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Verblödet uns das 'netz'?

AW: Verblödet uns das 'netz'?

a)Leider hat sich noch immer nicht die Erkenntnis durchgesetzt, dass ein Computer genauso wie z.B. ein Buch lediglich technische Produkte ihrer Zeit sind, bei denen man sich zum Zeitpunkt ihrer Erfindung nun mal der zur Verfügung stehenden Technologien bedienen mußte.

b)Die exzessive krankhafte Nutzung der moderne Medien (z.B. Handy- oder Internetsucht), sind negative Begleiterscheinungen, die es aber überall gibt, die es in den Griff zu bekommen gilt, aber nicht per se die moderne Technologie in Frage stellen dürfen.

Gruß, querulant

Hallo querulant,

stimme inhaltlich Deinen Ausführungen kaum zu.
Ein Buch, womöglich ein Roman, das ist Literatur, ein Kunstwerk lässt sich kaum mit einem Computer und auch nicht dem Fernsehen vergleichen.
Fernsehen ist ausschließlich passive Berieselung und der Computer mit dem Internet ist zwar aktiv bedienbar aber ein Werkzeug und kein Kunstwerk.

Das entscheidende am Buch, egal welches ist, der Leser gestaltet die Bilder zum Text ganz aktiv und kreativ selbst im Kopf. Diesen eigenständigen Prozess beim Benutzer bietet in dieser Form nach wie vor nur das Buch.
Ein Buch Lesen heißt sich der eigenen inneren kreativen Mühe zu stellen.

Das ist beim Fernsehen nie der Fall und am Computer nur wenn man ihn als kreativ/künstlerisches Werkzeug benutzt, z.B. einen Roman schreibt.
Wer ließt einen Roman am Bildschirm per eBook? Jeder wird sich ihn wohl ausdrucken zum Lesen.

So haben Bücher und vor allem das Lesen nach wie vor neben den neuen Medien einen Stellenwert der sich meiner Ansicht nach nicht toppen lässt.
Wenn sich ein zeitgenössischer Philosoph in seiner Bibliothek zu Wort meldet höhre ich eher hin als wenn sich ein Manager vor dem Porsche äußert und wenn sich ein Online-Portal-Betreiber in einem Rechenzentrum mitteilt ist es meist völlig belanglos.

Habe generell nichts gegen moderne Technik und Kommunikation aber das Kunstwerk Buch lässt sich elektronisch nicht simulieren, es hat seinen Wert nur im analogen Zustand. So ist 'belesen' der Ausdruck eines selbst innerlich bewältigen Vorganges, einer besonderen Fähigkeit. Sie taucht beim Gucken in den Fernseher nie auf und beim surfen durch das Netz auch nicht, nur wenn man den Computer als kreatives Werkzeug verwendet z.B. bei digitaler Kunst kommt diese Fähigkeit zur Geltung.

Lange Rede kurzer Sinn, es ist mit den neuen Medien wesentlich leichter passiv zu Konsumieren, sie lassen sich durchaus kreativ verwenden, als es beim Lesen eines Buches möglich ist.

a) stimme nicht zu

b) stimme zu

gruß fluuu
 
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AW: Verblödet uns das 'netz'?

Das Netz kann verblöden, ja. Es gibt soo unendlich viele Informationen im Netz, Websiten, Shops, Rollenspiele, Foren usw. Wenn man anfängt sich von allem oder vielem sofort in den Bann ziehen zu lassen, dann endet der Alltag vor dem PC. Bei einer Sucht der ganze Tag, alles andere wird nebensächlich. Viele Kommentare, Informationen, Bilder sind zu finden - das alles anzuschauen kostet enorm viel Zeit. Aber, ob man am Ende das weiß oder gefunden hat, was man suchte ist fraglich in diesem Wirrwarr. Überflutung an Informationen. Der Einzelne ist aufgefordert das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen, und das ist nicht immer leicht. Viele Informationen sind überflüssig, individuelle Meinungen, nicht belegbare Aussagen usw. - aber das alles zu lesen kostet enorm viel Zeit.

Ein gutes Buch ziehe ich dem Internet immer noch vor. Da finde ich gut recherchierte und in knappen Texten zusammen gefasste Informationen, zu den Themen, die mich interessieren. Im Internet wird vieles flüchtig eingegeben ohne die Informationen geprüft zu haben. Bei der Erstellung eines Buches wird überlegt, was ist wichtig, was nicht? Was lohnt sich zu drucken. Im Internet muss man die seriösen Quellen erstmal kennen. Wenn man sie nicht kennt, sucht man Stunden, findet überall "Informationshäppchen" und weiß am Ende immer noch nicht das, was man wissen wollte.
 
AW: Verblödet uns das 'netz'?

Mich verblödet das Netz durchaus nicht.
Ich bin dankbar, dass ich immer noch dazulerne.

Und es trainiert das Hirn.
Praktisch ist es wohl auch.
Meine Wörterbücher sind im Ruhestand.
 
AW: Verblödet uns das 'netz'?

Analog zum Thread 'verblödet uns die Glotze' frage ich mich, ob uns nicht das Internet noch viel übler verblödet, ausgehend von folgendem Gedanken:

Diese Frage impliziert immer noch die Frage nach dem Zustand ... welcher vor der Kontaminierung mit den elektronischen Medien vorherrschend war ... seinen Verstand verlieren ... kann nur derjenige, der einen hatte. Um also diese Frage klären zu können, muss man also über diesen Zustand "Vorher" informiert sein ...


vorher_nachher_2_mit_text.JPG


Servus umananda
 
AW: Verblödet uns das 'netz'?

Als die Hausmeisterin ob eines komischen Miefs, der aus einer Wohnungstür im Mezzanin kam und der von Tag zu Tag stärker wurde, die Polizei rief fand man Herrn Zischek tot vor seinem PC vor. Aufgrund der anschließenden Ermittlungen konnten ein Gewaltverbrechen, sowie Selbstmord ausgeschlossen werden. Herr Zischek hatte wegen seiner Internetzsucht keine Nahrung mehr zu sich genommen und auch vergessen, ausreichend zu trinken. Traurig. Meiden stürzten sich auf den Fall, Schlagzeilen. Bestürzungs- und Betroffenheitsübungen seitens der Politiker, von denen einige ein Internetzverbot vorschlugen...

skeleton-computer.jpg

Das traurige Ende des Herrn Zischek...
 
AW: Verblödet uns das 'netz'?

Könnte es sein,
oder ist es so?
Meine ich nein,
oder bin ich froh?

Dies kann man hier nicht sehen,
Versuche, jemanden zu verstehen!

Kannst Du "hören" in den Worten Ironie,
oder in den Augen sehen das Funkeln?
Geschriebenes verrät so etwas nie.
lässt Empfindungen zu oft im Dunkeln.


[quelle]
 
AW: Verblödet uns das 'netz'?

(...)

Das traurige Ende des Herrn Zischek...

Die Kassandrarufe ... als die Qualität des Privatfernsehens bis in den kulinarischen Dschungel-Restaurants die Reise ins Bodenlose antrat ... und die Nachrichten immer mehr zu einem Sensationsjournalismus mutierten ... setzte sich selbst das Sexualverhalten einer elektronischen Evolution aus ... wähle 666 und schon wird dir per Telefon das wahre Paradies offenbart. Die Offenbarung des Internets ist ja im Grunde auch nur ein Werkzeug ... ein Arbeitsgerät ... und niemand wird dadurch klüger ... und wenn sich der verkabelte Mensch schon vorher auf dieser Gratwanderung zwischen "Dummheit" und halbwegs funktionsfähiger "Intelligenz" befand ... dann kann das Ende in der Tat sehr "traurig" sein.

Weder Medien ... noch andere Dinge tun etwas mit uns ... wenn wir es nicht wollen. Und wo der freie Wille nicht funktioniert ... ist es halt so. Dann ist es auch kein Verlust, wenn ein Dummkopf nun vollkommen verblödet.

Man kann zum Beispiel ein "Forum" dazu verwenden, seine Sprache zu schulen ... das schnelle REAGIEREN ... einen eigenständigen Text zu den eigenen Gedanken herzustellen. Das ALLES würde ich als Trainingseinheit verstehen. Eine Fingerübung ...

Wer aber auf Copy & Paste baut ... beziehungsweise sein angebliches Wissen aus Wikipedia oder anderen virtuellen Informationsquellen zieht ... dann ist die Verblödung ja schon vorher in irgendeiner Form dagewesen.

Die Userin "BeatrixC" hat etwas angesprochen ... das ich als einen wesentlichen qualitativen Unterschied zwischen "Internet" und "Printmedien" empfinde ... die virtuelle Information kommt ohne redaktionelle Überarbeitung zum Konsumenten. Die Fehlerquelle ist sehr hoch ... und die Weiterverbreitung von fehlerhaften Informationen bewegt sich im Sekundentakt ... am Ende bleibt das "Wissen" auf der Strecke ...

Aber nur ein dummer Mensch verwendet ausschließlich Informationen aus dem Internet ... wo wir wieder bei "Vorher" & "Nachher" angekommen wären.

Servus umananda
 
AW: Verblödet uns das 'netz'?



Kannst Du "hören" in den Worten Ironie,
oder in den Augen sehen das Funkeln?
Geschriebenes verrät so etwas nie.
lässt Empfindungen zu oft im Dunkeln.

Das hat etwas mit der Fähigkeit zu tun ... zwischen den Zeilen zu lesen ... die Smileys sind da ein armseliger Ersatz ...

Servus umananda
 
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AW: Verblödet uns das 'netz'?

Liebe Umananda,
es ist alles Chimäre,
aber mich unterhalt`s


Das sollte auch genügen ... imaginäre Erscheinungen gehören dazu ... As You Like It wie William Shakespeare es vor langer Zeit zum Ausdruck brachte ...

Servus umananda
 
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