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Sind Identität und Berufung dasselbe?

freundvonsophie

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26. September 2010
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Weiß man, wer man ist, wenn man weiß, was man tun sollte?

Hab das heute von Eugen Drewermann gehört und.. finde es zum einen recht schön und einleuchtend. Auf der anderen Seite bin ich mir nicht sicher, ob es stimmt. Was sagt ihr dazu?

:gitarre:
 
Zuletzt bearbeitet:
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AW: Sind Identität und Berufung dasselbe?

1. Weiß man, wer man ist, wenn man weiß, was man tun sollte?

2. Hab das heute von Eugen Drewermann gehört und.. finde es zum einen recht schön und einleuchtend. Auf der anderen Seite bin ich mir nicht sicher, ob es stimmt. Was sagt ihr dazu?

:gitarre:

Zu 1.:
Diese Frage ist insofern interessant, als es hinsichtlich der Frage nach der Identität des Menschen einen Zusammenhang zwischen
Wissen, Sein und Tun (menschlicher Praxis) gibt !
Zu 2.:
Drewermann ist ein aus der katholischen Kirche ausgetretener Ex-Priester und sehr kompetenter Tiefenpsychologe, der in seinen Reflexionen auf einer "heissen Spur" ist, vermutet der
blaue moebius
 
AW: Sind Identität und Berufung dasselbe?

... alles soweit richtig; ich denke aber, es gibt auch ein vom "Tun" losgelöstes oder nicht erfasstes "Sein" und ich halte dieses "Mehr" für die eigentliche Grundlage der Identität (obwohl mir natürlich auch bewusst ist, dass sich Identitäten im Zusammenspiel mit anderen herausbilden - Stichwort Intersubjektivität)...
 
AW: Sind Identität und Berufung dasselbe?

Drewermann ist ein aus der katholischen Kirche ausgetretener Ex-Priester und sehr kompetenter Tiefenpsychologe, der in seinen Reflexionen auf einer "heissen Spur" ist, vermutet der
blaue moebius

Drewermann ist seiner Berufung und seinem Auftreten in der Öffentlichkeit nach aber kein Psychologe, sondern ganz Priester geblieben, der die Tiefenpsychologie nur als Instrumetarium nutzt, Menschen zu begleiten, für die Liebe zu werben, Machtmissbrauch anzuklagen und sich für eine Gerechtigkeit einzusetzen, die auf Güte und Vergebung aufbaut.

Seine Bestimmung zu kennen ist der beste Schutz gegen Manipulation und Vereinnahmung durch Mitmenschen und Institutionen von außen, und allein das Wissen, wofür wir da sind, gibt die Kraft, sich gegen Unmenschlichkeit zu wehren und neue Schritte zu wagen.

Kaawi :)
 
AW: Sind Identität und Berufung dasselbe?

Drewermann ist seiner Berufung und seinem Auftreten in der Öffentlichkeit nach aber kein Psychologe, sondern ganz Priester geblieben, der die Tiefenpsychologie nur als Instrumetarium nutzt, Menschen zu begleiten, für die Liebe zu werben, Machtmissbrauch anzuklagen und sich für eine Gerechtigkeit einzusetzen, die auf Güte und Vergebung aufbaut.

Seine Bestimmung zu kennen ist der beste Schutz gegen Manipulation und Vereinnahmung durch Mitmenschen und Institutionen von außen, und allein das Wissen, wofür wir da sind, gibt die Kraft, sich gegen Unmenschlichkeit zu wehren und neue Schritte zu wagen.

Kaawi :)

Woher weißt Du, wofür (wozu?) Du da bist ... :confused:
 
AW: Sind Identität und Berufung dasselbe?

Woher weißt Du, wofür (wozu?) Du da bist ... :confused:

Indem ich meine Aufmerksamkeit auf das, was wirklich gebraucht wird und auf das, was zu geben tatsächlich möglich ist, konzentriere. Der die Zwischenmenschlichkeit ordnende Faktor ist dann nicht mehr Konkurrenz, sondern gegenseitige Ergänzung, und aus diesem Zusammenspiel ergibt sich durch Versuch, Irrtum und Treffer und deren Reflexion und Verständigung mit anderen, welchen Beitrag ich mit meiner Person zum Erhalt oder zur Umstrukturierung eines größeren ganzen leisten kann, will und darf.

Kaawi :)
 
AW: Sind Identität und Berufung dasselbe?

Weiß man, wer man ist, wenn man weiß, was man tun sollte?

Hab das heute von Eugen Drewermann gehört und.. finde es zum einen recht schön und einleuchtend. Auf der anderen Seite bin ich mir nicht sicher, ob es stimmt. Was sagt ihr dazu?

:gitarre:
Hallo !

Ich finde nicht; sie hängen zwar eng miteinander zusammen, um sein "Sein" aber 1:1 zu leben, bedarf es noch der nötigen Rahmenbedingungen. So kann wer zum Beispiel hundertmal von der Anlage her ein kreativer Künstler sein, wenn es in seinem Leben (zu) starke - innerliche oder äußerliche - Kräfte gibt, die entgegen wirken, werden seine Talente verkümmern.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Sind Identität und Berufung dasselbe?

Indem ich meine Aufmerksamkeit auf das, was wirklich gebraucht wird und auf das, was zu geben tatsächlich möglich ist, konzentriere. Der die Zwischenmenschlichkeit ordnende Faktor ist dann nicht mehr Konkurrenz, sondern gegenseitige Ergänzung, und aus diesem Zusammenspiel ergibt sich durch Versuch, Irrtum und Treffer und deren Reflexion und Verständigung mit anderen, welchen Beitrag ich mit meiner Person zum Erhalt oder zur Umstrukturierung eines größeren ganzen leisten kann, will und darf.

Kaawi :)

Liest sich gut, Kaawi! :blume1:

Aber, " ... die Leistungsbewertung schafft unvermeidlich
ein Feld lateraler Konkurrenz ..." (Eugen Drewermann,
Die Spirale der Angst ..., 1991)
 
AW: Sind Identität und Berufung dasselbe?

Seine Bestimmung zu kennen ist der beste Schutz gegen Manipulation und Vereinnahmung durch Mitmenschen und Institutionen von außen, und allein das Wissen, wofür wir da sind, gibt die Kraft, sich gegen Unmenschlichkeit zu wehren und neue Schritte zu wagen.

Kaawi :)

Genau aber an dem Punkt, "wofür" wir angeblich da sind, scheiden sich meist die Geister. Ich bin davon überzeugt, dass es keinen Grund des Daseins "a priori" gibt; man erarbeitet sich im Lauf des Lebens einen eigenen Daseinsgrund. Dieses Erarbeiten erfolgt aber sicherlich in der Auseinandersetzung mit anderen (noch einmal Stichwort Intersubjektivität). Es kann und darf keine Bestimmung von außen geben, denn genau dann beginnt das, was du selbst als Manipulation bezeichnest.
 
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AW: Sind Identität und Berufung dasselbe?

Genau aber an dem Punkt, "wofür" wir angeblich da sind, scheiden sich meist die Geister. Ich bin davon überzeugt, dass es keinen Grund des Daseins "a priori" gibt; man erarbeitet sich im Lauf des Lebens einen eigenen Daseinsgrund. Dieses Erarbeiten erfolgt aber sicherlich in der Auseinandersetzung mit anderen (noch einmal Stichwort Intersubjektivität). Es kann und darf keine Bestimmung von außen geben, denn genau dann beginnt das, was du selbst als Manipulation bezeichnest.

http://de.wikipedia.org/wiki/Intersubjektivität
Ja, und hier wird's mal wieder hochkompliziert ...

Nur eine Frage dazu: Ist eine total "zwanglose Intersubjektivität"
überhaupt denkbar - und dann auch praktikabel? :confused:

Anders gefragt: Gibt es manipulationsfreie Mitmenschlichkeit???
 
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