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Ort der Erinnerungen

Lange gegrübelt,dann das gefunden.....

Muzmuz schrieb:
sibel:

so frei war dein wille nicht, denn die frage, ob du nun antwortest oder nicht stellte sich erst ab dem zeitpunkt, wenn es etwas gibt, worauf du antworten könntest
in diesem falle ist es dieses post, das dich zu der entscheidung nötigt "antworte ich drauf oder nicht ?"
würdest du dich, vorausgesetzt du wärst in der exakt selben situation, jemals anders entscheiden ?

Könnte was dran sein........

"Darf sich der Mensch als wollendes Wesen die Freiheit zuschreiben oder ist diese Freiheit eine bloße Illusion,die in ihm entsteht,weil er die Fäden der Notwendigkeit nicht durchschaut,an denen sein Wollen ebenso hängt wie ein Naturgeschehen"
R.Steiner

(hab ich auch in den Freiheitsthreat,der wohl im Moment tot ist,reingesetzt...)
 
Zuletzt bearbeitet:
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Erinnerungen und Bewusstsein

Liebe Denkerinnen und Denker,


einig scheinen sich die meisten zu sein, dass es einen Ort der Erinnerung gibt. Viele scheinen darin einen Ort zu sehen, an dem Erinnerungen „gelagert“ bzw. „gespeichert“ werden. Mich wundert das, denn schon die jedem zugängliche Erfahrung, dass wir Erinnerungen unmerklich verändern, - wie muzmuz mit dem Hinweis auf ein Experiment erwähnt – macht den Gebrauch von Begriffen wie Speicher im Hinblick auf das, was mit Gedächtnis, Erinnerung bezeichnet, keinen Sinn. Denn offensichtlich handelt es sich dabei um etwas Lebendiges, leicht Veränderbares. Es ist von daher zumindest problematisch und leicht missverständlich, anzunehmen, Erinnerungen lagerten so an einem Ort – welchen auch immer man dabei im Auge haben mag – von dem sie in sich gleichbleibend abgerufen werden können. Wenngleich es natürlich auch dafür Gegenbeispiele gibt: Beispielsweise Namen, Adresse, Geburtsdatum, Familiendaten ...Kleines Einmaleins ... Geschichtsdaten ... Um solches aber immer sicher parat zu haben, muss man sein Gedächtnis trainieren. Doch dies ist im Moment nicht so wichtig für das Thema.

Viel aufschlussreicher ist es, sich den Prozess einer Erinnerung zu vergegenwärtigen und dabei herauszufinden, wo und wie dieses abläuft.

Sieht man einmal von der affektiven Seite von Erinnerungen ab – die Psychologie ist die Wissenschaft, die sich damit beschäftigt und auf das Wie, Warum und Woher solcher Affekte brauchbare Antworten geben kann -, die mehr oder wenig stark jeder Erinnerung beiwohnt, so kann man aber sagen, dass wir um uns z.B. an ein bestimmtes Ereignis zu erinnern, nach innen wenden müssen, d.h. wir sind auf unser eigenes Bewusstsein und dessen Erkenntnisleistung angewiesen.

Dieses Bewusstsein erweist sich uns als sinnlich unsichtbar, was aber nicht heißt, dass es übernatürlich ist, sondern eben geistig wahrnehmbar. Im Lichte des Bewusstseins zeigen sich auch Erinnerungen als etwas Geistiges, eben dem Bewusstsein Entsprechendes, über die wir mehr oder weniger souverän verfügen können. Dass parallel dazu hirnphysiologische Prozesse ablaufen widerspricht der Unsinnlichkeit des Bewusstseins keineswegs, sondern dies spiegelt nur den plausiblen Sachverhalt, das der Mensch ein Wesen aus Leiblichem und Geistig-Seelischem ist.

Gruß manni


PS.:Ich bin übrigens nicht der Meinung, dass Erinnerung ein chemoelektrischer Prozess sei. Vermutlich habe ich mich da irgendwann einmal sehr missverständlich geäußert, Sibel.
 
mwirthgen schrieb:
macht den Gebrauch von Begriffen wie Speicher im Hinblick auf das, was mit Gedächtnis, Erinnerung bezeichnet, keinen Sinn. Denn offensichtlich handelt es sich dabei um etwas Lebendiges, leicht Veränderbares.

Ist denn das Gehirn nicht etwas Lebendiges?
Und ist es denn (in Bezug auf seine bioelektrischen und chemischen Zustände) nicht leicht veränderbar?
 
Grüß euch!

In einem Gespräch habe ich einmal nebenbei davon gehört, dass Erinnerungen nicht lokal irgendwo im Gehirn "gespeichert" werden, sondern scheinbar übers gesamte Gehirn verteilt sind. So werden z.B. Gerüche und Bilder als Erinnerungen in anderen Teilen des Gehirns "aufbewahrt". Leider weiß ich nicht, in wie weit diese Idee auf Tatsachen beruht. Wollte sie nur reinstellen, weil ich sie interessant finde.

Meiner Meinung nach ist die Funktionsweise des Erinnerns weitaus komplexer, als es aus den hier dargebrachten Beiträgen hervorgeht. Schließlich ist die gesamte Psyche des Menschen noch weitaus unerforscht, genauso wie das Gehirn. Auch aufgrund eigener Überlegungen sehe ich keine nahe liegende Erklärung für den Aufenthaltsort der Erinnerungen, falls es solchen überhaupt gibt. Ich meine, gibt es denn auch einen „Ort des Bewusstseins“? Ich glaube kaum.

Gruß
Ben
 
Benjamin schrieb:
Meiner Meinung nach ist die Funktionsweise des Erinnerns weitaus komplexer, als es aus den hier dargebrachten Beiträgen hervorgeht.
Damit wirst du sehr Recht haben! Es geht in der Diskussion nur um den entscheidenden Punkt: Ist die Erinnerung im Gehirn (oder auch auf den ganzen Körper verteilt) abgelagert oder nicht?
Ich sage: ja! (Womit ich mich auf die herrschende Neurobiologie berufe.)
Wenn nicht, frage ich: Wo denn?

Gysi
 
Benjamin schrieb:
Ich meine, gibt es denn auch einen „Ort des Bewusstseins“? Ich glaube kaum.
Folgen wir der Systemtheorie, ist das Bewusstsein ein autopoietisches (also sich selbstreferentiell erzeugendes, abgeschlossenes) System, dass sich durch Bewusstseinsoperationen (also Gedanken etc.) generiert. Das Bewusstsein zu orten ist also mehr ein Problem der Zeit, da sich autopoietische Systeme nur von Moment zu Moment akualisieren können, sie sich also im Moment der Akualisierung nicht auch noch selbst beobachten können. Das Bewusstsein ist sein eigener blinder Fleck.
Es kann auch nicht von außen beobachtet werden, da Gedanken nicht mitteilbar oder sichtbar sind (es sei denn in Transformation in Kommunikation - aber dann sind es keine Gedanken mehr).
Also ist das Bewusstsein unsichtbar...
Es kann aber anhand von indirekter Beobachtung und Forschung wenig Zweifel geben, dass die Grundlage dieser Vorgänge auf stofflicher-elekrischer Basis im Gehirn geschehen.
 
Robin schrieb:
Es kann aber anhand von indirekter Beobachtung und Forschung wenig Zweifel geben, dass die Grundlage dieser Vorgänge auf stofflicher-elekrischer Basis im Gehirn geschehen.

Das glaube ich nicht.
Hauptsächlich wurde ja nur das Gehirn und das Nervensystem untersucht auf Bezug des Gedächtnisses. Es ist meiner Meinung nach dasselbe Vorurteil wie beim Glücksgefühl.
Viele (oder die meisten) Forscher meinen, dass das Glücksgefühl (ausschließlich) durch Hormone verursacht wird. Das denken sie deshalb, weil diese Hormone aufgrund von Beobachtungen mit dem Gefühl des Glücklichseins in Verbindung gebracht werden. Es könnte aber genauso sein, dass diese Hormone erst durchs Glücklichsein ausgeschüttet werden oder mit dem Glücklichsein in Wechselwirkung stehen.

Klar, hat das Erinnern einen Bezug mit stofflich-elektrischen Vorgängen im Gehirn, aber dass es ausschließlich darauf beruht, wage ich zu bezweifeln.

Ich habe mich aufgrund einer Krankheit einmal mit einer besonderen Art alternativer Medizin beschäftigt, in der eine Lehre vertreten wird, dass der Mensch nicht nur einen "grobstofflichen" (physischen) Körper, sondern auch einen "feinstofflichen" Körper hat. Damit ist keine Seele gemeint, sondern ein ganz natürlicher Aspekt unseres Wesens. Dieser "Licht-Körper" ist eigentlich nicht mehr aus sichtbarer, fester, gasförmiger oder flüssiger Materie, sondern einer viel feineren. Man könnte es mit elektromagnetischen Wellen vergleichen (darum "Licht-Körper").
Und genauso wie elektromagnetische Wellen in Wechselwirkung mit der Materie stehen, so steht auch dieser "Licht-Körper" in Verbindung mit unserem sichtbaren Körper. Auf jeden Fall laufen Gefühlsregungen wie Gedanken auch in diesem Körper ab oder entstehen ursprünglich sogar vorher dort.

Durch einen Mediziner, der sich durch Wissen über diese Lehren auszeichnet, wurde ich von meiner Krankheiten (einer schwere Depression) geheilt. Ohne jegliche Art von Medikamenten. Seitdem habe ich mich mehr damit beschäftigt und bin auch der festen Überzeugung, dass es solch einen "Licht-Körper" wirklich gibt.

Vorauf ich nun hinaus will ist, dass eben auch Erinnerungen viel mit diesem "Licht-Körper" zu tun haben. Ich denke, um die Funktionsweise von Erinnerungen zu verstehen, müsste man die Vorstellungen des einfachen Gehirns und des Nervensystem erweitern.
Und ich denke auch, dass Erinnerungen, Gefühle und Gedanken viel mehr sind als nur eine Summe von elektrischen Impulsen und dass diese elektrischen Impulse eigentlich nur die Folge von den Gefühlen und Gedanken sind, die meines Wissens nach eigentlich in dieser Art "Licht-Körper" stattfinden.

herzliche Grüße
Ben
 
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Benjamin schrieb:
Viele (oder die meisten) Forscher meinen, dass das Glücksgefühl (ausschließlich) durch Hormone verursacht wird. Das denken sie deshalb, weil diese Hormone aufgrund von Beobachtungen mit dem Gefühl des Glücklichseins in Verbindung gebracht werden. Es könnte aber genauso sein, dass diese Hormone erst durchs Glücklichsein ausgeschüttet werden oder mit dem Glücklichsein in Wechselwirkung stehen.
Was bedeutet das für unser Thema? Dass die Erinnerung mehr oder weniger die Kopie eines echten Erlebnisses ist und durch irgendeinen Außenimpuls erinnert wird. Das bestreitet ja auch niemand.
Du sagst jetzt, dass die Erinnerung in einem "Lichtkörper" abgelagert ist. Dass es eine elektroenergetische Aura (oder was weiß ich, wie man sie besser ausdrücken sollte) um jeden lebendigen Körper gibt, wird auch von der "Schulmedizin" nicht bestritten. (Oder meinst du mit "Lichtkörper nun doch was anderes?) Dieser Lichkörper existiert aber nicht ohne diesen "stofflichen" Körper - und ist letztlich ebenso "Stoff". Oder nicht? :dontknow:

Gysi
 
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