@ Jane.S.: danke für Deinen Beitrag.
JA, der für die heutige Zeit passendere Ausdruck ist sicherlich "ohne Vorurteil".
Zitat von kathi
Hier geht´s auch nicht um Toleranz und Anpassungsfähigkeit. Das meinte ich nicht!
Es geht lediglich um Selbsterkenntnis.
Nämlich die Erkenntnis, dass ich um keinen Deut besser als "die anderen" bin, wie ich schon schrieb.
Ist es aber nicht mitunter gerade diese Selbsterkenntnis, die uns echte Toleranz lehrt?
Ganz Deiner Meinung. Das ist ja gerade das Paradox!
Nämlich,
gerade durch die Erkenntnis, dass ich alles (nicht nur Gutes, das ich haben will) in mir habe, entsteht echtes Verständnis für die Umwelt und dadurch dann auch echte Toleranz (die nichts mit falscher Harmoniesucht oder Friedensliebe zu tun hat - nämlich einer "falschen" Harmoniesucht, die daraus entsteht, weil mensch sich in Wahrheit nicht die Finger verbrennen will).
@ fusselhirn: Du hattest Recht, wenn Du meinst, dass Louiz was ganz anderes sagte als ich.
Das ist es ja gerade.
Mir geht´s nicht um Wortdefinitionen oder Wortklauberei.
Mir geht´s darum, den Inhalt der platon´schen Aussage im hermeneutischen (ich liebe dieses Wort,

Marianne) Sinn zu verstehen und neu zu deuten.
Mir geht´s nicht um eine Diskussion: Ist das, was Platon sagte richtig oder falsch? Hat er Recht? ....
Ich wollte mit meinem Geschreibsel daraufhinaus, dass seine Ansicht eine große
wahre Stimmigkeit wiederspiegelt, die jedoch in tw. veralteter Wortwahl daherkommt.
Mir lag es daran, den Inhalt seiner Worte bzw. mwirthgens Aussage in andere Worte zu kleiden und praktisch verständlich zu machen.Daher meine etwas rüde Frage.
Nun ich gehe davon aus, dass es eine objektive Welt gibt und wir sie nur subjektiv wahrnehmen können.
Eine Gespräch über den Geschmack von Austern?
Ein Gespräch über die Musik von Tracy Chapman?
Ein Gespräch über das Gefühl von Latex auf der Haut?
Ein Gespräch über die Aquarelle von kathi?
Ich denke hier sind keine unvoreingenommen Gespräche möglich. Sie basieren direkt auf unserer subjektiven Wahrnehmung.
Nun was im primitiven oder banalen gilt, gilt ebenso für komplexe Themen, da diese auf unseren grundlegenden Wahrnehmungen aufbauen.
Dazu möcht ich gleich antworten:
Ob es eine "objektive Welt" gibt, ist keineswegs belegt. Es ist nichts weiter als eine Annahme.
Du jedenfalls (oder ich...) wirst es nie ergründen können, weil Du NIEMALS von Deiner subjektiven Wahrnehmung wegkommen wirst!!!
So ist das - zumindest mMn.
Daher gut, dies zu wissen. Denn jetzt ist es möglich, sich bei allem, das mensch wahrnimmt, bewußt zu sein, dass wir nur nach unserem (ich nenn´s mal) "Musterfahrplan" wahrnehmen können. Meistens gibt´s für die div. Dinge ein Hauptmuster, nach dem wir spontan subjektiv und nach Sympathie entscheiden.
Wenn wir auch das wissen und miteinbeziehen, können wir bewußt von unserem Muster abweichen und auch noch was anderes als die Erstwahrnehmung wahrnehmen. Nämlich etwas, das hinter der Erstwahrnehmung ist.
So kommen wir allmählich den Dingen mehr auf den Grund.
Hier geht´s darum, die Erstreaktion auf etwas hinter sich zu lassen und sich tiefer auf die Sache einzulassen.
So kannst Du vielleicht bei einem Aquarell, bei dessen Ersteindruck Du die Farben grell fandest, weiter eindringen und neue - andere - Eindrücke empfangen... (kleines egoistisches Beispiel

)
Und ausserdem ist mMn ein "Gespräch" über irgendjemandes Aquarelle oder sonstwas völlig unsinnig. Da ja jeder Mensch nur nach seinem eigenen Empfinden wahrnimmt und danach urteilt.
Auch wenn sehr viele Menschen zu einer Sache sehr ähnliche Meinungen und Urteile haben, sagt das mMn gar nichts über die Sache selbst aus. Nur über den Zustand dieser Menschen.
Verstehst Du was ich meine?
@ manni:
Erstmal danke für Deine weiteren Aspekte.
Ich möchte dazu gerne noch ausführlich antworten, sobald ich dazukomme.