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Pudding

...Übrigens, auch Frankreich wird jetzt Truppen in den Iraqu schicken...

Frankreich erwägt tats., seine Irak-Politik etwas zu ändern. Wie Chirac jedoch versicherte, geht es lediglich um die Möglichkeit, sich an Projekten im Bildungs- und Gesundheitswesen zu engagieren, entschieden ist noch nicht mal das. Militärische Einheiten zu schicken, steht im Moment gar nicht zur Debatte, Frankreich lehnt sogar z.Z. strikte ab, allein die Entscheidungsgewalt über die oben erwähnten Projekte jemand anderem zu überlassen. Diese Äusserungen wurden mit Schröders Bereitschaft, ev. ein humanitäres Engagement in Irak zu erwägen, in Zusammenhang gebracht.

Die Möglichkeit französischer 'Truppen' im Irak ist in Zukunft aber tatsächlich gegeben. Als ein Teil einer multinationaler Stabilisierungstruppe, unter UN-Sicherheitsratsführung, bzw. -Mandat. Die suveräne Regierung Iraks + US-Koalitionstruppe + UN-Mandats-Multi-Truppe.

So also sieht der Sinneswandel Frankreichs - im Moment! - aus.

Wie weit man dies ablehnen, begrüssen oder glauben bereit ist, bleibt jedem allein überlassen. Unübersehbar jedoch der Wunsch (auch in Deutschland, auch bei Schröder!), wieder normale Beziehungen aufzunehmen.
Auch Japan änderte auf einmal seine Politik der Nachkriegszeit und sendete bereits jetzt Soldaten nach Irak.
Jeder Staat - jede Regierung überlegt heute notwendigerweise, wie es wohl wäre, plötzlich allein da zu stehen ;) .
 
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Original geschrieben von mavaho
Haben dich die ca. 1,5 Millionen Toten, die das Saddam-Regime zu verwantworten hat, genauso bewegt ? Man kann auch schuldig werden durch Nichtstun.
Übrigens, auch Frankreich wird jetzt Truppen in den Iraqu schicken (Spiegelausgabe vom kommenden Montag). Deutschland steht damit mit seinem Standpunkt alleine da. Alle anderen haben Unrecht, nur wir haben recht ? Soll am Deutschen Wesen schon wieder einmal die Welt genesen ? Hatten wir schon mal, ging gründlich schief.

es geht doch nicht um recht oder unrecht ...

und das was du da schreibst hat sich doch eher bush auf die flagge geschrieben. wenn das mit dem gut und böse mal immer so klar wäre ... dann wäre vieles einfacher ...

bei mir ist es tatsächlich so, dass mich tote, die an einem glauben sterben nicht so bewegen, wie tote, die in kauf genommen werden, weil jemand sich bereichern will. ist nun mal so. ob das richtig oder falsch ist, weiß ich nicht.

wenn es wirklich die motivation bushs ist, frieden auf die welt zu bringen, bzw. überall gleichberechtigung und folter und gewalt abzuschaffen, dann nur zu.
ich frage mich nur, ob es dann nicht schon mal genügen würde, vor der eigenen haustüre zu kehren und erst wenns da sauber ist, den rest der welt zu reformieren.

aber es stimmt schon, mavaho ... eigentlich ist es verwunderlich, dass deutschland sich jetzt nicht schnell an dem großen kuchen beteiligt. der krieg ist vorbei, jetzt geht es um die geschäfte und das sichern der marktanteile und der wirtschaftsverträge.
so ist ja die allgemeine moral heutzutage.

... um jeden preis ...

lg mara
 
Hallo Mara

Vielleicht ist das ja die Überlegung der Deutschen, dass der Irak, sobald er wieder die Herrschaft über das eigene Land hat, die Deutschen Freunde sowieso wieder am Geschäft beteiligt. Und das Öl wird noch viel länger sprudeln, als die Amerikaner im Land sind. Was macht da also noch ein Jahr warten aus? Lieben Gruß Alwin
 
hallo alwin ...

das ist aber schön, dich mal wieder zu lesen *freu* ...

Vielleicht ist das ja die Überlegung der Deutschen, dass der Irak, sobald er wieder die Herrschaft über das eigene Land hat, die Deutschen Freunde sowieso wieder am Geschäft beteiligt. Und das Öl wird noch viel länger sprudeln, als die Amerikaner im Land sind. Was macht da also noch ein Jahr warten aus? Lieben Gruß Alwin

ich kenne mich nicht gut genug aus mit der politik, aber wenn ich das richtig verstanden habe, haben die amis nicht vor, den irak in eigenregie wurschteln zu lassen.
die wollen ihre hand draufhaben ... ich habe gelesen, sie haben sich sozusagen ein staatsoberhaupt herangezüchtet in den staaten ...

glaubst du wirklich, der ami gibt die ölquelle freiwillig her ???

lg mara
 
Ach Maria, diese Plattitüde - kein Blut für Öl - ist doch wirklich zu einfach gestrickt. Wenn man die vielen Reden der amerikanischen Politiker verfolgt hat, ist die Zielrichtung, Demokratie oder ähnliche Formen auch in dieser Region zu ermöglichen. Der richtige Gedanke ist, dass es das beste Mittel gegen die islamischen Radikalinskis ist. Natürlich wird die erste Regierung von den USA gemixt, von wem auch sonst. Erst wenn sich eine demokratische Grundstruktur gebildet hat, kann man die Sache von selbst laufen lassen. Es ist wie in Deutschland nach 1945 und wir sind damit bestens gefahren. Die Aussenpolitik ist deshalb so erfolgreich, weil sie in grösseren Zeitabständen denkt, also auf die kommenden 50 Jahre bezogen.
Wenn die Ölförderung in amerikanischer Hand bleibt und der Ertrag dem Iraqu zu gute kommt, ist das doch in Ordnung. Sie tragen ja auch alleine die enormen Kriegkosten. Unter Saddam haben es die Chinesen und Russen gemacht, sicher nicht besser für uns. Die Leute vor Ort können es nicht selbst, wie in vielen anderen Ländern auch.
Es ist ein neueres deutsches Übel, in jeder Chance zuerst ein Problem zu sehen anstatt in jedem Problem die Chance. Mit scheint, dass wir hier vor allem von Ängsten gesteuert werden, der Mut zum Risiko, ohne den es nicht vorwärts geht, lähmt unser Land. Wir diskutioeren endlos Vergangenheit und verlieren dabei die Zukunft.
 
morgen mavaho ...

mein name ist "mara" nicht "maria" ;) ...

und ja - ich weiß, dass ich "einfach gestrickt" bin :D

mein sohn ist übrigens deiner meinung. er sagt die afghanen sind die bösen und bush der hauptkommissar, der die bösen tötet ...
nun gut ... dem ist nichts entgegenzusetzen !

aber ich wiederhole mich gerne ...

wenn das was du da schreibst:

Wenn man die vielen Reden der amerikanischen Politiker verfolgt hat, ist die Zielrichtung, Demokratie oder ähnliche Formen auch in dieser Region zu ermöglichen. Der richtige

wieso ist dann demokratie oder ähnliches nur in ländern wichtig, die zufällig entweder strategisch günstig zb. an wasserwegen liegen oder selbst zufällig irgendwelche wertvollen rohstoffvorkommen haben oder zufällig vorher in kommunistischer hand waren ?

aber ich habe gehört, bush hat jetzt ein auge auf cuba geworfen ...
scheints gefällt er sich jetzt in der rolle als "weltverbesserer". irgendeiner muss es ja tun und die motivation dahinter ist dann auch egal, hauptsache es bringt ruhe in die welt ...

machs gut

MARA :D
 
Liebe Mara

Natürlich werden die Amis versuchen, einen gewichtigen Einfluß zu behalten, aber wer die Araber kennt, weiß, dass das nicht so funktioniert wie bei uns Deutschen. Man kann die ganze Situation auch nicht vergleichen, und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Amerikaner zuschauen, wie die nächsten 10 Jahre jeden Tag Amerikaner sterben. Aber genau das wird passieren, wenn die sich nicht aus dem Land zurückziehen. Eine wirkliche Legitimation haben die Amerikaner auch nicht, wie das für Deutschland noch der Fall war. Und ein Bush kann ja zum Glück gerade noch mal höchstens vier Jahre dranbleiben, und vielleicht schafft er das nicht mal. Ich war 1 Jahr in Jordanien und habe diesen Eigenwillen der Bevölkerung erlebt. Das verträgt sich mit dem amerikanischen Selbstverständnis überhaupt nicht, und allein das stachelt schon den Widerwillen der gesamten Bevölkerung, auch der Irakischen extrem an. Und man sieht auch, dass die Masse der Iraker nicht bereit ist, für die Amis in die Hände zu spucken und das Land aufzubauen, was im übrigen etwas anders abläuft, als wir das gewohnt sind.
Lieben Gruß von Alwin
 
*lach*

das würde ja bedeuten, dass das ganze ein riesen-reinfall war !

danke alwin ... das hat meine laune wieder gebessert ... ;)

lg mara
 
Alwin, ich habe sechs Jahre aus beruflichen Gründen im Iraqu gelebt, insgesamt 15 Jahre in Ländern des Nahen Ostens. Es dürfte aufgefallen sein, dass die Attentate nur im Sunnitischen Dreieck stattfinden, aus dem Süden und Norden hört man nichts. Was dort jetzt von iraquischer Seite abläuft, ist der Versuch, Machtpositionen der Zukunft zu besetzen. Der Vergleich mit Jordanien ist unzutreffend. Die Bevölkerung besteht dort zu 50 % aus Palästinensern, die immer für Saddam waren und jetzt deshalb mehrheitlich aus dem Iraqu verjagt werden, wie zuvor aus Kuwait.
Die Kurden im Norden (dort liegen die meisten Ölquellen) begrüssen die Anwesenheit der USA und wollen, dass diese möglichst lange bleiben. Aus dem Rest des Landes wird die USA ohnehin verschwinden, wenn sich die innenpolitische Situation soweit gefestigt hat, dass ein Bürgerkrieg nicht mehr zu befürchten ist. Deshalb auch der Versuch, jetzt eine multinationale Lösung zu finden. Jedoch zu glauben, die USA liessen sich von ein paar Bombenbastlern die Aussenpolitik diktieren, ist ein Irrtum. Die Verlustrate ist vergleichsweise gering für eine Berufsarmee gemessen an der Aufgabe.
Weltverbesserer ? Da liegt Fischer ganz vorne. Allerdings zieht dieser erfolglos quasselnd durch die Welt während die USA handeln. Dabei mag nicht alles richtig sein, aber es stimmt das chinesische Sprichwort auch hier: Eine Tat ist mehr wert als tausend Worte.
Die deutsche pazifistische Grundströmung ist sehr bequem, macht uns jedoch mittelfristig zu Opfern. In einer Weltsituation, in der islamischer geprägter Terrorismus auch uns bedroht, begrüsse ich jede Tat, die sich dagegen richtet.
 
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lieber mavaho ...

die attentatsdrohungen haben sich ausschließlich gegen die länder gerichtet, die maßgeblich am krieg im irak beteiligt waren. deutschland hat noch niemand bedroht und bis jetzt hat es auch keine attentate gegeben.

"wie man in den wald hineinruft, schallt es zurück"

in den nachrichten lese ich gerade das kay zurückgetreten ist, weil er partout keine massenvernichtungswaffen finden kann.
war das nicht ein hauptargument für den angriff der usa.
ich akzeptiere deine meinung, aber ich persönlich bin froh das wir dieses "wie du mir, so ich dir" nicht ausgelöst haben und jetzt hier in unserem land in angst und schrecken leben.

ich habe die sicherungsmaßnahmen in usa und england immer mit einem lachen verfolgt. diese panik, diese angst ...
es gibt eben gesetze, die gelten universell...
"wer hass säht, wird hass ernten"

das unsere politiker sich andererseits an der tatkraft des herrn bushs ein scheibchen abschneiden können, sei dahingestellt. doch haben wir hier augenscheinlich andere probleme als uns noch in die fremder länder einzumischen.
und wenn wir es tun, dann um zu helfen ...

für mein empfinden ist das ein sehr vernünftiges :)D ) vorgehen ...

ich denke auch an all die mitbürger, die islamischer herkunft sind und jetzt hier in unserem land wieder verstärkt als die "bösen" darstehen ...

aL mara
 
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