• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Prepper

Die 20 kg-Flasche ist fast leer, aber das bestätigt wieder Schopenhauer. So geht das immer weiter. Dann ist man tot.
 
Werbung:
Die 20 kg-Flasche ist fast leer, aber das bestätigt wieder Schopenhauer. So geht das immer weiter. Dann ist man tot.

Die Flasche kann aufgefüllt werden, da ist Pfand drauf.

Tot ist man trotzdem, irgendwann.

Schopenhauer war ein Guter, ich mag ihn. Selbst einen Griesgram mag ich lieber, als einen ideenlosen Replikator von Standardmeinungen. Warum schreibe ich das?
 
Sondern darum, dass ich diese ganze Prepper-Geschichte für eine fixe Idee halte, die nicht funktionieren wird.

Als Prepper hast Du keine Chance, viel länger zu überleben, als der andere Rest. Es wird nicht funktionieren.

Mal noch eine allgemeine Anmerkung dazu: Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war praktisch jeder ein Prepper. Deshalb gab es diesen Begriff, ja überhaupt diese Bedeutung, früher gar nicht. Jeder hatte eine Speisekammer mit Vorräten, für den Winter hat man Brennholz gehortet, man war generell noch viel mehr Selbstversorger. Erst in unseren modernen Zeiten ist ein "Prepper" überhaupt ein Begriffsinhalt. Und was auch immer vergessen wird: Die Prepper sind ja keine Egoisten, die sich nur selber retten wollen, sondern sie plädieren ja vielmehr dafür, dass alle Leute sich Vorräte anlegen usw., damit es in einem Katastrophenfall gar nicht erst zu einem Massensterben kommt, weil jeder vorbereitet ist.
 
Mal noch eine allgemeine Anmerkung dazu: Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war praktisch jeder ein Prepper. Deshalb gab es diesen Begriff, ja überhaupt diese Bedeutung, früher gar nicht. Jeder hatte eine Speisekammer mit Vorräten, für den Winter hat man Brennholz gehortet, man war generell noch viel mehr Selbstversorger. Erst in unseren modernen Zeiten ist ein "Prepper" überhaupt ein Begriffsinhalt. Und was auch immer vergessen wird: Die Prepper sind ja keine Egoisten, die sich nur selber retten wollen, sondern sie plädieren ja vielmehr dafür, dass alle Leute sich Vorräte anlegen usw., damit es in einem Katastrophenfall gar nicht erst zu einem Massensterben kommt, weil jeder vorbereitet ist.

Das mag für einige Menschen zugetroffen haben, aber nicht für alle. Denn auch im 19. Jh. haben Menschen im Frühkapitalismus schon in wachsenden Großstädten gelebt. Und da beschränkte sich die Vorratshaltung auch auf die Kartoffelkiste und den Kohlenkeller.
Zwei Wochen zu überleben - das kann ich als Einzelgänger tatsächlich auch so, ich habe sogar solche "Vorräte". Es ist sogar oft genug meine monatliche Routine gewesen.

Der ganze Prepper-Gedanke ist sowieso nur was für Landpommeranzen, mit eigenem Einfamilienhaus vllt., aber als Städter ist man da ohnehin chancenlos. Was soll man als Städter denn schon tun, wenn die Infrastruktur zusammenbricht? In den Stadtpark gehen, da die Bäume fällen und auf dem Lagerfeuer Gulasch kochen?
Als Städter kann ich ein paar Konserven einlagern, aber das war's auch schon. Weder kann ich einen Notstromgenerator aufstellen, noch in meiner Mietswohnung einen Grill aufstellen. Eine Ofenheizung habe ich auch nicht, ich bin darauf angewiesen, dass die Zentralheizung läuft, das Wasser und der Strom - und ich kann daran nichts, aber auch gar nichts ändern. Durchaus zu meinem Leidwesen, denn aktuell fällt bei mir hier laufend die Heizung aus.

So gesehen ist es eine reine Fantasie aus Spielfilmen und Räuberpistolen, als Städter einen Haufen Zeug einzulagern. Und damit Platz belegt, den man gar nicht hat, weil man in seinen teuren Micky-Maus-Wohnungen ohnehin mit jedem Quadratmeter kämpft. Denn das Zeug würde einem im Fall der Fälle - der bittesehr was sein soll? - gar nichts nützen, denn ohne die Infrastruktur kann man eh nichts machen. Um dann am Ende irgendwelchen Fraß zu essen, denn irgendwann muss man das ja auch mal umwälzen, denn ich überhaupt nicht mag: Neeee, dafür ist das Leben zu kurz.
 
Giacomo: "Der ganze Prepper-Gedanke ist sowieso nur was für Landpommeranzen, mit eigenem Einfamilienhaus vllt., aber als Städter ist man da ohnehin chancenlos. Was soll man als Städter denn schon tun, wenn die Infrastruktur zusammenbricht?"

Na hoffentlich nichts! *den Platz neben mir mit meinem Stofftier blockiere*
Sobald du dich auf solche Begriffe wie Leugner, Reichsbürger, Verschwörungstheoretiker, Querdenker oder Prepper einlässt, spielst du nach deren Regeln. Es sind erfundene Schubladen, die mehrere Funktionen haben. Eine davon ist die Zerstörung von Alternativen, eine Hauptaufgabe des Fernsehers, der Zeitungen. Wer solche Begriffe verwendet und das Spiel mitspielt, sagt über sich mehr aus als über die, die er damit verunglinpfen will. Wenn du dich selber ohnmächtig fühlst, musst du halt kucken, wie du das verbessern kannst. Wenn du anderen ihre Erbsendose jedoch lächerlich machst, werden sie dir kaum ernsthafte Ideen geben. Denn sie wissen, wie deine Oma über die Erbsendose gedacht hätte.
 
Was ''Praktisches'' zu Thema ... :cool:

Akku laden mit Hometrainer - So gehts (DE 2021)

 
Sobald du dich auf solche Begriffe wie Leugner, Reichsbürger, Verschwörungstheoretiker, Querdenker oder Prepper einlässt, spielst du nach deren Regeln.

Das mag schon so sein, aber ... na und? Wenn bei mir im Haus - wieder einmal - die Heizung ausfällt, dann kann ich nichts anderes tun, als mich beim Hausmeister zu beschweren, aber ändern kann ich daran real nichts.
Weder kann ich daran schrauben noch meinen Senf dazu geben - vielmehr muss ich darauf warten, dass es eine gute Seele gibt, die den Schaden repariert. Und da kann ich mich als Städter auf den Kopf stellen, aber eine Prepper-Philosophie ist da reine Theorie.
 
So ist es. Jetzt beginnst du deine Position in unserer Gesellschaft ernster zu nehmen.
Wir werden mehr und mehr Menschen sehen, die einfach im Kalten, später auch im Dunkeln sitzen und ihr Auto nicht mehr voll tanken können.
Fürs Klima ist das natürlich gut! Einfach aus Teuerungsgründen (Verschwörungstheorie aus 2008).
 
Werbung:
Bis heute wusste ich nicht was Prepper sind. Ich dachte das sind so etwas wie Pfadfinder. Aber jetzt habe ich mich schlau gemacht (natürlich bei Wikipedia) und da habe ich gemerkt - ich bin ja auch ein Prepper. Ich koche, friere ein, trockne Kräuter und Bohnen, habe immer genügend Kerzen und zum Heizen im Haus, und sogar einen Holzherd zum Kochen.
Meine Motivation das alles zu tun ist zwar eine andere als die von manchen Preppern, aber was soll's. Hauptsache ich bin auf alle Eventualitäten vorbereitet, so wie ich es schon als Kind lernte.
Ah ja - und ein Notstromaggregat habe ich auch. Aber das brauche ich nur so lange, bis ich eine Solaranlage und vertikale Windräder auf dem Dach habe. Und wenn ich mir auch noch ein E-Auto erspart habe, dann kann kommen was will - ich bin gerüstet.
Endlich weiß ich was ich bin - ein Prepper...
 
Zurück
Oben