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Sichtweise gut und schlecht

Ich finde, das Problem ist nicht das, dass man sich entscheiden muss zu töten oder nicht zu töten, um "Gutes" zu tun, sondern eher ein anders:
In der Realität gibt es eigentlich keine solche Situationen, in denen man nur zwischen zwei Alternativen entscheiden kann. Meisst hat man eine nahezu unbegrenzte Spannbreite an Möglichkeiten, um Probleme zu lösen, nur hängt das Erkennen dieser Möglichkeiten von der eigenen Anstrengung bzw. vom eigenen Talent dazu hab.
Preventivangriff (wie es auch in die Ecke getriebene Tiere machen), ist z. B. die primitivste Variante um eine potentielle Konfliktsituation (Angriff des Anderen / Krieg) zu vermeiden. Diese Problemlösung ist ebenso primitiv, wie auch einfach zu finden. Schwerer, jedoch anstrebenswerter ist für mich da eher die Variante der Kommunikation und gegenseitiges Verständnis zur Beseitigung von Konfliktpotentialen.
Man kann daher immer nach der eigenen Auffassung von gut handeln, wenn man sich nur genug Mühe gibt, was auch bedeutet, dass man genügend Wissen haben muss, um sehr wahrscheinlich auftretenden Problemen vorbeugen zu können, bzw. diese überhaupt zu erkennen.

Meine Auffassung von gut beinhaltet mit höchster Priorität den Erhalt von Leben und somit von Dingen und Zuständen, die nicht leicht wiederherzustellen sind (Natur, Rohstoffe...).
Daher würde ich bei der Wolf-Geschichte vielleicht eher einen Zaun Errichten, den der Wolf nicht passieren kann, oder noch besser, man könnte die Wild-Vorkommen zuchttechnisch erhöhen, so dass der Wolf nur mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit überhaupt noch Schafe reist.
Man könnte aber auch den Schafsbesitzer überzeugen, dass er derjenige ist, der nach dem Wolf kam und somit eine Art Abgabe an den eigentlichen "Landbesitzer" akzeptierenswürdig ist....
 
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Es überrascht mich gar nicht mehr, dass die Menschen über das, was sie nicht verstehen, schlecht sprechen (wie ja auch schon Goethe erkannt hatte und in seinem Faust schrieb).

Rhonas Beitrag empfinde ich persönlich einfach nur als sehr unhöflich. In einigen Jahren wird sie sich hoffentlich mit mehr Achtung vor der Meinung eines anderen ausdrücken.

Wenn alle in diesem Stil schreiben würden, könnte das Forum schließen oder sich als Talkshow im Fernsehen vermarkten, wo Dummheit auf Ignoranz und Proletentum trifft.

Es ist doch gerade die Vielfalt der Sichtweisen, die uns selbst wachsen lassen, das Annehmen und Erkennen. So kommen mir viele Dinge, die die Tochter Gottes schreibt, sehr bekannt vor, vielleicht in anderen Worten aber mit gleichem Sinn. Andere Dinge sind mir neu, aber ich möchte darüber nachdenken und sie nicht gleich in den geistigen Mülleimer wandern lassen.

Rhona, du stellst dich weit über die Menschen, die du als Despoten, Massenmörder, Pädophile, Diktatoren und Menschenverächter bezeichnest und ich sage dir, du stehst in Wahrheit auf gleicher Stufe mit ihnen.
 
Das Schöne an einer Diskussion, sofern diese nicht ausartet, sind doch die unterschiedlichen Meinungen und die Bemühung, diese irgendwie zumindest zu akzeptieren. Polemik hilft dabei ebenso wenig, wie der Rückzug auf Extremfälle oder Extremsituation und wäre es nicht ein Forum dieser Art, so müsste man sagen, dass ein Argument auch nicht besser wird, wenn man es wiederholt oder herausschreit.

Gut und Böse sind nicht existent, können weder definiert, noch gemessen werden und alle Versuche in dieser Richtung haben zu keiner Lösung geführt. Wir haben jedoch so etwas wie einen Versuch der Definition universeller Werte und die Ergebnisse finden sich in den Menschenrechten, den Religionen und oft sogar in den Verfassungen vieler Länder. Löst das nun das Problem des „Gut und Böse“? Wohl nur teilweise.

Der Versuch einer Definition von Gut und Böse führt zumindest dazu, dass viele Menschen nach diesen Regeln leben. Es führt auch dazu, dass viele sich „in letzter Minute“ doch noch besinnen und von einer Tat absehen. Es bleibt aber immer ein Rest übrig, der sich nicht daran halten wird. Und das, Rhona, sind die von dir Genannten.

Das ändert jedoch nichts an dem Umstand, dass der Mensch vieles nicht weiß und wohl auch nie wissen wird, da ihm hierzu schlicht die Sinne oder das entsprechende Denken fehlt. Zumindest ist das heute noch so und ich denke, dass es einen Hintergrund gibt für die Bitte: „Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun.“

Rhona, deine Verurteilung anderer Menschen wird weder dir, noch den Tätern, noch den Opfern helfen und belässt auf allen Seiten nur ein schlechtes Gefühl. Die Wissenschaft hat nachgewiesen, dass Abschreckung zur Verhinderung von Straftaten untauglich ist. Sollte das nicht zu denken geben?

Vielleicht versuchen wir es zur Abwechslung mal wieder mit dem Verständnis und den Zielen der Bergpredigt, vielleicht hilft ja das. Vielleicht ist es besser, zu verstehen, warum jemand etwas tut und nicht nur, warum wir das verwerflich finden. Vielleicht ist es besser nicht die Welt mit drastischen Aussagen zu vergiften, sondern aktiv an der Verbesserung teilzunehmen.

Denn, auch der Selbstgerechte muss sich fragen: ist meine Verurteilung des Bösen nun gut oder selbst böse?
 
Benjamin schrieb:
Meines Erachtens ist es gar nicht so klar, ob es Gut und Böse wirklich gibt. Gut und Böse sind vielmehr eine Kreation unseres menschlichen Verstandes als etwas "Wirkliches". Ich meine, für die Natur wird es kein Gut und Böse geben. Die Natur ist, wie sie ist. Die Natur urteilt nicht darüber, ob der Tod gut oder schlecht ist, genauso wenig unterteilt sie in "richtig" oder "falsch".
Insofern existiert Gut und Böse in unseren Köpfen.
Gruß Ben

Das ist der Unterschied zw. Tier und Mensch. Die biologische Dimension beider ist die Natur. Der Mensch wurde, nachdem er die Frucht vom Baum der Erkenntnis gegessen hat, Dank seines Denkvermögens bewusst, was gut und schlecht ist und konnte fortan seine Handlungen und die seiner Mitmenschen entsprechend beurteilen.
Im Unterschied dazu, kann das Tier nur seinem Triebe entsprechend handeln, es sei denn, es wurde vom Menschen nach dessen Vorstellungen dressiert und folgt seiner Herrschaft, sogar gegen seinen Instinkt.

Die Beurteilung von gut und schlecht erfolgt nach einem universellen Gesetz, das in der „Goldene Regel“ für jeden Menschen verständlich zusammengefasst ist. Deshalb wird die „GR“ in jeder Religion - ihrem Sprachgebrauch gemäß - zum Ausdruck gebracht.

J.A.
 
Der Mensch wurde, nachdem er die Frucht vom Baum der Erkenntnis gegessen hat, Dank seines Denkvermögens bewusst, was gut und schlecht ist und konnte fortan seine Handlungen und die seiner Mitmenschen entsprechend beurteilen.


*************** Ihm wurde bewusst, was für ihn selbst gut oder schlecht ist. Er beurteilt gut oder schlecht von seinem eigenen Standpunkt aus. Dem Menschen ist es nicht gegeben ALLES zu wissen. Er kann demzufolge nicht wissen, ob etwas wirklich gut oder wirklich schlecht ist. Gott warnte davor, vom Baum der Erkenntnis zu essen. Ich denke mal aus gutem Grund und dass diese Erkenntnis dem Menschen nicht sonderlich nützlich ist. Würde er in diesem Zustand auch noch vom Baum des Lebens essen, würde er wohl gänzlich in die falsche Richtung laufen.



Im Unterschied dazu, kann das Tier nur seinem Triebe entsprechend handeln, es sei denn, es wurde vom Menschen nach dessen Vorstellungen dressiert und folgt seiner Herrschaft, sogar gegen seinen Instinkt.

************ Die Tiere sündigen nicht. Sie tun einfach, was der Situation entspricht und notwendig ist. Die Sünde kommt durch den Menschen, der anfängt selbst zu denken und Egoist ist und auf seiner vermeintlichen Erkenntnis beharrt, sein mickriges Denkvermögen, welches ihn gar nicht zu leiten vermag, sondern vielmehr herumirren lässt, wie in einem Labyrinth.


Die Beurteilung von gut und schlecht erfolgt nach einem universellen Gesetz, das in der „Goldene Regel“ für jeden Menschen verständlich zusammengefasst ist. Deshalb wird die „GR“ in jeder Religion - ihrem Sprachgebrauch gemäß - zum Ausdruck gebracht.

***** Der Mensch hat ein tiefes universelles Wissen und ob er dieses Nutzen kann, hängt von seiner Bereitschaft ab, es annehmen zu wollen (Will ich so wie Gott will? Oder will ich so wie ich will?).

(Es liegt immer sehr viel Sprengstoff in solchen Themen und ich möchte den Vorwürfen der Besserwisserei sofort entgegentreten, in dem ich darauf aufmerksam mache, dass ich stets nur meine eigenen Erfahrungen kund tun kann. Ein jeder möge selbst entscheiden, was von dem er für sich daraus ziehen kann. Ich werte eine andere Meinung nicht, möchte aber neue Aspekte anführen und freue mich, wenn meine eigene Sichtweise von einem anderen Standpunkt aus betrachtet und kommentiert wird. Lernen kann ich ja nur, indem ich etwas von Außen aufnehme, was noch nicht zum bewussten Inhalt meines eigenen Denkens gehört.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo niemand!

Zitat:
„Er (der Mensch) beurteilt gut oder schlecht von seinem eigenen Standpunkt aus. Dem Menschen ist es nicht gegeben ALLES zu wissen. Er kann demzufolge nicht wissen, ob etwas wirklich gut oder wirklich schlecht ist.“

Kommentar:
Von der Geburt her wird er sicherlich nicht wissen was das Eine oder das Andere ist, erst durch die Erziehung und Erfahrung wird sein Bewusstsein geweckt, bzw. geprägt.
Ein Mensch der als Säugling ausgesetzt und von Wölfen groß gezogen wird, wird sich wie ein Wolf verhalten, deshalb bedarf es der Erziehung zum Menschen durch den Menschen.


Zitat:
„Der Mensch hat ein tiefes universelles Wissen und ob er dieses Nutzen kann, hängt von seiner Bereitschaft ab, es annehmen zu wollen (Will ich so wie Gott will? Oder will ich so wie ich will?).“

Kommentar:
Das denke ich auch, zumal ich die Ansicht vertrete, dass der Mensch ursprünglich ein reines Geistwesen war, das sich mit der Palastrevolution (siehe die Offenbarung des Johannes 12,7-9) in der spirituellen Ebene von Gott abgewendet hat und nun über viele Inkarnationen durch das Labyrinth der stofflichen Welt irrt und seinen Weg zurück zum Ausgangspunkt sucht.


Zitat:
„(Es liegt immer sehr viel Sprengstoff in solchen Themen und ich möchte den Vorwürfen der Besserwisserei sofort entgegentreten, in dem ich darauf aufmerksam mache, dass ich stets nur meine eigenen Erfahrungen kund tun kann. …)“

Wir alle sollten das was wir erfahren und gelernt haben überdenken und prüfen um es dann zu besitzen und anzuwenden. Auch ich kann nur für mich sprechen und es so kundtun wie ich es verstanden und verinnerlicht habe.
Und solange ich als Mensch im Stoff wandle, bin ich den Irrtum dieser Welt ausgeliefert.

Dies wird wiederum von Lessing sehr schön formuliert, indem er sagt:
„Wenn Gott in seiner Rechten alle Wahrheit und in seiner Linken den einzigen immer regen Trieb nach Wahrheit, obschon mit dem Zusatz, mich immer und ewig zu irren, verschlossen hielte und spräche zu mir: Wähle!, ich fiele ihm mit Demut in seine Linke und sagte: Vater, gib! Die reine Wahrheit ist ja nur für dich allein.“ (Glaube, Ideologie und Wahn, Seite 17)

Und Pascal hat über die Wahrheit gesagt: „Auf Erden ist nicht die Heimat der Wahrheit, unerkannt irrt sie unter den Menschen umher.“

MfG Jan Amos
 
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Hallo Jan Amos,

wer von Wölfen erzogen wird, wird solange wie ein Wolf handeln, bis er vielleicht erkennt, dass er anders ist - also Mensch?

Das tolle am Leben sind für mich die vielen Möglichkeiten und ich weiß eigentlich, dass es das absolut Richtige nicht geben kann, denn alles beinhaltet stets eine Veränderung und Anpassung ans Aktuelle. Folglich kann das eine Richtige immer nur zu dem einen Zeitpunkt und unter dem einen Umstand passend sein, aber im nächsten Augenblick schon zum Falschen werden.

Die ständige Überprüfung des eigenen Denkens erlebe ich auch und auch mein Umherirren und Suchen. Doch manchmal bin ich mir ganz sicher.

Danke für deine tollen Beispiele von Lessing und Pascal!
 
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