AW: Sir Karl Raimund Popper
Das m. E. wichtigste Werk von Sir Karl R. Popper war die OG.
Die offene Gesellschaft
Der Raum, in dem die kritische Überprüfung aller Hypothesen geschehen kann, war für Popper allein in der Demokratie, in der offenen Gesellschaft gegeben.
Diese gewährt zugleich Sicherheit und Freiheit. Sie ist gefährdet durch die totalitäre Tendenz, die Popper bei den falschen Propheten Hegel und Marx, vor allem aber bei Platon sah. Die Utopien die diese Theoretiker entwarfen, waren für Popper totalitär und menschenfeindlich.
Vor allem aber gingen sie davon aus, dass sie richtig sind, der Wahrheit entsprechen.
Eine Falsifikation, wie Popper sie für alle Hypothesen forderte, ist nicht möglich. Für die offene Gesellschaft, die Demokratie, zitierte Popper den Griechen Perikles: „Obgleich nur wenige eine politische Konzeption entwerfen und durchführen können, so sind wir doch alle fähig, sie zu beurteilen.“
Poppers vehementes Eintreten für die Demokratie hat nicht zuletzt historische Gründe. Faschismus und Kommunismus als Versuche, politische Utopien zu verwirklichen, haben Poppers erste Lebenshälfte geprägt.
„Der Versuch, den Himmel auf Erden einzurichten, produziert stets die Hölle.“
Popper meinte, wir sollten den Anspruch aufgeben, das Glück aller zu verwirklichen (womöglich um den Preis zeitweisen Leidens bestimmter Schichten oder ganzer Generationen) und lieber darauf achten, das Leiden zu vermindern, sich darüber hinaus auch noch um das positive Glück anderer zu sorgen. Dieses Bestreben sollten wir auf den engen Kreis unserer Freunde beschränken.