles nachplappern,
machen Karriere und versagen dann im Beruf
 
AW: Wählertäuschung gewünscht?



Falls die SZ den Artikel nicht auf Anhieb angezeigt hat, probiert es doch einfach

noch einmal!.

Irgendwann wird es der SZ sicher zu blöd werden,
immer so zu tun, als hätte sie diesen Artikel nicht auf Lager.

> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <


 
AW: Wählertäuschung gewünscht?



SPD und Grüne entwerfen eine grundlegend neue Wirtschaftspolitik, die auf
Nachhaltigkeit statt auf total unrealistischem grenzenlosem Wachstum aufbaut.
....

:ironie: Ohne meine Anwälte sage ich zu diesem Thema bis zum Abend des 22.09.2013 - nichts ...

:lachen::lachen::lachen::lachen::lachen::lachen:
 
AW: Wählertäuschung gewünscht?

das magische Achteck ist im Wahlkampf bisher nicht aufgetaucht
obwohl das Denkwerk Demokratie stolz verkündet,
die Idee haben Einzug ins Wahlprogramm von SPD und GRÜNE gefunden

http://www.denkwerk-demokratie.de/?p=620#more-620

passenderweise werden die Auswirkungen des Euro-Rettungsschirmes auf die betroffenen Länder nicht thematisiert

dazu fehlt mir die Kritik an der politischen Ausrichtung auf die Exportwirtschaft

...........


eine moderne Variante des magischen Viereckes
hatte ich damals (WS 94/95) auch im Kopf
aber verworfen,
weil mir mein Ergebnis besser gefiel
(die Höherentwicklung der Gesellschaft durch Betätigungsfelder)


...........

das magische Achteck im Denkforum
https://www.denkforum.at/threads/14123
 
AW: Wählertäuschung gewünscht?

zum Thema 'Wählertäuschung' fällt mir die 'Alternative für Deutschland ein',
obwohl die eigentlich gar nichts dafür kann,
denn diese vertritt ja keine Ideologie

die Namensgebung suggeriert nämlich eine vorhandene Alternative zur derzeitigen Wirtschaftspolitik

vielleicht glaubt ja der eine oder andere,
daß die AfD eine Ausweitung des Kapitalbegriffes anstrebt
 
AW: Wählertäuschung gewünscht?

diejenigen, die massenwirksam die Täuschung auffliegen lassen könnten
(vermeintliche Rettung des Kapitals, in Wirklichkeit Zerstörung des Kapitals),
sitzen in der Kirche

die Kirchenoberen bräuchten nur zu predigen,
daß der ESM den ANTICHRISTEN darstellt

  • der empirische Beleg für die Falschheit der derzeit herrschenden ökonomischen Theorie ist die Entwicklungshilfe
  • den empirischen Beleg für die real existierende Kapitalzerstörung durch die Rettungsschirme liefern die Daten der kirchlichen Sozialverbände (Caritas ...)
 
AW: Wählertäuschung gewünscht?

diejenigen, die massenwirksam die Täuschung auffliegen lassen könnten
(vermeintliche Rettung des Kapitals, in Wirklichkeit Zerstörung des Kapitals),
sitzen in der Kirche

die Kirchenoberen bräuchten nur zu predigen,
daß der ESM den ANTICHRISTEN darstellt
...

:ironie: Das werde ich sofort den Pastoral-Sülzern in den Kirchen des christlichen Katholizis- und Protestantis-mus :ironie: melden ...

:lachen::lachen::lachen::lachen::lachen::lachen:
 
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AW: Wählertäuschung gewünscht?

worum geht es hier? hä? Also mir kommt der Wahlkrampf so vor, als ob SPD und Grüne nicht an der Regierung beteiligt sein wollten. Aus meiner Sicht wäre dies klug, denn es sollten die Schwarz-Gelben in Regierungsverantwortung stehen, wenn die Folgen ihrer Unfähigkeit zum Zusammenbruch führen, was kurz bevorsteht. Sie waren es, die mit kurzen Unterbrechungen unser Land regiert haben. Die SPD ist keine Alternative, denn sie hat kein brauchbares Personal, jedenfalls keins, das besser wäre, als das der CDU. Die Grünen beweisen auch gerade wieder ihre Unfähigkeit, die Gesamtsituation zu erkennen und wollen weitermachen, wie bisher. Steuern und Abgaben erhöhen ist alles, was ihnen einfällt, und natürlich noch Solarpanel auf den letzten Kuhstall und Windräder in jedes Kaff.

Ansonsten ist jeder Wahlkampf nichts weiteres, als ein Wettbewerb um die erfolgreichste Wählertäuschung, klar.
 
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