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Scheidung/Ehe

Original geschrieben von -Akelei-
wenn du dir selbst auf die Nerven gehst, trennst du dich von dir selbst?

:D :D :D

Was soll die Frage?
Mit mir selbst bin ich untrennbar verbunden.

Von einem Partner kann man sich jederzeit trennen, wenn man sich gegenseitig nervt.

Schlägst Du Dich selbst, Akelei?
 
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Original geschrieben von Alzii
:D :D :D

Was soll die Frage?
Mit mir selbst bin ich untrennbar verbunden.

Von einem Partner kann man sich jederzeit trennen, wenn man sich gegenseitig nervt.

Schlägst Du Dich selbst, Akelei?
:eek: also es gibt doch mönche die sich selbst peitschen!

man müssen die sich selbst auf die nerven gehen!:D
 
Re: @nina

Original geschrieben von Rudhi
Hallo Nina, manchmal muß man Dinge etwas härter ausdrücken, um sie auf den Punkt zu bringen. Ich hinterfrage den Sinn von Liebesbeziehungen (von den genannten Ausnahmen abgesehen), weil die Ehe ab einem gewissen Punkt ein Partner daran hindert, sich weiterzuentwickeln.


Dein letzter Satz stört mich, weil er total verallgemeinernd ist.

Ich halte dagegen: Wenn sich Ehepartner nicht mehr miteinander weiterentwickeln, kann es sein, dass sie das gemeinsame Leben aufgeben sollten.Wenn sich Menschen, ob single oder duplo nicht mehr weiterentwickeln, sollten sie sich selbst aufgeben. Tapfer zu leben heißt für mich, sich bei seinen Veränderungen zuzusehen, ob nun mit oder ohne Ehering.

Du kennst doch die Geschichten von Herrn Keuner ( Brecht)?

Ich erzähle mal eine :

Das Wiedersehen

Ein Mann,der Herrn K. lange nicht gesehen hatt, begrüßte ihn mit den Worten:" Sie haben sich aber gar nicht verändert." "Oh!" sagte Herr K. und erbleichte.

(Berthold Brecht, Gesammelte Werke Bd. 12 S.383- werkausgabe edition suhrkamp 1976 )

Sagte mir ein Mann so etwas nach 44 Ehejahren, erbliche ich ebenfalls.
 
Re: .

Wer oder was soll denn dadurch geschützt werden, daß zwei Menschen, die sich nicht mehr riechen können, dennoch zum Zusammenleben gezwungen werden?

Die Beziehung an sich. Das war eine ganz allgemeine Aussage: Eine Ehe "schützt" eine BEziehung oder VErbindung zwischen zwei Menschen mehr als wenn die beiden nur in einer freundschaftlichen Beziehung sind.

Nochmal: Ich habe nichts dagegen, daß sich zwei Menschen, die sich nicht mehr riechen können, trennen. Ich stelle nur in Frage - sofern das eine Scheidung bedeutet -, daß sie sich ernsthaft Gedanken über Sinn und Bedeutung einer Ehe gemacht haben.

Etwa die armen Kinder, die aus Ärger und Frust verprügelt werden, weil man ihre Eltern in eine Verbindung zwingt, die für beide nicht (mehr) tragbar ist?

Entschuldige bitte, geht das nicht auch ohne Ehe? Braucht man zum Kinder verprügeln eine Ehe? Kriegt man dazu einen Berechtigungsschein auf dem Standesamt? Oder willst du behaupten, daß Eltern erst durch eine Ehe gewalttätig werden?? Das zeigt auch deine Aussage

Wenn Du selbst so leben willst, ein Christ, dann ist es Deine Privatangelegenheit, so lange Ihr Eure Kinder nicht (aus Frust und Ärger) mißhandelt.

Frust und Ärger, den man nur in der Ehe bekommt? Genauso wie die Kinder? Wie läuft es denn dann ohne Ehe wenn man Kinder hat? Meinst Du nicht, Alzii, daß Kinder auch in Beziehungen verprügelt werden können, wenn die Eltern nicht verheiratet sind? Oder trennt man sich dann einfach???

Gruß!
eC
 
Huhu,

ich denke die Ehe muss aus verschiedenen Perspektiven beäugt werden. Da wäre zum einen die Ehe als staatliche Einrichtung, greifbar und bestimmbar anhand vorhandener Gesetze und einem auf Papier festgehaltenen allgemein-gesellschaftlichen Zwecke vorbestimmt.

Zum anderen hingegen die Ehe als menschliches Empfinden, als kaum fassbares und individuell höchst verschiedenartiges Geisteskonstrukt, welches sich jeder Mensch anhand seiner eigensten Erfahrungen und Sichtweisen selbst kreiert, verbunden mit eben jenen Vorstellungen, Wünschen und vielleicht bisweilen auch trügerischen Hoffnungen, die in diese kaum rational nachvollziehbare Ehevorstellung hineinprojiziert werden.

So sehe ich die Ehe einerseits als fixes und andererseits als nicht erfassbares Konstrukt, was mir allgemeine Aussagen schlichtweg verunmöglicht. Ich nehme aber dennoch an, dass Wunschvorstellungen, die fälschlicherweise in dieses luftige Denkkonstrukt der Ehe gelegt und niemals erfüllt werden, mit der Zeit Unzufriedenheit und Unausgewogenheit begünstigen können, was der zwischenmenschlichen Beziehung beider Partner kaum zum Vorteile gereichen wird, gleichgültig ob nur ein oder beide Partner die Ehe nun z.B. als Beziehungsgarant oder Lösung jedwelcher (Beziehungs)problematiken (fehl)deuten sollten.

Die Hauptproblematik für Trennungen sehe ich jedoch nicht in der Ehe selbst, sondern vielmehr in der Lebensgemeinschaft, die die Ehe verlangt. Eine Ehe ist in ihrem Sinne nur dann erhaltbar, wenn beide Partner in höchstem Maße sexuell enthaltsam sein (Ein Partner reicht zur Befriedigung aller sexuellen Bedürfnisse gewiss auf Dauer nicht aus) und sich gegenseitig dulden können, ohne einem neuen Liebesbedürfnis zuzusprechen, falls das Alte nicht mehr entsprechend gegeben ist.

Vermutlich überfordert die Ehe mit ihrem von außen erwarteten und selbst kreierten Ansprüchen auf Dauer viele Menschen schlichtweg, wenn die Partner es dann nicht vermögen gemeinsam eine Lösung für jenes Eheproblem zu finden, dann wird die Lebensgemeinschaft an jener Überforderung zerbrechen. In früheren Zeiten zerbrachen eher die Menschen selbst, als dass sie ein zerbrechen ihres Ehekonstruktes zugegeben hätte, heute ist dies entsprechend verschoben zu beobachten.

Viele Grüße,

Philipp
 
Zuletzt bearbeitet:
Re: Re: .

Original geschrieben von ein Christ
Die Beziehung an sich. Das war eine ganz allgemeine Aussage: Eine Ehe "schützt" eine BEziehung oder VErbindung zwischen zwei Menschen mehr als wenn die beiden nur in einer freundschaftlichen Beziehung sind.

Kannst Du darauf einmal näher eingehen? Ich höre den Satz sehr oft.
Bei leichtfertigen Menschen ist da durchaus etwas dran, aber das ist doch eher die Minderheit.

Ich stelle nur in Frage - sofern das eine Scheidung bedeutet -, daß sie sich ernsthaft Gedanken über Sinn und Bedeutung einer Ehe gemacht haben.

Siehst Du das generell so? Kannst Du Dir nicht vorstellen dass sie sich auseinander entwickelt haben oder vielleicht einfach nur den falschen Partner gewählt haben könnten?
 
Original geschrieben von PhilippP
ich denke die Ehe muss aus verschiedenen Perspektiven beäugt werden. Da wäre zum einen die Ehe als staatliche Einrichtung, greifbar und bestimmbar anhand vorhandener Gesetze und einem auf Papier festgehaltenen allgemein-gesellschaftlichen Zwecke vorbestimmt.

Erst einmal danke für die Trennungsschärfe.

verbunden mit eben jenen Vorstellungen, Wünschen und vielleicht bisweilen auch trügerischen Hoffnungen, die in diese kaum rational nachvollziehbare Ehevorstellung hineinprojiziert werden.

Ja, vor allem wenn zwei verschiedene Menschen zwei verschiedene Projektionen haben.

Eine Ehe ist in ihrem Sinne nur dann erhaltbar, wenn beide Partner in höchstem Maße sexuell enthaltsam sein

Ist das der Sinn der Ehe?

(Ein Partner reicht zur Befriedigung aller sexuellen Bedürfnisse gewiss auf Dauer nicht aus)

Warum?

und sich gegenseitig dulden können, ohne einem neuen Liebesbedürfnis zuzusprechen, falls das Alte nicht mehr entsprechend gegeben ist.

Was genau meinst Du mit Liebesbedürfnis? Die Gefühle? Falls ja: ohne diese Liebesgefühle ist die Ehe doch sinnlos?
 
Re: Re: Re: .

Original geschrieben von walter
Kannst Du darauf einmal näher eingehen? Ich höre den Satz sehr oft.
Bei leichtfertigen Menschen ist da durchaus etwas dran, aber das ist doch eher die Minderheit.

Ich kanns versuchen... :)
Wie gesagt, man muß das als wirklich "allgemeine" oder "grundsätzliche" Aussage verstehen. Die Bindungskraft einer Ehe (sei es von außen oder auch von innen) ist einfach höher als bei einer Freundschaft. Bedingt ist das zum einen durch gesellschaftliches Moralverständnis oder auch z.B. durch religiöse Einflüsse (schließlich ist die Ehe nach der Bibel eine "Einrichtung" Gottes). Ob das richtig oder falsch ist, steht wieder woanders. Und ich denke auch nicht, daß das etwas mit Leichtfertigkeit unter Partnern zu tun hat. Warum sonst heiratet man noch? Man verspricht sich ja (so zumindest der Sinn...) für´s Leben. In dem Moment geht man freiwillig diese "Bindung" (s.o.) ein.

Original geschrieben von walter

Siehst Du das generell so? Kannst Du Dir nicht vorstellen dass sie sich auseinander entwickelt haben oder vielleicht einfach nur den falschen Partner gewählt haben könnten?

Hmm... natürlich gibt es da Grenzfälle. Aber ich glaube, daß es schon den "Partner für´s Leben" gibt. Vielleicht bin ich da auch hoffnungslos romantisch, voreingenommen oder verblendet. Aber bin auch der Überzeugung, daß man das vor einer Ehe erkennen kann. Es sollten halt beide Partner wirklich den anderen kennen, bevor so ein Schritt gemacht wird! Das beantwortet vielleicht zum Teil auch den 2.Teil Deiner Frage.

gruß!

eC
 
Re: Re: Re: Re: .

Original geschrieben von ein Christ
Die Bindungskraft einer Ehe (sei es von außen oder auch von innen) ist einfach höher als bei einer Freundschaft. Bedingt ist das zum einen durch gesellschaftliches Moralverständnis oder auch z.B. durch religiöse Einflüsse

Auf die Spitze gebracht heisst das: Menschen die nicht von Religion oder Gesellschaft Normvorstellungen übernehmen wollen heiraten nicht. Trotzdem führen diese Menschen aber genauso stabile Beziehungen wie die anderen (behaupte ich jetzt einfach einmal). Provokant gefragt: was soll ich dann also von der Ehe halten?

Und ich denke auch nicht, daß das etwas mit Leichtfertigkeit unter Partnern zu tun hat. Warum sonst heiratet man noch? Man verspricht sich ja (so zumindest der Sinn...) für´s Leben. In dem Moment geht man freiwillig diese "Bindung" (s.o.) ein.

Entschuldige, mit "leichtfertig" meinte ich "leichtfertige Trennung".

Hmm... natürlich gibt es da Grenzfälle.

Eine wichtige Frage. Ich höre oft "naja, in Grenzfällen sind Scheidungen schon angebracht". Wenn ich dann nachfrage kommen "Grenzfälle" wie geschlagene Ehefrauen etc.
Der Hauptgrund für Scheidungen dürfte aber doch ein Nicht-(mehr)-Miteinander-Auskommen sein....
 
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Re: Re: Re: Re: Re: .

Original geschrieben von walter
Auf die Spitze gebracht heisst das: Menschen die nicht von Religion oder Gesellschaft Normvorstellungen übernehmen wollen heiraten nicht.

Das ist vielleicht schon über"spitz"t. Zumindest sind viele Menschen inzwischen so aufgeklärt, daß sie die Ehe als ein nicht notwendiges Traditionsmitbringsel ansehen, ja. Auch hier wieder: Ich sehe das eher als Feststellung als als Argument für richtig und falsch.

Original geschrieben von walter
Trotzdem führen diese Menschen aber genauso stabile Beziehungen wie die anderen (behaupte ich jetzt einfach einmal). Provokant gefragt: was soll ich dann also von der Ehe halten?

Nichts! Wenn man die Ehe wie oben beschrieben ansieht, dann hat sie auch keine Bedeutung für mich. Denn Prämisse ist ja schließlich das "Immer-zusammen-bleiben-wollen" und den Sinn darin zu sehen, die Ehe als ein "äußeres Zeichen" davon zu sehen und sie deshalb einzugehen.

Original geschrieben von walter
Der Hauptgrund für Scheidungen dürfte aber doch ein Nicht-(mehr)-Miteinander-Auskommen sein....

Korrekt. Aber diese Schläge usw. sind ja krasse und schlimme Auswüchse des Nicht-Verstehens.

Gruß
eC
 
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