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Unvoreingenommenheit tut not!

Marianne schrieb:
Manni, Geht es Dir nicht darum, dass Du annimmst, hinter unserer innerweltlichen Subjektivität ist etwas, was Du Unvoreingenommenes nennst?

Etwas, was uns zwar nicht sichtbar wird/ ist, nach dem wir aber suchen müssen. Und - wie Du, - leider nicht ich glaube - glaubst, es auch zu finden wissen.

Liebe Marianne,

in gewisser Weise hast du recht. Wenn es ein übermenschliches Sein gibt, dann ist es auch unvoreingenommen. Aber im Zusammenhang mit dem Thread ging es mir um menschliche Unvoreingenommenheit und die Frage, wodurch sie zu begründen sei. Und da der Mensch aus sich heraus keine Unvoreingenommenheit schlechthin schaffen kann, sondern sich dieser immer nur mehr oder weniger annähert, ergibt sich natürlich die Frage, woher dann? Und dies wäre dann dieses Etwas, von dem du leider nicht annimmst, dass man es finden kann!

gruß
manni :kuss1:
 
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JaneS. schrieb:
Für mich heißt "unvoreingenommen" nicht "ohne eigene Meinung" oder gar "ohne Überzeugung", sondern vielleicht "ohne Vorurteil". Könnt Ihr dem zustimmen?

Ja, JaneS., ohne Vorurteile sein geht in eine ähnliche Richtung wie Unvoreingenommen sein. Doch hier geht es noch um ein kleines bisschen mehr: Frei von nicht näher zu begründenden Weltanschauungen möchte ich mit anderen diskutieren und in diesem Sinne die Frage: Geht das?

manni :reden:
 
fusselhirn schrieb:
Wissen ist subjektiv und demzufolge auch die Selbsterkenntnis. Unvoreingenommenheit ist eine Illusion. Jede Wahrnehmung, egal ob äußerlich oder innerlich, wird unbewusst gefiltert und ist subjektiv.

Fusselhirn, dein Beitrag verführt mich zu einer Gemeinheit, der ich einfach nachgeben muss, weil sie die Kurzsichtigkeit deines Arguments bloß stellt! Wenn das stimmt, was du sagst, dann trifft dein Urteil auch für deine eigene Aussage zu! Wenn die aber nur für dich gilt, dann hat Gedankenaustausch keinen Sinn und warum sollte ich sie dann überhaupt zur Kenntnis nehmen???

Gruß
manni :dreh:
 
Hi manni,
lass deinen Gemeinheiten ruhig freien Lauf. Ich freue mich darauf. :)

Nun ich gehe davon aus, das es eine objektive Welt gibt und wir sie nur subjektiv wahrnehmen können.

Eine Gespräch über den Geschmack von Austern?
Ein Gespräch über die Musik von Tracy Chapman?
Ein Gespräch über das Gefühl von Latex auf der Haut?
Ein Gespräch über die Aquarelle von kathi?

Ich denke hier sind keine unvoreingenommen Gespräche möglich. Sie basieren direkt auf unserer subjektiven Wahrnehmung.
Nun was im primitiven oder banalen gilt, gilt ebenso für komplexe Themen, da diese auf unseren grundlegenden Wahrnehmungen aufbauen.

Der Sinn eines Gedankenaustausch ist es etwas neues zu erfahren. Es sind für mich sekundäre, nicht selbsterfahrene, Informationen, welche man in sein Weltbild mit einbauen darf. Ich vermute mal, das dies ein Grund für die schnelle Entwicklung des Menschen ist. Informationsweitergabe!

kurzsichtigerweise,
fussel
 
Selbst Wörter kann ich nicht unvoreingenommen wahrnehmen und dies ist, vermute ich, unter anderem ein Grund für Missverstehen in diesem Forum.
Manni ist mir sympathischer als Manfred.
Nicht einmal deinem Nickname mwirthgen kann ich unvoreingenommen gegenübertreten. Die Buchstabenfolge ist mir sympathisch. Das Wort als ganzes ergibt für mich zwar keinen Sinn, aber ich fülle es durch die Gespräche mit dir. Zur Zeit tendiert es in den positiven Bereich. :)
 
@ Jane.S.: danke für Deinen Beitrag.
JA, der für die heutige Zeit passendere Ausdruck ist sicherlich "ohne Vorurteil".

Zitat von kathi
Hier geht´s auch nicht um Toleranz und Anpassungsfähigkeit. Das meinte ich nicht!
Es geht lediglich um Selbsterkenntnis.
Nämlich die Erkenntnis, dass ich um keinen Deut besser als "die anderen" bin, wie ich schon schrieb.

Ist es aber nicht mitunter gerade diese Selbsterkenntnis, die uns echte Toleranz lehrt?
Ganz Deiner Meinung. Das ist ja gerade das Paradox!
Nämlich, gerade durch die Erkenntnis, dass ich alles (nicht nur Gutes, das ich haben will) in mir habe, entsteht echtes Verständnis für die Umwelt und dadurch dann auch echte Toleranz (die nichts mit falscher Harmoniesucht oder Friedensliebe zu tun hat - nämlich einer "falschen" Harmoniesucht, die daraus entsteht, weil mensch sich in Wahrheit nicht die Finger verbrennen will).

@ fusselhirn: Du hattest Recht, wenn Du meinst, dass Louiz was ganz anderes sagte als ich.
Das ist es ja gerade.
Mir geht´s nicht um Wortdefinitionen oder Wortklauberei.
Mir geht´s darum, den Inhalt der platon´schen Aussage im hermeneutischen (ich liebe dieses Wort, ;) Marianne) Sinn zu verstehen und neu zu deuten.
Mir geht´s nicht um eine Diskussion: Ist das, was Platon sagte richtig oder falsch? Hat er Recht? ....
Ich wollte mit meinem Geschreibsel daraufhinaus, dass seine Ansicht eine große wahre Stimmigkeit wiederspiegelt, die jedoch in tw. veralteter Wortwahl daherkommt.
Mir lag es daran, den Inhalt seiner Worte bzw. mwirthgens Aussage in andere Worte zu kleiden und praktisch verständlich zu machen.Daher meine etwas rüde Frage.
Nun ich gehe davon aus, dass es eine objektive Welt gibt und wir sie nur subjektiv wahrnehmen können.
Eine Gespräch über den Geschmack von Austern?
Ein Gespräch über die Musik von Tracy Chapman?
Ein Gespräch über das Gefühl von Latex auf der Haut?
Ein Gespräch über die Aquarelle von kathi?

Ich denke hier sind keine unvoreingenommen Gespräche möglich. Sie basieren direkt auf unserer subjektiven Wahrnehmung.
Nun was im primitiven oder banalen gilt, gilt ebenso für komplexe Themen, da diese auf unseren grundlegenden Wahrnehmungen aufbauen.
Dazu möcht ich gleich antworten:
Ob es eine "objektive Welt" gibt, ist keineswegs belegt. Es ist nichts weiter als eine Annahme.
Du jedenfalls (oder ich...) wirst es nie ergründen können, weil Du NIEMALS von Deiner subjektiven Wahrnehmung wegkommen wirst!!!

So ist das - zumindest mMn.

Daher gut, dies zu wissen. Denn jetzt ist es möglich, sich bei allem, das mensch wahrnimmt, bewußt zu sein, dass wir nur nach unserem (ich nenn´s mal) "Musterfahrplan" wahrnehmen können. Meistens gibt´s für die div. Dinge ein Hauptmuster, nach dem wir spontan subjektiv und nach Sympathie entscheiden.
Wenn wir auch das wissen und miteinbeziehen, können wir bewußt von unserem Muster abweichen und auch noch was anderes als die Erstwahrnehmung wahrnehmen. Nämlich etwas, das hinter der Erstwahrnehmung ist.
So kommen wir allmählich den Dingen mehr auf den Grund.


Hier geht´s darum, die Erstreaktion auf etwas hinter sich zu lassen und sich tiefer auf die Sache einzulassen.
So kannst Du vielleicht bei einem Aquarell, bei dessen Ersteindruck Du die Farben grell fandest, weiter eindringen und neue - andere - Eindrücke empfangen... (kleines egoistisches Beispiel :D)

Und ausserdem ist mMn ein "Gespräch" über irgendjemandes Aquarelle oder sonstwas völlig unsinnig. Da ja jeder Mensch nur nach seinem eigenen Empfinden wahrnimmt und danach urteilt.
Auch wenn sehr viele Menschen zu einer Sache sehr ähnliche Meinungen und Urteile haben, sagt das mMn gar nichts über die Sache selbst aus. Nur über den Zustand dieser Menschen.
Verstehst Du was ich meine?

@ manni:
Erstmal danke für Deine weiteren Aspekte.
Ich möchte dazu gerne noch ausführlich antworten, sobald ich dazukomme.
 
fusselhirn schrieb:
Nun ich gehe davon aus, das es eine objektive Welt gibt und wir sie nur subjektiv wahrnehmen können.

Eine Gespräch über den Geschmack von Austern?
Ein Gespräch über die Musik von Tracy Chapman?
Ein Gespräch über das Gefühl von Latex auf der Haut?
Ein Gespräch über die Aquarelle von kathi?

Ich denke hier sind keine unvoreingenommen Gespräche möglich. Sie basieren direkt auf unserer subjektiven Wahrnehmung.
Nun was im primitiven oder banalen gilt, gilt ebenso für komplexe Themen, da diese auf unseren grundlegenden Wahrnehmungen aufbauen.

Fusselhirn, wie kommt es dann zu Verbindlichkeiten wie 1+1=2?

gruß
manni :fechten:
 
fusselhirn schrieb:
Selbst Wörter kann ich nicht unvoreingenommen wahrnehmen und dies ist, vermute ich, unter anderem ein Grund für Missverstehen in diesem Forum.
Manni ist mir sympathischer als Manfred.
Nicht einmal deinem Nickname mwirthgen kann ich unvoreingenommen gegenübertreten. Die Buchstabenfolge ist mir sympathisch. Das Wort als ganzes ergibt für mich zwar keinen Sinn, aber ich fülle es durch die Gespräche mit dir. Zur Zeit tendiert es in den positiven Bereich. :)

Fusselhirn, dass man bei allem was denkt und tut, immer ein Gefühl mitschwingt, sei es nun positiv oder negativ, muss nicht zwangsläufig zur Voreingenommenheit einer Weltanschauung werden!

Übrigens kann Sympathie ganz schnell verschwinden und in das Gegenteil umschlagen, ebenso wie umgekehrt, sobald man jemanden näher kennt oder eine Sache näher betrachtet.

Zwischen uns allerdings hoffe ich, dass wir bei aller Unterschiedlichkeit einen positiven Grundton beibehalten!:)

Weil ich neugierig bin, aber eine ganz persönliche Frage: Was hat dich veranlasst, dich für den Nickname "Fusselhirn" zu entscheiden? :hamster:

gruß manni
 
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Fusselhirn, wie kommt es dann zu Verbindlichkeiten wie 1+1=2?
Um miteinander zu kommunizieren müssen wir uns auf Sprachen einigen. Gerade das Sprachempfinden ist sehr subjektiv.
Mathematik ist eine Philosophie.
Aber ich muss dir ein Zugeständnis machen, das wir bei der Logik wenig Interpretationsspielräume haben.
Dies spricht aber nur für die Qualität nicht für die Objektivität.
Wie kommt es das die Menschen Mathematik erst erlernen müssen?

Thorsten :)
P.S. übrigens 1 +1 = 10
 
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