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Rechtfertigung der Menschenrechte

AW: Rechtfertigung der Menschenrechte

was für einen einfluss hat die herkunft der ethik auf ihre sinnhaftigkeit (nicht güte!) ?

wäre ein von außen bzw oben verordneter humanismus sinnvoller als ein von menschen konstruierter ?

lg,
Muzmuz
 
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AW: Rechtfertigung der Menschenrechte

was für einen einfluss hat die herkunft der ethik auf ihre sinnhaftigkeit (nicht güte!) ?

wäre ein von außen bzw oben verordneter humanismus sinnvoller als ein von menschen konstruierter ?

lg,
Muzmuz

Eine interessante Frage. Wer ist denn da oben, der das tun könnte? Und welcher Mensch würde dieses von oben Verordnete dann als "göttlicher Wille" weitergeben? Wahrscheinlich ganz unschuldig und gutgläubig! :haare: Das hamwa doch alles schon! Nein danke!

Die angeblichen "Göttlichen Botschaften" würde ich mit sehr sehr viel Skepsis betrachten. Nein, das ist zu milde ausgedrückt. Ich würde sie als Anmaßung betrachten.

Ich bin immer noch der Ansicht, dass die ganz persönliche, individuelle Moral das Gemeinschaftsleben sehr gut regelt. Jeder möchte schließlich geliebt werden und mit den andern halbwegs gut auskommen. Mir genügt das vollauf. Ethik, das ist schon fast zu abgehoben, da steht das "man müsste", "man sollte", "man darf nicht" schon zu sehr im Vordergrund. Das bewirkt ein Heucheln und ein "so Tun als ob", das mir nicht gefällt.
:zauberer2
 
AW: Rechtfertigung der Menschenrechte

die "persönliche, individuelle moral" regelt ein gemeinschaftsleben nur dann gut, wenn die verschiedenen, individuellen mores übereinstimmen

wenn aber unterschiedliche mores in einer gemeinschaft (spätestens ab 2 individuen) vorkommen, muss man sich innerhalb derselben auf eine gemeinsame moral einigen; ansonsten kommt es unweigerlich zu konflikten, die wahrscheinlich niemand will
dann ist es sozusagen teil der individuellen mores, sich einer gemeinsamen moral unterzuordnen, um konflikte und die damit verbundenen leiden zu vermeiden

es liegt in der natur von ethik und moral fordernd zu sein
wäre sie es nicht, bräuchte man sie nicht
sprich: wenn man nie den willen, wunsch bzw die möglichkeit hätte, entgegen einer moral zu handeln, wäre die moral überflüssig
so wie derzeit ein gesetz "man darf jenseits der umlaufbahn von pluto nicht ohne vorwarnung furzen" überflüssig wäre

genauso ist es auch mit dem internen moralwächter, dem gewissen
man bemerkt es nur, wenn man "falsch" gehandelt hat, handelt oder in versuchung ist

lg,
Muzmuz
 
AW: Rechtfertigung der Menschenrechte

Es geht um die Rechtfertigung. Eine Ethik die von Menschen konstruiert wurde, kann auch von Menschen dekonstruiert werden. Sätze wie "alle weißen sind gleich an Recht und Würde" könnten dann nie wahr an sich sein, sondern zB immer nur wenn sich die gesellschaft drumherum darauf geeinigt hat...

Dabei geht es überhaupt nicht darum, wer wie was woher warum irgendwelche intrinsischen Werte da sind, sondern ob sie da sind.
 
AW: Rechtfertigung der Menschenrechte

die werte brauchen einen wertenden (ein subjekt), um existent zu sein
ohne wertenden keine werte
aufgrund der notwendigen subjektivität sind werte nicht wahr oder falsch (das sind objektive eigenschaften), sie werden zugeordnet

mir fällt da ein satz ein, wo nach dem (geld)wert eines kunstwerkes allgemein gefragt wurde
die einleuchtende und eigentlich einzig richtige antwort war
"so viel, wie jemand bereit ist, dafür zu bezahlen"

lg,
Muzmuz
 
AW: Rechtfertigung der Menschenrechte

Es geht um die Rechtfertigung. Eine Ethik die von Menschen konstruiert wurde, kann auch von Menschen dekonstruiert werden. Sätze wie "alle weißen sind gleich an Recht und Würde" könnten dann nie wahr an sich sein, sondern zB immer nur wenn sich die gesellschaft drumherum darauf geeinigt hat...

Dabei geht es überhaupt nicht darum, wer wie was woher warum irgendwelche intrinsischen Werte da sind, sondern ob sie da sind.

Quitzlipochtli,

Da mach dir mal keine Sorgen. Die Nichtweißen werden das schon zu verhindern wissen.

Wie gesagt haben die Weißen diese Art der Moral nicht aus edlen Beweggründen aufgegeben.

Du argumentiert etwas sonderbar. Auch Nichtweiße gehören zu Gesellschaft, die sich einigen muss.

Wenn sich niemand benachteiligt fühlt wird es schon ein akzeptabler Wert sein, und wenn Gegenstimmen kommen wird man diskutieren müssen.

Auf ein Urteil "von oben" braucht man da nicht zu warten.

Joan
 
AW: Rechtfertigung der Menschenrechte

Es hat sich auch bei den Maya kaum was dagegen aufgeregt dass man grausamste Menschenopfer brachte. Also war das ethisch korrekt?
 
AW: Rechtfertigung der Menschenrechte

die frage müsste eigentlich lauten "hältst du .... für korrekt ?"
und nicht "ist .... korrekt ?", da moral notwendigerweise subjektiv ist

lg,
Muzmuz
 
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AW: Rechtfertigung der Menschenrechte

Kennt jemand das Buch "Gut in allen möglichen Welten" vom Grazer Rechtsphilosophen Peter Strasser?
Habe gerade bei Amazon gelesen "Peter Strassers neues Buch bietet in der Tat ein gutes Preis/Leistungsverhältnis." :D
Aber bietet es dieses gute Verhältnis auch in allen möglichen Welten?
Kann ein Individuum Kriterien aufstellen, wie alle möglichen Welten aussehen könnten?

Generell:
Die Alltagserfahrung deckt sich mit dem, was der oft gescholtene Konstruktivismus eben am besten beschreibt: Die Relativität von Werten. Es ist psychologisch nachvollziehbar, warum man sich damit nicht abfinden kann/will, aber die Gegenmodelle laufen immer auf dieselben Pardoxien hinaus.

Im Übrigen wird hier wieder mal oft nicht sorgfältig zwischen den Begriffen Ethik und Moral getrennt.
Die Ethik hat schon einen globalen Anspruch; einfach, weil sie die Moral zum Thema hat, diese aber nicht ist. Moralurteile werden nicht notwendigerweise von Ethikern ausgeprochen oder bestimmt; dies ist sogar eher die Ausnahme.
Selbst wenn ein Ethiker den Stein der Weisen finden würde und eine allgmeingültiges Moralsystem "erfände" - so wäre es unmöglich, dies in alle gesellschaftlichen Bereiche zu kommunizieren. Das sieht man ja schon in der Religion, wo ein singuläres Ereignis (z.B. Geburt Jesu) zu x-fachen Auslegungen aufgesplittet wird.
 
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